Januar 2011 Mamis

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Geschrieben von aby, 19. SSW am 22.08.2010, 10:33 Uhr

Auch mal hier nach Meinungen fragen will, auch wenn hier vielleicht einige

nicht von der Thematik betroffen sind.
Ich kopiere grad meinen Beitrag aus dem kranken und behinderte Kinder-Forum:

Wie einige mitbekommen haben, war ich Mitte Juni im SPZ, wo wir jetzt 2 Jahre in Behandlung sind. Mein Sohn(5) ist entwicklingsverzögert in allen Bereichen. Ich habe die Verhaltensauffälligkeiten mal wieder angesprochen und auch, dass es zeitweise extrem ist, ich aber eigentlich damit zurecht komme, aber andere nicht. (z.B. mußte ich ihn aus dem Förderkiga abholen)
Die Ärztin sagte, ich solle zum Kinderpsychologen gehen oder in die Psychatrische Klinik, wegen evtl. ADS, ich habe mich für die Klinik entschieden.
Wir hatten bisher nur 2!! Termine, einen Gesprächstermin und einen Termin, bei der der Kleine bei ihr ohne mich im Zimmer war und seit diesem Termin verzweifel ich fast!!
Ich hatte sonst ein "liebes" Kind, klar gab es auch mal Ausseinandersetzungen und andere schwierige Situationen usw. wie es bei einem normalen Kind auch vorkommt nur halt bei ihm etwas schlimmer ist, aber alles in allem kam ich recht gut zurecht, in der Wohnung hörte man von ihm fast garnichts, ausser das er mal hier, mal dort war.
Seitdem letzten Termin ist alles anderst, ist nun 10 Tage her!
Er hat eine riesen Zerstörungswut, extrembockig, geht gegen uns Eltern, was vorher nicht war.
Ich sag halt immer, er legt das Verhalten an den Tag, das alle von ihm erwarten.
Klar, gab es immer mal einen Tag, wo es schlimm war, aber nun sind es eben 10 Tage am Stück und ich bin echt am zweifeln ob die Idee zur Untersuchung auf ADS wirklich gut war. Ich will ihm doch nur helfen, einen leichten Start für die Schule ermöglichen.
Der Grund warum ich schreibe, ich bin ernsthaft am überlegen, ob ich die Untersuchung nicht wieder abbreche und weiter nach dem Motto lebe:
"Mein Kind ist vielleicht anderst, aber ich komme damit klar! Kommst du nicht damit klar, ist es dein Problem!"
Was würdet ihr tun?
Weitermachen oder Abbrechen??

LG

 
5 Antworten:

Re: Auch mal hier nach Meinungen fragen will, auch wenn hier vielleicht einige

Antwort von lany, 20. SSW am 22.08.2010, 11:34 Uhr

Hey du,

deine entscheidung ist schwer, das steht außer frage. Und zu einem entschluss kommen musst letzendlich du. Fragen die mir aufkommen wenn ich deinen text lese, was wurde gemacht in seinem termin dass er so bockig reagiert. Liegt das zwangsläufig mit seinem geänderten verhalten zusammen oder wurde vl nur seine "normale" entwicklung dadurch verstärkt? Zu der frage komme ich weil mein sohn (ebenfalls 5) einen sehr ähnlichen entwicklungsschritt gemacht. Habe mir auch bestätigen lassen und bei anderen kindern in dem alter beobachtet dass in dem alter eine art zweite trotzphase völlig normal ist.

Die nächste frage die ich stellen möchte wäre, ob es dass erste mal ist dass dein sohn behandelt wird. Mein sohn hat jahrelang unter stark hyperkinetischen verhalten gelitten und dass "programm" das wir in den letzten jahren durchlaufen haben ist beachtlich. Seit über 1 jahr geht er wöchentlich zur frühförderung, seit 1,5 jahren zur ergotherapie (mit pause) und in seinem extra kleinen kiga ist eine integrativkraft extra für ihn. Davor waren wir bei einer neurologin die orgaanische ursachen ausgeschlossen hat (unter anderem mit einem eeg) Wenn ihr mit deinem sohn bislang kaum untersuchungen oder behandlungen durch habt kann ich verstehen dass er darauf so extrem reagiert.schlicht weil etwas völlig neues auf ihn eingeprasselt wäre.

So nun aber zurück zu deiner frage. Ich kann nur für mich sprechen. Ich hatte jahrelang immer wieder zweifel ob es richtig ist, noah behandeln zu lassen. Habe immer wieder gedacht ob es zuviel für ihn wäre, ihm vermitteln würde wir akzeptieren ihn nicht für sein anderssein. Aber ich habe nie etwas solches an ihm beobachten können. Er hat gut reagiert und seine behandlung eher als hobby aufgefasst. Es macht ihm auch viel spaß.

Die größten zweifel hatte ich ihn jemals medikamentös zu behandeln. Was mich schließlich bewogen hat es trotzdem zu probieren (vor 3 wochen) war ein sehr einfacher punkt. Ich habe ihn beobachtet und gesehen dass er mit zunehmendem alter bemerkt hat dass andere (nicht wir) ihn weniger annehmen als andere kinder. Das es anderen sowohl kindern als auch erwachsenen schwerer fällt mit ihm umzugehen. Und das er zuletzt darunter litt. Er merkte dass er beispielsweise nie zu geburtstagen eingeladen wurde. Das tat ihm sehr weh. Denn wie dein sohn ist er ein liebes und sensibles gemüt.

Was mich noch sehr beeinflusst hat ist mein authistisches patenkind. Ich sehe ihn sehr oft er ist im alter nur gut 1 jahr weiter als mein noah. Er ist ein glückliches kind, fröhlich etc pp. Aber er hat faktisch niemals die chance auf ein halbwegs normales leben. Er ist stark entwicklungsverzögert was weniger stört. Er ging in einen förderkiga und nun auf eine förderschule. Er wird nie die chance auf ein normales berufsleben oder einen eigenen haushalt haben. Auf eine normale beziehung. Mit noah ist es anders. Ich musste immer damit rechnen das er trotz ansonsten normaler entwicklung und intelligenz auch auf einer sonderschule landen würde weil er nie in der lage wäre dem unterricht in der schule zu folgen. Er könnte nie die ruhe aufbringen richtig flüssig zu schreiben etc pp. Die frage die sich mir zuletzt natürlich gestellt hat war, will ich ihm die chance von grund auf nehmen? Vor allem wenn er selber darunter leidet? Noah ist recht intelligent er würde diese fragen irgendwann auch an mich richten. Daher sind wir das risiko eingegangen auf unverträglichkeiten zu stoßen.

Ich konnte die jahre davor imemr einigermaßen mit seinem verhalten umgehen, es war klar oft schwierig aber es ging. Sein charakter, seine liebe all das gab mir einfach deutlich mehr zurück. Was die anderen dachten war mir immer egal. Bis an den punkt an dem er abends bei mir saß mit tränen in den augen. Weil ständig alle mit ihm gemeckert haben. Die kinder nicht mit ihm spielen wollten. Das war mein knackpunkt.

Vl musst du dir einfach die frage stellen wie deine und vor allem seine prioritäten liegen. Womit kann er leben? womit fühlt er sich wohl? Dann beantwortet sich deine frage von selber. Mit einbeziehen kannst du was du für später möchtest, was ihm später wichtig sein wird.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

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Re: Auch mal hier nach Meinungen fragen will, auch wenn hier vielleicht einige

Antwort von aby, 19. SSW am 22.08.2010, 12:12 Uhr

Danke für deine ausführliche Antwort!!

Alles in allem sehe ich es ja so wie du. Mein Sohn ist auch intelligent, das steht ausser Frage, er kann sich Sachen lange und gut merken meist besser als wir selbst.

Aber mal von Anfang an (Kurzfassung):

Jannick war ein "Schreikind", es wurde als 3-Monats-Kolliken abgetan, war aber eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Es wurde etwas besser aber nicht viel. Auf den Bauch legen? Das war, als würde ich ihn misshandeln, 2 Jahre später waren wir bei der KG, da wurde mir gesagt, dass da ein Therapeut hätte draufschauen sollen, aber mir wurde gesagt, trotzdem auf den Bauch legen.
Dann hörte er auf mit sprechen, lief erst mit 17 Monaten. Mit knapp 2 Jahren wurde festgestellt, dass er schlecht hörte, wobei ich bis heute nicht verstehe, warum mir nie ein Arzt sagte, dass er Pauckenergüsse hatte, damit man das beobachten konnte? Schließlich waren wir nie immer beim gleichen Arzt und bei einem HNO war ich auch mal!!
Mit 26 Monaten bekam er Pauckenröhrchen, die mit 3 Jahren erneuert wurden. Dann kam die Pädaudiologie, SPZ, Frühförderung, Logo und Ergo.
Eine I-Kraft hatte er auch, aber uns wurde es nur für 5Stunden/Woche genehmigt, angeblich der Höchstsatz. Nach einem langen und schweren Kampf kam er ja in den Förderkiga.
Die wollen, dass ich ihn nächstes Jahr einschule, weil er vom Kopf her fit ist und das auch braucht!!
Da kommt dann schon der Knackpunkt!
Sie wollen in erster Linie, dass er auf eine Sonderschule geht und dass will ich nicht! Er wäre von morgens bis abends weg. Klar gebe es dann noch WE und Ferien, aber ich möchte es nicht. Für mich ist es eine Art im-Stich-lassen. Sprachheilschule akzeptier ich, habe ich auch immer gesagt, aber nicht als Ganztagsschule und Sonderschule.
Und eben damit er auch die Möglichkeit hat auf die andere Sprachheilschule möchte ich die ADS-Untersuchung eigentlich auch machen.
Die Ärztin von der Klinik meinte gleich, sie glaube nicht an ADS, sondern das sein Verhalten eher von dem Sprachdefizit kommt.

Freunde hat er ja, R. ist lt. Mutter wie meiner nur ohne Sprachdefizit, B. hat eine Behinderung in den Armen und eine Kopfverformung und E. ist gehörlos. Zu E besteht derzeit noch, nur Kontakt im KiGa, bei B. habe ich guten Kontakt zur Mama und bei R. ist leider der Kontakt wieder abgebrochen, aber ich weiß, dass sie im Kiga miteinander spielen.
Hier spielt er mit der Nachbarstochter oder mit dem Enkel einer Bekannten. Dort wird er aktzepiert, so wie er ist!

Selbst wenn jetzt die Diagnose ADS kommt, wird er nicht gleich medikamtös behandelt, das war mich auch wichtig.

Bis Mittwoch habe ich Zeit, ich weiß auch, dass ich ihm eigentlich nur gutes tu, aber im moment bin ich echt am zweifeln.
Am 1. Therapietag, also wo er alleine bei ihr war, habe ich das als Müdigkeit abgetan, aber wie gesagt, es geht schon einige Tage so.

Aber jetzt wo ich es niedergeschrieben habe, denke ich immer mehr, vielleicht sollte ich mit der Ärztin nochmal reden, bevor er das nächste Mal zu ihr geht.

LG

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Re: Auch mal hier nach Meinungen fragen will, auch wenn hier vielleicht einige

Antwort von lany, 20. SSW am 22.08.2010, 13:38 Uhr

hmm,

dann geht es euch wirklich ähnlich wie uns. Noah hatte von anfang an probleme. Zum einen durch extrem zappeliges wesen was wir gut akzeptieren konnten. Ok schiefe blicke gabs immer aber es war mir wie gesagt egal. Was dazu kam bei uns war dass noah nie richtig auf berührung und ansprache so reagierte wie es normal wäre. Also eine wahrnemungsstörung im auditiven und haptischen bereich. Durch das schlechtere hören sprach er auch immer sehr laut. Auch er wurde an den ohren operiert was das aber nicht wirklich besserte. Mittlerweile können wir erahnen dass er deshalb immer so laut redete bzw fast schrie durch die hyperkenie. Seine reguläre behandlung hat sein verhalten immer sagen wir mal so weit kompensiert dass das restverhalten mit viel liebe, geduld und konsequenz ansatzweise im rahmen halten konnten so dass noah relativ normal leben konnte. Solange er klein genug war dass ihm die reaktionen aus seinem umfeld nicht aufgefallen sind.

Ich kann nur sagen wie es uns jetzt geht. Seit fast 4 wochen bekommt er medikamente. In deutlich niedrigerem rahmen als der facharzt angemessen halten würde, aber uns reicht es wie es ist. Er bekommt etwa die hälfte. Morgens die halbe dosis die er bekommen sollte, nachmittags wenn überhaupt 1 /4. Das ergebnis ist das er im kiga total aufgeblüht ist, sich total neue möglichkeiten eröffnet haben (gesellschaftspiele zum beispiel) und er sich nachmittags trotzdem noch reichlich austoben kann. Er kann so viel mehr von außen aufnehmen. Wir sind jetzt nur noch erleichtert uns für behandlung entschieden zu haben. Noah ist überglücklich und wir somit auch.

Ob deinem sohn medikamente überhaupt helfen würden kann ich nicht sagen. Er ist wohl kaum hyperkinetisch so wie noah und nach ads (hat mein authistisches patenkind auch) klingt es für mich auch nicht. Und auch nicht so nach einer wahrnehmungsstörung. Damit sind wir medizinisch aus dem bereich raus in dem ich dir ratschläge zur behandlung geben könnte.

Ich kann dir eben nur sagen dass ich vermutlich immer versuchen würde +meinem kind sofern ich es eben kann soviel unterstützung zu ermöglichen zu einem möglichst normalen leben wie es eben geht. Was ich nicht tun würde, wäre mein kind anderen zu "überlassen" So wie du beschreibst eine schule von morgens bis abends köme mir nicht in frage denn ich bin die basis im leben meines sohnes. Ich will für ihn da sein, ihm ganz viel liebe und verstöndnis zu vermitteln. Braucht er wirklich ganztagsbetreuung bis zum abend würde ein "normales " leben vermutlich eh nicht möglich sein. Dann würde ich das für mich und ihn akzeptieren (soo wie meine schwester es mit ihrem sohn muss). Ich würde dann das beste draus machen und meinem kind statt normalität glück vermitteln, selbstakzeptanz. Klappt es mit eurer therpie nicht dann geht es eben nicht. Ich würde noah niemals verbiegen wollen wenn er sich damit unwohl fühlt. Dann lieber nach deinem bisherigen motto.

sorry dass ich dir nicht mehr helfen kann auf deinem, eurem weg. Aber du liebst dein kind offensichtlich sehr also wirst du den richtigen weg eh ganz allein finden.

lg
lany

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Re: Auch mal hier nach Meinungen fragen will, auch wenn hier vielleicht einige

Antwort von schwarzlicht, 20. SSW am 22.08.2010, 16:27 Uhr

So aus dem Bauch heraus würd ich sagen: Knick den Termin in der Klinik und such eine Kinderpsychologin auf.

Mein Sohn (wird im Sept. 7) hat ADHS (schon seit 2008 diagnostiziert, ist ohne Medikation, aber wir haben ein Elterntraining absolviert).

Mit Y. bin ich auch bei einer Kinderpsychologin in Behandlung, die auf ADHS, Verhaltensauffälligkeiten usw. spezialisiert ist. Ganz ehrlich - würd ich mit Y. deswegen in eine Klinik, der würd mir ausflippen!

Er hat auch ein irrsinniges Aggressionspotenzial, was uns im (Regel)-KiGa echt fast wöchentlich Gespräche mit Erzieherinnen & Leitung einbrachte. Ich bin gespannt, wie es jetzt in der Schule wird.

Es gibt ein AD(H)S-Forum, das ich sehr hilfreich finde, ich schreib dort zwar nicht viel, lese aber umso mehr. Ich schreibs dir gern per PN, weil andere Forennamen hier nicht so gern gelesen werden, von der Redaktion.

Grüßle
Jane

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Re: Auch mal hier nach Meinungen fragen will, auch wenn hier vielleicht einige

Antwort von zauberinsel, 18. SSW am 22.08.2010, 20:04 Uhr

Leider kann ich da keine Erfahrung beisteuern, aber könnte man sein auffälliges Verhalten vielleicht durch irgendeine Art Sport eindämmen, wo er sich mal richtig auspowern, und alles rauslassen kann ???
Vielleicht würde er dadurch ausgeglichener.
Aber wie gesagt ich habe da leider keine erfahrungen mit.

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