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Geschrieben von kanja am 15.08.2017, 14:17 Uhr

Ich mag nicht zurück nach Hause

Ich bin noch mit meinen Kindern in Urlaub, bis Freitag.

Und ich bemerke, dass ich absolut keine Lust habe, mich zuhause wieder mit meinem Mann auseinander zu setzen.

Der Urlaub ist Erholung pur, ich kann alle Entscheidungen treffen, meine Kinder sind “pflegeleichte“ Teenager.

Ich hatte meine Situation ja schon mehrfach geschildert. Mein Mann ist gehbehindert und sehr unzufrieden mit seiner Situation. Er lässt sich allerdings hängen, lässt sich nicht helfen, tut sich selbst leid. Ich habe schon vieles versucht.

Es gibt bessere und schlechtere Phasen.

Jetzt gerade habe ich einfach keine Lust, mich wieder jeden Tag vollnörgeln zu lassen.
Wenn man hier im Urlaub so viele intakte Familien mit engagierten Vätern sieht, oder auch zufriedene Paare, dann gibt mir das einen Stich.
Ich hätte das auch gerne mal, dass jemand mir etwas abnimmt, für mich etwas organisiert, sich kümmert.

Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich sagen will.
Ich freue mich schon auf zuhause, aber ich weiß genau, wie es wird.

 
34 Antworten:

Re: Ich mag nicht zurück nach Hause

Antwort von Chaka! am 15.08.2017, 14:55 Uhr

Ich kann Dich verstehen... Ich hatte auch ein krankes Exemplar Ehemann an meiner Seite und hab mir so sehr gewünscht, dass er mir trotz Krankheit das Gefühl gibt, dass wir gemeinsam Familie sind und nicht nur ich die Verantwortung auf allen Ebenen tragen muss.
Zum Glück hat er sich dann getrennt...
Ich mochte mich nicht trennen, denn ich fand es schwer, einen kranken Menschen zurückzulassen, zumal ich immer noch die Hoffnung hatte, dass es besser werden könnte...
Aber die Trennung war gut: hat Erleichterung, Licht und Leben in meinen Alltag gebracht (nicht nur, es gibt auch schwere Phasen und Negatives, aber ich bin immer wieder froh, dass er weg ist). Aber ob das auch DEIN Weg ist?

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Re: Ich mag nicht zurück nach Hause

Antwort von Mehtab am 15.08.2017, 18:27 Uhr

Hallo,

genieße jetzt deine Urlaubstage, und blende das zu Hause aus, wenn du kannst, denn das bringt dich jetzt gerade gar nicht weiter und verdirbt dir nur den Urlaub.

Verstehen kann ich dich ganz gut, denn das, was du schreibst, ist sehr nachvollziehbar, aber einen konstruktiven Vorschlag habe ich auch nicht.

Ich wünsche dir noch einen schönen Resturlaub

Mehtab

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Re: Ich mag nicht zurück nach Hause

Antwort von Nala1987 am 15.08.2017, 19:47 Uhr

Nun ja, ich verstehe den Gedankengang, dass man jemand Krankes nicht verlassen will.
Aber liebst du ihn noch, freust du dich auf ihn als Person? Das klingt alles nicht so. Wäre es da nicht vielleicht doch mal mindestens an der Zeit für ein klärendes Gespräch? Jeder hat mal schlechte Phasen und eine Krankheit/ Behinderung ist nochmal was ganz anderes als mal kurz Stress auf Arbeit. Aber Du bist nicht glücklich und er lässt sich gehen und hängen. Da solltest du vllt. doch mal überlegen, ob du etwas sagst bzw. ja, ob es nicht doch mal Zeit ist zu gehen. Auch wenn es hart Ist, es viele nicht verstehen werden und man vllt. Freund verliert, sollte niemand aus Mitleid bei einem Menschen bleiben. Vielleicht hat genau dieser Abstand mal gefehlt, damit du dir etwas klarer wirst, nun spürst Du, dass da vielleicht doch noch weniger da Ist, als du dachtest öde du doch wirklich etwas anderes möchtest. Das sollte in einer Beziehung auch thematisiert werden dürfen. Das würde ich schon angehen, bevor plötzlich wieder alles wie vorher ist.

Genieße den Rest des Urlaubs !

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die intakten Familien....

Antwort von SkyWalker81 am 15.08.2017, 21:20 Uhr

...haben sicher auch ihre Höhen und Tiefen; das was du siehst sind nur Momentaufnahmen, zudem Ausnahmesituationen da Urlaub. Also lass dich davon nicht"blenden".

Sicher ist es schwierig, mit einem kranken Mann, der mit seiner Situation hadert zu leben. Einfach abhauen, das wollen sicher auch mal viele der "zurfriedenen Paare", wenn sie sich mal nicht so lieb haben. Allerdings wird es vor allem emotional schwierig einen kranken Partner einfach zu verlassen.
Du schreibst Du hast schon vieles versucht, von daher denke ich, dass du das Gespräch mit ihm schon gesucht hast. Die Frage ist, ob er auch "gute Phasen" hat, wo er sich einbringt, auf dich und die Kinder eingeht und versucht seinen Teil beizutragen.
Ich würde auch mal versuchen zusammen mit den Kindern und deinem Mann einen "Familienrat" zu halten, wo jeder seine Gefühle über die Situation zum Ausdruck bringen darf, auch er selber. Vorher sollten gewisse Spielregeln vereinbart werden, z.B. jeder sollte erstmal über den anderen was Positives sagen, was er am anderen mag. Erst dann kommen die Dinge, die man gerne anders hätte bzw. die einen stören. Dein Mann soll sich nicht vorkommen wie auf einer Anklagebank, sonst macht er sicher wieder "dicht",

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Re: Keine Denkverbote auferlegen!

Antwort von Astrid am 16.08.2017, 10:23 Uhr

Hallo,

es gilt als unanständig oder gar als Tabu, einen kranken Menschen zu verlassen. Aber versuche einmal, Dich von solchen Denkverboten, die Dir von Anderen auferlegt werden (Gesellschaft, Umfeld) ganz zu befreien. Es ist zwar falsch, einen Menschen zu verlassen, nur weil er krank ist. Es ist aber nicht falsch, einen Menschen zu verlassen, weil er einem selbst schadet. Du würdest Deinen Mann ja nicht wegen seiner Gehbehinderung verlassen, oder? Sondern weil der Alltag mit seiner nörgeligen Art unerträglich geworden ist.

Ich finde, das einzig Entscheidende ist: Bist Du innerlich zufrieden und erfüllt mit diesem Menschen, ist er eine Bereicherung für Dich, bist Du MIT ihm glücklicher als OHNE ihn? Dabei ist es sicher wurscht, ob er krank oder gesund, gestreift oder gepunktet ist, oder drei Arme hat. Einen Mann, der nicht gut für einen ist, darf man verlassen, ein Handicap spielt hier keine Rolle. Ein Mensch muss sein eigenes Leben leben, nicht das eines anderen. Es wäre moralisch Unrecht, Dein eigenes Lebensglück zu opfern für jemand Anderen, der es auffrisst. Und den Dein Opfer nicht einmal glücklich macht, das siehst Du ja bereits jetzt im Alltag.

Dein Mann lebt sein Leben und muss dafür die Verantwortung übernehmen. Er kann konstruktiv oder destruktiv mit sich umgehen. Wenn er destruktiv mit sich umgeht und dadurch auch destruktiv auf Andere einwirkt, ist das seine Entscheidung. Er musst das nicht tun, aber er tut es. Du hast ebenfalls eine Verantwortung - nämlich für Dich selbst. Auch Du musst Entscheidungen treffen, für oder gegen Dich selbst.. Das kann Dir niemand abnehmen.

Notfalls muss man es aushalten, dass der Mann, die Verwandten oder die Umgebung einem Vorwürfe macht, wenn man geht - das ist nur menschlich. All diese Menschen müssen ja nicht mit Deinem Mann leben, sondern DU lebst mit ihm. Dass Dein Mann zerstörerisch mit seiner eigenen Seele umgeht, heißt auf keinen Fall, dass Du dies auch tun solltest. Sondern Du darfst Dich in Sicherheit bringen - sein Glück ist NICHT wichtiger als Dein Glück.

Mach' Dich auch von der Annahme frei, Dein Mann könnte ohne Dich nicht leben. Wenn Du ihn freigibst, hat er ja sogar die Chance, eine andere Frau kennenzulernen, für die seine Art und sein Handicap kein Problem ist. Eine Trennung könnte ihn dazu bringen, doch an sich zu arbeiten und eine neue Partnerin zu finden. Wenn nicht, ist auch dies die Frucht seines eigenen Verhaltens. Manche Menschen möchten nicht erwachsen und reif werden, und auch das ist ihre Entscheidung.

Du bist nicht seine Mama, sondern bist als erwachsene, freie Frau eine Partnerschaft mit ihm eingegangen. Wenn er selbst kein freier, liebevoller, konstruktiver Teil dieser Partnerschaft sein will, sie also nicht mehr mitträgt, musst Du nicht bleiben.

LG

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Ganz meine Meinung

Antwort von Nala1987 am 16.08.2017, 10:38 Uhr

Du sagst, Du hast schon vieles versucht. Das ist gerade nicht einfach "nur " ein temporäres Tief.
Vielleicht ist die Beziehung einfach nicht mehr das richtige für Dich und ja, du hast ein Recht darauf glücklich zu sein und den passenden Partner zu finden.
Wenn du ihn wirklich noch liebst und bei ihm bleiben willst, nicht aus Mitleid oder Angst vorm Alleinsein, dann würde ich mal ganz deutlich werden. Sagen, dass ich es leid bin, mir andauernd sein Gejammer anzuhören. Ich aus dem Urlaub nicht zurück wollte, nicht zu ihm! Ich würde ein Ultimatum setzen und ja, nach Ablauf dieser Zeit wirklich Konsequenzen folgen lassen, sonst nimmt er dich nicht ernst. Innerlich hast du Dich ja schon entschieden...

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Re: Ich mag nicht zurück nach Hause

Antwort von shinead am 16.08.2017, 16:35 Uhr

Wenn Dich das Verhalten Deines Mannes belastet und er es nicht ändert, musst Du überlegen ob die Liebe noch stark genug ist, oder ob eine Trennung besser für DICH (!) ist.

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Re: Ich mag nicht zurück nach Hause

Antwort von Tonic2108 am 16.08.2017, 22:17 Uhr

Was genau bringt dir diese Beziehung noch?

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Re: Ich mag nicht zurück nach Hause

Antwort von pflaumenbaum am 17.08.2017, 12:53 Uhr

Das sei vorweggeschickt: Ich finde es absolut verwerflich, Beziehungen nur unter dem Gesichtspunkt zu betrachten "was sie einem bringen". Es ist absolut in Ordnung, mit jemandem zusammenzubleiben, weil man sich verpflichtet fühlt und weil man der Person helfen will, auch wenn man nicht direkt etwas zurückkriegt.
Allerdings sieht die Lage in Deinem Fall anders aus, denn Dein Mann zeigt sich Dir gegenüber überhaupt nicht dankbar oder irgendwie positiv.
Er ist gehbehindert, er ist vermutlich arbeitslos, er hat keine Perspektive und verständlicherweise schlecht gelaunt. Das kann man ein paar Jahre mitmachen, aber irgendwann muss ein Mensch sich aufraffen und das Beste draus machen. Man kann ja trotz Gehbehinderung lesen und schreiben, oder?
Ich würde für ein Ultimatum plädieren: Entweder er ändert was oder Ihr geht. Ich schreibe bewusst "Ihr", denn Deine Kinder hängen da ja mit drin. Wie geht es denen denn damit?

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Vielen Dank für eure Denkanstöße

Antwort von kanja am 17.08.2017, 17:28 Uhr

Genau das kann ich (noch) nicht, nämlich die Beziehung nur danach beurteilen, was sie mir bringt.

Ich nehme das durchaus ernst mit “Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens, in guten und in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit.
Bis das der Tod uns scheidet.“

Allerdings will ich auch nicht daran kaputt gehen, die Ehe um jeden Preis aufrecht zu erhalten.

Nur zum Verständnis, mein Mann ist noch voll berufstätig. Seit einer Weile macht er viel im homeoffice. Weil es zunehmend schwieriger wird, die Gehstrecken zwischen Wohnung, Tiefgarage, Parkplatz und Büro zu bewältigen. Den Rollstuhl lehnt er aber noch total ab.

Das verbessert die Lage Zuhause nicht, denn wenn die Kinder und ich nachmittags kommen, nervt ihn das.

Er möchte absolut gar nichts mehr unternehmen. Wenn er nicht arbeitet, liegt er zu 90% auf dem Sofa und schaut Fernsehen.

Reden ist schwierig. Er fühlt sich sofort bevormundet und blockt ab. Dabei bin ich ganz bestimmt kein böses Weib, das nur keift, dass er endlich was tun soll.

Mir wäre es tausend mal lieber, ihn im Rollstuhl durch die Gegend zu schieben, wenn er wenigstens mit uns irgendwo hin käme und bestenfalls Spaß daran hätte.

Vor einer Weile hat er unseren Sohn gefragt, in welcher Klasse er jetzt eigentlich wäre. Das trifft mich hart.
Er kümmert sich nicht um die Belange der Kinder, das mache ich komplett alleine.

Noch kann ich mit meinen Kindern verreisen, oder natürlich auch mal mit einer Freundin.

Wenn die Kinder mal aus dem Haus sind und nur noch mein Mann da ist, der auf dem Sofa liegt, bekomme ich Zustände.

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Re: Vielen Dank für eure Denkanstöße

Antwort von stjerne am 17.08.2017, 18:47 Uhr

Ojeee. Das würde mich auch belasten.
Kannst Du den Spieß mal umdrehen und ihn fragen, warum er eigentlich noch mit Dir verheiratet ist?
Auf dem Sofa liegen kann er ja am besten allein, also was erwartet er eigentlich von Dir?
Welche Rolle will er im Leben Eurer Kinder spielen?
Er mag nicht reden, aber er wird nicht drumherum kommen.

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Re: Vielen Dank für eure Denkanstöße

Antwort von kanja am 18.08.2017, 12:11 Uhr

Diese Frage kann ich selbst beantworten, auch wenn die Antwort nicht sehr schmeichelhaft für mich ist:

Mein Mann hat es sehr bequem so. Er kann nicht kochen, er kann die Waschmaschine nicht bedienen. Er hat vielleicht fünf mal staubgesaugt, seitdem wir zusammen wohnen.
Das wird alles zuverlässig von mir erledigt.
Auch an den Tagen, an denen ich ganztags arbeite und er ist im homeoffice Zuhause.

Und er mag das Gefühl, eine Familie zu haben.

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Re: Vielen Dank für eure Denkanstöße

Antwort von stjerne am 18.08.2017, 13:44 Uhr


Nein, ehrlich, das kann nicht alles sein! Er wird doch nicht so blind sein, vollkommen zu übersehen, was er an Dir hat...
Ich hoffe, Ihr schafft ein klärendes Gespräch!

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So, zuhause

Antwort von kanja am 18.08.2017, 18:40 Uhr

Und was soll ich sagen ...

Mein Mann war nach der Arbeit einkaufen - Süßigkeiten und Zeugs für sich selbst.

Nix fürs Frühstück für die Familie für morgen (er frühstückt nicht). *seufz*

Ich war ja wirklich willens, es positiv anzugehen. Das hat sich wohl erledigt.

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Re: Vielen Dank für eure Denkanstöße

Antwort von Danyshope am 18.08.2017, 18:49 Uhr

Hört sich für mich nach Depression an - was auch wo verständlich ist wenn er so krank ist. Das ist aber etwas was man anpacken kann.

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Ja, wie?

Antwort von kanja am 18.08.2017, 18:52 Uhr

Das ist mir klar.

Soll ich ihn fesseln und zum Arzt tragen??????

Er kann es nur selbst “anpacken“. Und er will nicht.

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Re: Ja, wie?

Antwort von Danyshope am 18.08.2017, 19:52 Uhr

Er wird ja bei einem Arzt in Betreuung sein. Dem das mal sagen. Unser Hausarzt interessiert sich dafür. Und nein, er sagt mir nichts medizinisches was meinen Mann betrifft, aber fragt ab und zu nach seinem Befinden. Und ja, mein Mann ist schwerstbehindert, teils pflegebedürftig und leidet auch unter Depressionen. Mal mehr, mal weniger. Das bleibt nichts aus wenn jemand so schwer erkrankt ist und es gehört zu dem Krankheitsbild Depressionen dazu das man Betroffenen ab und zu einen "Tritt in de Allerwertesten" geben muss. Zu sagen, das müssen die schon selbst machen ist IMO jedenfalls nur begrenzt umsetzungsfähig - und meiner Meinung nach sogar fahrlässig wenn wer so tief in die Depression abrutscht das er sogar Selbstmordgefährdet sein könnte.

Ich finde auch Ratschläge von anderen die nur "gesunde" Männer als Maßstab haben als wenig zielführend. Aber ist meine Meinung. Ich jedenfalls wusste bei der Heirat sehr wohl worauf ich mich einlasse, das in guten wie in schlechten Zeiten war mir ernst. Zu dem Zeitpunkt war mein Mann aber schon schwer krank. Mag anders aussehen wenn ein Mensch es erst später wird. Das muss aber jeder für sich ausmachen, da mag ich nicht verurteilen.

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Re: Ja, wie?

Antwort von kanja am 18.08.2017, 20:00 Uhr

Du wirst lachen, ich habe das mal gemacht.

Vor etlichen Jahren, als die Erkrankung meines Mannes sich verschlimmert hatte und er total unausstehlich war. Wir hatten damals noch denselben Hausarzt. Ich habe es angesprochen und der Arzt hat mir eine Überweisung zum Neurologen für meinen Mann in die Hand gedrückt. Super hilfreich, wirklich.

Inzwischen haben wir beide den Arzt gewechselt, er ist bei einem anderen als ich. Da geht nichts, leider. Selbst wenn ich vertrauen zu dem Arzt hätte - zu einer Therapie müsste mein Mann ja doch selbst wollen.
Er geht nicht mal zur Krankengymnastik!
Oder soll ich ihm heimlich Antidepressiva in den Tee tun?

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Zu einer Beratung kannst du ihn wahrscheinlich auch nicht schleppen?

Antwort von Mehtab am 18.08.2017, 21:44 Uhr

Hallo,

das ist schon ein größeres Problem, das ihr alleine vielleicht gar nicht mehr lösen könnt. Könntest du ihn irgendwie zu einer Beratung mitschleppen, dass er einmal die Meinung eines neutralen Dritten hören kann. Oder gibt es in eurem Bekanntenkreis jemanden, dessen Meinung er schätzt, und der das Ganze mit ihm besprechen könnte, so dass ihm klar wird, dass es schon fünf vor zwölf ist. Vielleicht hat er das noch gar nicht so registriert und meint, dass das ewig so weitergeht?

Es hängt so viel dran, ich würde alle Hebel in Bewegung setzen, und nur, wenn es gar nicht mehr anders geht, die Beziehung beenden.

Viele Grüße

Mehtab

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Re: Ja, wie?

Antwort von leonessa am 19.08.2017, 1:01 Uhr

Ich weiß ja nicht, welche Erkrankung er hat - MS? Aber wenn er so uneinsichtig ist und sich nur um sich kümmert, die Familie "egal" ist und er Therapien für sich und für die Familie ablehnt, dann muss er eben auch mit den Konsequenzen leben!

Rede noch mal Klartext mit ihm. Sage, was dich belastet und frage dann, warum er mit dir (noch) zusammen ist. Auch eine eventuelle Trennung ansprechen. Wenn er nur eine Versorgerin braucht, fällt dir evtl. eine Trennung leichter...

Was sagt der Bauch und was das Herz? Ein schlechtes Gewissen sollte da nicht mit entscheiden.


Ich wünsche dir für dich und die Kinder eine positive Entscheidung.


LG, Leonessa

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Und

Antwort von kanja am 19.08.2017, 8:22 Uhr

Mein Mann hat ab Montag Urlaub. Ich muss wieder arbeiten.

Ich habe gestern Abend angesprochen, dass er sich dann ja ein bisschen um den Haushalt kümmern könnte (ok, es war keine ernsthafte Frage). Seine Antwort: Nein, ich habe doch Urlaub!

Ich hatte vor meinem Urlaub die ganze Wohnung geputzt und alles gewaschen. Er hat in unserer Abwesenheit einmal staubgesaugt.

Auf die Frage, ob er schon etwas geplant hat für die freie Zeit: nein. Er meint, dann sei jemand bei den Kindern, wenn ich arbeite. Er macht aber nichts mit den Kindern, höchstens rumnörgeln, warum sie jetzt nicht für die Schule lernen. Er kocht nicht, kauft nicht ein. Das machen die Kinder selbst und würden es auch tun, wenn sie alleine wären. Sie sind 17 und 14.

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Re: Und

Antwort von Birgit22 am 19.08.2017, 8:44 Uhr

WAS hält dich da eigentlich noch ???
Das schlechte Gewissen ??
DAS hätte ich schon abgelegt.

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Re: Ja, wie?

Antwort von bea+Michelle am 19.08.2017, 11:13 Uhr

Und wenn Ihr (Du und Deine Kinder) ihn mal auf den "Pott" setzt?
Das scheint ja schon lange so zu gehen. Und wenn er dann noch "auf Stur" schaltet, würde ich vielleicht ernst machen und erst mal gehen,(muß ja nicht gleich für immer sein)
Ach, das ist für Außenstehende echt schwierig zu beurteilen.

Ich hoffe aber das eure Erholung deswegen nicht schon wieder dahin ist.

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Re: Ich mag nicht zurück nach Hause

Antwort von Smudo am 19.08.2017, 23:48 Uhr

Hallo habe nicht alles gelesen.
Aber meinr Freundin hat auch MS
Keine einfache Krankheit.

Sie haben 3 Kinder.
U manche Tage sind einfach die leichtesten
Sachen zu viel..
Versuche mal.Verständnis aufzubringen u zu über legen
Wenn du! Krank wärst.
U dein Mann dich hängen lassen würde.
..
Klar das heißt nicht dass er sich ganz ausklinken kann!!
Aber sich Hilfe holen sollte.
U.ihr gemeinsam schaut wie es in Zukunft
Aussehen soll..

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Re: Vielen Dank für eure Denkanstöße

Antwort von mf4 am 20.08.2017, 8:26 Uhr

Lieben und ehren bis...

er nimmt nicht viel teil am Familienleben, macht sein Ding und will auch nichts ändern, damit es ihm und dann der Familie besser geht.

Muss Frau dann an seiner Seite ausharren und alles aushalten, weil sie den Eid ernster nimmt als er?

In guten und in schweren Zeiten...

Muss sie es hinnehmen, dass es keine guten Zeiten mehr geben wird?
Die Situation wird ohne sein Zutun ja nicht einfacher.

Er kann nichts für seine Krankheit, auch nichts für seine Stimmung.
Sie würde ihn unterstützen aber er möchte nichts tun...
ist Frau dann verpflichtet...
bis das der Tod uns scheidet?

Wo soll das hinführen? Frau wird einsehen müssen, dass das nicht besser wird, dass das nun ihr Schicksal ist und wenn die Kinder aus dem Haus sind und er mehr eingeschränkt ist werden auch die kleinen Alltags-Fluchten ausbleiben.
Das geht dann noch ein paar Jahrzehnte so, bis tatsächlich der Tod es beendet.
Zumindest hat man dann brav das Ehegelübde erfüllt...
und kommt sicher in den Himmel.

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Re: Und

Antwort von mf4 am 20.08.2017, 8:45 Uhr

ja WAS... das frage ich mich auch

Er macht sein Ding und will offenbar ungestört allein leben.
Sie macht alles andere.
Gemeinsamkeiten gibt es nicht und er findet es okay so.

Ich finde es auch für die Kinder untragbar zu sehen, dass er wie ein gewohntes Möbelstück einfach nur da ist.

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Re: Ich mag nicht zurück nach Hause

Antwort von mf4 am 20.08.2017, 9:25 Uhr

Sie macht alles allein, er bringt sich auch nicht im Rahmen seiner Möglichkeiten ein... und sie soll noch mehr Verständnis haben und muss bei ihm bleiben?

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ich kenne beide Seiten......

Antwort von Charlie+Lola am 20.08.2017, 11:13 Uhr

Einmal aus der Sicht des Erkrankten (ich habe selber diverse Baustellen) und es fällt mir sehr schwer mich an manchen Tagen zu motivieren.

Das geht noch besser als bei deinem Mann, aber ich kenne die Kämpfe die man austrägt sehr gut.

Und ich kenne auch die andere Sichtweise, das ich kämpfe und mache und mein Mann sich gehen lässt.
Sozusagen in eine Blase einhüllt mit leicht depressiven Tendenzen.

Sehe das so wie Danyshope schrieb. Da muß man, wenn man an der Beziehung wirklich arbeiten will, jemanden die Pistole auf die Brust setzen.

Und man muß sich Hilfe suchen, nicht nur für den Mann, auch für sich selbst.
Da helfen keine Freundinnengespräche die einem Standardantworten geben.

Ich hatte das große Glück das ich eine tolle Psychologische Beratungsstelle der Stadt hatte wo eine großartige Psychologin gearbeitet hat.
Sie hat erst mit mir gearbeitet und sortiert und nach einem halben Jahr habe ich mit massiven Druck meinen Mann dazu geholt.

Mit Pistole auf der Brust: Entweder du kommst mit oder ich gehe.
Er ging mit...............das ganze hat nochmal 2 Jahre gedauert, mit zusätzlicher Hilfe noch für ihn (alleine, ohne mich)

Und jetzt können wir damit umgehen. Haben STrategien und wesentlich mehr Verständnis für einander.

Manche Schicksalsschläge und Vergangenheitsbewältigungen kann man nicht einfach so ertragen und beheben, da braucht man Hilfe.

Ich würde dir raten dir eine Familenhilfe zu suchen die psychologisch arbeitet.
Unterstützend, erstmal nur für dich.
Denn er ist noch nicht bereit dafür, aber du brauchst ebenfalls definitiv Hilfe.
Wenn du wirklich etwas bewirken und um deine Ehe kämpfen willst, dann ist das der erste Schritt.

Dein Mann kann grade nichts ändern, du schon.
Aber das muß nicht zwangsläufig die Trennung sein.

lg und alles gute.............

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Re: ich kenne beide Seiten......

Antwort von kanja am 20.08.2017, 11:19 Uhr

Das ist wirklich ein guter Tipp, vielen Dank.

Ich habe schon öfter daran gedacht, eine Beratung für mich selbst in Anspruch zu nehmen.
Im Alltagsleben ist dieser Vorsatz bisher immer untergegangen.

Jetzt muss ich es angehen.

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Re: ich kenne beide Seiten......

Antwort von Danyshope am 20.08.2017, 13:43 Uhr

Du sagst es.

Dem kann ich mich auch nur anschließen.

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Re: Ja, wie?

Antwort von Danyshope am 20.08.2017, 13:47 Uhr

Hast du aber bisher nicht erwähnt, jedenfalls kann ich dazu nichts finden. Und sorry, hellsehen habe ich leider noch nicht gelernt.

Du kannst ihm nur helfen wenn DU !!! entsprechende Stärke hast und zweitens, wenn du ihn so richtig in den Hintern tritts wenn er gar nicht will.

Für mich sind Trennungen - wenn man vorher nicht wirklich ALLES unternommen hat um das zu vermeiden, eher ein Zeichen von Feigheit. trennen kann sich jeder, in den meisten Fällen ist das der leichtere Weg. Aber wirklich für die Partnerschaft was tun - das ist echte Arbeit. Mit einer Ausnahme, wenn wirklich keine Gefühle für den anderen mehr da sind bzw nur noch Hass oder ähnliches. dann sollte man wirklich gehen - für alle Beteiligten. Aber ich denke, dann würdest du hier nicht die Frage stellen was du tun sollst...

Wie unten geschrieben wurde, versuch dir professionelle Hilfe zu holen.

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Naja...

Antwort von desireekk am 22.08.2017, 6:41 Uhr

weiaat Du,

ich finde, dass man nicht einfach so eine Partnerschaft aufgibt, aber auch immer 2 dazugehören.
Mein Ex war auch depressiv... und er ist jetzt mein Ex.

Ich habe das jahrelang mitgemacht und es war gut und erträglich für die Familie solange er in Therapie war.
Aber irgendwann hat er entschieden dass er keine Therapie und Tabletten mehr braucht.
ab da ging es bergab.
In den Hintern habe ich getreten, In Ruhe gelassen auch.

Aber ICH stehe auf dem Standpunkt dass der Kranke zusehen muss, dass er wieder (so) gesund(wie möglich) wird.
Aus Verantwortung der Familie gegenüber.
Ob nun Chemo, Entzug, Krankengymnastik, Bett hüten, OP oder Tabletten, ich erwate das aktiv an der Gesundung mitgearbeitet wird. Für die gemeinsame Familie.

Wenn sich hier jemand dauerhaft verweigert, dann gibt es für mich auch keine Familie mehr. Dann ist das nicht feige sondern nur logisch.
Zumal wenn man dann irgendwann auch selbst kur davor steht co-krank zu werden.

LG

D

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Re: ich kenne beide Seiten......

Antwort von Nikas am 22.08.2017, 15:32 Uhr

Wenn Du ein Opfertyp bist, wirst Du auch nach dem Flüggewerden Deiner Kinder bei Deinem Mann bleiben.
Wenn Du keiner bist, wirst Du dann auch Deine eigenen Wünsche verstärkt zulassen, Dir werden wohl plötzlich andere Männer gefallen, und Du wirst Dich von Deinem Mann trennen - per fliegendem Wechsel oder nach und nach - , um einen Partner zu finden, der sich auf Augenhöhe um Dich kümmert und Dich nicht nur lieblos ausnutzt.


Das gerne zitierte "in guten wie in schlechten Zeiten" ist im übrigen kein einseitiger Vertrag. Da müssen schon beide mitspielen. Wenn nicht, ist die Vertragsauflösung jederzeit zulässig, ja sogar angeraten.

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Re: ich kenne beide Seiten......

Antwort von kanja am 23.08.2017, 7:46 Uhr

Mein Mann ist der Meinung, er hat mit der finanziellen Versorgung der Familie seinen Anteil am “Vertrag“ erfüllt.

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