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Geschrieben von AnjaMitBaby am 10.01.2019, 20:54 Uhr

Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Ihr Lieben,

heute brauche ich mal Input, Gedankenanstöße oder einfach nur verschiedene Sichtweisen... Entschuldigung, es wird lang!

Ich habe mit meinem Mann zusammen einen 3-Jährigen Sohn. Ich hatte mir sehr ein Kind gewünscht, mein Mann hätte glaube ich gerne noch länger gewartet. Wir hatten damals lange bzw immer mal wieder über Kinderwunsch etc gesprochen, letztendlich waren wir beide damit einverstanden. Ich bin nahezu sofort schwanger geworden, was meinen Mann dann doch sehr geschockt hat. Er tat sich schwer, so schnell Papa zu werden, obwohl er jetzt kein absoluter Jungspund mehr ist :-) Ich war über die Schwangerschaft überglücklich und hab diese sehr genossen, mit Anteilnahme und Unterstützung meines Mannes, aber auch nur wenig echte "Freude" seinerseits.

Unser kleiner Schatz kam dann zur Welt und ich war anfangs sehr überlastet, ich gebe gern zu, auch etwas überfordert. Im Hauptforum gibt es grade ein Thema mit Stillen+Abpumpen und dem daraus resultierenden Stress (z.B. man kann während das Baby schläft nicht auch schlafen sondern muss abpumpen oder Fläschchen auskochen etc. Zu Spitzenzeiten habe ich 45 Minuten lang für 15 ml abgepumpt). Ich habe mich da sehr wieder gefunden, und muss sagen, dass es mir im Nachhinein die Anfangszeit nicht richtig hat genießen lassen. Ganz zu schweigen von meinem Mann, der sich total zurück gezogen hat, mir zwar versucht hat zu helfen, aber dennoch auch hoffnungslos überfordert war. Es war schlimm für ihn, mich so hilflos und ebenfalls überfordert zu sehen. Er konnte auch nicht damit umgehen, wenn der Kleine geweint oder geschrien hat, er hat zwar versucht zu trösten, aber er sagte mal, er kann es absolut nicht ertragen, wenn Babys weinen.

Mein Mann ist eine Person, die über keine Gefühle reden kann und will, er würde am liebsten immer alles mit sich alleine ausmachen, alles ist "sein Problem" und auf keinen Fall darf man darüber ein Wort verlieren.

Irgendwann wurde es mir zu viel, er war immer irgendwie "abwesend", hat kaum gesprochen, wirkte depressiv und ich habe meinen Mann angefleht, endlich "rauszulassen", was sein Problem ist - er konnte mit dem Knirps nicht mehr alleine sein, er ist völlig überfordert mit allem gewesen. Er hat sich sehr lange geweigert, aber dann - endlich - hat er rausgerückt, dass ihm alles zu schnell ging, ich hätte ihn überfordert und überrannt mit meinem Kinderwunsch, jetzt sitzt er da mit Frau und Kind und hätte es lieber anders gehabt. Wir waren zu der Zeit 11 Jahre zusammen. Nach zehn Jahren hat er mir einen Heiratsantrag gemacht. Ich vermute, nur, weil er sonst Angst hatte, dass ich sonst gehe, ich denke, er hätte gar nicht heiraten wollen, aber er hat ja nie drüber geredet (ja, das klingt jetzt etwas verbittert, ist es auch).

Ich bin aus allen Wolken gefallen, ich habe diese Worte so noch nie von ihm gehört - er selbst hatte irgendwann die Verhütung weg gelassen (so wie es "ausgemacht" war), daher dachte ich, es wär ok. Anscheinend aber hatte er nur Angst mich zu verlieren, wenn er meinem Kinderwunsch nicht nachkommt. Manchmal habe ich den Verdacht, er hätte lieber NIE Kinder gehabt, und war zu feige, mir das zu sagen. Eine kinderlose Frau behält man nicht, in dem man sagt "Du, ich weiß du willst Kinder, aber mit mir hast du dazu in hundert Jahren keine Chance". Wobei das tatsächlich sein Problem ist, er ist schließlich erwachsen und bei so einem wichtigen Thema MUSS man den Mund aufmachen - meiner Meinung nach.

Es wurde dann langsam immer besser, Baby schreit natürlich mit zunehmendem Alter weniger, die beiden sind öfter auch mal alleine los gezogen, das hat beiden gut getan. Heute spielen und raufen sie gerne zusammen, Fußball ist sehr beliebt, alles was mit Autos und Fahrzeugen zu tun hat sowieso. Er erklärt ihm gerne, wie etwas funktioniert (da ist er sehr geduldig). Mein Kleiner liebt seinen Papa abgöttisch, das merkt man, und Papa liebt seinen Sohnemann.

Trotzdem habe ich oft das Gefühl, es läuft nur, wenn Kind absolut brav ist und keine Widerworte gibt und nicht meckert. Sollte Kind das "wagen", wird mein Mann manchmal schnell ungeduldig (er kann es absolut nicht leiden, wenn Kind nicht das macht was er sagt) und ich sitze auf heißen Kohlen und warte auf den großen Knall. Trotzdem läuft es rund, es gab zwar mal diesen großen Knall seitens meines Mannes, aber der war meiner Meinung nach berechtigt. Die beiden haben sich auch schnell wieder verstanden. Die beiden wachsen immer mehr zusammen, und ich habe ja schon oft gehört, dass Männer erst mit etwas "größeren" Kindern so richtig was anfangen können (was ja auch ok ist :-))

Manchmal habe ich das Gefühl, dass mein Mann feststeckt. Ich weiß nicht, ob er glücklich ist mit seinem Leben. Ich frage ihn ab und zu, aber er sagt glaube ich nur das, was ich hören will ("ich sag mal lieber, ich wär glücklich, alles andre führt doch nur zu Diskussionen").

Es klingt schon sehr nach Teenie, was ich hier erzähle, allerdings sind wir beide weit über die 20 hinaus (sogar über die 30 :-)) und ich kann selbst kaum glauben, dass die Geschichte so eine Wendung genommen hat. "Eigentlich" würde sich so vieles mit richtiger Aussprache von selbst erledigen, aber dazu sind wir anscheinend beide nicht richtig fähig...


Soweit zur Vorgeschichte. Hier kommt nun mein Problem: Ich denke seit einiger Zeit verstärkt über ein zweites Kind nach. Ich würde mir so sehr wünschen, dass mein Sohn mit einem Geschwisterchen aufwachsen darf, und auch ich fühle mich manchmal "unkomplett" als Familie. An anderen Tagen aber, z.B. wenn Sohnemann einen Zornanfall wegen der falschen Frühstücksflocken hat, denke ich mir: "... und du willst noch ein zweites hier rein ins Chaos bekommen...?!". Ich genieße es auch sehr, viel Zeit für meinen Sohn zu haben, die ich manchmal echt nicht teilen will. Neulich las ich einen Blog über eine "Einzelkind-Mama, die mit Freundin (zwei Kinder) im Freibad war, Fazit: Sie hatte einen entspannten Nachmittag mit Kind, Freundin war über alle Maßen gestresst, weil jedes Kind in eine andere Richtung ist, sie ewig brauchte bis alle Sachen ausgepackt (und am Ende wieder eingepackt waren) etc. pp. Ich denke, das kann sich jeder vorstellen. Ich selbst bin wirklich innerlich zerrissen. Eigentlich denke ich aber, dass die Vorteile alle Nachteile und allen Stress überwiegen würden.

Neulich fragte ich meinen Mann. Er möchte "eigentlich" kein zweites Kind. Er war mit dem ersten so überfordert, die ersten eineinhalb Jahre waren so schlimm, er hat alle seine Kraft gebraucht um nicht wahnsinnig zu werden, und es wird jetzt erst langsam besser. So seine Worte.

Ein echter Schlag für mich - und fürs Kind auch nicht unbedingt toll, wenn es erst mit drei Jahren "so langsam annehmbar" wird (hat Kind natürlich nicht gehört).

Seitdem bin ich völlig hin und her gerissen. Ich denke an kaum etwas anderes mehr, als an: "zweites Kind ja - zweites Kind nein, möchte unbedingt ein zweites - finde es momentan schön so" - es dreht sich ständig das Karussel im Kopf!

Mein Mann hat mir die Antwort gegeben. Jetzt weiß ich nicht, wie ich damit klar kommen soll. Meine Mama meint oft zu mir, ich solle doch mal "nachlegen", ich will doch meinen Sohn nicht alleine aufwachsen lassen oder erst wenn er 6 oder 7 ist wieder "von vorne" anfangen..

Sie hat Recht, mir wird der Altersabstand langsam zu groß. Sind ja dann doch wieder zwei Einzelkinder. Was soll ein 8 Jähriger mit nem 2jährigen spielen können?!

Aber selbst wenn ich nun entgegen aller Verhütungsmaßnahmen schwanger werden sollte, könnte ich mich nicht freuen, weil es wohl das Aus für meine Ehe bedeuten würde. Mein Mann wäre wieder völlig überfordert (man kann ihm auch nicht klar machen, dass man beim Zweiten bei vielem lässiger ist, er hat nur die "Horrorzeit" vom ersten im Kopf!), ich müsste ständig aufpassen, ihm kein schreiendes Kind zu geben... später dann, wenn beide größer sind, wäre er vom Lärm und vom Spielen bestimmt oft genervt, würde sicher keine Ausflüge machen wollen, weil er sich in unserer Familie nicht wohl fühlt etc. Ich beneide die Familien, die gut gelaunt am Wochenende mit zwei Kids in den Zoo fahren und dann auch noch Spaß dabei haben :-)
Das ist bei uns momentan zwar auch so, aber eben nur mit einem Kind. Mein Mann macht gerne mit uns Ausflüge, aber halt nur, solange es mit einem Kind noch recht unkompliziert ist.

Andererseits (und ich glaube, das muss ich ihm mal nochmal richtig klar machen), muss er halt unser eines Kind auch viel mehr bespaßen. An schlecht-Wetter-Sonntagen muss ER (und ich natürlich) halt mit dem Kind spielen, und zwar richtig, und lange, während zwei Kids auch mal zusammen spielen würden und ihm eine Auszeit gönnen könnten. So sind halt immer wir als Eltern als Spielkamerad gefordert.

Manchmal fühlt es sich so an, als ob "oberflächlich" alles gut ist. Wir haben einen guten Alltag, sind eingespielt, machen tolle Ausflüge, bauen Schneemänner, treffen uns mit Freunden, gehen gerne Essen und mit dem Kurzen auf den Spielplatz, können super über Gott und die Welt reden und diskutieren. Aber sobald man etwas "tiefer" geht, über Gefühle oder Beziehung reden will, etwas "ernstes", was uns beide als Paar betreffen würde - das würde glaube ich eine Art Kernschmelze auslösen. Und ich kann auch gar nicht über meine Situation derzeit reden - ich weiß ja anscheinend kaum selbst, was ich will!

Um eines noch ganz deutlich zu machen: Eine Manipulation der Verhütung kommt nicht in Frage. Was nützt es mir, mit aller Kraft ein Kind durchzusetzen und dafür einen depressiven Mann zu bekommen, der von seiner Familie nur überfordert ist.

Und auch das nochmal ganz deutlich: Ich liebe meinen Mann. Ich stehe zu ihm, immer. Er ist ein toller Papa, strenger als ich, aber das ist kein Nachteil. Er kommt manchmal an seine Grenzen, wie jeder Mensch. Er liebt seinen Sohn. Das kam hier im Geschriebenen jetzt etwas zu kurz, weil es etwas ist, was für mich außer Frage steht. Und hier soll ja nur das "Problem" erörtert werden und nicht das Selbstverständliche :-)

Was genau ich mir erhoffe - keine Ahnung. Einfach mal andere Sichtweisen, irgendwas, was mein furchtbares Gedankenkarussel mal unterbrechen kann. Geht so ein Kinderwunsch irgendwann weg?! Ich schaue oft meinen Sohn an und entschuldige mich im Stillen bei ihm, dass ich ihm nicht das bieten kann, was ich mir für ihn wünsche: die Erfahrung, mit Geschwistern aufwachsen zu dürfen (die guten wie die schlechten Erfahrungen). Dass er später mal nicht "allein" ist, wenn Mama und Papa mal nicht mehr sind. Alle Nachteile, die einem halt als Einzelkind so erscheinen :-)

Dieser Zustand kann nicht länger so weitergehen. Bei jeder Freundin, die "ihr Zweites" bekommt, könnte ich heulen, im Alltag gibt es ständig Situationen, die mich mit der Nase darauf stoßen wollen: Guck, zwei Kinder, nur dir ists nicht vergönnt...

Bitte schreibt mal eure Gedanken dazu, oder rückt mir wegen mir auch den Kopf gerade, irgendwas, alles hilft :-)

Danke!
VLG
AmB

 
38 Antworten:

Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von fsw am 10.01.2019, 21:21 Uhr

So viel liest hier sicher kein Mensch. Wenn es schon an den Frühstücksflocken hapert,solltet ihr es Beide lieber seinlassen!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von Sommersturm86 am 10.01.2019, 21:36 Uhr

Aus der Ferne etwas zu sagen, ist immer schwierig. Aber spontan hätte ich gesagt, lass es.
Ich kann dich so gut verstehen. Dieser Wunsch nach noch einem Kind. Aber, wenn dein Mann nicht dieses Mal von Herzen es selbst will und nicht nur wieder, weil du es für wünscht..., dann ksnn das echt in für Hose gehen und im schlimmsten Fall hättest du zwei Kinder, aber keinen Mann mehr.
Allerdings würde ich mit ihm reden. Nicht, damit du ihn überredest, sondern weil ich persönlich es sehr wichtig finde über Wünsche und Sehnsüchte zu sprechen. Und ihm all deine Gedanken dazu sagen, wie du es hier geschrieben hast.

Lg

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@fsw...was ist denn mit dir los? geht doch auch freunlicher deine antwort oder?

Antwort von mellomania am 10.01.2019, 21:55 Uhr

als wenn deine kinder nicht mal die motten kriegen wenn es die falschen flocken sind oder wenn der apfel geschnitten is ode was auch immer. also bitte. und doch, ich habe alles gelesen.

an die AP: problem ist, dass wenn dein mann da nicht dahinter steht, du , wenns dumm läuft , alleine da stehst. ist sehr schwer dir was zu raten so von weit weg :-(

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von Nina411 am 10.01.2019, 22:25 Uhr

tja, was will man da raten. ich versteh dich, ich verstehe ihn, nutzt aber nichts, den IHR müsst euch verstehen.
es ist im Bekanntenkreis ein ähnlicher Fall gewesen. er war am Rande dees Nervenzusammenbruchs mit dem frischen Baby, je älter es wurde, umso besser wurde das Verhältnis der beiden.
ich denke, dass viel dein Pumpstillen zu der Situation beigetragen hat. es ist kein Vorwurf, eher meine Erfahrung. das Pumpen hat mich wahnsinnig gemacht, das stillen klappte nicht richtig, also wollte ich wenigstens pumpen. es war wie bei dir 3Tropfen in 3Stunden, (leicht) übertieben gesagt. ich musste dann irgenwann einsehen, dass es so nicht geht und habe Pre gegeben. bei 2.klappte das Stillen. und ich muss sagen, funktionierendes Stillen und Fläaschen Pre geben ist beides bedeutend weniger belastend, eigetlich gar nicht, als zu versuchen zu pumpen.
das nur am Rande, aber es könnte sein, wenn du dich tatsächlich für das Stillen oder die Gabe von Flaschenmilch entscheidest (w sich dein Mnn ja auch einbringen kann beim Füttern), dass allein schon diese Stressreduktion durch das nicht mehr Pumpen eine Entspannung der Gesamtsituation bringt. muss nicht, kann.
es stresst nahezu alle Männer, wenn sie ihre Frau leiden sehen und NICHTS tun können. und das unter Umständen sogar enorm

mehr kann ich dir zu dem Thema leider nicht antworten, du kennst deinen Mann besser als wir hier. ich kan schkecht raten, klar, setz ihn auf den Pott und mach ihm deutluch, dass du ein Baby möchtest.

ich wünsche eucht trotzdem lles Gute

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von Silvia3 am 10.01.2019, 22:45 Uhr

Das Leben besteht neunmal aus Kompromissen. Dein Mann hat einmal nachgegeben und hat dir deinen Kinderwunsch erfüllt. Jetzt solltest du seinen Wunsch respektieren, dass er kein zweites Kind will. Ist vielleicht hart für dich, aber man kann im Leben nunmal nicht alles haben.

Silvia

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von Maikiki am 10.01.2019, 23:43 Uhr

Du Arme, so ein Gedankenkarussell kann einen wirklich fertig machen und einen daran hindern, den jetzigen Zustand zu genießen.
Meine Gedanken:
Ihr beide seid das Fundament eurer Familie. Toll, dass es selbstverständlich ist, dass ihr euch liebt. Das Kind/die Kinder sind irgendwann aus dem Haus. Im Idealfall liebt ihr euch dann immer noch und besteht weiter als Paar. Die Gefahr, dass ihr euch trennt, wächst, wenn er das Ganze nochmal durchmachen muss.
Respekt, wie gut du bei eurem Kind durchgehalten hast. Es ist ja eine hohe psychische Belastung für dich gewesen, deinen Mann dabei möglichst wenig zu belasten. Dies kam ja zusätzlich zu der normalen starken Belastung durch ein Baby hinzu. Ich wüsste nicht, wie ich durchhalten könnte, wenn ich mich nicht auch mal zwischendurch bei meinem Mann ausweinen könnte, wie anstrengend unsere Kleine ist. Und er unterstützt mich, wo er kann.
Wie gut, dass dein Mann sich jetzt -man muss es wohl so ausdrücken- arrangiert hat. Ein zweites Kind spart nicht unbedingt Zeit beim Spielen... Mein kleiner Bruder und ich haben uns zum Beispiel dauernd gestritten, meine Mutter musste immer schlichten. Wir haben uns gegenseitig die Spielsachen kaputtgemacht, und ich habe mir als Kind immer vorgestellt, wie toll es doch ohne ihn wäre. Jetzt als Erwachsene bin ich aber froh, ihn zu haben! Aber wenn ich mir vorstelle, dass meine Mutter ihn mir zu liebe bekommen hätte und deswegen ihre Ehe in die Brüche gegangen wäre, hätte ich mich schuldig gefühlt und sie verflucht (als Kind habe ich mir immer vorgestellt, wie ich den Kleinen loswerden könnte). Ich habe als Kind auch schonmal gesehen, dass meine Mutter geweint hat, weil wir uns dauernd gestritten haben. Hat sich euer Kind mal geäußert, ob es ein Geschwisterchen haben möchte?
Kinder sind unglaublich anstrengend. Und ich könnte es nur mit meinem Mann mit vereinten Kräften schaffen. Wir müssen an einem Strang ziehen. Ich könnte es mir anders nicht vorstellen.
Ich glaube, es wäre sehr anstrengend für dich, weil du dann auch noch Streitereien der beiden Kinder von deinem Mann fernhalten müsstest. Es ist nicht gesagt, dass es irgendwann zu viert Friede-Freude-Eierkuchen gibt. Im Worst Case sitzt du allein mit zwei streitenden Kindern da.
Natürlich gibt es auch die Sicht durch die rosarote Brille... Vielleicht wäre auch alles ganz toll. Aber das Risiko, dass es zumindest die ersten drei Jahre nicht so ist, ist sehr hoch.
Was ich noch gedacht habe, rein mathematisch: Du wünschst dir eigentlich zwei Kinder, er sich keines, also ist doch eines der Kompromiss.
Achja, und lass dir keinen Druck von außen machen. Nur weil es "normal" ist, ein zweites Kind zu bekommen, muss man es nicht auch machen ohne es zu hinterfragen (aber das tust du ja).
Ich habe jetzt ein vier Monate altes Baby. In meiner jetzigen Situation würde ich kein zweites Kind haben wollen, wenn mein Mann es sich nicht auch wünschen würde.
Ich hoffe, das klang jetzt alles nicht zu pessimistisch... Lass dich drücken!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von Falbala am 11.01.2019, 6:39 Uhr

Ich glaube du weisst die Antwort.
Dein Mann hat sich zum ersten Kind überreden lassen, und ein weiteres wird die Situation nicht verbessern. Was ist, wenn sich die Geschwister nicht leiden können, also Dauerstress angesagt ist? Was wäre, wenn das Neue nicht gesund wäre oder schlimmeres? Diese Szenarien muss man vor lauter "ich will aber" realistisch durchdenken.
Dein Mann hat gemerkt dass ihn ein Kind schon überfordert, aber versucht offensichtlich sein Bestes zu geben!
Menschen, die Gefühle zurückhalten, neigen zum Überreagieren wenn jemand emotional wird, deswegen denkt er, er könne das Weinen nicht ertragen...
Interessant ist, dass er offensichtlich das Gefühl hat, er darf nicht über seine Gedankenwelt reden, weil er sich dafür rechtfertigen muss. Ich habe nämlich auch den Eindruck, dass es bei dem Ganzen eher um Dich geht. Kann mich aber irren!

Dein vorletzter Absatz impliziert, dass du es entweder darauf ankommen lassen willst, oder dich trennen? Oder irre ich mich?

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von Leena am 11.01.2019, 8:08 Uhr

Meiner Erfahrung nach ist es gar nicht so selten, dass ein Paar zwischen "ich will keine Kinder!" und "ich will aber unbedingt Kinder!" den Kompromiss "1 Kind" schließt. Du bist also definitiv nicht die einzige, der zwei Kinder "nicht vergönnt" sind. Mir fallen ganz spontan jedenfalls etliche Frauen aus meinem unmittelbaren Umfeld ein, die für ihren Partner entweder ganz auf Kinder oder auf ein weiteres Kind verzichtet haben / verzichten mussten. Ich glaube, für keine davon war es einfach, auf ihren Herzenswunsch zu verzichten, weil der Partner es ihnen nicht "vergönnt" hat.

Wenn Ihr Euch so schwer tut, über Eure Gefühle zu reden - könnt Ihr vielleicht darüber schreiben? Mir hat es, bei sehr emotionalen Themen, immer geholfen, darüber per Mail zu schreiben - dann konnte ich das, was ich rüberbringen wollte, vorher besser sortieren, Formulierung, die "im Eifer des Gefechts" entstanden und vielleicht verletzen würden, rausnehmen, mich selbst besser sortieren. Und mein Mann hatte Zeit zum Antworten, manchmal auch mehrere Tage, konnte sich selber auch sortieren und dann überlegen, was er antwortet... Hat uns (gerade beim Thema Kinderwunsch), wo man ggf. schnell sehr emotional wird, sehr geholfen.

Ansonsten denke ich, Du musst Dich fragen, ob ein zweites Kind es Dir wert wäre, ggf. Deinen Mann zu verlieren. Wenn Du Deinen Mann, wie Du ja schreibst, wirklich liebst, und er unbedingt kein Kind mehr möchte - ist doch im Grunde klar, welche Wahl Du hast: Kind 2, aber dann ggf. alleinerziehend (was natürlich auch nicht das Ende der Welt ist) oder einen ständigen "Tanz" um den Mann, um die Kinder ruhig zu halten und ihn abzuschirmen (für die Kinder vermutlich auch nicht so ideal), Mann behalten und vom Kinderwunsch Abschied nehmen (auch wenn es schmerzlich ist) - oder Trennung, neuen Mann suchen und dann ggf. ein zweites Kind (natürlich ohne Garantie, dass man einen passenden neuen Mann findet und dann auch noch ein zweites Kind bekommt).

Das Thema "Altersabstand" würde ich übrigens nicht so dramatisch sehen - meine Kinder sind 4, 2 und 5 Jahre auseinander, zwischen der Ältesten und dem Jüngsten liegen knapp 12 Jahre. Von daher weiß ich, dass auch ein 8-Jähriger wunderbar mit einem 2-Jährigen spielen kann - kann, aber natürlich nicht muss. Mein 15-Jähriger spielt übrigens heute noch geduldig und sehr liebevoll mit meinem 8-Jährigen. Und wenn meine Enkeltochter (knapp 4 Mon.) kommt, stürzen sich alle 3 Onkel begeistert auf sie und "bespielen" sie. Klar ist es anders als zwei annähernd gleichaltrige Geschwister, es hat aber auch durchaus seine schönen Seiten!

Insofern denke ich - Du musst Dich nicht jetzt entscheiden, Du kannst Dir UND Deinem Mann noch Zeit lassen herauszufinden, was Ihr beide wollt und was Ihr könnt. Denn nur darum geht es ja.

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von Charlotte7 am 11.01.2019, 9:25 Uhr

Hallo,
auf mich trifft genau das zu, was Leena oben beschrieben hat: mein Mann und ich hatten uns als Kompromiss auf ein Kind geeinigt. Dann habe ich gemerkt, dass ich damit überhaupt nicht leben kann, ich wollte um jeden Preis noch eins. Der Deal war, dass ich mich dann allein darum kümmere. Keine optimalen Voraussetzungen, ich weiß.
Im Endeffekt haben wir es "drauf ankommen" lassen.
Jetzt ist unser zweiter gerade drei geworden, ein zauberhaftes, aber auch sehr anstrengendes Kind, und mein Mann nimmt ihn mir tatsächlich NIE ab. Ob ich krank bin oder sonstwas ist egal, denn ich wollte das ja so.
Unsere Ehe ist dadurch mittlerweile ziemlich kaputt und ich kann nur sagen Finger weg von solch faulen Kompromissen.
Andererseits möchte ich den zweiten Knopf natürlich um nichts in der Welt mehr missen, aber es ist halt wirklich anstrengend.
Rückblickend würde ich mir meinen Partner definitiv auch danach aussuchen, ob man in der Kinderfrage übereinstimmt. Aber das bringt dich natürlich auch nicht weiter.
Liebe Grüße und alles Gute!

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Du widersprichst Dir selbst

Antwort von Sternenschnuppe am 11.01.2019, 10:01 Uhr

Auf der einen Seite willst Du dass er Dir ehrlich sagt was er möchte.
Macht er das, dann akzeptierst Du es aber nicht!

Er möchte kein zweites Kind!

Bei der Geschichte würde ich froh und dankbar sein dass es mit dem einen nun überhaupt geklappt hat und einigermaßen läuft.

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von nils am 11.01.2019, 10:56 Uhr

Ich denke du musst dir klar werden was dir wichtiger ist - dein Mann oder ein 2. Kind.
Beides führt mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit zu einer Katastrophe.

Dein Mann hat dir bereits klar gemacht, dass er kein weiteres Kind möchte. Er kommt jetzt gut mit dem 3jährigen klar. Das ist toll so und ich würde mich darüber freuen.

Und dass ein Einzelkind immer leidet, weil es ein Einzelkind ist und kein Geschwisterchen hat, ist totaler Blödsinn.
Klar sollte man schauen, dass Einzelkinder viel mit anderen Kindern zusammen sind um soziale Dinge wie teilen,... zu lernen - aber das kann es auch genauso gut in Krabbelgruppen, Kita, Sportvereinen,...

Und dass mehrere Geschwister miteinander spielen und die Eltern dann mal eine Auszeit haben ist auch nur bedingt wahr.
Meine streiten z.B. ständig wegen irgend einer Kleinigkeit. Und das geht ganz schön an das Nervenkostüm (das dein Mann aber nicht zu haben scheint). Klar spielen sie dann auch wieder mal schön zusammen, aber ich denke deinem Mann würden die Streitigkeiten an den Rande des Wahnsinns treiben.

Ich habe 4 Kinder und ich denke mir oft wie gut es Einzelkinder doch haben. Sie bekommen uneingeschränkt Zeit beider Eltern, später in der Schule kann man sich total auf sie konzentrieren (Ich kann beispielsweise nicht mit allen 4en lernen, da müssen sie viel selbst machen.), man kann sich voll auf die Hobbies und Freizeitwünsche eines Kindes konzentrieren (Bei uns muss oft der Große wo mitfahren was er total kindisch findet oder der Kleine was mitmachen wo er ev. noch zusehen muss (Achterbahn) oder was ihn absolut nicht interessiert).

Ich würde es so belassen wie es ist und mich freuen, dass er nun endlich mehr mit seinem Sohn anfangen kann.
Mein Mann redet übrigens auch nicht über seine Gefühle (denke das ist bei Männern öfter so).

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von memory am 11.01.2019, 11:31 Uhr

Ich kann nur von mir berichten , hier war Kind 2 auch allein mein Wunsch . Meine Kinder sind aber 8 Jahre auseinander und ich finde diese Tatsache in der Hinsicht gar nicht so schlimm. Ein Garant für eine harmonische Geschwisterbeziehung ist ein minimaler Altersabstand nämlich auch nicht. ! Der Große ist mir , wenn es drauf ankommt sogar eine echte Hilfe und Stütze , nicht in dem Sinne als Vaterersatz , sondern wirklich eine Hilfe für Mich, außerdem ist er nun wirklich schon recht selbstständig .
Gut der Vater ist die Woche über beruflich bedingt sowieso nie da , also bleibt der Großteil eh an mir hängen und meine Kinder merken auch nicht soooo extrem , dass Papi eigentlich so gar nix mit dem Kinderkram am Hut hat. Nur wie Störenfriede darf er sie nicht behandeln, da werde ich pissig.
Aber ich wusste von Anfang an , dass es so wird und ging damit völlig konform . Weder hab ich gehofft , dass meinem Göga das Herz überquillt wenn Kind 2 da ist , noch hatte ich große Illusionen zum Familienleben ala "Rama Familie und alle machen Sonntags zusammen Picknick im Park" . (da dürfen die Opas und Omas ran *grins*)
Der große Unterschied allerdings ist , mein Mann wollte zwar kein 2. Kind von sich aus , war aber auch in dem Sinne wegen mir nicht absolut dagegen . Eher so , na wenn es unbedingt sein muss.

Ich denke , dass ist bei euch anders und würde zu mindestens jetzt in der Situation von einen weiteren Zwerg abraten . Ich denke da liegen Wunsch und am Ende Realität zu weit auseinander.

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MMn liegt das Problem viel tiefer...

Antwort von spiky73 am 11.01.2019, 11:33 Uhr

Den neuen Kinderwunsch lasse ich bei eurer Beziehung einfach mal außen vor, für mich ist das ein Symptom, keine Ursache für den derzeitigen Zustand eurer Beziehung.

Was du schreibst, klingt alles so eingefahren, so emotionslos.
Geheiratet wurde "weil man es halt so macht" und damit die Beziehung nicht auseinander bricht. Weniger aus Liebe. Gut, mein Mann und ich waren nach zwei Wochen Beziehung verheiratet und ich würde es eigentlich nicht jedem empfehlen, es uns nachzumachen. Für uns hat es so gepasst, aber die Norm ist es eben nicht. Wobei ich viele Paare kenne, die innerhalb von einem halben Jahr heiraten gingen und eine glückliche Ehe führen. Und viele Paare, die jahrelang herumgeeiert haben (manche sogar bis zu 25 Jahre, da feiern andere Silberhochzeit), dann endlich den Schritt wagten - und nach ein, zwei Jahren Ehe die Scheidung einreichten.
Lange Rede, kurzer Sinn, für mich muss es nicht Ehe um jeden Preis sein. Aber die Theorie, dass es gut ist, sich vor der Hochzeit unbedingt gegenseitig auf Herz und Nieren zu prüfen bringt eigentlich auch keine Vorteile, eher den Nachteil, dass man sich letztendlich schon zu gut kennt, wenn man endlich Nägel mit Köpfen macht.

Und dann das Projekt Baby11. Genau das gleiche Problem. Dein Mann hat seine wahren Gefühle nicht geäußert, genau wie zuvor bei der Heirat. Eigentlich lässt er dich ja immer im unklaren und im trüben stochern, wenn es darum geht, was er überhaupt will.
Schon das würde mir genügen, mit einem solchen Mann nicht zusammen sein zu wollen. Ich kann mit Emotionslegasthenikern überhaupt nicht und würde eingehen wie die Primel im Herbst.

Mit deiner komischen "Stillerei" hast du dann aber selbst noch für eine zusätzliche Belastung eurer Ehe gesorgt. Habe ich das richtig verstanden, du hast zwar Muttermilch gefüttert, aber abgepumpt und per Flasche? Das ist doch kein richtiges Stillen. Warum hast du dich für diesen Weg entschieden, wer hat dich in dieser Zeit unterstützt und beraten?
Ich habe meine beiden Kinder voll gestillt und ganz ehrlich, das war für mich die entspannteste Phase der ganzen Babyzeit. Gut, bei Kind2 habe ich nach dem Mutterschutz wieder direkt gearbeitet. Aber da konnte ich in der Mittagspause so lange nach Hause, dass ich das Kind anlegen und den Rest abpumpen konnte. Aber da hatte sich der Milchfluss schon so weit reguliert, dass da weit mehr als nur drei Tropfen gekommen sind.
Und bei Kind1 lief es eh von alleine. Wenn das Kind angedockt war, habe ich die Augen geschlossen und gedöst. Flaschen brauchte ich die ersten sechs Monate überhaupt nicht. Und generell fand ich die Erfahrung so großartig, dass ich es immer wieder nur empfehlen konnte und kann.
Ich hatte die entspanntesten Kinder überhaupt und führe das wirklich auch auf die positive Stillerfahrung zurück...

Nichtsdestotrotz habe ich beim Lesen deiner Zeilen das Gefühl gehabt, dass eigentlich nur noch euer Kind euch irgendwie zusammenhält.
Und dass du den Kinderwunsch eigentlich unabhängig von deinem Mann hast.
Wobei du dir auch zu viele Gedanken um Nebenschauplätze machst. Ich weiß nicht so recht, aber wenn man sich doch echt und ehrlich ein Kind wünscht, dann doch um des Kindes willen und dann ist alles andere egal.
Ich kann dir - zumindest von meiner Seite aus - versichern, dass ein größerer Altersabstand kein Nachteil sein muss, ganz im Gegenteil. Was nützt es, wenn beide Kinder nur ein, zwei Jahre auseinander sind und sich bekämpfen wie Hund und Katz? Ich habe drei jüngere Brüder, der Abstand von mir zum jüngsten beträgt 9 Jahre. Die beiden anderen sind etwa in der Mitte und selbst nur anderthalb Jahre auseinander. Ich glaube, das war für meine Mutter eine große Herausforderung. Und die beiden haben sich früher überhaupt nicht verstanden. Während ich mit dem kleinen Bruder wenigstens ab und zu mal spazieren war. Buggy schieben konnte ich mit 9, 10 schon...
Und meine beiden sind ebenfalls fast 8 Jahre auseinander. Die ersten Jahre herrschte große Eifersucht und Rivalität, auf beiden Seiten. Aber vor vier, fünf Jahren plötzlich wurde das Verhältnis zwischen den beiden supereng und bombig. Das passierte fast über Nacht.
Meine Freundin dagegen, mit zweien im Abstand von zwei Jahren hat rotiert. Sie hat im Nachhinein gesagt, hätte sie es wiederholen können, hätte sie es nicht mehr genauso gemacht.

Vielleicht ist das jetzt der richtige Zeitpunkt für dich, eine Bestandsaufnahme deiner Ehe und deines Lebens zu machen. Ob dies der Platz ist, an dem du überhaupt sein möchtest, wo du hin willst, wo du dich in 10, 15 Jahren siehst.
Ich habe beide Kinder ohne zugehörige Väter groß gezogen. Eigentlich wollte ich immer zwei Kinder, aber keines mehr mit über 35. Und nach dem ersten Kind habe ich meinen zweiten Kinderwunsch begraben, als sich die Kleine einschlich. Später hätte ich auch meine ursprüngliche Planung (kein Kind mehr über 35) mit dem richtigen Partner revidiert. Aber eigentlich war es für mich gut so wie es war.
Meinen Mann habe ich mit 45 kennen- und liebengelernt. Mit 45 hat frau ja jetzt nicht mehr so viel Zeit schwanger zu werden. Also kam das Thema auch sofort auf den Tisch. Und beide haben wir übereingestimmt, kein gemeinsames Kind mehr zu wollen. Es gibt auch noch andere wichtige Gründe als mein Alter. Und ganz ehrlich, ich konnte mich zB mit meinem Bruder von Herzen freuen, als er vor einem halben Jahr zum ersten Mal Vater wurde. Mein Neffe ist absolut knuffig und ich werde ihn sicher auch oft hüten, wenn er etwas älter ist. Aber es ist auch gut, wenn man Kinder nach dem bespaßen wieder an ihre Eltern überreichen kann.
So geht man im Leben halt durch Phasen, in denen man Dinge so oder so sieht. Manchmal verkehrt sich die persönliche Meinung ins Gegenteil, sobald man in eine neue Lebensphase eintritt.

So oder so wünsche ich dir, dass du deine Gefühle, deine Gedanken sortieren kannst und dir darüber klar wirst, was dir im Leben wichtig ist und was du willst.

Alles Gute, Martina...

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 13:40 Uhr

@fsw
Einige haben doch so viel gelesen. Du musst nicht alles lesen. Du hättest nicht mal antworten müssen :-)

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Re: @fsw...was ist denn mit dir los? geht doch auch freunlicher deine antwort oder?

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 13:41 Uhr

@Mellomania
Danke für deine Antwort! Du hast verstanden, dass ich mit diesem überspitzten Beispiel die allgemeinen Situationen im Überbegriff beschreiben wollte, in denen Kiddies (für uns Erwachsene oft "grundlos") einfach mal ausflippen - sich eben "wie Kinder aufführen" :-)

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 13:43 Uhr

@Sommersturm
Danke für deinen Beitrag! "Natürlich" lasse ich das zweite Kind bleiben. Es ist keine Option, meinen Mann unglücklich zu machen, nur damit ich meinen Kopf durchgesetzt habe... Es war eher die Frage, wie ICH damit für MICH umgehen soll. Aber ich verstehe, dass es aus der Ferne natürlich schwer ist für Außenstehende, so wie du gesagt hast. Danke für deinen Rat!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 13:46 Uhr

@Nina411
Dir auch Danke für deine Gedanken. Ja, im Nachhinein hat diese komische Still-Situation sicher einiges zerstört. Allerdings, wenn man "mittendrin" ist, sieht man vieles anders. Ich hatte keine Hebamme bzw erst spät und keine Stillberatung. Selbstverständlich wäre mir so ein tolles Stillen wie bei dir lieber gewesen - ich hatte allerdings nicht genügend Milch. Danke für deine guten Wünsche!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 13:47 Uhr

@ Silvia,
harte, klare Worte und ich denke, auch gut auf den Punkt gebracht. Danke!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 13:50 Uhr

@Maikiki
Vielen Dank für deine lange Antwort!
Du hast über deinen Bruder geschrieben und dass es einige Schwierigkeiten in der Kindheit gab. Das tut mir sehr leid. Aber dieser eine Satz von dir: "Jetzt als Erwachsene bin ich aber froh, ihn zu haben!" - das ist genau das, was ich eben meinem kleinen Spatz auch gönnen wollte...
Ich glaube auch, dass ich momentan sicher alles durch die rosarote Brille sehe. Selbst Familien mit zwei Kindern, die BEIDE von Herzen von BEIDEN gewünscht waren, gehen oft auf dem Zahnfleisch. Sowas blendet man aber gern mal aus, wenn man nur die positiven Seiten sehen will :-)
Dein mathematischer Vergleich ist eine interessante Sichtweise! Danke!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 13:52 Uhr

@Falbala
Dir auch danke!
Da ist viel interessantes mit dabei!
"Interessant ist, dass er offensichtlich das Gefühl hat, er darf nicht über seine Gedankenwelt reden, weil er sich dafür rechtfertigen muss." < - das war schon immer so. Auch als Kind/Jugendlicher hat er NIE geredet, das weiß ich von seiner Mama (leider schon verstorben). Er ist mit zwei Brüdern aufgewachsen, ich kann mir vorstellen, dass da nicht sooo viel Platz Reden über Gefühle im Alltag da war :-)

"Dein vorletzter Absatz impliziert, dass du es entweder darauf ankommen lassen willst, oder dich trennen? Oder irre ich mich?"
Nein beides ganz falsch! Ich lasse es auf keinen Fall darauf ankommen. Momentan verhüte ich doppelt. Eine Trennung kommt nicht in Frage!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 13:55 Uhr

Liebe Leena,
mit einer der wertvollsten Beiträge hier für mich! Auch wenn ich nicht auf jeden deiner Sätze eingehe - Herzlichen Dank!
Ein sehr interessanter Tip, das mit den Mails!
Nach deiner Auflistung bleibt mir für mich nur eines:
Mann behalten und vom Kinderwunsch Abschied nehmen (auch wenn es schmerzlich ist) -
Alle anderen Varianten kommen für mich nicht in Frage.

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 13:58 Uhr

Ach Mist, ich glaube, ich checke diese komische Antwort-Struktur nicht. Sorry.
@Charlotte
Das tut mir sehr leid für dich! Ich kenne tatsächlich auch so ein Paar und deshalb ist das für mich keine Option. Ich möchte meinen Mann als meinen Mann behalten, so wie er jetzt ist, das steht über allem.
"Rückblickend würde ich mir meinen Partner definitiv auch danach aussuchen, ob man in der Kinderfrage übereinstimmt. Aber das bringt dich natürlich auch nicht weiter."
Tatsächlich dachte ich, das hätte ich. Als wir über Kinder gesprochen haben, wollten wir beide immer zwei. Ein Einzelkind wollten wir damals beide nicht. Rückblickend denke ich, dass er mir damals auch schon nur nach dem Mund geredet haben könnte (Betonung auf könnte). Das kann aber wirklich nicht mein Problem sein und finde ich schon ziemlich... hm... "dumm" von ihm. Unerwachsen. Naja.

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Re: Du widersprichst Dir selbst

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 14:00 Uhr

@Sternenschnuppe
Stimmt in gewisser Weise. Fällt mir in "Kleinigkeiten" bzw bei Unwichtigkeiten im Alltag auch auf, dass ich so ein Monster bin, was ihn manchmal "niederbügelt". Ich arbeite schwer daran!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von cube am 11.01.2019, 14:01 Uhr

Naja, du schreibst, du lässt das mit dem 2. Kind, weil du nicht einfach deinen Kopf durchsetzen willst. Das ist eine Entscheidung. Aber zu der musst du auch wirklich stehen können. Dein Leben jetzt, Mann & 1 Kind, ist für dich gut? Du bist zufrieden damit? Deine Ehe und 1 Kind sind dir wichtiger als ein 2. Kind?
Wenn ja, dann ist es gut.
Das Schlimmste und vermutlich Aus für eure Ehe wäre nämlich, dies so zusagen, aber nicht zu meinen. Ihn immer wieder spüren lassen, dass du nur um ihn nicht zu verlieren, auf ein 2. Kind verzichtet hast. Ihm das Gefühl zu geben, er ist für deinen Verzicht verantwortlich und damit auch für deine unerfüllte Sehnsucht und eben nicht erfüllendes Leben. Oder noch "besser", ihm damit immer wieder unterschwellig ein schlechtes Gewissen zu machen.

Zu allem anderen aus deinem ersten Post:
es ist nicht so ungewöhnlich, dass Männer sich dann mit Baby doch völlig überfordert fühlen. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Männer erst wirklich zu Vätern werden, wenn sie etwas mehr mit dem Kind anfangen können als nur tragen, wickeln, füttern.
Das zu hören ist natürlich schwer, weil für die meisten Mütter nicht wirklich nachvollziehbar. Aber du sagst ja selbst: du warst anfangs auch überfordert.
Warum darf es deinMann nicht auch sein?
Warum darf man nicht feststellen, dass Wunsch und Wirklichkeit gar nicht so miteinander übereinstimmen? Wenn man dann doch die Kurve bekommt, ist es doch gut. Vielleicht sogar ehrlicher, als wenn man sich und anderen die ganze Zeit eingeredet hätte, dass alles supertoll ist.
Die Aussage "so, wie es jetzt ist, ist ok - mit einem 2. Kind wäre ich überfordert" ist eine ehrliche und verantwortungsvolle Einschätzung!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 14:02 Uhr

@ Nils
Unendlich viel Wahres in deinem Beitrag, und in tolle Worte gefasst. Das hilft mir wirklich sehr weiter.
Mein Mann ist mir wichtiger. Trotzdem lebt es sich mit unerfülltem Kinderwunsch momentan sehr schwer. Es ist einfach grad die Zeit, die für mich perfekt für ein Zweites wäre. Ich denke und hoffe, dass es mit der Zeit nachlässt / besser wird / leichter wird.

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 14:05 Uhr

Hallo memory,
eine interessante Sichtweise und auch eine recht nüchterne (nicht negativ gemeint :-)) Beschreibung eurer Situation - würde mir wohl auch mal guttun, es so zu betrachten...
Danke!

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Re: MMn liegt das Problem viel tiefer...

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 14:12 Uhr

Hallo Martina,
dein Beitrag hat mich am meisten überrascht. Danke, dass du dir die Zeit genommen und dir offensichtlich viele Gedanken gemacht hast.
Ich habe im AE-Forum von deiner Situation gelesen und wünsche dir unbekannterweise erst mal alles Gute für dich und deine Tochter!
Ich lese übrigens in allen Foren, auch im Oma-Forum (nicht dass jemand auf die Idee kommt: "In Gedanken ist sie schon AE..." :-)))

Deine Gedanken zur Ehe verstehe ich. Und es kam wohl falsch rüber. Ich hatte mich sehr über seinen Antrag gefreut und war unglaublich glücklich, er schien das auch. Meine Gedanken zum Antrag und zur Eheschließung sind die von heute, viele Jahre später. Damals im diesem Moment kam es mir anders vor, nämlich ohne Zwang, dass es von ihm aus kam, dass er es auch wollte.

Schön, dass es bei dir mit dem Stillen so gut geklappt hat. Ein absoluter Traum wäre das für mich gewesen. Ich hätte es mir auch so gewünscht. "Mit Absicht" hab ich mir diese Probleme sicher nicht gemacht :-)

Dass es rüber kommt, als würde uns nur das Kind zusammen halten, kann ich verstehen. Ich habe natürlich nur über die Probleme geschrieben. Ich liebe meinen Mann, und ich bleibe mit ihm zusammen. Kam wohl irgendwie zu kurz im Ausgangspost :-) Nein, wir sind meiner Meinung nach nicht nur wegen dem Kind zusammen. Wir unternehmen nach wie vor gerne was nur zu zweit und erfreuen uns auch an der Gesellschaft und den Gesprächen mit dem anderen.

Danke nochmal für deine Zeit, die du trotz anderer Sorgen für mich aufgewendet hast!

Alles Gute nochmal für dich/euch!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von AnjaMitBaby am 11.01.2019, 14:18 Uhr

@ cube
genau das scheint mir der Punkt zu sein! Ich habe mich dafür entschieden, es bei einem Kind zu belassen, jetzt muss ich irgendwie lernen, damit klar zu kommen. Weil meine Familie jetzt so wie sie ist am Wichtigsten ist. MIT Mann, mit einem Kind.

Aber es ist eben schwer. Da ich - wie du richtigerweise sagst - meinem Mann dafür keinen Vorwurf machen kann und auch nicht unterschwellig deswegen "beleidigt" sein brauch (mir fällt grad kein besseres Wort ein). Und ich kann und muss auch nicht mit ihm darüber reden. Weil es bei ihm immer wie ein Vorwurf ankäme, selbst wenn ich "nur" sage, was ich gerade fühle. Deswegen schreibe ich auch hier und rede nicht mit ihm...

Selbstverständlich gestehe ich jedem seine Überforderung ein. Meine endete nach ca. 6 Monaten. Seine dürfte - nach drei Jahren - doch auch so langsam mal enden... :-)



ALLEN hier nochmal herzlichen Dank für Ihre Meinungen und Sichtweisen. Ich habe viel interessantes für mich mitgenommen und habe nun einiges zum Nachdenken. Ich denke, damit ziehe ich mich vorerst zurück :-)

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von edina am 11.01.2019, 14:41 Uhr

Dein Beitrag berührt mich sehr!!
Ich kann dich sehr gut verstehen und mich in dich hineinversetzen.
Ich finde, du sollst deinen Wunsch nach einem 2. Kind nicht aufgeben. Er ist essentiell! Du würdest ihm ewig hinterher trauern.
Versuche ihn umzusetzen, trage aber auch die Konsequenz, dass du dann vor allem für die Kinder zuständig sein musst. Wenn man das durchzieht, darf man hinterher nicht auf 50:50 pochen. Man sollte aber gewiss sein und voraussetzen können, dass der Vater seine Kinder liebt, auch wenn er diese nicht immer um sich haben kann und will. So denke ich.
Vielleicht wäre das ein Mittelweg, auf dem auch dein Mann mitgehen könnte.
Lg Edith

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von emilie.d. am 11.01.2019, 20:20 Uhr

Mich schreckt diese Type von Mann ab, aber da ist jede Frau letztlich anders.
Mal küchenpsychologisch gefragt, wie war die Kernfamilie Deines Mannes? Gab es dort gesunde Bindungsstrukturen?

Männer, die ich kenne und so sind, hatten z.B. einen Alkoholiker als Vater, Mutter, die kalt, wie ein Fisch war. Oder haben leicht autistische Züge. Und die Freundin hat irgendwie diese fehlende Liebe ersetzt, die fehlende Emotionalität. Mann irgendwo betüdelt und sobald Kinder kommen, stören die dieses Gebilde natürlich massiv.

Ich würde dringend eine Paarberatung aufsuchen. Nicht wegen Deines Kinderwunsches, sondern um mal zu sortieren, wo Eure Kommunikation oder was auch immer gerade hapert.

Auch im Interesse Deines Sohnes. Einen Vater mit so einem schlechten Selbstbewusstsein zu haben, auch mit so einer niedrigen Belastungsschwelle (Du schriebst von leicht depressiven Zügen) ist auch für ein Kind uU schwierig. Ich kenne leider einen Fall, wo der Sohn mit Selbstmord gedroht hat, letztlich war es ein Hilferuf nach fehlender Anerkennung durch den Vater, der mittlerweile seit Jahrzehnten ungehört im Walde verhallt. Kind ist jetzt mit Mitte 30 wieder in psychiatrischer Behandlung.

Hat Dein Sohn andere erwachsene Bezugspersonen, die sich liebevoll und ausdauernd kümmern? Opa, Onkel? Sowas würde ich auf jedenfall fördern, wenn Mann da ausfällt.

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von 2Seesterne am 11.01.2019, 22:58 Uhr

Huhu
Erstmal mein Mitgefühl. Für mich war der Wunsch nach einem zweiten Kind nicht diskutabel und das habe ich glasklar kommuniziert.
Ich würde mir tatsächlich überlegen, was für dich am Ende des Lebens wichtiger ist. Beziehungen kann man wieder aufleben lassen, eigene genetische Kinder haben ein Zeitfenster.
Allerdings wird es schwierig, wenn du alleine stemmen willst. Ich mache auch ganz viel selbst, aber manchmal ist man auch überfordert, weil schlimmer Schlafmangel oder Krankheit einen fertig macht. Hättest du Hilfe bei zwei Kindern? Was wäre, wenn du bei einer kompliziert Schwangerschaft länger ins KH musst?
Wenn Kind 1 in die Schule geht, hat dein Mann vielleicht mehr Kapazitäten frei. Oder du genießt deine Freiheit mehr und willst kein Kind mehr. Oder du trennst dich und versucht auf anderem Wege ein Kind zu bekommen.
Wie auch immer ...alles Gute
2seesterne
P.s. es gibt auch Geschwister, die sich sich nur in der Kindheit hassen wie die Pest, sondern auch im Erwachsenenalter

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von Benedikte am 12.01.2019, 7:01 Uhr

Vorab,
ich habe Dein ganzes posting gelesen; es war zwar sehr lang, aber mir hat es klar gemacht, dass Du wirklich versuchst, Eure Situation sachlich zu beschreiben um ein ehrliches Feedback zu kriegen.

Was kann ich sagen: Meine vier Kinder sind auch innerhalb von acht Jahren geboren, die beiden älteren Jungen waren sechs und acht bei der Geburt des Jüngsten, haben also den Abstand, den Du vermeiden willst. Meine persönliche Erfahrung war, dass der größere abstand elterntechnisch deutlich einfacher war. Meine Theorie bei den beiden Großen, dass sie immer jemanden zum spielen hätten und deshalb angenehm zu betreuen seien, hatte sich in der Realität schnell zerschlagen. Der Große hatte immer jemand zum kujonieren, beherrschen, herumkommandieren und verprügeln. Oft hatte ich richtig angst, die alleine in einem Zimmer zu lassen. Gebessert hat sich das erst seitdem der Älteste zum Studium wegzog. Zum Jüngsten hingegen hatten beide immer ein gutes Verhältnis, der wiederum vergöttert seine großen Brüder. Das war früher nie auf Augenhöhe, natürlich nicht, aber den Großen war klar, dass sie Rücksicht nehmen müssen, dass man sich zuerst um ein Baby kümmert vor Grundschülern, beide sind geplatzt vor Stolz, dem in der Entwicklung Lichtjahre voraus zu sein. Und heute können sie gut miteinander.


Von daher- vielleicht überdenkst Du Deine Einstellung zu dem Altersabstand, insbesondere wenn Du noch weit von 40 weg bist.


Ansonsten solltest Du mit Deinem Mann drüber sprechen. Nicht täglich oder wöchentlich, aber klarmachen, dass das Thema für Dich nicht erledigt ist. Wieviel es Dir bedeutet, vielleicht gerade in guten Phasen als Familie drüber sprechen. Ich hatte das Gefühl des unkompletten auch und es ging erst nach dem Vierten weg. Da allerdings ziemlich schlagartig.

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von monstermaja am 12.01.2019, 7:51 Uhr

Hallo
Ich kann dich gut verstehen.
Mir ging es mit dem dritten Kind so.
Ich fühlte mich unvollständig als Familie, wollte so gerne ein drittes, mein Mann nicht.
"Aus Versehen " schwanger werden kam nicht in Frage. Ich wollte so gerne, dass mein Mann es auch will.
Ich habe fast ein Jahr sehr gehadert und getrauert, um dieses Kind, das doch eigentlich schon zu mir gehörte.
Es sind 2 geblieben und mittlerweile bin ich damit versöhnt.
Nur weil man den Wunsch nicht bekommt ist ja nicht das was man schon hat aufeinmal schlecht.
Mein Rat, lass deinen Mann an deinen Gedanken und Gefühlen Teil haben, aber erwarte nicht ihn umzustimmen. Trauere ruhig um das nicht bekommene Kind, mir hat es geholfen damit abzuschließen.
Alles Gute

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von Lucylu am 12.01.2019, 15:14 Uhr

Du hast ne PN

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Re: Wie kann man bitte dazu raten, trotzdem noch ein Kind zu bekommen?

Antwort von cube am 13.01.2019, 8:34 Uhr

Ich bin ehrlich gesagt entsetzt über einige "Anregungen" in die Richtung, seinen Willen einfach durchzusetzen. Im Zweifelsfall mit dem Ergebnis, Mann lehnt jedes Kümmern ab.

Das ist dann für wen toll? Für dieses arme Kind, das in einer "Familie" aufwächst, in der der Vater sich nicht um es kümmert? Es offensichtlich weniger als sein Kind behandelt als die Geschwister?
Hat sich eine der Frauen, die so etwas vorschlagen mal Gedanken darüber gemacht, wie schlimm dies für das Kind ist?

Das kann doch nicht ernst sein!

Deswegen finde ich auch Kommentare wie "gib nicht auf"/"halte an deinem Wunsch fest"/"sprich immer wieder mal mit ihm darüber"/"gib ihm Zeit" etc. ziemlich daneben.

Ist ihr Mann ein Kind, das man mit Geduld schon dahin bekommt, wo man es haben will?
Und wenn das nicht klappt? Hat sie sich jahrelang an diese Hoffnung geklammert, immer wieder Diskussionen mit ihrem Mann darüber geführt und das zum allgegenwärtigen Hauptthema ihrer Ehe gemacht. Hört sich klasse an ... Vor allen Dingen wenn dann irgendwann endgültig klar ist, es wird doch nichts mit dem Kind.

Das ist doch nun wirklich eines der Themen, da kann man niemanden zu "seinem Glück zwingen" (überreden/weichklopfen). Und vor allen Dingen nicht auf Kosten eines Kindes, dass sein Leben lang vom Vater nicht wirklich gewollt wird und das auch so richtig schön im Vergleich zu seinen Geschwistern mitbekommt - weil man ja trotzdem einen auf angeblich happy familiy macht.

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Vielleicht liest du ja hier noch einmal rein...

Antwort von spiky73 am 14.01.2019, 9:20 Uhr

Ich wollte in meiner ersten Antwort nicht besserwisserisch klingen und hoffe, es ist auch nicht so angekommen.

In den Ausgangsposts steht ja immer nur, was einem gerade quer liegt, und das ist in dem Augenblick halt mistig. Macht aber vielleicht gerade mal 1% der Gesamtsituation aus, während 99% womöglich ganz cremig sind.
Es sei denn, man hat ein Ekel daheim sitzen, das Gott und der Welt das Leben schwer macht. Aber da gibt es auch nicht viel zu relativieren.

Meine große Tochter und deren Unfall wollte ich hier nicht mit rein bringen, Antworten auf andere Postings lenken halt ein bisschen ab.
Aber weil du es von dir aus erwähnt hattest: sie ist langsam auf dem Weg der Besserung, gestern hatte sie ihre Augen geöffnet und unsere Hände ein wenig gedrückt. Es gibt also Fortschritte zu vermelden.

Aber um auf dein Problem (zweites Kind, ja, nein?) zurück zu kommen: diese Situation mit dem Krankenhaus und den Sorgen ums Kind und all das wünsche ich wirklich niemandem. Die Chance, dass das Kind überhaupt durch kommt, lag vielleicht bei 50%. Ich mag mir nicht ausmalen, wie es verwaisten Eltern geht, die Angst und Sorge hier hat schon völlig ausgereicht, mich fast durchdrehen zu lassen. Wenn ich mir vorstelle, K1 wäre mein einziges Kind gewesen, das hätte alles vielleicht noch viel schlimmer gemacht.
K2 hat da einiges aufgefangen, weil wir uns auch mit ihr beschäftigen mussten.
Wenn man dann nur ein einziges Premiumkind hat - au wei.

Das sollte natürlich kein Grund sein, munter weitere Kinder in die Welt zu setzen und ein Kind kann auch nie der Ersatz für ein anderes Kind sein. Aber wie gesagt, wenn man seine Aufmerksamkeit auf mehrere Kinder verteilen kann, nimmt das irgendwie den Druck von den Eltern, das einzige Kind besonders gut geraten zu lassen. Und den Druck vom Kind, als Einzelkind besonders gut geraten zu müssen.

Das hätte ich vor dem Unfall vielleicht auch nicht so geschrieben, aber das ist aktuell 1% Meinung von meinen 100%, die durch die derzeitige Situation geprägt sind.

PS. Und die nicht so tolle Stillerfahrung kann beim zweiten Kind ganz anders sein. Ich war bei der Großen in einem wirklich sehr stillfreundlichen Krankenhaus. Es gab anfangs Schwierigkeiten, aber sie haben mich erst entlassen, als es einigermaßen klappte. Und den Rest erledigte die Nachsorgehebamme, nach zwei, drei Tagen zuhause hatte ich den Dreh raus. Davon habe ich dann auch noch bei der Kleinen profitiert, die kam dann nämlich in einem nicht besonders stillfreundlichen Krankenhaus zur Welt. Aber da konnte ich mich dann durchsetzen und das Stillen hatte von Anfang an gut geklappt.

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von kirshinka am 17.01.2019, 15:24 Uhr

Das lässt sich leider sehr kurz zusammen fassen.
Was wiegt stärker - Deine oder seine Wünsche?
Du willst ein zweites Kind - was Dich abhält, sind nur seine Bedenken, die du nicht umgehen kannst.

Wie stark ist Dein Wunsch und bist du bereit ihn durchzusetzen - ihm also klar machen, dass die Alternativen für dich nur heißen: 2. Kind oder Trennung - oder nicht.
Und falls nicht, bist du bereit, Dich immer hintenan zu stellen? Denn da ist ja noch mehr zwischen euch im Argen (ein Mann, der ausrastet, wenn er reden soll... ist da überhaupt echte Nähe möglich?) und bist du bereit, Dein (ganz normales) Bedürfnis nach echter Nähe Deiner Angst vor seinem Zusammenbruch unter zu ordnen?

Und was machst du, wenn er trotz aller Vorsichstmassnahmen zusammenbricht, ihr euch doch trennt - etc. - und Du dann zu alt für weitere Kinder bist?

Willst du ewig auf rohen Eiern laufen, um ihm nur ja nicht zu nahe zu treten????
Eltern könnt ihr auch getrennt sein!

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Re: Gedankenkarussel dreht sich ständig / komme nicht weiter

Antwort von cereza am 20.01.2019, 9:47 Uhr

Mir hat mal ein Mann gesagt, dass er immer noch mehr Kinder haben wollte, als seine Frau. Jetzt ist er 50 und hat Enkel, worüber er sich ungemein freut- jetzt hat er nämlich "zwei mehr". Wenn man sich später als Großeltern gut einbringt oder einbringen darf, ist das durchaus eine Variante, Frieden damit zu schließen. :-)

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