Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Maikäferchen2017 am 21.03.2019, 20:23 Uhr

Wie richtig reagieren?

Guten Abend alle zusammen,
unsere Tochter ist 22 Monate und so richtig mittendrin in der Trotzphase. Das man bei den typischen Wutanfällen ruhig bleiben soll, liest man ja immer wieder und das klappt auch soweit recht gut. Meist hat sie sich dann nach ein paar Minuten wieder eingekriegt. Aber wie reagiert man am besten auf typische Trotzreaktionen? Ich kann zig Mal im ruhigen Ton sagen "komm mal bitte her", "heb das mal bitte auf, was du gerade auf den Boden geschmissen hast", usw. Es wird dann aber entweder in entgegengesetzter Richtung weggelaufen oder mir kackfrech ins Gesicht gegrinst und "nein" gesagt. Wie soll man da am besten vorgehen? In ruhigem Ton nach öfteren Wiederholen macht bzw. kommt sie trotzdem nicht. Lauter werden kann ja auch nicht die Lösung sein. Ignorieren und sie einfach machen lassen ja wohl auch nicht?! Ich geh im Moment immer zu ihr, nehme sie auf den Arm und sage, dass sie mal kommen muss, wenn Mama das möchte. Dann fängt sie aber wieder ganz theatralisch an zu Weinen (macht sie im Moment bei Allem...eine richtige Schauspielerin...). Wie handhabt ihr das so?

 
7 Antworten:

Re: Wie richtig reagieren?

Antwort von Perspektiven am 21.03.2019, 22:05 Uhr

Ein Kind hat immer einen Grund für das Verhalten. Nach der Ursache suchen. Besonders bei kleinen Kindern, die kaum sprechen können, ist tief durchatmen, einfühlsames Beobachten und gelassen sein die beste Möglichkeit das Kind kennen zu lernen.
Das scheint mir die einzige Möglichkeit zu sein, das Problem lösen zu können.

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Re: Wie richtig reagieren?

Antwort von niccolleen am 21.03.2019, 22:14 Uhr

Einfach hingehen und es mit ihr gemeinsam aufheben. Da braucht man nichtmal schimpfen, dann kommt es gar nicht erst zum Machtkampf, und getan wird es trotzdem.
In anderen Situationen zwei Optionen geben: Soll ich oder der Papa dir jetzt die Zaehneputzen? Dann kommt es gar nicht zur Diskussion, ob die Zaehne jetzt geputzt werden, wann sie geputzt werden, und trotzdem kann sie mitbestimmen. So umgeht man Trotzreaktionen, die ja eh nur deshalb da sind, weil das Kind halt auch schon mehr versteht und ein bisschen mitentscheiden will. DAs ist ja nichts Schlimmes, das ist was Gutes.

lg
niki

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Re: Wie richtig reagieren?

Antwort von emilie.d. am 21.03.2019, 23:35 Uhr

Bei Kleinkindern bildet sich das eigenen 'Ich', das 'Selbst' gerade erst heraus. Das ist ein ganz enormer Entwicklungsschritt. Aber das Selbstbewusstsein ist halt Mini.

Kann man auch bei Erwachsenen beobachten. Nimmt man jemandem mit normalem Selbstbewusstsein der Parkplatz weg, wird der sich 'Du Depp' denken, vielleicht ein bissel schimpfen und das war es.

Menschen mit schlechtem Selbstbewusstsein flippen mitunter völlig aus, weil sie diesen Vorgang als Demütigung empfinden und das kaum ertragen.

Ähnlich geht es Kleinkindern. Bei einem Trotzanfall geht ein Gewitter im Hirnstoffwechsel los und die werden von den Gefühlen wie Wut völlig übermannt. Ich finde, dass man nach einem Trotzanfall trösten sollte. Das ist wirklich shlimm für die Zwerge.

Je besser das Selbstbewusstsein, desto weniger trotzen Kinder. Deshalb gibt man seinem Kind so viel Bestimmungsmacht wie geht. Welche Schuhe willst Du anzkehen, welche Schüppe, Gurke rechts oder links auf den Teller...

Kritische Situationen vermeiden. Gibt es immer wieder Anfälle beim Ei kaufen, einkaufen ohne Kind machen.

Wenn Kind 'Komm her' zum Trotzen nutzt, gehst Du halt zum Kind. Oder lockst es mit irgendwas. Ihr spielt da gerade ein Machtapiel (Mama will, dass Du herkommst), was völlig unnötig ist. Du bist die Erwachsene, vermeide die Situation geschickt.

In unvermeidlichen Situationen ablenken probieren. Beim Anziehen singen, wir haben unseren Jüngsten in die Hose springen lassen usw und so fort.

Wenn man die Süßigkeiten verboten hat und Kind im Anfall ist, ist es halt zu spät. Nachgeben ist dann keine Option mehr, weil Kinder sich sowas natürlich merken. Deshalb eben z.B. von Vornherein Süßes nicht rumliegen lassen, Situation vermeiden.

Sobald die Kinder älter werden, sich die Empathie entwickelt usw, wird es besser.

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Re: Wie richtig reagieren?

Antwort von Lepri89 am 21.03.2019, 23:46 Uhr

Hallo,

also mein Sohn (24 Monate) hat mir eine Zeitlang auch immer Nein gesagt oder "lass in ruhe" ist auch gerne einfach weggegangen.
Ich hab es gaaaaaaaaaanz lange versucht immer wieder ruhig zu wiederholen und zu erklären warum ich dies oder jenes so möchte, irgendwann hatte ich das Gefühl bald zu platzen und da wollte ich nicht. Ich hab es dann So gemacht:
Hat er während eines Wutanfalls Sachen in meine Richtung geworfen hab ich ihm erklärt, dass das Mama weh tut und dass wenn er nochmal was wirft es weg kommt, die ersten Male hat er wieder etwas geworfen und ich hab es dann in dem Schrank g3legt und es ihm wieder erklärt.
Wenn er sein Spielzeug wegräumen sollte (ich Räume nach dem spielen mit ihm zusammen auf, ich erwarte nicht das er alleine aufräumt und wenn wir gerade eine tolle Burg oder so gebaut haben darf es auch mal stehen bleiben um später oder am nächsten Tag damit zu spielen) und er dann Nein gesagt hat und weggegangen ist hab ich es so gelassen wie es war, wenn er dann mit mir was anderes spielen wollte oder ein Buch angucken oder was auch immer hab ich gesagt "Nein, erst wenn das andere weggeräumt wurde"
Es war definitiv nicht so einfach wie es jetzt vielleicht klingt und es war ein sehr sehr langer Prozess, wo er immer wieder seine bzw meine Grenzen getestet hat und immer noch testet.
Das ganze hat gut gerne 2-3 Wochen gedauert bis nichts mehr geworfen wurde und es nicht jedesmal einen Affen Aufstand und rumschreie gab. Es hat sich bei uns aber definitiv gelohnt, die witanfälle sind super selten geworden und kommen auch nur wenn ihm jetzt irgendwas richtig nervt und sehr interessant finde ich zu beobachten, dass wenn ich ihm zb sage "komm bitte her, damit wir deine Schuhe anziehen können" er nicht mehr sagt "nein" und weggeht sondern mich anguckt und zb sagt " warte kurz, Baby holt auto" dann geht er in sein Zimmer holt das Auto und dann ziehen wir die Schuhe an.
Hoffe dass dir hilft bzw hoffnung macht, denn es wird irgendwann besser

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Re: Wie richtig reagieren?

Antwort von Maikäferchen2017 am 22.03.2019, 8:37 Uhr

Danke euch für eure Tipps, werde es ab heute mal anders machen. Mal sehen, wie's dann läuft.

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Re: Wie richtig reagieren?

Antwort von DK-Ursel am 22.03.2019, 12:43 Uhr

Nachtrag:
Ich bin weitaus mehr bei Nicoleen als bei Emilie, obwohl Du, Emilie, auch sehr viel grundlegend Richtiges schreibst.
Aber bei einem so kleinen Kind, das natürlich mitbestimmen will und dabei ist, sein ICH erst zu finden, kann zuviel Entscheidungsfreiheit - auch zwischen Dingen, die uns belanglos erscheinen, die aber doch für ein Kleinkind eben seine Welt bedeuten - schnell zu Überforderung führen.
Da ist es eben aus vielen Gründen viel geschickter, die Wahl zwischen 2 Dingen zu lassen:
Das begrenzt die Auswahl und überläßt dennoch Entscheidungsfreiheit plus daß Du als mutter im voraus festlegen kannst,daß es diesmal z.B. die Gummistiefel oder Winterstiefel sein sollen und eben nicht die Hausschuhe und Sandalen-- oder der Käse oder Honig und nicht das breite Sprektrum von Nutella bis Wurst über Käse und Fischaufstrich.
.
Eltern haben nicht nur das Recht zu bestimmen,sondern auchdie Pflicht, je kleiner die Kinder sind.
Aber eben in gutem Ausmaß und so, daß die Kämpfe, die Trotzanfälle, die Konflikte nicht überhand nehmen.
Und mach Dir klar - als gute Vorübung zur Pubertät:
Wenn Dein Kind NEIN sagt und zeigt, meint es ja nicht so sehr Dich als Mutter, als Person, sondern Dich als Vetreter, als Institution Mutter/Erwachsene.
Diese Abgrenzung ist jetzt wie später wichtig, sonst kommt es eben nicht zum eigenen ICH.

Gib nach,da wo es verantwiortbar ist, stell keine Regeln, Grenzen und Forderungen auf, wo es nicht zwingend erforderlich ist - aber wenn Du welche machst, dann sei halbwegs konsequent.
Damit werden nicht nur in der Anzahl Konfliktmöglichkeiten reduziert, sonderneben auch inder Notwendigkeit.

Gruß Ursel, DK

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Re: Wie richtig reagieren?

Antwort von Monroe am 22.03.2019, 16:51 Uhr

Wie du auch, wenn sie beim 3. Mal bitten nicht kommt, holen.
Du solltest ihr aber auch sagen, weshalb sie zu dir kommen soll. "Wir müssen erst die Mütze aufsetzen, dann kannst du weiterspielen/hier fahren Autos, das ist zu gefâhrlich, wenn du allein läufst/du brauchst eine frische Windel, sonst wird dein Po wund/ich möchte kurz deine Hände sauber machen, dann kannst du wieder weiterflitzen/..."
Also den Grund kann sie schon verstehen. Auch, dass du sie nun nicht stundenlang festhalten willst. Kinder in dem Alter sind ja immer auf der Suche nach neuen Entdeckungen und haben riesen Spaß dran zu laufen.
Erklär ich, dass du sie nur kurz "in Beschlag" nimmst und ihr Spiel danach gleich weitergehen kann. Das minimiert den Trotz.
Kündige beim 2. Mal sagen auch an, dass du sie sonst holen kommst, um eben das zu tun, was du vorhast.
Dann ist es für die Mäuse nämlich meist die bessere Option selbst zur Mama zu laufen

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