Rund um die Erziehung

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Geschrieben von blackbohne am 21.08.2019, 12:56 Uhr

Bin ich zu empfindlich?

Hallo zusammen! Ich habe eine Frage. Es ist zwar keine Riesensache, aber dennoch mache ich mir Gedanken darüber: Vor kurzem war ich mit meiner 14-jährigen Tochter bei Freunden in Österreich. Meine Tochter ist ein liebes Mädchen, nur macht sich seit etwas einem Jahr die Pubertät sehr bei ihr bemerkbar (mein Sohn, jetzt 16, war da ganz anders): Sie war immer sehr fröhlich, jetzt ist sie viel introvertierter, zieht oft eine Schnute (Mundwinkel hängen nach unten). Ja, ihre ganze Haltung ist zusammengesackt. Sie straht sehr wenig Motivation und Eigeninitiative aus und ist oft lustlos. Sie redet auch nicht viel. Ich habe mich inzwischen dran gewöhnt, was soll ich anderes tun? Denn ich weiß ja, dass sie lieb und nett ist und man mit ihr auch noch viel Spaß haben kann. Nur hab ich gemerkt, dass unsere Freunde, die selbst keine Kinder haben, da ihre Probleme mit haben. Klar ist es schwierig als Gastgeber, wenn man da so einen pubertären Lappen vor sich sitzen hat. Das hat die richtig provoziert, denke ich. Daher haben sie dauernd zu ihr gesagt: "Du deckst jetzt mal den Tisch ab", "du spülst mal ab", "wir können auch aufhören, wenn dir das Spiel keinen Spaß macht" etc. Ich finde, sie sind meine Tochter etwas zu hart angegangen. Sie hat sich auch nicht getraut, sich zu wehren. Das tat mir leid. Ich habe ihr dann gesagt, dass sie ruhig was dagegen sagen kann, wenn ihr das nicht gefällt. Aber so was macht sie nicht. Klar habe ich sie dann auch mal verteidigt. Und noch kurz zum Verständis: Meine Tochter hat genau so viel oder wenig geholfen wie sonst auch immer. Sie hat sich schon eingebracht und auch mit gekocht, aber ich glaube, es ist mehr ihre Ausstrahlung, die meinen Freunden nicht gepasst hat. Da fehlt denen wohl das Verständnis, weil sie keine Kinder haben. Oder sehe ich das falsch? Klar wäre es mir lieber gewesen, wenn meine Tochter wie früher mehr Fröhlichkeit und Dankbarkeit ausgestrahlt hätte und wie früher ein Vorzeigegast gewesen wäre. Aber das kann man ja nicht von ihr erzwingen. Sie hat sich auch am Ende für alles bedankt. Aber mich wurmt es ein bisschen, dass meine Freunde so an ihr rumkritisiert haben. Was würdet Ihr tun? Soll ich es einfach auf sich beruhen lassen, oder noch mal mit denen reden und versuchen, für mehr Verständnis in der pubertären Phase zu sorgen? Und natürlich wurmt es mich auch, dass ich jetzt so dastehe, als hätte ich meine Tochter nicht gut erzogen. Und noch zum Schluss: Trotzdem war es eine schöne gemeinsame Zeit in den Bergen, die auch meiner Tochter gefallen hat.

 
9 Antworten:

Re: Bin ich zu empfindlich?

Antwort von DK-Ursel am 21.08.2019, 15:17 Uhr

Hej!

da ich sowas kenne, aber von keinauf und nicht nur als Pubertätsübergang, klär doch mal erst für Dic hab:
Was stört Dich jetzt?
Das Verhalten deiner Tochter (eher nicht, fdenke ich ,so wie du schrweibst)
Das Verhaltend er Freunde?
Daß Tochter Dich quasi als Mutter blamiert hat, die ihr kind nicht erzogen hat?
Das Urteil Deiner Freunde über Dich generell?

Wenn Du IN der Sitaution gemerkt hättest, daß es Deine Tochter - und Freunde - überfordert, hätte ich beio befehlen wie "räum denTisch ab" gesagt:
Ach laß, das machenwir nachher zusammen schnell.
Viele Hände schaffen schnel lein Ende.

Beim Spielen hätte ich gesagt: Laßt mal, sie kann selbst für sich reden und sagt, wenn sie aufhören möchte.

Aber meine Tochter hat sich mit einem Buch abgesetzt,wenn ihr die Erwachsenen zuviel wurden.
Heutzutage habensie doch alle Stöpsel im Ohr, wieso ging das nichtß
Wieso ist eine Vierzehnjährige soviel bei den Erwachsenen, daß die sich gestört von ihrem - vielleicht pbvertären, vielleicht schüchternen - Gehaben fühlen?

Es ist nie leicht,. mit Menschen "richtig" umzugehen,wenn man sie nicht gut kennt und die Lebensphase, in der sie stecken, nicht gut einordnen können. Das wirst Du auch nciht durch Erklärungen ändern.
WENn Du aber absolut das Bedürfgnis hast, Dich da irgendwie zu "ent-schuldigen" - wofür denn bloß?, dann schreibe eine nette Katre, in der Du schreibst, daß daß es nett war, ihr eine gute Zeit hattet und es eben manchmal nicht leicht mit einem jungen Menschen ist, der gerade von Kind auf Erwachsenen umstellen muß, denn das ist eben auch nicht einfach für eben diesen jungen Menschen. Und es dauert seine Zeit..
ICH täte es ehrlich nicht - denn es ist zweifelhaft, daß sich die Freunde das wirklich vorstellen könnn (schreibst Du ja selbst) und ich würde NIE den Eindruck erwecken wollen,
"Und natürlich wurmt es mich auch, dass ich jetzt so dastehe, als hätte ich meine Tochter nicht gut erzogen." -- daß ich mich für men Kind (aus solchen Gründen) schäme.

Dein Kind ist, wie es ist.
es hat niemandem auf die Füße getreten - dann wären klare Ansagen undEntschuldigen, evtl. auch Erklärungen nötig.
So aber ist der Besuch gelaufen, zu mAbhaken - und Du solltest Dich damit anfreunden,daß Dein Kind eben oft anders ist als Du und andere es erwarten.
daran ist nichts schlimm - also auch nichts zu erklären oder zu entschudligen.
Schon gar nicht Freunden gegenüber.
Laß Deiner Tochter bei solchen mehr Raum, sich ggf. zurückzuziehen - hier nehme ich es nie persönlich (und umgekehrt unsere Freunde auch nicht), wenn die Jugend sich abseilt.

Gruß Ursel, DK

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Re: Bin ich zu empfindlich?

Antwort von Brummelmama am 21.08.2019, 17:12 Uhr

Hmm....14jährige können aber auch ne Schnute ziehen, sind überempfindlich und genieren sich dies aber nicht offensichtlich....
Ich wär meinem Pubertier zur Seite gesprungen.....diskret....und wenn es gute Freunde sind, ein offenes Wort.....Kommandos erteilen da stehe ich auch mit 50 nicht drauf

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Re: Bin ich zu empfindlich?

Antwort von Strudelteigteilchen am 21.08.2019, 17:16 Uhr

Ich finde es nicht dramatisch, wenn ein Teenager mal eine andere (realistischere?) Rückmeldung für sein Verhalten und/oder seine "Launen" bekommt, als das liebevolle Verständnis der Eltern. Woher soll er sonst wissen, wie er wirklich auf andere wirkt?

Du genierst Dich für Dein Kind, und im Grunde geht ihre Befindlichkeit Dir aktuell auch selber auf den Senkel - das war ja in der Vergangenheit schon mehrfach das Thema hier. Deine Freunde haben das ausgesprochen, was Du selber - bis zu einem gewissen Grad - fühlst, nur daß Du Dir einredest, daß Du Dich damit abfinden mußt. Deine Freunde dürfen aber für sich entscheiden, daß sie ihren Unmut artikulieren und nicht - wie Du - stumm herunterschlucken.

Laß das bei Dir, wo es hingehört.

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Re: Bin ich zu empfindlich?

Antwort von Maxikid am 21.08.2019, 19:21 Uhr

Ach, da erkenne ich meine Tochter. Sie würde sich auch niemals zurück ziehen und erst recht nicht, wenn sie merken würde, dass da Menschen sind, die sich an ihrem Verhalten stören. Die Mundwinkel würden noch mehr nach unten gehen. Menke Kinder verziehen sich nie , man könnte ja etwas verpassen. Meine gehört zu den Stöpsellosen Kindern...:)

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Re: Bin ich zu empfindlich?

Antwort von Monroe am 21.08.2019, 20:16 Uhr

Je nachdem wie lange ihr da wärt,aber warum hast du die Gastgeber nicht gleich beiseite genommen und erklärt, was es mit pubertierenden auf sich hat?
Und ich Frage mich auch, warum du sie nur ermutigt hast etwas zu sagen und nicht selbst schützend für sie eingesprungen bist.
Der Drops ist jetzt gelutscht und ich sehe keine. Sinn darin JETZT noch eine Erklärung nachzuschreiben, obwohl ihr längst wieder Zuhause seid.
Es sei denn, ihr fährt in 2 Wochen wieder hin. Dann macht es Sinn. Allein scjon, um vorzubeugen, dass sie dein Kind wieder in die Mangel nehmen.

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Re: Bin ich zu empfindlich?

Antwort von pauline-maus am 21.08.2019, 21:33 Uhr

Mhm , pubertäre feelings dürfen hier gern ausgelebt werde, auch verstellen muss sich niemenad oder eine Rolle spielen ,die nicht zur inneren Stimmung passt ABER hoeffliches Benehmen und Anstand dürfen dabei nicht vergessen werden.
Oft ist das auch situationsbedingt, wo ich muffligkeit eben akzeptiere oder untersage, denn man kann sich auch kurzzeitig zusammenreissen , einfach nur, das die zwischenmenschliche Grundstimmung freundlich bleibt und sich keiner gekränkt fühlt

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Re: Bin ich zu empfindlich?

Antwort von Mutti69 am 22.08.2019, 12:47 Uhr

Man kann deinen Text so interpretieren, dass du dabei warst oder auch nicht.
Wenn du dabei warst, dann wäre es sicher schön gewesen, du wärst auch IN der Situation präsent gewesen.

An sich haben die Gastgeber aber doch nichts ungewöhnliches verlangt. Ich denke, es ist nie verkehrt, wenn die Außenwirkung unter anderem der eigenen Brutsch, gespiegelt wird. Es ist jetzt an Dir, das mit der Tochter gemeinsam aufzuarbeiten.

Eine introvertierte Haltung, eine veränderte Körperhaltung, hängende Mundwinkel (fehlende Freude)...all das sind aber Dinge, die man in der Pubertät nicht einfach hinnimmt, sondern schaut, ob das Kind ausreichend Fähigkeiten und Kraft hat, die Veränderungen anzugehen, die aus einem Kind eine junge Erwachsene machen.

Mein Rat wäre: setz dich mit ihr zusammen und schau, wo sie Hilfe braucht und versuche zu ergründen, wie es ihr wirklich geht (eine viel wichtigere Frage wie die nach dem Verhalten der Freunde, wie ich finde). Pubertanten sind nämlich durchaus für depressive Verstimmungen anfällig.

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Re: Bin ich zu empfindlich?

Antwort von blackbohne am 22.08.2019, 14:53 Uhr

Liebe Ursel, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Gestört haben mich drei Sachen:
- das Verhalten meiner Tochter war mir etwas unangenehm gegenüber unseren Freunden
- mir hat es nicht gefallen, dass meine Freunde an meiner Tochter rumkritisieren
- ich hätte meiner Tochter mehr zur Seite stehen sollen
Und ja, wenn wir das nächste Mal dort sind, ergreife ich die Initiative und sage so was wie "Wir räumen den Tisch nachher zusammen ab." Danke dafür! Und danke auch für die anderen Tipps. Und noch eines zum Schluss: Ich bin ein Vater und keine Mutter
Liebe Grüße!

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Re: Bin ich zu empfindlich?

Antwort von blackbohne am 22.08.2019, 14:54 Uhr

Hallo zusammen, Euch allen vielen Dank für Eure Antworten! Wie immer hilft das sehr bei der Selbstreflexion. Liebe Grüße!

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