zurück| Geschrieben von Pampersmami am 04.12.2004, 18:46 Uhr |
Geburt verarbeiten
Hallo an alle die auch eine schlimme Geburt hatten, mein Sohn ist jetzt 8 Wochen alt ich kann die Geburt einfach nicht vergessen habe Tage gebraucht um wieder auf die Beine zu kommen. Und habe das Gefühl wenn ich mein Kind ansehe fühle ich einfach nichts. Kennt das jemand.Ich wollte ein Kind und doch ertappe ich mich dabei wie ich mir wünschte manchmal alles rückgängig zu machen.
Beitrag beantwortenRe: Geburt verarbeiten
Antwort von bubumama am 04.12.2004, 19:07 Uhr
hallo, das gefühl kenne ich. ich habe auch lange gebraucht, um alles zu verarbeiten. obwohl die geburt nicht sooo schlimm war. ich dachte nur immer, ich habe soviel falsch gemacht. es hätte schneller und besser gehen können. ich mache mir heute, nach zehn monaten, immer noch gedanken. natürlich denke ich in bestimmten situationen auch mal, wie es ohne kind wäre. dann schäme ich mich für solche gedanken. ich liebe mein kind ja. manchmal weiß ich gar nicht, was mit mir los ist. ich hab das gefühl, ich werde mich nie an meine neue rolle als mutter gewöhnen. ich hoffe aber, ich schaffe es mal. ich hoffe auch, daß es dir bald besser geht. reden hilft viel. ich habe dann viel darüber gesprochen. das tat gut.
Ich denke es dauert eben...
Antwort von steffi1972 am 04.12.2004, 19:38 Uhr
Hallo !
Ich kann leider oder besser gesagt Gott sei dank da nicht so mitreden, aber ich habe in meiner ehemaligen Schwangerengruppe einige Mädels dabei, die das gleich berichten was ihr schildert.
Ich glaube manche Frauen nehmen sich das Mutter sein viel zu sehr zu Herzen.
Lasst euch Zeit eure Mutterrolle voll zu akzeptieren.
Eine Schwangerschaft ist einfacher "wegzustecken" , weil da wächst das Leben und man bereitet sich vor, man hat also Zeit.
Mutter sein muss man von heute auf Morgen und viele Frauen erwarten auch, daß sofort die Gefühle da sind, weil es auch oft von außen so projeziert wird.
Gefühle schnippt man nicht an und aus, daß geht nicht.
Ihr braucht einfach Zeit und die Zeit solltet ihr auch lassen.
Ich finde es schön das jemand das hier mal offen ausspricht, weil oft wird man ja von aussen komisch angeguckt wenn man sagt man hat ein "Problem" damit plötzlich Mutter zu sein.
Laßt euch Zeit und redet redet redet...wenn nicht mit Freudnen dann hier...das hilft !
Ich denke nicht das das unbedingt mit der Geburt zu tun hat.
Das Leben hat sich geändert von heute auf morgen, aber das sollte man nie von seinen Gefühlen erwarten.
Haltet die Ohren steif !
LG steffi
Re: Ich denke es dauert eben...
Antwort von Tapsy am 04.12.2004, 21:22 Uhr
Liebe Pampersmami,
ich kann Dir zwar nicht helfen, aber ich finde es sehr-sehr mutig, dass Du darüber sprichst, im Fernseher usw. wird immer nur gezeigt, wie glücklich doch Mütter mit ihren Sprösslingen sind. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Ausdauer, Du schaffst es ganz bestimmt!
LG Kati
Re: Geburt verarbeiten
Antwort von zeitungsente am 05.12.2004, 0:43 Uhr
Liebe Pampersmami!
Ich möchte dir ein entkrampfendes Buch empfehlen - ist sehr sehr witzig geschrieben, aber dabei grundehrlich (ohne diesen verklärenden rosaroten Weichzeichner, sondern echt bodenständig). Heisst "Du wirst das Kind schon schaukeln" und ist von Vicky Iovine. Vielleicht was für Weihnachten??
Alles Gute für dich! Und viel Spaß bei der Lektüre! Übrigens: Die negativen Gefühle kommen bestimmt von deiner Erschöpfung. Sei unbesorgt, das vergeht wieder. Ganz sicher!!
Re: Könnte auch was anderes sein...
Antwort von Astrid am 05.12.2004, 10:53 Uhr
Hallo,
eine schlimme Geburt zu verarbeiten kann sehr lange dauern, bei mir war es etwa ein Jahr (ungeplanter Notkaiserschnitt, missglückte PDA etc.). Trotzdem sollte schon irgendwann ein positives Gefühl gegenüber dem Baby kommen. Sonst könnte es sich nämlich nicht um ein Problem mit der Geburt handeln, sondern schlicht und einfach um eine Wochenbettdepression (durch die hormonelle Umstellung). Typisch für eine Wochenbettdepression sind ja vor allem fehlende Liebesgefühle für das Baby. Da eine Wochenbettdepression NICHT von selbst verschwindet, sondern zumindest eine Zeitlang behandelt werden muss, solltest Du Deinem Gynäkologen über Deine Gefühle berichten, er kann dann beurteilen, ob es sich um eine solche Depri handelt.
Du solltest hier nicht zu lange warten, weil sich die Depression sonst sehr leicht verschlimmern kann, dann dauert die Behandlung viel länger. Sprich einfach mal kommende Woche bei ihm vor, huh? Auch ist es ja um jeden Tag schade, an dem Du Dein Baby nicht lieben und nicht genießen kannst.
Liebe Grüße,
Astrid
