Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Sarii am 20.06.2009, 12:30 Uhr

Bin verwirrt - ist das eine Art Depression?

Hallo ihr Lieben

Ich habe vor 3,5Wochen nach 18h Wehen und dem Kampf ums Pressen per Kaiserschnitt entbunden.
Seitdem bin ich immer wieder mal ein bisschen heimlich am weinen.
Ich fühle mich so "leer"... Und in meinem Kopf steigt schon der Wunsch auf, sofort wieder schwanger zu werden. Natürlich geht das allein wegen dem KS nicht!... Aber ist das normal? Kennt das jemand? Mir fehlt einfach das kleine Leben in meinem Bauch. Ich vermisse es soooo sehr. Ich schäme mich auch ein bisschen dafür, denn ich wusste ja, dass die Bauchmaus irgendwann rauskommt :( und sie ist ja auch gesund und munter.

Bin ich damit allein?

LG Sarii

 
4 Antworten:

Re: Bin verwirrt - ist das eine Art Depression?

Antwort von Meli 05 am 20.06.2009, 12:49 Uhr

erstmal wünsche ich dir Herlichen Glückwunsch zur Geburt deines kindes,. Ich habe zwei Söhne beide spontan entbunden. Mein großer ist jetzt 6 und nach seiner Geburt hatte ich das nicht. Der "kleine" ist drei und bei iohm hatte ich es auch. Im Kh gings noch, aber dann zu Hause...ich musste immer plötzlich weinen. ich hatte solche sehnsucht wieder ein leben in mir zu spüren:-) Ich war so froh das mein babys gesund und munter ist, trotzdem fühlte auch ich diese Leere. Ich denke aber das es durch die ganzen hormone normal ist, solange es nicht dramatischer wird. es wird mit der Zeit besser.

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Re: Bin verwirrt - ist das eine Art Depression?

Antwort von Püminsky am 20.06.2009, 16:28 Uhr

Hallo Sarii,

ich habe nach nutzlosen Wehen auch per Not-KS entbunden.
Mir ging es ebenso wie dir, ich hab das Baby in meinem Bauch sehr vermisst, es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht, schwanger zu sein! Selbst, als ich 14 Tage übertrug, war ich der SWS nicht überdrüssig :)
Der Schock des KS saß tief, ich habe die Geburt meines ersten Kindes verpasst und konnte es die ersten 3 Tage nicht einmal ansatzweise allein versorgen. Im KH habe ich nur geheult und scheinbar ist dort niemand professionell genug, (Not-)Kaiserschnitt Patientinnen seelisch aufzufangen, hab nur dumme Sprüche kassiert.
Das Stillen funktionierte nicht so wirklich, nach 2 Monaten verzweifelter Versuche und dem Aufsuchen von 3 Stillberaterinnen musste ich mein Kind mit der Flasche ernähren, weil die Ärzte es schon zwangserneähren wollten. Ich habe dann 4 Monate lang tag und Nacht alle 3 Stunden 30-40 Minuten abgepumpt, um etwa 500 ml Muttermilch für mein Baby zusammenzukriegen, damit es wenigstens etwas davon bekommt.
Das alles war so viel einfacher, schöner, als er noch im Bauch war. Ich war einfach nur noch erschöpft und konnte kaum eine Bindung zu meinem Sohn aufbauen, war nur am heulen. Nach 6 Monaten kam dann der Zusammenbruch mit 2 tagen Aufenthalt auf der Intensivstation und 2 Wochen Klinik. Seit dem habe ich viel Hilfe von der Familie bekommen und musste zwangsläufig wegen 2 Monate Kortison abstillen. Das tat mir sehr gut, weil ich mich selber von dem Zwang erlösen musste, unbedingt das Beste zu wollen, koste es was es wolle.
Ich denke immer noch mit Schrecken an diese Zeit und bin froh, das sie um ist! Mittlerweile könnte ich meinen Sohn fressen ;) Bin wieder gut drauf und habe Spaß an meiner Familie. Denke ich aber an die ersten Wochen zurück, kommen auch wieder schnell ein paar Tränen. Es war einfach alles zu belastend und so gar nicht, wie ich es mir ausgemalt hatte.

In der Zeit habe ich es versäumt, mir Hilfe zu holen, hatte auch keinen Kopf dafür frei und war ja mit dem ständigen Abpumpen und auch wieder anlegen zwischendurch und dann Fläschchen geben rund um die Uhr mit der Ernährung meines Babys beschäftigt - wann hätte ich mal Zeit gehabt?

Aber im Nachhinein gesehen wäre es wirklich gut gewesen. Wenn du das Gefühl hast, die entgleitet die Situation, hol dir Hilfe!
Es git auch ein Buch, dass seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste steht: Der Kaiserschnitt hat kein Gesicht. Vielleicht magst du es dir ja mal kaufen, ich denke, dass das auch hilfreich ist. Wurde jedenfalls sehr gelobt unter den vielen bereits auf dem Markt befindlichen KS-Büchern.

So, genug zugeschwallt ;)

LG, Pümi

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Re: Bin verwirrt - ist das eine Art Depression?

Antwort von SilkeJulia am 20.06.2009, 16:58 Uhr

Hallo Sarii,

du bist damit nicht allein, es geht ganz vielen Frauen so - auch wenn die meisten nicht darüber reden. Denn genau wie du schämen sie sich dafür, scheinbar irgendwie "undankbar" zu sein für das, was sie bekommen haben.
Du darfst aber so fühlen und das auch zulassen. Um Dinge zu verarbeiten ist es immer wichtig, die Gefühle, die man hat, anzunehmen als etwas, das nicht unnormal oder falsch ist, sondern normal und richtig.
Es ist doch eigentlich bei jedem neuen Lebensabschnitt so, dass man den alten in gewisser Weise auch vermisst. Beziehung, Umzug, neuer Job... und so auch beim "Mutterwerden". Die Schwangerschaft war etwas, das du als schön und positiv empfunden hast. Und auch, wenn der neue Abschnitt, das Leben mit dem Baby ebenfalls sehr schön ist, so hast du doch das Recht, dem vergangenen Abschnitt ein wenig nachzutrauern.
Eine Wochenbettdepression ist das nicht, sondern eine normale Reaktion auf einen neuen Lebensumstand.
Wenn dich diese Gefühle aber sehr belasten und du dir Unterstützung beim Übergang in die neue Lebensphase wünschst, kann es hilfreich sein, therapeutische Hilfe zu suchen. Auch das ist nichts schlimmes, sondern es kann sehr aufbauend und erleichternd sein, über seine Gefühle sprechen zu können und Anregungen zu bekommen, wie man damit umgehen kann.

Ich wünsche dir alles Gute!

Silke

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Re: Bin verwirrt - ist das eine Art Depression?

Antwort von Köhlerliesl am 22.06.2009, 22:26 Uhr

Herzlichen Glückwunsch zum Kind!
Also was mich an der ersten Babyzeit gestört hat, dass ich mein Kind nicht mehr nur für mich hatte. Mit meinem Mann hab ich ja noch gern geteilt, aber das Hinz und Kunz mein Baby anlangen und auf den Arm nehmen wollten, hat mich schon gestört. Dann ist einem ja auch nicht jeder Verwandte gleich sympathisch und jemanden den ich nicht mag, mein Kind zu geben fiel mir furchtbar schwer. Stand immer daneben und habs mir beim kleinsten Mucks zurück geholt. Jetzt ist er anderthalb und ich bin froh, wenn er ne Stunde bei meiner Mutter bleibt und ich mal in Ruhe zum Friseur kann... Hab auch die ersten Tage gebraucht, richtig zu begreifen, jetzt ist er da und bleibt da und wenn ich ehrlich bin, kam die Mutterliebe erst langsam und nicht auf Knopfdruck. So mit strahlend im Wochenbett das Neugeborene präsentieren wars irgendwie nicht.
Alles Gute für euch und das wird bestimmt besser!
Viele Grüße
Köhlerliesl

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