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Geschrieben von Mucksilia am 23.09.2019, 11:48 Uhr

Kinder und der Tod

Am Freitag lag einer unserer Zwergkaninchen (gerade einmal 2 J.) zuckend im Käfig - der Tierarzt konnte ihn nur einschläfern u hat geraten, ihn dort zu lassen (zum Verbrennen) wegen der Ansteckungsgefahr für den Bruderhasen.
Außerdem hat er gesagt, bis Montag (heute) könnte der Bruderhase auch noch sterben (mglw Virus).
Ich hatte totale Angst, es meiner Tochter (fast 15) zu sagen, der die Ninchen gehören. Die hat aber ganz anders reagiert, als erwartet.
Sie ist in ihr Zimmer und wollte eine Stunde niemanden sehen. Dann kam sie raus u hat mir mitgeteilt (nicht gefragt sondern festgestellt) das wir jetzt zum Tierarzt fahren, den Hasen holen u begraben.
Sie ist alleine zum Tierarzt rein u wollte ihn alleine beerdigen. Im Ergebnis musste ich helfen, bei uns ist die Erde sehr hart u lehmig.
Sie hat den toten Hasen gestreichelt u mit ihm geredet, bevor sie ihn begraben hat - da musste ich heulen, sie nicht.
Danach wollte sie zu McDonald (sie hat es so nicht genannt, aber zum Leichenschmaus).
Der kleine Bruder (10) wollte alles genau wissen (was ist passiert, was hat der Tierarzt gemacht, wo ist der Hase jetzt usw). Er hat dann eine Blume gekauft u ans Grab gepflanzt. Und abends ein Grablicht aufgestellt.

Ich finde es wahnsinn, wie Kinder mit dem Tod umgehen. Selbstverständlich und ganz anders als wir Erwachsene.

 
3 Antworten:

Re: Kinder und der Tod

Antwort von Bookworm am 23.09.2019, 14:44 Uhr

Du hast völlig recht.

Sie finden für sich einen Weg, der zum jeweiligen Alter und Kind passt.

Und der ist meist anders als wir Erwachsene uns das ausmalen.

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Re: Kinder und der Tod

Antwort von DK-Ursel am 23.09.2019, 15:12 Uhr

Ganz genau.
Viele Erwachsene sollten gut aufpassen, daß das, was sie als Schutz für die Kinder veranstalten, nicht viel eher Angst macht als wenn wir die Kinder beteiligen und --- ja, von ihnen lernen.

Kaninchendramen kenne ich zur Genüge, es ist gut, daß Ihr das würdig abschließt, das tut allen gut. Sie gehören ja auch zur Familie...
Blumen und Grablichter gab es hier auch .... Wir haben da sozusagen eine "Familiengruft".


Gruß Ursel, DK

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Re: Kinder und der Tod

Antwort von Maroulein am 23.09.2019, 16:06 Uhr

Ich glaube wir Erwachsenen machen uns oft zuviele Gedanken ob es den Kunden schaden könnte, der Tod wird einfach gern ausgeklammert aus dem täglichen Leben.

Meine Töchter waren 3 und 5 als der Uropa starb,sie wollten mit zur Beerdigung,zum einen weil sie den Opa arg lieb gehabt haben,zum anderen weil sie es einfach nur furchtbar fanden dass die Oma jetzt allein ist(sie sind da ganz verklärt gewesen und meinten -der Opa merkt ja jetzt nichts mehr)
Die beiden haben ganz selbstverständlich die Oma rechts und links an die Hand genommen und sind mit ihr zum Grab gegangen,im Nachhinein hat Oma gesagt sie hätte es anders gar nicht geschafft.

Bei uns ist das Thema aber Alltag,wir arbeiten in der Pflege,mein Pa mit dem wir in einem Haus wohnen ist Bestatter,die Kinder wachsen da relativ natürlich.mit auf,und dürfen aber selber Grenzen setzten.

Ihre Haustiere würden auch immer liebevoll beigesetzt mit Ansprache und allem drum und dran,was sie davon selber machen wollten und konnten haben die Kinder immer selber entschieden.

Indem wir entscheiden wie wir es für die Kinder für richtig halten nehmen wir ihnen vielleicht eine wichtige Möglichkeit mit dem Tod umzugehen,jeder trauert nunmal anders,lässt man ihnen das Recht mitzubestimmen können sie einen Wichtigen Verarbeitungsschritt bewusst mitgestalten und haben so später nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben.

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