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Geschrieben von Johanna3 am 16.09.2019, 17:53 Uhr

Einser-Abi / Noteninflation

https://www.google.com/amp/s/amp.n-tv.de/panorama/Hochschulverband-kritisiert-Noteninflation-article21274595.html

Und Dozenten beklagen zunehmend, dass zahlreichen Studenten Basiswissen fehlt...

 
80 Antworten:

Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Nynaeve2019 am 16.09.2019, 18:13 Uhr

Und wie ist Deine Meinung dazu? Ich komme aus Niedersachsen, da gibt es nicht so viele solcher Abis. Es könnte trotzdem passieren, das meine Große eine Eins vorm Komma hat.

Ich habe irgendwo Mal gelesen, das die IQ-Tests auch immer besser werden. Vielleicht liegt es auch daran, das ein Teil der Menschen tatsächlich einfach schlauer werden, bzw. Das diese Aufgaben immer besser bewältigt werden. Und wenn immer mehr Menschen bei den IQ-Tests besser abschneiden, über die 130 kommen, kann das auch bei den 1 er Abis (ich gehe jetzt von 1,4 - 0, irgendetwas ) sich auswirken.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Johanna3 am 16.09.2019, 18:20 Uhr

Ich bin der Meinung, dass die Leistungsanforderungen (nicht nur auf dem Gymnasium) immer weiter gesenkt wurden. Im Vergleich zu damals sehe ich auch, dass die Schüler mal mehr leisten mussten - und für ähnliche Arbeiten strenger benotet werden.

Dazu passt, dass immer mehr Dozenten beklagen, dass viele ihrer Studenten kaum in der Lage sind einfachste Anforderungen zu bewältigen.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Trini am 16.09.2019, 18:27 Uhr

Boa, neeeeeeee!

Ich war bei zwei Kindern an zwei Schulen Elternsprecherin und hier gibt es diese Inflation definitiv nicht.

Zu meiner Zeit waren die Noten deutlich besser.

Trini

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Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Petra28 am 16.09.2019, 18:28 Uhr

Wenn ich die Anforderungen meiner Schulzeit mit denen meiner Kinder vergleiche, sehe ich keine großen Anforderungsunterschiede, allenfalls etwas andere Schwerpunkte.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von SassiStern am 16.09.2019, 18:39 Uhr

Das Abi von heute ist kaum die Realschule vor 20 Jahren wert.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Einstein-Mama am 16.09.2019, 18:41 Uhr

Sagt jemand, der noch nie ein Gymnasium von innen gesehen hat...

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Shanalou am 16.09.2019, 18:50 Uhr

In BaWü sinkt die Zahl der 1er Abis. Was sagt mir das jetzt?

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Leena am 16.09.2019, 18:51 Uhr

Das Thema habe ich heute auch im Radio gehört. Die Thematik als solche stimmt also (teilweise) schon, über die Ursachen und Folgen kann man jetzt nachdenken.

https://www.welt.de/vermischtes/article200350258/Inflation-Zahl-der-Einser-Abis-steigt-rasant.html

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Wo warst du denn auf der Realschule?

Antwort von Petra28 am 16.09.2019, 18:57 Uhr

Kurvendiskussion, Integralrechnung, Vektorrechnung hatte ich nämlich erst in der Oberstufe.

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Ich glaube, das hat andere Ursachen.

Antwort von Petra28 am 16.09.2019, 19:01 Uhr

Ich vermute, es liegt am Bulemie-Lernen auf den bestmöglichen Schnitt hin. Das kenne ich nicht von früher. Wer aber so lernt, wird zum Beginn des Studiums, nicht mehr alles können.

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Re: Wo warst du denn auf der Realschule?

Antwort von Nynaeve2019 am 16.09.2019, 19:10 Uhr

Ich hatte das in der 12 Klasse meines Fachabis und war kürzlich verwundert, das meine Tochter, 9. Klasse, das schon hat. Und sie wusste, was AIDA bedeutet.
Und ich kann mich nicht erinnern, das wir in der 6. Klasse die Unterschiede zwischen Kaltwasser und Heisswassergeysire als Thema hatten. Da müssten wir noch mit Butterbrotpapiere die Kontinente aus dem Atlas abpausen

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Johanna3 am 16.09.2019, 19:21 Uhr

Bei uns wurden die Noten schon heruntergesetzt, wenn Rechtschreibfehler im Text waren. Eine unlesbare schlechte Schrift konnte ebenfalls zu einer Sechs führen.

Und auch die Matheaufgaben hatten einen deutlich höheren Schwierigkeitsgrad.

Heute werden ja teilweise Referate aus dem Netz geklaut, was die Lehrer oft nicht merken (oder nicht interessiert).

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Nynaeve2019 am 16.09.2019, 19:30 Uhr

Bei uns wurden in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts schon Referate unter der Hand weiter gegeben, ohne Internet...

Zum Glück sind die Lerninhalte heute andere, als damals, ich mußte noch Staaten lernen, die gibt es gar nicht mehr. Okay, wir konnten damals besser Kopfrechnen, aber sicher nicht so gut mit dem Computer umgehen

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Johanna3 am 16.09.2019, 19:42 Uhr

Experten kritisieren, dass das "Spezialwissen" von Schülern zwar immer besser wird - aber die Allgemeinbildung erschreckend niedrig ist.

Mit Computern wären wir damals vermutlich nicht schlechter umgegangen - wenn es sie mit den heutigen Möglichkeiten gegeben hätte.

Referate durften wir, wie heute vielerorts üblich, auch nicht mehr oder weniger ablesen. Es waren gerade mal Karteikarten mit Stichwörtern erlaubt.

Heute geht es bei Powerpointpräsentationen oft eher darum, den Text in ähnlicher Form vorzustellen wie ein Nachrichtensprecher.

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Nynaeve2019 am 16.09.2019, 19:53 Uhr

Hmm, die PPP's fangen jetzt erst bei der Großen in der 9. Klasse an, davor waren die Referate so wie früher auch, mit Stichpunkte, vorbereiteten Plakaten, die selbst gebastelt werden müssen. Ich finde es völlig okay, das 9. Klässler sich mit der PPP vertraut machen. In welcher Klasse ist denn Dein Kind? Und wer sind die Experten?

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Leena am 16.09.2019, 19:54 Uhr

Was ist lesbar ist, wird als falsch gewertet, für Rechtschreibfehler / Formfehler werden bis zu 3 Punkte abgezogen. Das ist hier auch heute noch so.

Früher wurden Referate dann eben aus dem Brockhaus abgeschrieben...

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Johanna3 am 16.09.2019, 20:05 Uhr

Es ist immer wieder Thema unter Experten. Wenn du möchtest kann ich gerne Links setzen.

Aber mir fällt auf, auch auf Portalen für Lehrer und Erzieher, dass oft ein hübsch gestaltetes beschriftetes Plakat ausreicht, um die Note festzulegen. Die Lehrer beanstanden selbst, dass die Vorschriften zur Benotung von Schülern sehr gelockert wurden.

Oder dass die Noten heraufgestuft werden dürfen, wenn die Arbeit einen schlechten Durchschnitt hat...

Dass Neuntklässler sich mit PPP vertraut machen, finde ich auch in Ordnung. Nicht in Ordnung finde ich, dass sie heute oft so aufgebaut sind, dass es nicht auffallen würde, wenn ein Mitschüler das Referat hält, weil er den Text nur noch mit guter Betonung vorlesen muss.

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Johanna3 am 16.09.2019, 20:07 Uhr

"Früher wurden Referate dann eben aus dem Brockhaus abgeschrieben..."

DAS wäre definitiv aufgefallen. So gewählt drücken sich Schüler noch nicht aus....

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Leena am 16.09.2019, 20:10 Uhr

Ich kannte zu meiner Zeit Leute, deren Referate genau so zustande kamen. Ohne dass es so aufgefallen wäre, dass es Konsequenzen gegeben hätte. Und ich glaube nicht, dass es daran lag, dass die Lehrer es gewürdigt hätten, dass die Schüler noch selber abschreiben mussten, statt "Copy & Paste" drücken zu können. :-)

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Und in welche Klasse geht jetzt Dein Kind?

Antwort von Nynaeve2019 am 16.09.2019, 20:12 Uhr

Oder auch Kinder? Vielleicht hast Du auch mehrere. Ich habe zwei.
Wie läuft es bei ihnen so in Natura? Hier ist es auch etwas Lehrerabhängig. Aber Referate macht meinen Kindern auch Spaß, das Vertiefen in ein Thema und das selbständige Erarbeiten.

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Johanna3 am 16.09.2019, 20:14 Uhr

Hätte ich aus dem Brockhaus abgeschrieben, hätte ich die schlechte Note schon allein dadurch kassiert, dass bei einem Referat nicht eine knappe Daten - und Faktenanhäufung ausreicht.

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Leena am 16.09.2019, 20:18 Uhr

Wäre aufs Thema angekommen - bei über 24 (?) Bänden plus x Ergänzungsbänden waren manche Brockhaus-Artikel schon ziemlich umfangreich. :-)

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Re: Und in welche Klasse geht jetzt Dein Kind?

Antwort von Johanna3 am 16.09.2019, 20:18 Uhr

Fragen zu meiner Familie beantworte ich nach wie vor nicht.

Klar, auch hier benoten die Lehrer unterschiedlich streng - insbesondere, was das Mündliche angeht. Und natürlich gibt es Kinder, die die Themen besonders interessieren und sich entsprechend gut vorbereiten.

Gerade für sie finde ich es schade, wenn sie von Mitschülern getoppt werden, die kaum wissen, worüber sie "referiert" haben.

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Re: Und in welche Klasse geht jetzt Dein Kind?

Antwort von Nynaeve2019 am 16.09.2019, 20:32 Uhr

Ach so, dann muss ich annehmen, das Du gar keine Kinder im Schulalter hast, das heißt nur theoretische Meinung von Dir, von Experten vorgekaut
Meine Kinder hatten häufiger das Problem mit den Gruppenarbeiten. Einerseits müssen sie lernen, auch leistungsschwächere, aber willige Mitschüler*innen mitzuschleppen, andererseits müssen sie auch lernen, sich nicht ausnutzen zu lassen. Daher ist es auch nicht schlimm, wenn Mal etwas nicht klappt und sie das Gefühl haben, ungerecht behandelt zu werden. Das Leben ist grundsätzlich nicht fair und man muss lernen, einen guten Weg für sich zu finden. Und das kann man auch über Referate in welcher Form auch immer.
Natürlich gibt es auch nicht tragbare Ungerechtigkeiten, aber die kleinen Ungerechtigkeiten im Leben müssen überstanden werden. Ja, und dann kann es sein, das da jemand ein Einset-Abi macht und jemand anderes nicht. Das heißt nicht, das das Einser-Abi dann zu einem glücklichen Leben führt. Vielleicht zum Studienplatz, aber auch das heißt noch gar nichts über das Glückliche Leben aus.

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Re: Und in welche Klasse geht jetzt Dein Kind?

Antwort von Johanna3 am 16.09.2019, 20:44 Uhr

"Ach so, dann muss ich annehmen, das Du gar keine Kinder im Schulalter hast, das heißt nur theoretische Meinung von Dir, von Experten vorgekaut"

Du MUSST gar nichts annehmen. Oder muss ich annehmen, dass dein Blickwinkel lediglich durch deine eigenen Kinder äußert einseitig geprägt ist, und du dein "Wissen" lediglich auf sie beziehst? Wohl kaum!

In keiner Weise wollte ich aussagen, dass ein Einser-Abi der Schlüssel zum Glück ist. Oder das Abitur generell einer wäre.

Wenn allerdings Ungerechtigkeiten dazu führen, dass jemand schlechter abschneidet, und somit keinen Studienplatz bekommt, finde ich das nicht nur ein wenig "ungerecht".

Für Gruppenarbeiten konnte ich mich nie begeistern. Sie scheinen heute jedoch angesagter zu sein als damals.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Maca am 16.09.2019, 20:56 Uhr

Du meinst den sogenannten Flynn-Effekt, nachdem der DurchschnittsIQ der Bevölkerung jährlich um ca. 0,3 IQPunkte steigt, was z.b einen Anstieg um 30 Punkte (2 Standardabweichungen) gegenüber dem eines Menschen aus dem Jahr 1919 bedeuten würde.
Dieser stagniert aber zur Zeit bzw. ist sogar leicht rückläufig.

https://www.spektrum.de/news/warum-die-intelligenz-nicht-weiter-steigt/1612044

“Und wenn immer mehr Menschen bei den IQ-Tests besser abschneiden, über die 130 kommen, kann das auch bei den 1 er Abis (ich gehe jetzt von 1,4 - 0, irgendetwas ) sich auswirken.“
Die Tests werden nachjustiert, daher verändern sich die prozentualen Anteile nicht und es gibt z.b. immer gleich viele Hochbegabte innerhalb einer Altersgruppe (knapp über 2%).
Aber die Begabten von heute sind noch schlauer als die von vor 20 Jahren, da haste Recht. (rund 6 IQ Punkte)

Sorry fürs Klugscheissern.

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Vom Inhalt her durchaus vergleichbar mit früher - höchstens von der Wertigkeit her nicht

Antwort von Anna3Mama am 16.09.2019, 21:16 Uhr

Vom Inhalt her sind sie heute mindestens gleichauf wir vor 20 Jahren.

Meiner macht in der neunten Sachen, die ich frühesten in der 10. eher in der Oberstufe hatte. Dank G8 wird hier Gas gegeben und Ende der neunten Klasse haben sie bereits deutlich mehr Stoff durchgenommen als die Realschüler bis zum Abschluss.

Oder meinst Du vom Wert für den Arbeitsmarkt? Auch da sehe ich jetzt nicht den Unterschied. Auch vor über 20 Jahren gab es Ausbildungsberufe, die Abiturienten bevorzugten. In meinem Umfeld machte damals schon so gut wie jeder nach der Realschule noch das Abi und zumindest ein duales Studium.

Oder erst eine Ausbildung danach aber noch ein FH-Studium o.ä. drauf.
Die Realschule war schon damals nicht viel Wert (BaWü).

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Nynaeve2019 am 16.09.2019, 21:17 Uhr

Besten Dank

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Wen interessiert die Abi Note nach einigen Jahren?

Antwort von Anna3Mama am 16.09.2019, 21:33 Uhr

.. zudem ist das ganze ja stark bundeslandabhängig. In Bayern, Sachsen und Thüringen (rd 37%, das ist ja irre!!) überall über 30 % 1-er Abi. Das klingt schon nach Notenschönung in irgendeiner Form.

Aber was soll's . Außer für wenige Studiengänge, die einen NC verlangen, sind die Noten nach wenigen Jahren doch Schall und Rauch.

Die Abiturienten müssen sich in Studium und Job beweisen. Oft sind es hier sogar die ehemaleigen 3-er Kandidaten, die sich später im eigentlichen Job besonders leicht tun, da sie ihre Nische gefunden haben.

Oder 1er Abiturienten, die die Noten im Jura-Studium NICHT halten können und dann dastehen mit einem 2. Staatsexamen mit 5 Punkten... und nirgendwo eine adäquate Anstellung finden....

Abgerechnet wird immer zum Schluss. Vielleicht öffnet ein gutes Abi eine Tür, aber was man daraus macht, beleibt einem überlassen.

PS. ich hatte ein sehr sehr gutes Abitur...

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Und nun?

Antwort von Tai am 16.09.2019, 22:13 Uhr

Ja, die Abiturdurchschnitte sind deutlich besser geworden.
In der Stufe meiner Tochter hatte etwa ein Drittel eine 1 vor dem Komma.

Bei mir damals waren es sicher nur wenige Schüler. Aber das spielte auch irgendwie keine Rolle, während es heute für viele jungen Leute sehr wichtig ist, ein sehr gutes Abitur zu machen. Entsprechend sind viele sehr ehrgeizig und auch sehr fleißig. Bei der Fülle an Hochschulberechtigten wollen sie durch ein sehr gutes Abitur herausstechen und sich zumindest bei der Studienplatzvergabe einen Vorteil verschaffen.

Gerade ist das dritte meiner Kinder in der Oberstufe. Ich habe nicht den Eindruck, dass ihre Schullaufbahn auf geringerem Niveau abläuft als meine vor über 30 Jahren. (Nur die Auseinandersetzung mit der Literatur im Vergleich ist dürftig, nun ja).
Und auch damals gab es schon genug gescheiterte Studenten.

Wenn die Benotung aktuell etwas wohlwollender sein sollte als früher, ist das doch schön.
Gute Noten motivieren in der Regel mehr als schlechte.

Was wäre denn deine Idee, die "Noteninflation" zu bremsen? Und warum?

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Witzig!

Antwort von Trini am 16.09.2019, 22:23 Uhr

Das sind genau die drei Bundesländer, die in Vergleichsarbeiten am besten dastehen.
Vielleicht lernen die Lehrer dort im Studium tatsächlich noch Didaktik und nicht nur die fachlichen Inhalte, die sie nie lehren müssen.

Ein guter Matheleher ist kein Mathematiker sondern einer, der den Abiturstoff so erklären kann, dass die Schüler es verstehen.

Trini

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Wo, bitte, werden Referate ausformuliert und VORGELESEN?

Antwort von Trini am 16.09.2019, 22:29 Uhr

Hier mussten die schon in der Grundschule FREI gehalten werden.

Und der Rektor war stolz über FÜNF mal 1 vor dem Komma ber drei Abiturklassen.

Trini

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von As am 16.09.2019, 22:40 Uhr

Naja, ich denke nicht, dass die Abiturienten heute schlauer sind, auch nicht dümmer, sie lernen halt anders und anderes. Sie können zum Beispiel wesentlich besser Vorträge halten und diese präsentieren, können sich sehr gut verkaufen, wenn es mit dem Hintergrundwissen manchmal auch etwas dünne aussieht.

Fremdsprachen kann die große Masse besser als wir damals. Ich konnte zum Beispiel auf Russisch ein vorher erarbeitetes langes Referat über die Oktoberrevolution halten, aber mich nicht mit Leuten auf der Straße über das Wetter unterhalten.

Sie philosophieren heute viel und betreiben geschichtliche Quellenstudien. Für uns wurde damals die Geschichte in drei Tafelbilder und 150 Merkzahlen verpackt und wir durften sie auswendig lernen.

In Deutsch haben wir mehr interpretiert und mehr Klassiker gelesen. Heute schreiben sie viel kreativer. Fehlerlos schreiben können aber heute viel weniger Abiturienten. Das finde ich ja krass, dass es Einserabiturienten gibt, die nicht schreibsicher sind.
Das Deutschabi ist nicht schwerer als früher, das kann ich sicher sagen.

Die Naturwissenschaften werden nach meinem Empfinden sehr ähnlich vermittelt.

In Mathe ging man zumindest hier im Osten viel systematischer an die Sache heran und Mathe war dadurch für die meisten besser zu verstehen. Das kann man gut an alten Mathebüchern nachvollziehen.

Dafür haben sie heute Wirtschaft und Politik und Informatik und lernen da Dinge, wo ich passen muss.

Ich frage mich manchmal, ob ich unter den heutigen Bedingungen ein Einser-Abi geschafft hätte. Bei uns gingen die Noten ja nur bis 5. Aber für ne 1 musste man auch 95% haben, in Rechtschreibung durfte man sich keinen Fehler leisten.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von SunnyGirl!75 am 16.09.2019, 23:13 Uhr

Bist du Lehrerin, oder woher weißt du das so genau?
Und wieso Noten nur bis 5? Was ist denn wenn man ein leeres Blatt abgibt oder beim Schummeln erwischt wird?

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Mal provokant, dafür können die Studenten im Gegensatz zu ihren Dozenten

Antwort von emilie.d. am 17.09.2019, 6:01 Uhr

uU ohne Probleme auf Englisch kommunizieren, Powerpoint Präsentationen zusammenstellen, OneNote sinnvoll benutzen.

Der Lehrstuhlinhaber an einer meiner ehemaligen Arbeitsstelle hat selbst beim Figures machen seine Doktoranden gebraucht. Kam mit dem Programm nicht klar.

Wissen im Kopf zu haben ist völlig unwichtig. Mir war herzlich wurscht, ob ein Masterstudent sich meinetwegen in Genetik auskannte, das, was man in der Schule lernt, bringt man ihm an der Uni in 4 Wochen bei. Selbst in einem Fach wie Bio hat man grad mal ein Semester Mathe. Mein Chef saß auch gleich auf dem Baum, wenn junge Studenten über Dreisatz keine Lösung angesetzt bekommen haben. So what? Die googeln und finde die entsprechenden Formeln bzw. Rechner im Internet. Oder ich hab es ihnen erklört und wenn sie 20 Lösungen angesetzt haben, konnten sie es.

Selbständig Lösungen finden können, ist essentiell. Wissenslücken kann man relativ schnell füllen.

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Gruppenarbeit wird sinnvollerweise viel geübt.

Antwort von emilie.d. am 17.09.2019, 6:13 Uhr

Ein Gutteil moderner Arbeit besteht aus 'Gruppenarbeit'. Ganz viele meiner Konflikte im täglichen Arbeitsleben sind Konflikte, die auf schlechter Zusammenarbeit beruhen. Wer macht wann was, wer kontrolliert, wer wann was macht, was passiert, wenn X zum Termin seinen teil nicht beitragen kann etc pp.

Jemand kann fachlich nich so gut sein, wenn die 'Teamfähigkeit' fehlt, kann man den nicht brauchen.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Nynaeve2019 am 17.09.2019, 6:23 Uhr

Es gab früher zwei unterschiedliche Deutschlands Da gibt es im Osten Unterschiede zum Westen. Zur Wiedervereinigung gewonnen hat der Westen, kaufte sich ein Land dazu und warf vieles dort um, darunter auch das Schulsystem.
Wenn man dann noch sehr bewusst die DDR miterlebt hat und dann bei den eigenen Kindern interessiert in die Bücher schaut, erkennt man das.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von kati1976 am 17.09.2019, 6:46 Uhr

Ich vermute mal sie kommt aus den neuen BL und da gab es früher nur die Noten bis 5.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Salkinila am 17.09.2019, 6:49 Uhr

In Westdeutschland hatten wir auch vor über 30 Jahren Informatikunterricht und Politik und Wirtschaft wurden im Rahmen des Sozialkundeunterrichts genau so vermittelt wie heute. Ich spreche hier für RLP. Gerade den Fremdsprachenunterricht fand ich früher besser, es wurde viel mehr Wert auf Grammatik gelegt. Ich hatte in beiden FS eine sehr fundierte Ausbildung, bei meinem Sohn wurde und wird auf Grammatik viel weniger Wert gelegt. So wurde z.B. in Französisch nie das passé simple durchgenommen. Was vielleicht konsequent ist, da Literatur in den FS keine große Rolle mehr spielt. Im Französisch Grundkurs wurden bisher nur zwei Bücher gelesen und beide waren modern. Klassiker werden im GK nicht mehr gelesen, das war früher ganz anders. Dafür werden heute seitenweise Vokabeln zu den unterschiedlichsten Themen auswendig gelernt.Ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt.

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Re: Bist du der Meinung oder basiert das auf Fakten?

Antwort von Jayjay am 17.09.2019, 7:24 Uhr

Dass Noten wegen schlechter Rechtschreibung herabgesetzt werden, gibt es heute aber auch noch. Ich kenne sogar jemanden, der deswegen dieses Jahr durchs Abi gerasselt ist... (Legastheniker, aber die Schule hatte das nicht anerkannt).

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von wir6 am 17.09.2019, 8:47 Uhr

Also ich habe 2 Kinder auf dem Gymnasium, bisher. Ich kann diese These nicht unterstützen.

Dieses Gymnasium ist anspruchsvoll und dementsprechend werden die Klassen bis zum Abi immer kleiner.

Auch meine brauchte 2 Jahre Unterstützung um sich an das Tempo zu gewöhnen.

Hier ist auch ein Problem, dass gerade die Oberstufen insbesondere kurz vor Abi stehende sich mit Medikamenten zur Leistungssteigerung nach vorne pushen wollen, weil sie dem Druck kaum standhalten.

Also, in meiner kleinen Welt und aus meiner Erfahrung stimmt das so nicht.

Hier gibt es auch 1er Schüler aber nicht am laufenden Band.

Viele Grüße

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Re: Mal provokant, dafür können die Studenten im Gegensatz zu ihren Dozenten

Antwort von SassiStern am 17.09.2019, 9:12 Uhr

Googeln und PowerPoint

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von SassiStern am 17.09.2019, 9:14 Uhr

Das liegt daran dass sehr viele Abi machen wollen, die eigentlich gar nicht dazu fähig sind.

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Re: Woran das liegt, wird man vermutlich nicht an einer Sache festmachen können

Antwort von cube am 17.09.2019, 11:05 Uhr

Ich habe den Eindruck, den Schülern wird heute immer weniger eigenständiges Denken bzw. sich Dinge erarbeiten abgenommen. Für ein Referat google ich mal schnell ein paar Infos zusammen. Autokorrektur verhindert die gröbsten Fehler - aber auch das eigenständige Korrekturlesen.
Hier schrieb jemand, es wäre ihm egal, ob ein Schüler/Student den 3-Satz beherrscht, er kann es ja googeln. Klar, auch früher galt der Spruch "man muss nicht alles wissen, aber wissen, wo es steht" - aber das heißt doch nicht, das man selbst grundlegende Dinge gar nicht mehr wirklich lernen muss. Wenn ich alles immer irgendwo mal schnell noch nachlesen kann, statt es wirklich erarbeitet zu haben, dann bleibt doch das abstrahieren, weiterdenken, eigenständige Überlegungen dazu anstellen auf der Strecke.
Ich kann auch nur sagen, ich bekomme Bewerbungen, da schaudert es einen! Und das ist nicht abhängig davon, welche Schule derjenige besucht hat. Auch Bewerbunggespräche geben mir manchmal das Gefühl, derjenige hat nur mal schnell im I-Net ein bisschen was gegoogelt - stelle ich eine Frage, bei der nun eine eigene Meinung zu etwas gefragt ist und die auch noch begründet werden soll ... oh je... Da merke ich dann oft, das eine echte Auseinandersetzung mit einer Thematik gar nicht stattgefunden hat bzw. offenbar gar nicht so richtig stattfinden kann, weil eben alles nur konsumiert wird, aber nicht wirklich be- und erarbeitet.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von AnnyMagus am 17.09.2019, 11:09 Uhr

Gut daß du immer eine Meinung hast. Wenn auch nicht viel Ahnung.

Meine 2 (beide G8) lernen mit ganz anderen Shcwerpunkten als ich in meiner Gymizeit. Können sihc besser präsentieren. Besser auf Englisch kommunizieren (und englische Podcasts und Filme anshcauen, konnte ihc in dem Alter noch nicht). Sind in Mathe weiter als ihc in der Shcule je gekommen bin. Ihc mußte das im Studium lernen.

Der letzte Abijahrgang hatte nur einen 1 0er-Shcüler. Das waren bei mir im Abijahrgang mehr.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von SunnyGirl!75 am 17.09.2019, 11:14 Uhr

Aha, da hab ich wirklich noch nie was von gehört

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Re: Mal provokant, dafür können die Studenten im Gegensatz zu ihren Dozenten

Antwort von SunnyGirl!75 am 17.09.2019, 11:46 Uhr

Naja zumindest bei Klausuren und Prüfungen wird einem das kaum was nutzen!

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Re: Woran das liegt, wird man vermutlich nicht an einer Sache festmachen können

Antwort von SunnyGirl!75 am 17.09.2019, 11:56 Uhr

Ich frag ich auch wie das für die Schüler ist, die eben keine 1 sondern nur ne 2 oder 3 vorm Komma beim Abi schaffen, wenn sie ständig hören das ja ach so viele mittlerweile ein 1er Abi schaffen.
Als ich noch zur Schule ging waren alle mit nem 2er Abi mehr als zufrieden.

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Re: Woran das liegt, wird man vermutlich nicht an einer Sache festmachen können

Antwort von cube am 17.09.2019, 12:44 Uhr

Ja, eine 1 im Abi zu haben, bei meiner Zeit noch etwas Besonderes. Das schafften in jeder Klasse höchstens 2 (und nein, ich bin nicht aus Bayern:) Und das hing auch nicht davon ab, ob man auf einer "guten" schule war oder einer nur "durchschnittlichen". Im Gegenteil - auf den als gut/schwer bezeichneten Schulen waren auch nicht 5 1er in jeder Klasse.

Aber letztendlich geht es mir gar nicht darum, ob es zu viele 1er gibt oder nicht - eher darum, dass zumindest ich den Eindruck habe, das heute zu viel nicht mehr selbst erarbeitet werden muss. Und viele Themen so in sich geschlossen behandelt werden, dass man eben Bulimie-Lernen betreiben kann.
Ich kann mich an meine Abi-Prüfung inGeschichte erinnern: Text musste zeitlich eingeordnet werden, interpretiert im Hinblick auf ... und dann in Kontext zu vorangegangen geschichtlichen Entwicklungen gesetzt werden. Dazu eine Einschätzung, wie sich Situation x entwickelt hätte, wenn man y anders gehandhabt hätte.
Heißt: einfach nur ein Thema lernen war nicht. Man musste wirklich die geschichtlichen Entwicklungen über einen großen Zeitraum auf dem Schirm haben und auch verstanden haben, warum es sich so entwickelt hat. Nur dann konnte man ja den abschließenden Part lösen, in dem man ein anderes Szenario logisch begründet darlegen musste.

Und das fehlt mir heute: weiter denken als das, was man möglichst bequem irgendwo nachlesen kann.
Und ja: es schadet sicher auch nicht, mal von Klassikern der Literatur etwas gelesen zu haben. Aber hey, das ist ja anstrengend und/oder langweilig - lieber etwas modernes, damit sich die Schüler bloß nicht mit etwas auseinander setzen müssen, was es nicht auf youtube gibt.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von kravallie am 17.09.2019, 13:29 Uhr

sag ich schon seit 5 jahren…..
und auch dass das abi leichter geworden ist. beweisen kann/will ich es aber nicht, denn ich kann mich an meine abiaufgaben sicher nicht mehr erinnern.

einmal bin ich bei Johanna!

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Salkinila am 17.09.2019, 14:14 Uhr

Ich habe meine Abiturarbeiten zu Hause - wir haben die nach 20 Jahren ausgehändigt bekommen. Erschreckend, was ich mal wußte!

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Re: Woran das liegt, wird man vermutlich nicht an einer Sache festmachen können

Antwort von Salkinila am 17.09.2019, 14:17 Uhr

Ich denke, dass das in Geschichte auch heute noch so ist. Mein Sohn hat nur Geschichte Grundkurs, dafür aber Sozialkunde als Leistungskurs und da muss er Aufgaben genau so bearbeiten. Auch im Geschichte GK muss er Zusammenhänge erkennen und Texte interpretieren und zeitlich einordnen können, nur mit Auswendiglernen ist es da nicht getan. Überhaupt musste er bis jetzt, und er ist fast fertig mit der Schule, kaum etwas auswendig lernen. Das musste ich vor 30 Jahren viel mehr!

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von As am 17.09.2019, 14:53 Uhr

Bin Lehrerin, komme aus dem Osten.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von As am 17.09.2019, 14:58 Uhr

Ja, diesen Vergleich kann ich leider nicht ziehen, weil ich wie gesagt aus dem Osten komme. Nein, kein Informatikunterricht hier damals( bei euch-echt jetzt-vor 30 Jahren?????),
Kein Wirtschaft, Politik hieß Staatsbürgerkunde, denken, Fragen, philosophieren war da nicht erwünscht.

Interessant, wie unterschiedlich wir das sehen.

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Cube, woher weißt du das?

Antwort von Tai am 17.09.2019, 14:59 Uhr

Oder besser, woher weißt du, dass deine Geschichtsprüfung so viel anspruchsvoller war als die heutigen?

Die Klausuren in der Oberstufe heutzutage sind in drei Anforderungsbereiche aufgeteilt.
Nur der Afb 1 beinhaltet das Reproduzieren.
Das konnte ich mir so gut merken, weil es im Abibuch meiner Tochter die unrühmliche Kategorie "Afb 1 Junkie" gab....

Die anderen beiden Bereiche werden in Geschichte in etwa das umfassen, was auch du schon zu Papier gebracht hast.

Keine Generation wird ihre Schulzeit mit einer anderen vergleichen können.

Natürlich gibt es heute viel mehr sehr gute Abiturienten, aber dafür auch viel mehr Schüler mit psychischen Problemen.
Das sollte uns Sorgen machen, nicht die Eins vorm Komma.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Nynaeve2019 am 17.09.2019, 15:13 Uhr

Bei uns im Westen (Niedersachsen) gab es ab 1988 eine Computer-AG, aber nur für Jungs, da durfte ich nicht rein Mädchen würden das nicht können... Für den Werkunterricht hatte ich dann mit Klage gedroht, sonst hätte ich Handarbeiten müssen

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von kati1976 am 17.09.2019, 15:16 Uhr

Hier hatten alle Handarbeit und Werken in der Grundschule. (Im Osten)

Später hatten wie dann PA(produktive Arbeit) wir mussten in einer Werkstatt arbeiten oder auf dem Acker Kartoffeln sammeln

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Nynaeve2019 am 17.09.2019, 15:29 Uhr

Es gab eine längere Phase, da wurden Jungs und Mädchen getrennt. Jungs konnten Mathe, Mädchen waren sprachlich begabt, BASTA. Und ich war irgendwie anders, Naturwissenschaften, Mathe, Sport, nix mit Sprachen. Nicht rollenkonform, böses Mädchen
Bei der Berufsberatung wieder schön brav getrennt, Jungs wurden n KFZ-Mechaniker, Mädchen bitteschön Krankenschwester.
Ich hätte Programmiererin werden können oder Physikerin, aber nee, erst einmal wurde ich Arzthelferin

Wie schon gesagt, ich hatte mit Klage gedroht, beim Sport dann auch.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von kati1976 am 17.09.2019, 15:45 Uhr

Bei mir war es zum Glück nicht so.


Wenn ich meine Töchter so sehe sie sind in allen Fächern super, in Mathe, Naturwissenschaften und Sprachen.

Ab der 7.Klasse werden hier die Jungen und Mädchen beim Sport getrennt.

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Wir (im Osten)

Antwort von Petra28 am 17.09.2019, 17:30 Uhr

hatten im gleichen Jahr ALLE einen Computerkurs, das war normales Schulfach. Wir hatten auch alle Werken und Handarbeiten, Jungs wie Mädchen. Es war für Mädchen auch kein Problem, einen technischen Beruf zu erlernen oder zu studieren (wenn man denn studieren durfte, das hing aber nicht vom Geschlecht ab.)

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Doch, es gab auch Informatik!

Antwort von Petra28 am 17.09.2019, 17:34 Uhr

Im Osten. Vor 30 Jahren. Wir haben damals Basic programmiert, meine ich... Und Wirtschaft gab es auch, das hieß ESP (und hat keinen interessiert, damals bei uns.)

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Re: Cube, woher weißt du das?

Antwort von cube am 17.09.2019, 17:58 Uhr

Ich schrieb "ich habe den Eindruck" - nicht, dass ich es weiß.

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Re: Doch, es gab auch Informatik!

Antwort von kati1976 am 17.09.2019, 18:42 Uhr

Ja stimmt ESP und dann noch TZ ,zumindest bei uns

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Re: Doch, es gab auch Informatik!

Antwort von Petra28 am 17.09.2019, 18:50 Uhr

Ja, bei uns auch. TZ hat sogar Spaß gemacht.

(Wer sich wundert: ESP = Einführung in die sozialistische Produktion, TZ = Technisches Zeichnen)

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Re: Doch, es gab auch Informatik!

Antwort von Nynaeve2019 am 17.09.2019, 18:53 Uhr

Besten Dank für die Erklärung , das wusste ich Wessi nicht. Wisst ihr denn, was WUK ist?
Ich glaube TZ hätte mir auch Spaß gemacht, ESP....? Hmmm, ich glaube nicht.

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Re: Doch, es gab auch Informatik!

Antwort von Petra28 am 17.09.2019, 19:02 Uhr

Welt- und Umweltkunde. (Habe ich aber gegoogelt)

Es gab noch PA = Praktische Arbeit. Da ging man 14tägig einen Vormittag in die Betriebe bzw. deren Lehrwerkstätte. Ich habe an großen Bohrmaschinen, Drehmaschinen und Pressen gearbeitet. Hätte dir bestimmt auch gefallen.

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Re: Doch, es gab auch Informatik!

Antwort von kati1976 am 17.09.2019, 19:09 Uhr

Wir hatten jeden Montag erst 2 Stunden PA,danach im Wechsel 3 Stunden ESP oder TZ. Im Herbst waren wir auf dem Kartoffelacker.


Man ist das lange her

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Gab es bei Euch das Schulpraktikum?

Antwort von Nynaeve2019 am 17.09.2019, 19:40 Uhr

Wir hatten zwei Wochen und ich war damals bei der Polizei
Auf dem Acker waren wir nach der Schule, Bauern helfen...

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Re: Gab es bei Euch das Schulpraktikum?

Antwort von kati1976 am 17.09.2019, 19:52 Uhr

Bei uns gab es ein Praktikum. Ich war damals bei unserem Kinderarzt.


Wir konnten auch noch nach der Schule auf dem Acker helfen da gab es ordentlich Geld. Hier gibt es schon immer einen großen Landwirtschaftbetrieb

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Re: Gab es bei Euch das Schulpraktikum?

Antwort von Nynaeve2019 am 17.09.2019, 19:56 Uhr

Es gab vielleicht zwei Mark und Essen und zum Schluss Rumtoben auf dem Heuboden. Hat auch Spaß gemacht. Kartoffelfeuer, jaja . Irgendwie war es früher doch mehr Alpaka

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Re: Gab es bei Euch das Schulpraktikum?

Antwort von kati1976 am 17.09.2019, 20:06 Uhr

Nachmittags haben wir gut Geld verdient.


Ich finde es war damals nicht alles schlecht.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von Salkinila am 17.09.2019, 20:09 Uhr

Ich habe 1990 Abitur gemacht, in RLP. Da wurden Jungs und Mädchen nie getrennt, weder in Informatik noch in Sport. Handarbeiten und Werken gab es nicht, zumindest nicht am Gymnasium.
Bei meinem Sohn werden Jungs und Mädchen von der 7. bis zur 9. Klasse in Sport getrennt. Ab der 10. Klasse sind sie dann wieder zusammen.

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von As am 17.09.2019, 20:48 Uhr

Ich habe Rüben verzogen, Tomatenpflanzen pikiert,Ondulierstäbe zusammengebaut, Unterlegscheiben für Baugerüste gesägt und gefeilt, Kerzen gegossen, Stuhlgestelle für die Galvanik vorbereitet, Kartoffeln gelesen, Leiterplatten für Transistorradios gelötet. ..Lach... Zwischendurch haben wir viele PA-Tage lang Schrauben gezählt, weil keine Zulieferung kam.
Im Nachhinein betrachtet hatten wir viel Spaß und ne Menge seltsame Dinge gelernt und haben tatsächlich als Schüler schon mal übern Tellerrand geschaut. So schlecht war das gar nicht.

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Re: Doch, es gab auch Informatik!

Antwort von As am 17.09.2019, 20:53 Uhr

Stimmt, Petra, ESP gab es, das hatte ich verdrängt. Vermutlich hat's mich auch nicht interessiert. Aber mit Computern war bei uns noch nix, ich hätte 1988 einen Klassenkameraden, der hatte einen (Atari oder so) aus dem Westen und war DER Held.

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Re: Doch, es gab auch Informatik!

Antwort von As am 17.09.2019, 20:54 Uhr

Technisches Zeichnen hatteb wir auch, krass!

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Re: Einser-Abi / Noteninflation

Antwort von kati1976 am 17.09.2019, 21:04 Uhr

Genau so ist es.


Ich erinnere mich auch daran das wir Spaß hatten

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Na, wenn das nicht mal ein konstruktiver Beitrag ist.

Antwort von emilie.d. am 18.09.2019, 0:05 Uhr

Verstehe nicht, warum Du lachst. Wenn Du meinetwegen als Genetiker forschst, bist Du ohne Englischkenntnisse, ohne zumindest grundlegendes Wissen über Datenbanken, komplett verloren.

Dozenten beschweren sich seit mehreren 1000 Jahren über die Blödheit der Jugend. Das ist kein Indikator dafür, ob die wirklich 'blöder' sind. Die Dozenten, die am lautesten lästern, sind die, die abends um 9 ihre Doktoranden in Labor holen, weil sie nicht in der Lage sind, Daten aus einem FACS zu ziehen. Einem Masterstudenten brauchst Du das meist nicht mal erklären.

Dreisatz zu können oder Wissen auswendig runterzubeten, garantiert niemandem mehr einen guten Job.

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Mein Eindruck deckt sich nicht mit Deinem.

Antwort von emilie.d. am 18.09.2019, 0:46 Uhr

Ist etwas her, aber ich hab an der Uni Studenten unterrichtet. Ja, sie waren vielleicht etwas unselbständiger als Erstis. Aber was viele echt übersehen, ist, dass da zum Teil 17jährige Kinder sitzen. Die muss man einfach noch mehr an die Hand nehmen. Ich war 19, als ich mit dem Studium angefangen hab und 2 Jahre sind in dem Alter ne Menge.

Ich fand sie eher fleißiger als meine Generation, zielorientierter. Weniger mit Feiern beschäftigt. Aufmüpfiger, ein Jahrgang hat gestreikt, weil sie eine vernünftige Vorlesung wollten. Ich hab in völlig bananigen Vorlesungen gesessen, bei uns hätte doch keiner für eine vernünftige Lehre gestreikt.

Wo ich aktuell arbeite, bekommt man narüelich auch die üblichen grottigen Bewerbungen, aber die sortiert HR eh direkt aus. Der Rest ist mehr als ordentlich, der Wettbewerb sehr hart.

Bist Du sicher, dass Deine Bewerber tatsächlich keine eigene Meinung haben? Gerade schüchterne Menschen stellen sich in der Stesssituation eines Bewerbungsgesprächs uU katastrophal dar. Bewerbungsgespräche kann man trainieren. Grad die klassische Teaser Situation, die Du beschreibst. Das sagt nicht viel über die Qualität eines Bewerbers aus, uU hatte der einfach Training oder schon mehr als ein Bewerbungsgespräch.

Bei uns fragt solche Fragen keiner mehr. Wir geben denen praxisnahe Aufgaben und schauen, wie sie sich anstellen.

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Re: Mein Eindruck deckt sich nicht mit Deinem.

Antwort von Nynaeve2019 am 18.09.2019, 6:28 Uhr

Bei den Bewerbungen auf höherwertigen Ausbildungsplätzen gleich nach dem Abi versagen zu 90 % die Jungs, während die Mädchen das schon ganz gut machen, auch eine eigene Meinung vertreten.
Ich sitze nämlich auch in Bewerbungsverfahren.

Ob die sehr guten Bewerberinnen dann zu uns kommen steht auf einem anderen Blatt.
Die Jungs schwächeln und da sollten auch die Eltern mit arbeiten, in dem sie ihre Kinder zumindest etwas auf Bewerbungsverfahren vorbereiten. Es sind wirklich noch Kinder,
Besonders die Jungs!
Es gibt aber auch erfreuliche Ausnahmen und das sind nicht die 1er Abiturienten ( die bewerben sich nicht bei uns)

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Re: Cube, woher weißt du das?

Antwort von Anna3Mama am 18.09.2019, 6:58 Uhr

Gerade in Geschichte ist es hier schon in der sechsten, siebten so gewesen, dass fast nur Querdenkeraufgaben dabei waren . z.B. ein historischer Text, der dann bewertet werden musste, inwiefern er zur damaligen Gesellschaft passte und inwiefern sich das von unserer heutigen Gesellschaft unterscheidet.
Zu dem Zeitpunkt mussten wir noch viel mehr Faktenwissen auswendig können.
Mitreden kann ich bisher nur bis zur 8. Klasse, aber ich staune nur, welche Anforderungen hier die meisten Lehrer stellen.

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