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Geschrieben von Steffi528 am 05.08.2009, 20:09 Uhr

Spiegel-Bericht diese Woche

Hat jemand schon diesen Artikel im "Spiegel" über die Erzeihung gelesen, der diese Woche drin steht und möchte sich mit mir austauschen?

Das wäre was für die "Club"-Damen und auch alle anderen, die sich mal mit dem Thema "Erziehung von heute", "Unsicherheiten der Eltern bei der Erziehung" und "Ratgebercaos" auseinander setzen möchten.

Ich lad Euch ein.

Grüße

Steffi

 
43 Antworten:

Re: Spiegel-Bericht diese Woche

Antwort von oma am 05.08.2009, 22:05 Uhr

Hmm, das war doch gestern schon thematisiert, allerdings mit recht wenig Beteiligung...

http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/beitrag.htm?id=319224

Ich habe den Artikel gelesen. Oft hab ich zustimmend genickt, bei der kritiklosen Erwähnung von Annette Zahn-Kast allerdings recht säuerlich geschaut ;o). Na ja, zumindest stand ja dann da, sie sei selbst überrascht darüber, mit welcher Willfährigkeit sich viele Eltern den Büchern ausliefern...

Kürzlich las ich irgendwo, dass heute ein Kind, das keinerlei Therapie erhält, Gefahr läuft, ausgegrenzt zu werden.
Erst hat mich diese Aussage geärgert, aber je länger ich darüber nachdenke, umso mehr neige ich doch zur Zustimmung.

Ich kann schon ein wenig nachvollziehen, dass eine sowieso schon unsichere Mutter, die das Beste für ihr Kind will, das Gefühl bekommt, sie versäume etwas in der Förderung des Nachwuchses, wenn sie es einfach "wild" und ohne "fachliche Anleitung" aufwächsen lässt. Und viel zu wenigen kommt die Idee, dass sie selbst die besten "Fachleute" für ihr eigenes Kind sein könnten.

Und so landen immer mehr Kinder beim Ergotherapeuten, beim Logopäden, beim Kinderpsychologen, die eigentlich keiner Therapie bedrüfen, sondern einfach nur ein bißchen mehr Zeit und vielleicht auch mehr Vertrauen zu sich selbst brauchen. Und vor allem den Glauben ihren Eltern an ihr "Gutsein".


Gestern las ich in der ELTERN einen wunderbaren Schluss-Satz unter dem Artikel einer Sozialwissenschaftlerin. Der lautete in etwa:

"Meine heutige Hausaufgabe für Sie: Schreiben Sie 10 x untereinander:
Mein Kind wird schon. Ich vertraue ihm und mir!"

Schön, nicht? Und trifft genau den wunden Punkt...

Aus dem SPIEGEL-Artikel:
"Largo... sagt: Es sind zwei ganz einfache Tatsachen. Nichts kann das Kind in seiner Entwicklung beschleunigen. Und nichts kann das Kind in seiner Entwicklung verbessern.
Alles passiert von selbst. Man kann das Rattenrennen ums Superkind getrost absagen."

Und - ebenfalls Largo:
"Die Entwicklung verläuft bei allen Kindern in den gleichen Schritten. Motorisch, sprachlich. Nie das eine ohne das andere. Nur das Tempo und der Bereich können variieren. Ein Kind kann sprachlich viel weiter sein als motorisch. Aber man wird ihm das Türmchenbauen nicht schneller beibringen können, nur weil es schon spricht. Fördern würde ja dann heißen: den Entwicklungsschritt schneller herbeizuführen, als er im Kind angelegt ist. Das geht nicht. Das hat noch nie eine Studie gezeigt."
Probleme mit dem Timing hätten meist nur die Eltern. Largos Meinung nach gibt es heute nicht mehr Entwicklungsstörungen als früher. Die Kinder sind die gleichen geblieben. Nur die Toleranz der Eltern hat abgenommen.

Zitatende

Vor einigen Monaten habe ich mich höllisch über einen Artikel in unserer Tageszeitung aufgeregt. Dort wurde ein Politiker dahingehend zitiert, dass so viele Kinder wie möglich so früh wie möglich und so lange wie möglich in die Fremdbetreuung sollen. Der Großteil der Kinder sei bei den "Fachleuten" besser aufgehoben als zuhause.

Boah.....

Ich habe wochenlang vergeblich auf die aufgebrachten Leserzuschriften gewartet. Aber anscheinend sind die jungen Eltern heute derselben Meinung :o(.

Ich habe die Erziehungszeit lange hinter mir. Mein Leitsatz war ganz einfach: Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts. (Friedrich Fröbel)
Es hat wunderbar funktioniert. Aber es war eine andere Zeit.

Früher war weiß Gott nicht alles besser. Aber ein Kind ins Leben zu begleiten war einfacher!
Ich möchte heute mit keiner jungen Mutter tauschen und mache mir Sorgen um die Zukunft meiner Enkel.



LG Marion

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Re: @Marion - lang und etwas vom Thema abgekommen. :-)

Antwort von aspira am 05.08.2009, 23:22 Uhr

Hallo!

Ich bin Mutter einer 11 Monate alten Tochter und halte nichts von Fremdbetreuung, Ferbern usw.
Weiterhin war ich nicht in einem Geburtsvorbereitungskurs, weil ich dachte, dass wir Frauen ganz instinktiv schon wissen, wie es geht und ich eben keine wie im Spiegel beschriebenen Horrorszenarien erleben wollte.

Du spricht mir aus der Seele und der Spiegelartikel auch - ebenfalls bis auf die kritiklose Erwähnung der "Jedes Kind kann .... lernen"-Bücher und deren Autorin.

Welche Mutter, die noch auf ihren Instinkt und ihr Herz hört, kann ihr Kind schreien lassen? Auch ich bin der Meinung, dass wir Eltern fühlen, was unser Kind braucht. Leider bin auch ich nicht frei von Verunsicherung in Hinblick auf die Erziehung u. Gesundheit, da wirklilch überall die Verunsicherungsfalle lauert. Bereits im Krankenhaus wird man optisch mit Plakaten über den plötzlichen Kindstod bombardiert und ist urplötzlich noch vor der Geburt nur noch mit dem Gedanken beschätigt, diesen zu verhindern. (Glücklicher Weise hat mich genau dieses Thema nie so sehr vereinnahmt)

Meine Einstellung ist und war immer folgende:
Wenn ich mal ein Kind bekomme, dann nur wenn -sofern in der heutigen Zeit möglich und fernab von einer unvorhergesehenen Notsituation- gesichert ist, dass ICH für mein Kind zu Hause bleiben und sorgen kann. ICH möchte mein Kind erziehen und seine ersten Entwicklungsschritte - und nicht nur die - begleiten und miterleben. Aus erster Hand und nicht als Bericht von Oma oder Tagesmutter.

Auch schüttele ich immer den Kopf darüber, dass die Frau von heute sich im Job "selbstverwirklichen" muss. Also, ich für meinen Teil habe immer gearbeitet, um Geld zu verdienen, die Selbstverwirklichung sah ich in anderen Dingen. Abgesehen von den wenigen, die Ihre Berufung zum Beruf machen konnten (siehe z.B. Paul Potts)
Meine Meinung ist ziemlich rigoros: Wenn eine Frau geplant ein Kind bekommt, dann sollte sie sich der Verantwortung und der Konsequenzen bewusst sein. Ein Kind stellt eben hohe Anforderungen an die Eltern. Es verlangt Zeit, Liebe und Geborgenheit. Dazu gehören eben auch mal schlaflose Nächte. Und nein, es muss nicht 5 Monate nach der Geburt schon wieder der Ägypten-Urlaub sein.
Ein Kind bekommt man nicht einfach so, weil es eben dazugehört und die Mitmenschen blöde Fragen stellen, wenn man keines möchte.

Es hat mir bei folgender Geschichte fast das Herz zerrissen:
Ich war 3 Monate nach der Geburt meiner lieben kleinen Tochter bei der Frau meines Arbeitgebers eingeladen. Sie haben zwei Kinder, wovon die ältere Tochter (nun 7 Jahre alt) ein Schreibaby war.
Frau Chefin erzählte mir ganz stolz, dass sie nach 3 Monaten das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" gekauft und die Methode darin angewandt haben. Schließlich musste die Kleine endlich mal einen Rhythmus bekommen und um 18:30 Uhr schlafen.
Geschrien habe sie ja sowieso, ob sie dann alleine in der Wiege lag, oder in Mamas Armen sei daher ja egal gewesen.

Mir fehlten die Worte! Ich sah meine Kleine an und versicherte ihr in Gedanken, dass ich ihr niemals soetwas antun würde!
Letztens Besuchte ich meinen Chef und die Kolleginnen. Er fragte mich, ob mir schon die Decke auf den Kopf falle. Als ich verneinte und erzählte, dass ich glücklich mit unserer Kleinen bin,. Daraufhin meinte er, dass ich sie doch mal zu den Großeltern geben solle und mir die Zeit für mich sicher gut täte.
Er und seine Frau seien schon sehr früh nach der Geburt der Tochter wieder ALLEINE in Urlaub gefahren.
Ich meinte nur, dass mir nichts fehlt und ich glücklich bin, wie es ist.

Schade finde ich es in der Tat auch, welche politische Richtung in Hinblick auf die Kinderbetreuung eingeschlagen wird.
Ist aber klar: Der Staat ist ein Nimmersatt und möchte immer mehr Steuern für weitere Verbote und Gesetze. Eine Mutter, die zu Hause beim Kind ist, zahlt keine Steuern und genau DAgegen muss man schnellstens etwas tun.
Weiterhin halte ich es nicht für einen Zufall, dass wir unter einer Kanzlerin, stammend aus der Ex-DDR, immer mehr Zustände bekommen wie einst dort. Stichwort: Kindergartenpflicht (die meines Wissens nach auch bereits in Arbeit ist - vorerst ab dem 5. Lebensjahr).

Da werden durch die steigende Steuerlast immer mehr Eltern dazu gezwungen doppelt zu verdienen und hinterher fragt man sich, weshalb die Kinder dick werden, weniger kreativ und beweglich sind oder gar Amok laufen. Meiner Meinung nach fehlt diesen Kindern ein Elternteil und Vorbild.
Viele Kinder werden heutzutage vor dem TV geparkt, weil die Eltern die Zeit für gemeinsame Beschäftigung nicht mehr finden oder es nicht wollen.

Die Kinder gehören an die Luft, in einen Garten oder auf den Spielplatz. Sie haben einen natürlichen Bewegungsdrang, der ausgelebt werden muss.
Klar kann man Kinder auch mal eine Sendung im TV sehen lassen, aber eben gesteuert.
Meiner Meinung nach gäbe es dann auch viel weniger Fälle von "Hyperaktivität". Mich würde interessieren, wie viele Kinder tatsächlich das Krankheitsbild der Hyperaktivität aufweisen und welche einfach nur mehr Bewegung bräuchten, statt in der Schule ohne Sportunterricht ihre Zeit abzusitzen und nachmittags vor lauter Hausaufgaben nicht mehr vom Schreibtisch weg zu kommen.

Wie dem auch sei...
Ich weiß, dass ich teilweise etwas ins Extrem gegangen bin und bin mir natürlich der Tatsache bewusst, dass es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch viele Grautöne gibt.
In der Erziehung braucht man immer auch Glück und macht jeder seine Fehler. Nur glaube ich, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, ein physich und psychisch gesundes Kind heranwachsen zu sehen, wenn die Mutter für das Kind da ist, statt zu arbeiten und es fremdbetreuen zu lassen.
Sicher kann auch das prima funktionieren. Nur weiß denn jeder, worauf es dabei ankommt?

Leider höre ich immer wieder folgenden gesellschaftlichen Tenor heraus: "Wie stört mein Kind am Wenigsten" statt "Wie erziehe ich mein Kind zu einem fröhlichen und selbstbewussten Menschen"

In diesem Sinne....

Viele liebe und nachdenkliche Grüße
Andrea

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Re: @aspira: Autsch, das gibt Haue.... ;o)))

Antwort von oma am 06.08.2009, 0:14 Uhr

Damit hast du wahrscheinlich in ein Wespennest gestochen *ggg*.

Als Oma und damit altmodisch darf ich aber sagen, dass ich, was die frühkindliche Betreuung angeht, durchaus deiner Meinung bin. Allerdings haben heute viel zu wenig Eltern wirklich eine Wahl, ob ein Elternteil beim Kind bleiben kann oder nicht.

Ich bin zwar auch schon wieder arbeiten gegangen, als mein Sohn 2 war. Aber er war - ab 2,5 Jahren - nur 3 Stunden im Kiga, und der war auch noch direkt gegenüber meines Büros.
Der ganze Nachmittag bis zum Abend gehörte dann aber konsequent meinem Kind. Und zwar, wie ich gestern schon schrieb, von Herzen gern.
Ich war immer gern mit ihm zusammen. Er ist aufgewachsen mit der Gewissheit, dass er das beste Kind der Welt ist ;o).

Und heute vermittle ich meinen Enkelkindern, dass sie die besten Enkelkinder der Welt sind *lach*. Ich hole sie einmal in der Woche vom Kiga ab, damit sie den Rest des Tages bei uns verbringen. Und im Auto erzähl ich ihnen, wie sehr ich mich auf den Tag mit ihnen freue, was wir alles machen werden. Und sie werden häufig und ausgiebig gelobt.
Von ihren Eltern und den anderen Großeltern erhalten sie dasselbe Feedback. Wir alle lieben sie, freuen uns an ihnen und sind grenzenlos stolz auf sie.
Ist es da wirklich ein Zufall, dass sie tatsächlich glücklicher, fröhlicher, ausgeglichener und empathischer gar nicht sein könnten?

Das ist es, worüber ich mir oft den Kopf zerbreche: Reagieren die Kinder evtl. nur auf unsere Erwartungshaltung? Sind sie also trotzig, laut und frech, wenn ihre feinen Antennen ihnen vermitteln, dass die Eltern gerade alles andere lieber täten als sich mit ihren Kindern zu beschäftigen und vom täglichen Alltagsstress genervt sind?
Und sind sie pflegeleicht und zugänglich, wenn sie auschließlich positive Signale empfangen und ihre Eltern überzeugt sind, dass ihr Kind genau richtig ist?
Oder ist es genau umgekehrt?

Nee, oder? Schließlich reagiere ich auch nicht mit strahlender Laune, wenn mein Mann muffelig ist *ggg*.

Was ich gern wissen würde: Können Eltern sich heute überhaupt einfach nur wünschen, ihrem Kind eine glückliche Kindheit zu verschaffen? Geht das überhaupt noch? Oder rückt das völlig in den Hintergrund vor dem großen Druck, das Kind überlebensfähig zu machen in dieser Ellenbogengesellschaft?

Ich bin zu müde für dieses schwere Thema.

Gute Nacht - und allen viel Glück bei eurer schweren Aufgabe *seufz*

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THuthi faththt tthuthammen...

Antwort von Nathalik am 06.08.2009, 0:49 Uhr

...Kinder werden dick, unbeweglich, unkreativ und Amokläufer, weil wir eine Ossi-Tusse als Kanzlerin haben, Eltern Doppelverdiener sind, Chefinnen auf dem Selbstverwirklichungstrip alleine nach Äpypten fahren und Frauen nicht wegen Geld oder Paul-Potts-Sanges-Karriere, sondern wegen Selbstverwirklichung arbeiten gehen; und wenn auch echte Mütter verunsichert sind, dann liegt das nur an den Horrorplakaten in den Entbindungsabteilungen der Krankenhäuser; und gottseidank gibt es noch eine höhere Gerechtigkeit, die zum beispiel böse selbstverwirklichungstrippende Chefinnen postwendend mit Schreibabies bestraft; und wenn am Ende selbst Übermütter nicht vor Fehlern gefeit sind, dann deswegen, weil eben doch alles auch Glückssache ist.


Dieses rigorosen Analysen ist nichts hinzuzufügen.

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Doch!

Antwort von Zweizahn am 06.08.2009, 1:09 Uhr

Die Schulausbildung muss bis zur 13. Klasse zu Hause erfolgen. Dann haben die Übermütter nämlich endlich die Chance zu beweisen, dass sie die definitv besseren Kinder produzieren.
Und alle anderen können weiter ferbern, sich selbstverwiklichen und ihre Kinder in Verwahranstalten zu Amokläufern ausbilden lassen.

In diesem Sinne
eine Ostzonen-Rabenmutter

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Logik, Dein Name sei Frau

Antwort von +emfut+ am 06.08.2009, 3:21 Uhr

Das paßt doch alles gar nicht.

"Fremdbetreute" Kinder landen nicht (oder zumindest erheblich weniger) vor dem Fernseher, weil die Betreuung durch den Fernseher zu Hause stattfindet. Kindergärten und Horte haben keine Fernseher. Was Kindergärten und Horte haben sind Spielplätze und andere Kinder - also das, was Kinder brauchen, wie Du schon selber sagst.

Die klischeehaften fetten, fernsehverdummten ADHS-Kinder sind - surprise, surprise - die Kinder der klischeehaften fetten, dummen Arbeitslosen - nicht der Doppelverdiener. Die Doppelverdiener haben nämlich einen Garten - wer kann sich sowas schon von einem Einkommen leisten? - und, siehe oben, schicken ihr Kind auf den Spielplatz, der sich Kindergarten nennt.

Aber Hauptsache, Dein Weltbild stimmt - es muß ja nicht logisch sein, gelle.....

Gruß,
Elisabeth.

P.S.: Waren die Ossis eigentlich immer fetter als die Wessies? Gibt es da Untersuchungen drüber? Oder glich der Mangel an Bananen die Fettleibigkeit durch Fremdbetreuung aus?

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Re: Logik, Dein Name sei Frau

Antwort von vonnywalker am 06.08.2009, 7:23 Uhr

Oha!
Da sind sie wieder, die Schubladen. Und solch fette Exemplare auch noch *schnarch*.

Notiere:

-schnell das Kind in irgendeine Therapieform zwängen,
-die Zahnkastenbücher kaufen
-Kind mit tragbaren Fernsehgerät ausstatten
-den eigenen Job hinschmeissen und H4 beantragen
-schlechtes Gewissen haben, weil Kind so eine saugeile "Fremdbetreuungzeit" genießen durfte, statt sich zu Hause unter Mutters Rockzippel bis zur Einschulung zu langweilen *buhu*
-Mist... hab keine idee, wie ich mein Kind schnell fett bekomme
-Herkunft aus dem Trabbi-Merkel-Fkk-land rigoros verschweigen
-Kindereinnerungsbilder aus eigener Jugend mit den schlanken Ossikids schnellstens verbrennen
-Mann finden, der Heimchen am Herd züchtet
-Arbeitsbekleidung gegen Schürze, Latschen und Fusskette tauschen

Was vergessen für den Weg zum perfekten Muttertier???





Nichts für ungut, aber ich bleibe dann lieber abnormal

V.

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Mannmannmann

Antwort von supermampfi am 06.08.2009, 8:23 Uhr

Dein Posting läßt sich darauf reduzieren:
Fremdbetreute Kinder = arme, vernachlässigte Geschöpfe
Hausmama-Kinder = wunderbare, prächtige Kinder
Wie war das mit dem Schwarzweißdenken? Das tust Du in Reinkultur. Von wegen Grautöne, die gibt es bei Deinem Posting nicht, auch wenn Du das behauptest.
Fremdbetreuung ist nicht gleich Fremdbetreuung. Und auch Mütter, die den ganzen Tag ihre Kinder beglucken, können ihren Kindern in psychischer Hinsicht schaden.

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Re: Mannmannmann

Antwort von vallie am 06.08.2009, 8:55 Uhr

der zusammenhang zwischen fremdbetreuung und nichtschlafkindern therapiert mit dem bösen buch verschließt sich mir komplett.


ich hab das SOOO dick, wenn eigene lebensformen als das nonplusultra dargestellt werden. ich möchte gerne das aspirakind in ein paar jahren sehen, das als glückliches kind einer glücklichen mutter aufwächst. mal sehen, was das für defizite hat und wie sie das dann erklärt

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Re: Mannmannmann

Antwort von Patti1977 am 06.08.2009, 8:56 Uhr

Hallo,

ich finde Fremdbetreuung gut. Nicht nur weil ich alleinerziehend bin und auch Geld verdienen muss und will (ich lieben meinen Job auch ohne Aufstiegschancen). Mein Sohn hat durch den Kindergarten sehr gute Ansätze in sozialem Umgang gelernt, was ich zu Hause nicht vermitteln kann. Beispiele: Wie füge ich mich in eine Gruppe gleichaltriger ein, wie teile ich mit anderen, wie spiele ich mit anderen, wie komme ich mit klaren Tagesplänen zurecht, wie trenne ich mich von der Familie ohne Angst, da ich vertrauen kann, dass man mich wieder abholt, wo stehe ich und was kann ich von anderen lernen, welche anderen Interessen haben Kinder noch ....

Alles Sachen, die ich allein nicht bieten kann aber im normalen Umgang in der Schule wichtig sind. Dass heißt nicht, dass ich mich nicht mit meinem Kind beschäftige am Nachmittag (untherapiertes Kind im Übrigen). Dass heißt nicht, dass er fett vor der Glotze hängt (dünn wie ein Hering, liebt Fussball spielen, in den Garten gehen und Radfahren) oder irgendwelche anderen negativen Charaktereigenschaften (Wut, Schlagen, Brüllen, Schimpfwörter) an den Tag legt. Und das obwohl ich Ossi bin.

Es ist das Umfeld, welches Kinder prägt. Lernen wird zu Hause vorgelebt, Leben wird zu Hause vorgelebt und Lieben wird zu Hause vorgelebt. Und so wird es von unseren Kindern nach draußen ausgelebt.

Ich denke ein Jahr Kindergarten tut einem Kind gut. Mindestens ein Jahr. Es kommt sonst in die Schule und erlebt einen sozialen Umgang, den es neben den neuen Aufgaben des Lernens nicht bewältigen kann. Gruppenleben muss auch gelernt werden.

Lg

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ach vallie...

Antwort von claudi700 am 06.08.2009, 8:59 Uhr

das bestätigt mich bzgl. meines lebensentwurfs. und es bestätigt auch das bild mancher mütter, die nur sich sehen. ätzend.

claudia

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@claudi 700

Antwort von Patti1977 am 06.08.2009, 9:04 Uhr

Meinst du solche, die mal selbst einen Traum oder Chance verpasst haben und nun alles an den Kindern ausleben wie Model werden, Singen, Ballett?

Gibt auch solche Väter, mein Sohn soll unbedingt Fussball spielen aber nicht einfach so auf der Wiese zum Spaß sondern im besten Verein hier am Ort. Nerv. Er spielt gern mal mit so auf der Wiese aber mehr auch nicht. Aber jede zweite Woche will sein Vater ihn dort anmelden. Aber ohne mich. Der Kleine ist kein Vereinstyp.

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also ich finde gerade, das beide seiten übertreiben

Antwort von Micimaus am 06.08.2009, 9:27 Uhr

leben und leben lassen.

ja..so sehe ich das.

meine kinder werden "fremdbetreut"...so von 8 bis 12 uhr. und ich sitze daheim...naja, mehr oder weniger. denn genau da ist für mich die chance mal einen arzttermin (und ich habe nicht wenige, aber das ist ein anderes thema) zu machen, den haushalt zu machen usw.
und nachmittags....ja, ich kann meinen kids freizeitangebote ermöglichen...tennis, kinderturnen, flöten.
wir haben 3 kinder und meine entscheidung ist zur zeit "ich bin zu hause und versorge die kinder UND halte meinem mann den rücken frei!"
altmodisch...ja....
aber eins würde ich NIE machen, jemanden einen vorwurf der gerne arbeiten möchte, dem die decke auf den kopf fällt und der sagt ich will, ich muss arbeiten. lieber eine arbeitende mutti, die glücklich ist und sich dann eben in der verbliebenen zeit, aber dann intensiv, ums kind kümmert...als eine mutti die traurig daheim sitzt, obwohl sie da snicht möchte.

mensch mädels...wir frauen müssen doch zusammenhalten. wir dürfen uns doch nicht zerfleischen. ich finde es traurig das immer mütter auf mütter losgehen!



mici

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nur sich sehen...

Antwort von vallie am 06.08.2009, 9:28 Uhr

ich weiß nicht, ob sie nur sich sehen. ich denke, sie sind schon der meinung, das sei das beste für das kind, wenn muddi sie 24/7 daheim begluckt und das möglichst 18 jahre lang. das möchte ich niemandem unterstellen. das klischée des ehrgeizigen tennistrainers oder der eislaufmutter sehe ich auch nicht unbedingt bedient....

das alles kommt irgendwo her. wahrscheinlich aus der eigenen kindheit, weil man selbst so begluckt wurde oder weil man sich gewünscht hat, so begluckt zu werden.

ich sehe es wie oma: ein glückliches, zufriedenes, selbstbewußtest kind ist ein kind, das sich absolut geliebtest fühlt und die innere zufriedenheit der eltern spürt.

man hätte mir viel geld zahlen können, ich glaube nicht, daß ich damit glücklich gewesen wäre, hausfrau und mutter zu sein, schon allein weil ich häusliche pflichten nicht leiden mag. genauso würde aspira nicht glücklich sein, wenn ihr hugo sie jetzt verläßt und sie spätestens in 2 jahren wenn das kind betreut werden darf, arbeiten müßte.

mir tut auch ein kind leid, daß mit 3 monaten schreien gelassen wird, in den urlaub fahre ich auch am liebsten ohne kinder ( ok, so ab 5 wieder mit ) und den gvk habe ich besucht, damit ich soziale kontakte knüpfen konnte.
deswegen muß ich mein kind aber nicht dauerbetutteln und meinen, daß es nur dadurch gedeiht.

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hä?

Antwort von claudi700 am 06.08.2009, 9:29 Uhr

nö, das meinte ich ganz und gar nicht.

sondern diesen anspruch mancher damen, daß sie alles richtig machen und NUR SO ein kind gesund und glücklich aufwachsen könne. das ist intoleranz, sowas mag ich nicht.

claudia

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nachtrag

Antwort von Micimaus am 06.08.2009, 9:29 Uhr

und vielleicht fällt mir ja in ein paar jahren (oder schön nächstes jahr??) die decke auf den kopf und ich will arbeiten?

mici

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na dann mici

Antwort von vallie am 06.08.2009, 9:31 Uhr

hoffe ich für dich, daß dich der arbeitsmarkt dann auch noch will....
aber das ist dann wieder ein gaaaaaanz anderes thema!

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@aspira

Antwort von Moneypenny77* am 06.08.2009, 9:35 Uhr

Leider überschattet Dein selbtherrlicher Pathos die teilweise guten Gedankengänge Deines Postings.

Spielt der Vater Deiner Tochter eigentlich auch irgendeine Rolle in der trauten Zweisamkeit zwischen Dir und Deiner Tochter?

Du hast 11, offensichtlich in jeglicher Hinsicht problemlose, Monate mit Deinem Kind hinter Dir. Ich hoffe für Dich, daß es so bleibt, kann Dir aber aus eigener Erfahrung sagen, daß Situationen auf einen zukommen können, in denen man sein hohes Ross leider verlassen und feststellen muß, daß man als Mutter ersetzbarer ist, als man jemals gedacht hätte.

Mittlerweile bin ich der festen Ansicht, daß Mütter mit solch extremen Vereinnahmungsansichten etwas kompensieren, was selten gut für das Kind ist.

Gefährlich finde ich Deinen Glauben, mit Deiner "Heile-Welt-Strategie" den besten Boden für eine gute Entwicklung Deiner Tochter gelegt zu haben. Weil Du perfekt bist, wird Deine Tochter es auch sein müssen. Wird sie es nicht, können weder Du noch Deine Tochter schuld sein, schuld sind immer die anderen.

Wenn Du und der Vater Deiner Tochter lebenslang ANSTÄNDIG von einem Gehalt leben könnt: bitte. Wenn das auch weiter so funktioniert, wenn Papi, sich eine andere sucht, berufs- oder erwerbsunfähig wird oder sich um einen Baum wickelt: dann bitte. Wenn Eure Rente später für Euch beide reicht und ihr mit Eurem Lebensmodell nicht MEINEN Kindern als Steuerzahler oder gar EURER Tochter, da unterhaltspflichtig, auf der Tasche liegt: dann bitte. Und wenn Deine Tochter irgendwann damit leben kann, Deine einzige Beschäftigung zu sein: dann bitte.

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Eure Kinder sind nicht eure Kinder - Khalil Gibran

Antwort von Silence7777 am 06.08.2009, 9:41 Uhr

Oder auch: Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf - afrikanisches Sprichwort.

"... dass ICH für mein Kind zu Hause bleiben und sorgen kann. ICH möchte mein Kind erziehen und seine ersten Entwicklungsschritte - und nicht nur die - begleiten und miterleben."

Muttersein als Ego-Trip, oder wie?

Es war in der ganzen Geschichte der Menschheit niemals von der Natur so vorgesehen, dass Kindererziehung die Aufgabe von nur zwei oder gar einem einzigen Menschen sei. Kindererziehung ist seit jeher ein Gemeinschaftswerk, und erst seit kurzem und auch nur in unseren Breiten werden Kinder von ihren Eltern behandelt wie persönliches Eigentum - was nicht in jedem Fall schlecht ist, jedoch gänzlich unnatürlich.

Der Mensch ist von Geburt an ein soziales Wesen - vielleicht das am sozialsten angelegte Wesen dieses Planeten überhaupt. Zur "artgerechten" Erziehung eines Kindes gehört somit von Geburt an der tagtägliche Kontakt mit der sozialen Großgemeinschaft, der aber durch die heutige Kleinfamilienstruktur komplett wegfällt.

Es wird sich großartig darüber empört und ereifert, wenn ein Meerschweinchen alleine, also nicht artgerecht gehalten wird. Dass Kinder zu einer gesunden Entwicklung ihresgleichen brauchen und darüberhinaus in höchstem Maße einen ganzen Pool von Mitmenschen, die ihm fortwährenden verbalen, emotionalen und taktilen Input geben, wird selten beachtet.

Dass es heutzutage üblich ist, den sozialen Umkreis von Kindern bis zum dritten Lebensjahr oder länger auf einen 2 bis 4-Personen-Haushalt zu beschränken, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies eigentlich eine Zivilisationsperversität ist und nicht der Natur des Menschen entspricht. Möglicherweise sind ja auch die Ursachen der sogenannten Entwicklungsstörungen hierin zu suchen.

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@ aspira

Antwort von miebop am 06.08.2009, 10:01 Uhr

"Meine Meinung ist ziemlich rigoros: Wenn eine Frau geplant ein Kind bekommt, dann sollte sie sich der Verantwortung und der Konsequenzen bewusst sein."


meine güte. eltern! vater UND mutter.

miebop (mutter, aber nicht muttertier)

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Mit seiner Oma wird ein entscheidender Teil meines Sohnes sterben.

Antwort von Moneypenny77* am 06.08.2009, 10:04 Uhr

Ich habe einige Frauen im Bekanntenkreis, die ihr Einzelkind (bei zwei oder mehr Kindern bricht jede ein *lach*) rund um die Uhr für sich haben wollen und den Rest der Familie außen vor lassen. Sie haben irgendwie untereinander den Begriff der "Oma-Kinder" geprägt, das sind die "Kinder der anderen", die oft und gern bei ihren Omas sind und bei denen die Oma ein wichtiger Teil in der Entwicklung der Kinder ist. Mir fällt auf, wobei ich nicht weiß, ob das nur Zufall ist, da es meist Mütter von Mädchen sind, die so reagieren. Soll das unbewußt eine "Vorleistung" für die Pubertät sein, in der Mütter und Töchter in der Vergangenheit selten harmonierten: in dem man sich "einzig" macht, ist man auch zeitlebens die beste Freundin?

Mein Sohn und seine Oma, daß ist wie Topf und Deckel, Bernhard und Bianca... Ich bin froh, einen Menschen außerhalb unserer vier Wände zu haben, zu dem unsere Kinder absolutes Vertrauen haben und ich auch. Für andere ist das "zu erziehungspräsent", ein "Abschieben zu Oma" oder auch "ABM für Senioren". Ich verstehe es einfach nicht, denn für uns ist es einfach die Freude zu sehen, wie sich die Generation, die UNS geprägt hat, mit der vergnügt, die WIR prägen. Und für meine Schwiegermutter ist es der Lohn ihres Lebens, das erleben zu dürfen.

Der Spruch mit dem Dorf, den ich natürlich schon kannte, beschreibt es eigentlich sehr schön. Meine Kinder entwickeln sich prächtig, mit uns als "Zentrum" und Familie und Freunden um sie herum, mit denen sie lernen, daß ihr Zentrum nicht das Zentrum des Universums ist, daß man Dinge auch anders machen kann und sie dennoch nicht schlecht sind und daß es Menschen gibt, die sie nicht lieben, weil sie ihre Kinder sind, sondern weil sie sind, wie sie sind.

Und die Tagesmutter, die ich zwischenzeitig für den Kurzen hatte, war wirklich wie eine "Mutter".

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Re: Mit seiner Oma wird ein entscheidender Teil meines Sohnes sterben.

Antwort von Silence7777 am 06.08.2009, 10:16 Uhr

Das ist natürlich optimal, wenn die Großeltern noch leben, vor Ort sind und man sich auch noch super mit ihnen versteht. Es soll sogar Studien geben, die belegen, dass Kinder, die viel von den Großeltern betüdelt werden, sich besser entwickeln als Kinder ohne Großeltern.

Das klingt für mich nur logisch - je mehr und je vielseitiger die zwischenmenschliche Kontakte sind, die ein Kind schon in frühestem Alter hat
=> umso mehr Sinnesreize auf allen Ebenen (verbal, emotional, taktil)
=> umso besser für die Entwicklung.

Die Betreuung von Mutter und Vater alleine (im schlimmsten Fall nur von Mutter alleine) reichen für eine gesunde frühkindliche Entwicklung nicht aus. Meine Meinung.

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Re: Mit seiner Oma wird ein entscheidender Teil meines Sohnes sterben.

Antwort von +emfut+ am 06.08.2009, 10:36 Uhr

Genau das ist m.E. der Hintergrund des (sehr guten) Spruchs: "It takes a village to raise a child!"

Eine Person KANN gar nicht alle Bedürfnisse eines Kindes (oder einer beliebigen anderen Person - aber das ist wiederum ein anderes Thema) erfüllen.

Ich bin, nur mal so als Beispiel, total unmusikalisch. Wie soll ich da in meinen Kindern Interesse an Musik wecken und ein evtl. vorhandenes Talent erkennen und fördern.
Gut: Irgendwann kann ich ein solches Kind in die Musikschule schicken und es fremdfördern lassen - aber erstmal geht es ja nicht um professionelle Förderung, sondern um Weckung der Interessen auf einem niedrigen Niveau. Und dann bin ich froh, wenn - wie bei uns - der Opa das übernimmt, der ist nämlich hochmusikalisch und hat das Interesse der Kinder an Musik abseits des Radio-Düdeldüs geweckt.

Das ist wunderbar, finde ich: Jeder kann etwas, und in dieser Mischung kann jeder dem Kind etwas mitgeben. So bekommt das Kind doch eine viel größere Bandbreite an Möglichkeiten, an Interessen und Beispielen mitgeliefert.

"Konservativ" finde ich im übrigen auch eher "meinen" Dorf-Ansatz. Denn: Schon immer gab es mehrere Personen, die für ein Kind zuständig waren. Das waren Geschwister, Omas, Opas, Tanten, Onkel, Erntehelfer auf dem Bauernhof oder Lehrjungen in einem Handwerkerhaushalt..... Das Abschotten des Kindes vor allen äußeren Einflüssen ist sehr "modern" - und genau das, was der SPIEGEL-Artikel anprangert.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Mit seiner Oma wird ein entscheidender Teil meines Sohnes sterben.

Antwort von Moneypenny77* am 06.08.2009, 11:04 Uhr

In unserem Fall ist es leider nur noch die Oma, den Opa habe ich schon nicht mehr kennenlernen dürfen. Meine Eltern leben auch noch, interessieren sich aber wenig für ihre Enkel.

Omas machen auch meist Sachen mit den Kindern, die man als Mutter nie machen würde. Als meine Schwiegermutter jedenfalls.

Meine Lieblingsszene: ich hole meinen damals 2,5jährigen ab und im Wohnzimmer ein einziger Sandhaufen. Es war Winter, der Herr wollte im Sand spielen, sie fand es zu kalt und hat kurzerhand den Sand auf den Teppich gekippt. Könnte man doch einfach einsaugen...

Ihr war es einmal ganz peinlich, als mein Sohn zu mir sagte: "Die Oma ist ja auch ein bißchen Mama". Als Schwiegermutter hat man ja dann doch Angst, daß es nun Mecker gibt, aber ich fand es wirklich und aufrichtig toll, denn genauso ist es.

Es ist eine andere Lebenserfahrung, ein anderes Herangehen an Dinge und das schadet nie.

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Emfut....

Antwort von Hase67 am 06.08.2009, 11:15 Uhr

... du weißt wahrscheinlich, dass ich in dieser Hinsicht absolut mit dir konform gehe. Der Spruch "It takes a village to raise a child" drückt ganz genau das aus, was ich seit der Geburt meiner Tochter intuitiv (!) empfinde - das es überhaupt nicht möglich ist, dass eine einzelne Person (und sei sie noch so empathisch, aufopfernd und fürsorglich) einem Kind in jeder Hinsicht gerecht werden kann.

Was macht aspira zum Beispiel, wenn sich bei ihrer Tochter (wie bei meiner beispielsweise) herausstellen sollte, dass diese von der Persönlichkeit, den Interessen und den Konfliktbewältigungsstrategien viel eher nach ihrem Vater oder dessen Familie kommt? Konsequenterweise müsste dann ihr Mann zu Hause beim Kind bleiben und sie die Alleinernährerrolle ausfüllen. Deshalb sehe ich es bei uns als einen großen Vorteil an, dass meine Kinder, seit sie ganz klein sind, die Wahl zwischen ganz verschiedenen Menschen und Lebensmodellen haben, mit denen sie gerade durch die externe Betreuung und den Kontakt zu vielen anderen Leuten in Kontakt kommen. So können sie sich immer das "herauspicken", was gerade als Lernerfahrung für sie ansteht.

Der andere Aspekt daran ist, dass durch diesen Erziehungsansatz nicht mehr so eine überhöhte Erwartung und Verantwortung auf der Person der Mutter lastet, was ich in der heutigen Gesellschaft ohnehin extrem finde - die Mutter wird in der Regel als die Schuldige gesehen, wenn Kinder nicht so "gelingen", wie sie sollen - und diese Einstellung finde ich gerade auch vor dem emanzipatorischen Hintergrund eine Katastrophe.

LG

Nicole

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Nun werfe ich mal alle Prinzipien über Bord...

Antwort von oma am 06.08.2009, 11:45 Uhr

und lese und schreibe vom Büro aus, weil mir das Thema so sehr auf der Seele brennt.

Seid ihr nicht der Meinung, dass es einen Riesenunterschied in der Art der "Fremdbetreuung" gibt?

Elisabeth schreibt:
"Denn: Schon immer gab es mehrere Personen, die für ein Kind zuständig waren. Das waren Geschwister, Omas, Opas, Tanten, Onkel, Erntehelfer auf dem Bauernhof oder Lehrjungen in einem Handwerkerhaushalt..... "

Jaaaaaa, aber das sind alles Personen, die einen persönlichen Bezug zu dem Kind haben (von Erntehelfern und Lehrjungen evtl. abgesehen *ggg*). Es gibt doch mit Sicherheit einen Unterschied zwischen Menschen, die zur Familie oder zum näheren sozialen Umfeld gehören, die einen persönlichen Bezug, eine besondere Nähe zu einem Kind entwickelt haben, das sie meist schon seit dessen Geburt kennen und Betreuern in einer Einrichtung.

Erzieher(innen) in Kitas und Kindergärten machen einen bezahlten JOB! Und da gibt es, wie in jedem Beruf, einige, die ihre Sache mit Herzensblut machen, andere, die ihre Stunden abreissen und manche, die ihren Beruf komplett verfehlt haben. Und wenn ein Kind in den entwicklungspsychologisch wichtigsten ersten 3 Jahren da eher den beiden letztgenannten ausgeliefert ist, womöglich auch noch 8 oder mehr Stunden, dann kann man das qualitativ nicht vergleichen mit der Betreuung durch Eltern, Geschwister, Omas, Opas, Tanten, Onkel! Und da ist für mich eher nebensächlich, ob in der Familienbetreuung auch die Kreativität oder Musikalität oder was auch immer genug gefördert wird. Für mich ist die Zufriedenheit, das Gefühl der Geborgenheit, die Wärme und Nähe für das Kind ungleich wichtiger!

Dass es unglücklicherweise auch - viel zu viele - Kinder gibt, die selbst in der schlechtesten Einrichtung besser aufgehoben sind als zuhause, ist mir wie jedem anderen klar. Darüber brauchen wir nicht diskutieren...

Und meine tiefste Überzeugung ist, dass die Betreuung eines Babys und Kleinkindes über mehr als einen halben Tag täglich in einer Kita bei den meisten Kindern zu einer permanenten Überreizung führt. Diese Kinder KÖNNEN nicht ausgeglichen sein, da sie nie zur Ruhe kommen können!
Jeder weiß, welcher Lärmpegel dort herrscht, wo 10 oder mehr Kinder zusammen sind. Alle Anwesenden stehen dort fast durchgängig unter Strom!

Ich bin die Ruhe selbst, aber ich glaube, nach einem 8-Stunden-Tag in einer Kita würde selbst ich abends auf dem Zahnfleisch gehen...

Wie sollen Kinder die Selbstregulation üben, wenn sie keine Verschnaufpausen kriegen? Dafür braucht es Ruhe und ja, auch mal Langeweile! (Wobei Langeweile meiner Meinung nach sowieso die Kreativität ungemeint fördert...)

Klar, kleine Kinder schlafen überall, wenn sie müde sind. Auch beim größten Lärm. Aber das Unterbewusstein schläft nie!

Ich gestehe gern zu, dass es auch eine Menge Kinder gibt, die selbst eine frühe Unterbringung in einer vorbildlich geführten Einrichtung mit vernünftigem Betreuungsschlüssel unbeschadet überstehen und sogar davon profitieren.

Aber daraus kann ich nicht die hier vorherrschende Meinung ableiten, dass es für jedes Kind ein Segen ist, möglichst früh möglichst wenig von seiner Familie zu haben!
Okay okay, sehr polemisch...
Sagen wir, jeder Jeck ist anders. Es gibt halt keine allgemeingültigen Regeln. Aber sein Kind ganztags von klein auf in eine Einrichtung zu geben und sich dann zu wundern, wenn das Familienleben ein einziges Chaos ist, man in Panik gerät, wenn man dann tatsächlich mal ein paar Tage selbst 24h für den Nachwuchs zuständig ist und das Kind womöglich nur noch als störender Fremdkörper empfunden wird, das den durchorganisierten Alltag durcheinander bringt, passt für mein Verständnis nicht.

Unendlich leid tut es mir für diejenigen, die keine Wahl haben...
Ich lese oft im AE, und ich muss zugeben, dass ich früher nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wie schwer Alleinerziehende es haben :o(. Meinen vollen Respekt all denen, die den fast unmöglichen Spagat schaffen, den Lebensunterhalt zu finanzieren und trotzdem den Kontakt zum Kind nicht zu verlieren.

Aber meine Toleranz endet definitiv, wenn ich von Müttern lese, die zuhause sind und ihr Kind trotzdem schon mit wenigen Monaten in eine Einrichtung geben.

Muss jetzt was tun...

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Hi Oma...

Antwort von Hase67 am 06.08.2009, 12:08 Uhr

... natürlich gibt es Riesenunterschiede in der "Fremdbetreung". Nur: Wer sagt denn, dass ein Dorf, Nachbarn, Großfamilie etc. pp besser auf Kinder eingehen als Betreuer in einer Kita, Freunde oder sonstige "Ersatznetzwerke", die man sich schafft?

Sicher, Erzieher werden für ihre Arbeit bezahlt. Es gibt auch welche, die das wie einen "Job" lieblos runternudeln, aber nach solchen Kriterien kann man (zumindest hier) die Einrichtungen Gott sei Dank auch auswählen. Meine Kinder besuchen deshalb auch weder die nahe gelegene städtische Einrichtung mit 150 Kindern in 5 Gruppen und 10 Erziehern, sondern einen eingruppigen Elternini-Kindergarten mit 18 Kindern, die von 3 66-Prozent-Kräften und 4 Praktikanten betreut werden. Diese Leute entwickeln nicht nur einen persönlichen Bezug zu den Kindern, sie bleiben gleichzeitig vor allem auch sie selbst und sind als Personen authentisch (das war mir bei der Auswahl auch wichtig). Sprich: Es gibt hier drei Hauptarbeitskräfte, die auch nur bestimmte, ihnen am Herzen liegende Schwerpunkte abdecken: Der männliche Haupterzieher spielt mit den Kindern z. B. E-Gitarre, spielt Fußball und organisiert spielerische Ringkämpfe und Tippkickerturniere, die beiden weiblichen "Haupterzieherinnen" teilen sich die Rollen ein bisschen so auf wie "Mama" (etwas strenger und regelorientierter, mehr auf Gerechtigkeit und Einhaltung der getroffenen Vereinbarungen bedacht) und "Oma" (etwas ältere Frau, die für das kreative und leicht chaotische Element zuständig ist, mit den Kindern tolle Sachen bastelt und malt oder "Lumpenlieder" auf dem Klavier spielt und dazu grölt, andererseits aber auch mal Fünfe grade sein lässt). Die Praktikanten steuern dann immer jeweils das Element bei, was ihnen im Rahmen ihres Anerkennungsjahres oder ihrer Ausbildung am ehesten liegt (ein eher an Motopädie interessierter Praktikant macht mit den Kindern therapeutische Bewegungsspiele, andere machen Meditationsreisen, wieder andere, eher handwerklich orientierte, bauen mit den Kindern zusammen ein Kasperletheater oder legen einen Balkongarten an).

Außerdem ist es in "unserer Kita" so, dass die Eltern selbst eine große, lose mit einander befreundete Gruppe bildet, die so einen "Großfamiliencharakter" bekommt - die Kinder kennen alle Eltern von den Kochtagen (jeder kocht reihum alle 3 Wochen einmal) und von gemeinsamen Kita-Aktionen, und die Kinder verabreden sich auch viel und gern untereinander. Ich finde das optimal, fast noch optimaler als die Lebenssituation, die mein Mann früher auf dem Bauernhof bei seiner Familie hatte, weil so viele verschiedene Einflüsse zusammen kommen. Wir haben unter den Eltern neben einer kurdischen und einer tamilischen Großfamilie auch stinknormale, "spießige" Doppelverdienerfamilien wie unsere, aber auch einige Alleinerziehende, bunte Patchwork-Konstellationen, Studenten, punkig angehauchte Leute aus der Wagenburg...

Ich finde es extrem wichtig, dass Kinder ganz verschiedene Lebensweisen kennen, schätzen und tolerieren lernen - ohne unsere Kita wäre es um ein Vielfaches schwieriger, so ein buntes Umfeld zu schaffen (und es wäre ja dann auch wieder künstlich von uns herbeigeführt)...

LG

Nicole

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Re: Nun werfe ich mal alle Prinzipien über Bord...

Antwort von Moneypenny77* am 06.08.2009, 12:28 Uhr

Ich bezog mich in erster Linie auf das Posting von Aspira, in dem sie u.a. schreibt: "Aus erster Hand und nicht als Bericht von Oma oder Tagesmutter". Das klang für mich so, kann mich ja täuschen, daß sie eben jede Betreuung, die nicht durch die Mutter erfolgt, als "Fremdbetreuung" ansieht.

Ansonsten gebe ich Dir gern recht, daß die Betreuung von Klein- und Kleinstkindern in staatlichen Einrichtungen oder unter staatlicher Förderung in der Regel Verwahranstalten sind, weil schlicht das Geld fehlt. Aber dann ist die Qualität der Betreuung schlecht und nicht gleich die Tatsache an sich, daß sie stattfindet.

Einen Betreuungsplatz für ein kleines Kind zu bekommen, ohne einen Arbeitsplatz nachweisen zu können, dürfte ohnehin schwierig werden. Und wer das macht, ohne einen Grund dafür zu haben, bei dem kann man davon ausgehen, daß es für das Kind die bessere Wahl ist.

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Re: Hi Hase ;o)

Antwort von oma am 06.08.2009, 12:30 Uhr

Was du von eurer Einrichtung schreibst, klingt fast schon zu schön, um wahr zu sein...

DAS stell ich mir toll vor und eine echte Bereicherung für Kinder, ganz ehrlich!

Nur: Wie oft finden Eltern solche idealen Bedingungen vor?

Möglicherweile bin ich da etwas voreingenommen, da nie aus dem Dorf rausgekommen und daher ziemlich enges Blickfeld ;o).

Aber ich habe schon bei den beiden Kindergärten, die mein Sohn besucht hat, enorme Unterschiede gesehen.

Den ersten, 50km von zuhause entfernt, hat er mehr als 3 Jahre besucht. Er wurde von einer jungen Frau geleitet, die unglaublich herzlich mit den Kinder umging. Es gab auch einen jungen Mann, an dem ständig mindestens 2 Kinder hingen ;o))). (Dabei fällt mir gerade ein, dass ich dort selten einen der Erzieher(innen) sah, die kein Kind auf dem Schoß oder im Arm hatten. Kann das sein, dass das heute gar nicht mehr erlaubt ist? Sowas sah ich schon lange nicht mehr, und ich bin ja 1x wöchentlich im Kiga meiner Enkel *grübel*.)

Ich hatte meinen Sohn dort angemeldet, als er exakt 2 war und ich im Büro gegenüber wieder zu arbeiten anfing.
Ich konnte ihn mitnehmen ins Büro, sonst hätte ich nicht so früh wieder die Arbeit aufgenommen. Da stand er nun oft und drückte sich die Nase an der Fensterscheibe platt, wenn die Kinder im Kiga gegenüber draußen tobten.
Irgendwann kam die Leiterin rüber und meinte, es täte ihr in der Seele weh, wenn er da immer am Fenster stünde, ob sie ihn mitnehmen dürfe *schluck*. Ich hab ja vorgestern schon geschrieben, dass er bis dahin gar keine Spielkameraden hatte, und eigentlich wollte ich auch anfangs zur Eingewöhnung mit. Aber na ja, ein Versuch konnte nicht schaden, dachte ich mir. Sie nahm ihn also mit, und er blieb begeistert...

Da damals eine Aufnahme vor dem 3. Geburtstag gar nicht möglich war, haben sie ihn einfach inoffiziell betreut, ohne Kiga-Beitrag und gegen jede gesetzliche Bestimmung (Aufsichtspflicht, Haftpflichtversicherung usw.)
Wahnsinn, oder?

Es gab ein regelmäßiges Feedback von den Erzieherinnen, und alle waren hoch zufrieden.

Für das letzte Kiga-Jahr hab ich ihn dann an unserem Wohnort umgemeldet, damit er seine Schulkameraden kennenlernt. Tja, und da musste ich dann erleben, dass Kiga nicht Kiga ist :o(.

Es handelte sich um eine reine Kinderverwahranstalt, lieblos und ideenlos. Am liebsten hätte ich meinen Sohn gleich wieder abgemeldet...
Einen weiteren Kiga hätten wir im Dorf noch gehabt, aber einen zweiten Wechsel wollte ich ihm für das eine Jahr nicht zumuten. Und der andere Kiga wäre zu Fuß viel schlechter erreichbar, was für uns ein wichtiges Kriterium war, da meine damals schon fast 70-Jährige Schwiegermutter ihn mittags abholen musste, wenn ich gearbeitet habe.

Und ich denke eben, in den meisten Familien ist ein Kind besser aufgehoben als in einer solchen Verwahranstalt. Vorausgesetzt natürlich, dass es Kontakte zu anderen Menschen und vor allem Kinder gibt...

LG Marion

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@Moneypenny

Antwort von oma am 06.08.2009, 12:35 Uhr

Öhm, ich hatte mich gar nicht angesprochen gefühlt...

Über deine Erfahrungen mit dem Kiga deines Großen las ich übrigens schon öfter kopfschüttelnd. Aber das Kiga-Forum macht mich meist depressiv, da schau ich nicht regelmäßig rein.

Ansonsten überlege ich gerade, wie ich es anstellen soll, dich zur Schwiegertochter zu kriegen *kopfkratz*...

Hab jetzt Feierabend. Ich melde mich, wenn mir was einfällt ;o)))

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die Frage hab ich mir auch gestellt..

Antwort von LeRoHe am 06.08.2009, 12:42 Uhr

Also ich fand die Anfangssätze von Mutti (sorry den Nick hab ich mir jetzt nicht gemerkt) ja ganz gut, auch das mit den Vorbereitungskursen, aber alles was dann folgte: Papierkorb.

Nix von wegen Instikt, hätte sie einen, würde sie dafür sorgen, dass sie ihren Nachwuchs in jedem Fall der Fälle versorgen kann, ohne sich auf jemanden zu verlassen, der vergänglich ist.

Und wo bleibt da der Vater? Hatte der seinen Spaß es zu zeugen und "darf" sich dann schnleunigst wieder in seine Arbeit verdröseln, damit Mutti daheim beim Kind bleiben DARF? Hat der keine Entscheidungsfreiheit vielleicht auch zu sagen, hmm, ich möchte mir auch ein/ zwei Monate nehmen um mich ganz um mein Kind zu kümmern? Ach vergaß: geht ja nicht, wenn Mutti daheim sitzt und mit ihren unerfüllten Sehnsüchten ganz in ihrem Kind aufgeht.
Was ist wie oben schon mal angesprochen, wenn Vati mal was passiert? Na klar, dann hüpft Mutti mal eben wieder in den alten Job und macht da weiter, wo sie vor so und so viel Jahren den Stift hat fallen lassen???

Hat Mutti schon mal daran gedacht, dass auch Kinder ein Recht haben, einen Umgang mit anderen Kindern und Personen zu pflegen, diese, um gesund groß zu werden sogar brauchen?

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Re: @Moneypenny

Antwort von Moneypenny77* am 06.08.2009, 12:50 Uhr

Ich bezog das jetzt gar nicht unbedingt auf meine eigenen Erfahrungen. Aber in dem KiGa, aus dem wir ihn jetzt genommen haben, bieten sie ab Sommer auch eine Kleinstkindergruppe für Kinder ab 4 Monate an. Sie haben dafür in den letzten Monaten wirklich viel verändert, das Personal "eingenordet", Sicherheitslücken geschlossen... Es KANN also durchaus klappen... Aber dennoch: 14 Kinder mit 2 Erzieherinnen, darunter kleine Babys. Ich glaube einfach, daß das die schlechtmöglichste Option ist, die man haben kann und das sagen sie auch selbst.

Tagesmütter machen einen tollen, tollen Job und ersetzen oft fehlende Familienmitglieder. Es gibt auch tolle, private Kleinstkindergruppen. Erst kürzlich, wobei ich keine brauche, wurde mir eine empfohlen, die in einem alten Stadthaus ist. Mit Garten, großer Wohnküche, 8 Kindern und 2 Erzieherinnen. Kostet den üblichen KiGa-Beitrag plus 50 €. Fremdbetreuung steht und fällt mir ihrer Qualität, aber wenn man sie in das Verhältnis zur Alternative der häuslichen Betreuung stellt, ist sie oft ein großer Gewinn für die ganze Familie.

Und man darf auch nicht vergessen: viele Frauen arbeiten teilzeit, so daß sie immer noch genug Zeit mit ihren Kindern verbringen können.

Was mich an dem obigen Posting eben am meisten gestört hat, war dieser Absolutheitsanspruch auf das Kind, beim Lesen hatte ich eben das Gefühl, das Kind wird mit Liebe eingeengt und darf sie selbst auch nur an eine Person vergeben.

Ich habe zum Beispiel eine ganz liebe Freundin gewonnen, die auch zwei Jungs hat. Die beiden haben zwar eigentlich eine große Familie, aber ihre Cousins und Cousinen spielen eine deutlich übergeordnete Rolle. Wenn man den Kurzen fragt, wen er lieb hat, dann sagt er "Mama, Papa und XY". XY bin ich. Und das einfach nur, weil die Kinder eben hier sind, wenn Mama arbeitet, keine Spielgruppe ist und die Großeltern mal wieder die anderen Kinder bevorzugen. Und auch wenn ich "fremd" bin: ich liebe die Kinder "trotzdem". Sie gehören mittlerweile genauso zur Familie, wie meine Kinder zu ihrer Familie gehören und auch daraus lernen sie alle.

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Re: so einen dämlichen scheiss muss ich mir des öfteren anhören...

Antwort von Mandana am 06.08.2009, 14:01 Uhr

Wie oft durfte ich schon hören, daß "ich keine Kinder bekommen hätte, wenn ich arbeiten müsste, wie du"... ich glaube, der nächste, der mir sowas sagt bekommt eine reingehauen. Sowas macht mich echt aggressiv.

Soll ich kinderlos bleiben, weil mein Mann und ich einzeln leider nicht genug verdienen, damit ich zuhause bleiben kann??? Was ist denn das für eine Welt.

Obwohl, wenn dein Mann für uns mitbezahlt... hey, dann bleib ich auch gerne zuhause.

Vielen Dank, aspira, für deine geistige Beschränktheit. Wärst du mir auf offener Straße begegnet, hättest du jetzt eine dicke Nase.

Wütende Grüße,

Mandana

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Kommt diese Aggressivität von zu früher Fremdbetreuung?

Antwort von CarmenX am 06.08.2009, 15:02 Uhr

duck und wegrenn

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@Oma: Ich weiß! ;-) und auch @ alle anderen!

Antwort von aspira am 06.08.2009, 15:07 Uhr

Hallo an alle!

Dass es bei meinem Posting um mehrere Themenbereiche ging, ist wohl von vielen bewusst überlesen worden!? Sicher ist es nicht einfach, im Geschriebenen die Phonetik rüberzubringen, aber manches wurde schlicht und ergreifend verdreht und aus dem Zusammenhang gerissen.

Zu den vielen Fragen oder Unterstellungen:

Nein, ich verteufele nicht die Mütter, die arbeiten gehen MÜSSEN, um den Unterhalt gemeinsam mit dem Vater oder manchmal gar alleine (wenn getrennt lebend) zu bestreiten.
Ich kann nur nicht verstehen, dass ein Baby in die Fremdbetreuung gegeben wird, weil man wegen des Babys keine Abstriche machen und sein Leben nicht, der Situation gemäß, ändern möchte. Aber die Geburt eines Kindes bringt nunmal Veränderungen mit sich, die sich nicht vollständig kompensieren lassen. Das Leben danach IST nunmal ein anderes und das scheinen viele nicht akzeptieren zu wollen. Daher der Ausspruch, dass man VOR der Zeugung wissen sollte, was ein Kind zu erziehen bedeutet. (Die groß geschriebenen Worte sind lediglich betont und nicht geschrien!)

Meine Tochter wächst zusammen mit Vater und den Großeltern auf, da die Häuser in denen wir wohnen nebeneinander auf einem Grundstück liegen. Sie verbringt täglich viele Stunden Zeit mit Papa, Oma und Opa. Mal mit mir zusammen und mal mit mir im Hintergrund oder Haus nebenan. Aber ich bin immer verfügbar, wenn meine Kleine nach mir verlangt. Und das ist im ersten Lebensjahr wohl vollkommen legitim oder nicht!??
Weiterhin sind wir an und zu auch bei der Nachbarin, die mehrere Enkelkinder und einen Swimmingpool hat. Auch hier bin ich mit ihr zusammen und gebe ihr die Gelegenheit zum Kontakt mit anderen Menschen.
Zur Erziehung braucht es vielleicht mehrere Leute, aber eben vertraute! Früher kannte man sich im Dorf und passte noch gegenseitig aufeinander auf. Ja, auch die Nachbarn, die im Garten nebenan saßen, während die Kleinen im Freien spielten. Wäre ein Fremder gekommen und hätte das Kind angesprochen hätten die Nachbarn wohl eher reagiert als heute. Das sind eben die Zeichen der Zeit. Heute ist alles schnelllebiger und anonymer, weshalb ich finde, dass die Eltern heutzutage eben noch mehr gefordert sind, als früher. Die Menschen sind vielleicht nicht schlechter als früher, aber die Dinge die Geschehen können sind vielfältiger und subitler.

Mit Fremdbetreuung meine ich fremde Menschen, denen das Kind teilweise ohne ausreichende Eingewöhnung bereits im Alter von wenigen Wochen oder auch Monaten übergeben wird und NICHT den ganz normalen Kindergartenbesuch im fortgeschrittenen Alter. Aber die ersten Jahre, ist in der Regel nunmal die Mutter die Bezugsperson Nr. 1 (oder auch mal der Vater, wenn er zu Hause bleibt, weil die Frau den besseren Job zur Versorgung der Familie hat) und diese Bezugsperson sollte meiner Meinung nach für das Kind da sein.
An welcher Stelle habe ich übringens geschrieben, dass ich mein Kind nicht in den Kindergarten geben werde oder eine solche Einrichtung verwerflich finde?
Nur diese ganze zur-Pflicht-Macherei finde ich daneben, daher auch der Vergleich mit dem Osten. Es ist nunmal nicht richtig ein Kind zwangsweise aus seiner gewohnten Umgebung zu reißen, wenn diese intakt ist und das Kind sich prima entwickelt! In Österreicht gibt es keine Schulpflicht und trotzdem funktioniert das Land ausgezeichnet. Bei dem Thema ging es ums Politische Geschehen und nicht darum, dass ich alle Kindergärten verteufele. Aber auch da muss es ein qualitativ hochwertiger Kindergarten sein, den ich mir genau ansehen werde.

Mit der Aussage, dass ICH alles miterleben möchte meine ich, dass ich es tief bedauern würde von anderen - seien es die Großeltern oder fremde Betreuer - hören zu müssen, dass mein Kind am Tag X die erste Silbe gesprochen hat, die ersten Krabbelversuche unternommen hat etc...
Und nein, das ist kein Ego-Trip, sondern meiner Meinung nach der ganz legitime Wunsch, größere Schritte, die mein Kind setzt, selbst mitzuerleben, weil ICH nunmal die Mutter bin und niemand anders.

Nein, nicht alle im Osten lebende Menschen sind dick!!! Da werden wieder Äpfel mit Birnen verglichen und meine Aussagen aus dem Kontext gerissen.
Ich sage nur, dass die politische Richtung in Hinblick auf Kindererziehung nicht richtig sein kann, wenn hier die Kinder aus dem Familienverbund gerissen werden, wenn dieser funktioniert. (Wie weiter oben schon geschrieben)
Klar ist auch unbestritten, dass es für Kinder mancher Familien besser ist, in eine Fremdbetreuung zu gehen, als den Alltag zu Hause zu (er)leben.
Nochmal es gibt viele Facetten....!

Mir geht es einzig und allein um den Ego-Trip auf Kosten der Kleinen, der zu Zeit gefahren wird und NICHT um Mütter, die arbeiten MÜSSEN, um ihr Kind versorgen zu können. Weiterhin schrieb ich ja von Notsituationen, in die ausnahmslos JEDER geraten kann. Dass wir uns beispielsweise auf Weihnachtsmärtken die Bäuche vollschlagen und einige Straßen weiter ein Obdachloser im Müll nach Essen sucht, ist alles Glückssache. Es könnte genausogut auch anders kommen und dessen sollte sich jeder bewusst sein.

Ich habe geschrieben, dass ich ins Extrem gegangen bin und auch, dass JEDER seine Fehler macht und mich nicht davon ausgenommen.
Warum wird also behauptet, ich sei der Meinung perfekt und fehlerlos zu sein? Ist ja auch egal. Eigentlich hätte ich besser wissen müssen, dass in Foren immer das herausgehört was einige heraushören wollen und Aussagen anschließend wieder in falschen Zusammenhängen aufgespießt werden.

Ich vertrete weiter die Meinung, dass ein Kind in den Familienverbund gehört - wie auch immer dieser im Einzelfall definiert sein mag. Hierzu kann durchaus auch ein guter Kindergarten gehören.
Was ich einfach schade finde, ist die gesellschaftliche Richtung, in der die Kinder gerade dort herausgerissen werden und den Eltern suggeriert wird, wie es richtig geht. Hierum ging es teilweise ja auch in besagtem Artikel.
Wir sind nicht mehr Herr unserer eingenen Gefühle und Instinkte und gerade auf die sollten wir hören. Ganz individuell, da alle Menschen anders sind.

Wie dem auch sei....
Jetzt kann jede wieder das aus meinem Text herauslesen, was sie mag und wie sie es mag.

Habt alle eine schöne Restwoche!
Viele Grüße
Andrea

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@aspira

Antwort von Zweizahn am 06.08.2009, 16:42 Uhr

Ich hätte gerne gewusst, wie alt du bist.

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Re: @aspira - Ergänzung

Antwort von Zweizahn am 06.08.2009, 16:54 Uhr

Ich wollte noch mitteilen, dass ich - geborener und noch im Osten lebender Ossi, genauso wie mein jüngerer Bruder - zu DDR-Zeiten (Mitte 70er/Anfang 80er Jahre) ab dem 3. Lebensjahr im Kindergarten waren. Bis dahin hat uns meine Mutter zu Hause betreut. Es war keine Pflicht, ein Kind bereits frühzeitig in die sogenannte Fremdbetreuung zu geben.

Weiterhin: auch mit Kleinkindern wird eine ausreichende Eingewöhnung in der Kita gemacht. Kein Kind wird von heute auf morgen einfach nur abgegeben und von wildfremden Personen betreut.

Ich gehe arbeiten, weil ich nicht nur zu Hause sein möchte, weil ich es aber auch nicht anders vorgelebt bekommen habe. Aus finanziellen Gründen wäre ich sicher nicht gezwungen gewesen, arbeiten zu gehen. Aber was soll ich zu Hause, wenn mein Sohn in der Kita ist? Daheim kann ich ihm vieles von dem, was er dort lernt nicht bieten - Einordnen in die Gruppe, viele Freunde, geregelter Tagesablauf in einer Gruppe. Ich habe bisher nicht erkennen können, dass ihm das schadet. Außerdem verbringen wir in aller Regel den Nachmittag zusammen, wenn er nicht gerade bei einer seiner heißgeliebten Omas ist. Und Mama muss nicht immer in Rufweite sein!
Ach so, ich habe auf Arbeit keine Aufstiegsmöglichkeiten. Soviel zum Thema "Karrieregeilheit". Mir macht es einfach Spass, nicht ausschließlich zu Hause zu sein und meiner Rolle als "Heimchen am Herd" gerecht zu werden. Auch mein Partner will keine Frau haben, die sich ausschließlich auf das häusliche Umfeld beschränkt.

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Re: @Oma: Ich weiß! ;-) und auch @ alle anderen!

Antwort von vonnywalker am 06.08.2009, 17:59 Uhr

Und trotzdem sagst Du damit aus, dass nur DEINE derzeitige Lebenssituation die Richtige ist.
Das das für Dich und deine Familie genauso wie es ist die beste Konstellation für EUER Leben ist, heßt noch lange nicht, dass das für andere Familien auch so gilt.
Jeder Jeck ist anders und deswegen sind die Kinder aus Familien mit weniger konservativer Einstellung nicht gleich weniger glücklich, als die Deinigen.
Und immer wieder dieselbe Leier über die ersten 3 Lebensjahre, die die Kinder nur gut von der Mutter versorgt werden könnten, wenn diese gefälligst den ganzen Tag zur Kindsbespaßung da ist. Wenn das tatsächlich der Fall wäre, würde doch ein Großteil der zumeist im Ostteil der Republik herangewachsenden Menschen mit ner dicken Psychoklatsche durch die Weltgeschichte rennen.
Ich finde es toll, schön und gut, wenn jeder SEINE Form von Lebensauffassung auch zelebrieren kann,. das heißt aber auch, dass jeder Mal übers Gartenzäunchen guckt, gelle?


Ach so, gewichtsmäßig hatten wir als Kinder keine solchen Probleme, wie es bei den heutigen Kids ist.
Das hat aber auch wieder verschiedene Gründe. Und die dürften eigentlich wieder ein gesamtdeutsches Bild ergeben .

V.

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das war an aspira gerichtet owt

Antwort von vonnywalker am 06.08.2009, 18:01 Uhr

.

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Re:

Antwort von Huskygirl04 am 06.08.2009, 18:42 Uhr

wow, mein Kind wird also fett und dumm weil nur mein Mann arbeiten geht und mein Kind die ganze Zeit nur von mir betreut wird? Krasse Aussagen hier...

Ich bin zuhause, bis Sohnemann in den KIGA geht, und ja, wir haben finanzielle Engpässe, aber da verzichte ich halt auf Alles und mein Mann, das Kind hat es sehr gut und einen Garten und ein Haus haben wir doch tatsächlich auch!
Ich wollte halt bei meinem Kind sein, und finde es FÜR MICH auch wichtig, dass in den ersten Jahren keine Fremdbetreuung stattfindet.
Aber es gibt auch Paare, wo das absolut nicht möglich ist, da versteh ich das auch.
Aber Mütter, die eigentlich nur von ihren Kids genervt sind und lieber allein in Urlaub fahren (KOTZ) und nur arbeiten, weil sie keinen Boch auf´s eigene Kind haben...TOLL! Arme Kinder!

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Re:

Antwort von Moneypenny77* am 06.08.2009, 19:36 Uhr

Und die Super-Mütter haben wieder Freigang.

*auch-kotz*

Mit Aussagen wie "arme Kinder" sollte man sparsam sein. Welche es gut haben oder nicht, können ihre Eltern wohl eher nicht objektiv beurteilen.

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Re:

Antwort von Maxikid am 06.08.2009, 19:43 Uhr

Da kann man doch nur sagen

"Mütter euer Freind ist weiblich"

Es gibt wohl kein Thema, was uns so zum Kochen bringt.

Gruß Maxikid

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Re:

Antwort von Huskygirl04 am 06.08.2009, 20:07 Uhr

Ich finde es nicht schlimm, wenn Mütter arbeiten gehen - aber mit den Argumenten vom Kind weg zu sein, das find ich zum Kotzen! Bin sicher keine Super-Mutti, das ist keiner! Aber bin halt der Meinung das Kind sollte an erster Stelle stehen und nicht Urlaub ( vor allem ohne Kind!) usw.
Falls ich mich im Ton vergriffen haben sollte, dann sorry. Aber hatte ja geschrieben "meiner Meinung" nach, und nicht dass es so sein muss!

Schönen Abend noch allerseits

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