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Geschrieben von Hashty am 20.11.2019, 0:34 Uhr

Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Was ist gemeint, wenn von "Angriffen von links oder von rechts" die Rede ist? Oft ist das, was als "linke Hetze" gilt, bloß ein Benennen der Zustände. Zu denen zählen Morddrohungen gegen AktivistInnen.

Eine Kolumne von Margarete Stokowski

Die Leute sagen, ein Gespenst gehe um in Europa, das Gespenst des linken Mobs. Allein, dieser vermeintliche linke Mob scheint hauptsächlich in den Köpfen derer zu existieren, die Antifaschismus für "genauso schlimm" wie Faschismus halten. Während JournalistInnen, KünstlerInnen, AktivistInnen, WissenschaftlerInnen und Privatpersonen heute einer Vielzahl Angriffen von Rechten und Rechtsextremen ausgesetzt sind, gibt es immer noch und immer wieder Leute, die davon reden, dass Gewalt von Linken oder Linksextremen im Moment das eigentliche Problem sei. Obwohl sie wissen könnten, dass Gewalttaten von links deutlich zurückgegangen sind.

Deutsche lieben Traditionen, aber manchmal wissen sie gar nicht, in welch althergebrachter Tradition sie stehen. Die Verharmlosung rechter Gewalt bei gleichzeitiger Behauptung angeblich mindestens genauso brutaler linker Gewalt ist so eine Tradition in Deutschland. (Sie ist nicht nur deutsch, natürlich; VertreterInnen der sogenannten Hufeisen-Theorie, nach der Rechts- und Linksextreme gleichermaßen bedrohlich für Demokratien sind, findet man überall.)

Die Philosophin und Autorin Dania Alasti schreibt in ihrem Buch "Frauen der Novemberrevolution" darüber, wie "viele Krawalle, Demonstrationen und Streiks von 1915 bis 1918 maßgeblich von Frauen getragen" wurden und wie viele der damals protestierenden Frauen heute vergessen sind. Interessant für die Frage nach linker und rechter Gewalt ist ihre Beobachtung der juristischen Verfolgung politischer Gewalt, zu der sie eine Untersuchung von 1922 zitiert:

"In seiner ausführlichen Recherchearbeit 'Vier Jahre politischer Mord' fasste der Mathematiker Emil Gumbel 1922 alle bekannt gewordenen Fälle politischen Mordes (...) von linken und von rechten Gruppierungen zusammen und verglich die Strafverfolgung und Aufarbeitung. Der Vergleich war erschreckend. Die bayerischen Räterepublikaner*innen wurden insgesamt zu 616 Jahren Einsperrung verurteilt, während die Kapp-Putschisten für insgesamt fünf Jahre eingesperrt wurden. Seine Arbeit kann als akribische Ideologiekritik verstanden werden. Er stellte ausführlich dar, wie ausschreitend Gewalttaten von rechten Verbänden waren und wie wenig sie strafverfolgt wurden, während es sehr viel weniger Gewalttaten seitens der linken Räte oder Aufständischen gab, die aber sehr stark strafverfolgt wurden. Gleichzeitig (...) war das öffentliche Bewusstsein verkehrt. Gewalt von linker Seite wurde direkt verurteilt, während Gewalt von rechter Seite mit ausweichenden Sätzen begegnet wurde, wie: 'Wir mißbilligen politischen Mord von jeder Seite.'"

Diese Art der Verschiebung von Diskursen, weg von rechter Gewalt, sehen wir auch heute. Menschen, die etwa in sozialen Netzwerken darauf hinweisen, von welchen rechten Journalisten oder anonymen Accounts sie belästigt oder bedroht werden, wird vorgeworfen, sie würden nun ihrerseits gegen diese Leute "hetzen", den "linken Mob anstacheln", Leute ihren Followern "zum Fraß vorwerfen" - obwohl sie einfach nur TäterInnen benennen oder Angriffe sichtbar machen. Im Großen und Ganzen heißt das: Wehr dich nicht und halt dein Maul, wenn Nazis dich angreifen, sonst bist du genauso schlimm wie sie. Oder, wie FDP-Politiker Sebastian Czaja es mal formulierte: "Antifaschisten sind auch Faschisten". Täter-Opfer-Umkehr wie aus dem Lehrbuch.

Dabei ist das, was für "linke Hetze" gehalten wird, oft einfach ein Benennen der Zustände. Wenn man Leute, die Rechte oder Rechtsextreme verteidigen - ob aus Unwissenheit oder tatsächlicher politischer Motivation - darauf hinweist, was sie da tun, dann hört man sehr schnell Verteidigungen wie: "Hören Sie auf gegen mich zu hetzen!" oder "Sie diskreditieren mich öffentlich!" Es sind oft Leute, die keine Ahnung davon haben (oder haben wollen), was etwa JournalistInnen oder AktivistInnen, die über Rechtsextreme berichten, erleben, und was tatsächliche Hetze ist: Gewaltandrohungen, Morddrohungen, Veröffentlichung von Privatadressen oder anderen privaten Informationen, sogenannte Feindeslisten und Aufrufe, die Person zum Schweigen zu bringen.

Die braune Verschwörung
Diese Form der Bedrohung von rechts nimmt zu, und wer behauptet, dass Linke angeblich genau so schlimm sind, verharmlost alles daran. Es wird auch nicht glamouröser dadurch, dass Leuten häufig nur die G20-Ausschreitungen einfallen - oder einfach Stalin -, wenn sie dann nach Beispielen angeblich so verbreiteter linker Gewalt suchen, wobei sie sich, freiwillig oder unfreiwillig, in unsympathische Nachbarschaften begeben: Rechte suchen kontinuierlich nach Beispielen angeblich linker Bedrohung, um sich als Opfer darstellen zu können.

Gerade erst hat die NPD eine Demonstration gegen drei Journalisten angekündigt, die über rechtsextreme Kreise recherchieren. Rechtsextremismusexperte Andreas Speit sagte im Deutschlandfunk dazu, er befürchte, "dass manches Mal Kolleginnen und Kollegen dann doch so ein wenig überlegen: 'Ja, Mensch, muss ich mir das antun, wenn ich über die berichte, wenn das solche Folgen haben könnte?'"

Die Kabarettistin Idil Baydar, die oft Themen wie Rassismus und andere Diskriminierung anspricht, konnte vor wenigen Tagen in Frankfurt eine Rede nur unter Polizeischutz halten, weil sie zum wiederholten Male mit Mord bedroht wurde. Gleichzeitig ist bekannt, dass die Aufrüstung der rechten und rechtsextremen Szene mit Waffen kontinuierlich weiterläuft. Der Verfassungsschutz geht nach einem Bericht des "Tagesspiegels" aktuell davon aus, dass 750 Rechtsextreme "über eine () waffenrechtliche Erlaubnis verfügen".

In ihrer Dankesrede für den Heinrich-Böll-Preis machte die Schriftstellerin Juli Zeh sich kürzlich Gedanken über politisches Engagement und seine Formen. Über Greta Thunbergs Rede vor den Vereinten Nationen sagte sie, Thunberg setze "ausdrücklich das Anprangern von vermeintlichem Politikversagen ('How dare you?') an die Stelle von konstruktiven Vorschlägen" - als würde Thunberg nicht permanent konkrete Vorschläge für eine bessere Klimapolitik machen. Zeh hingegen sieht es so: Engagement wie dieses "kann umschlagen ins Bedrohliche, wenn es der Behauptung entspringt, dass das demokratische System und seine Repräsentanten überhaupt nicht (mehr) in der Lage seien, den Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden." Was genau soll da "bedrohlich" sein? Gleichzeitig machte Zeh sich Sorgen darüber, dass Thea Dorn ihre "leicht Fridays-For-Future-kritische Haltung" nicht öffentlich äußern könnte, ohne "vom Podium gebrüllt zu werden" oder dass "AfD-Mitbegründer Bernd Lucke niedergebrüllt worden" war, als er versuchte, an der Uni Hamburg eine Vorlesung zu halten. "Inzwischen sind verbale und auch körperliche Angriffe auf Politiker an der bundesdeutschen Tagesordnung, egal, ob sie von 'links' oder von 'rechts' erfolgen." - Wie egal ist es genau, ob sie von links oder rechts erfolgen?

Wenn linke AktivistInnen an einer Uni bei einer Veranstaltung "buh!" rufen, wenn in Gender Studies sprachliche Änderungen vorgeschlagen werden, wenn Studierende sich über Texte beschweren, die rassistische Begriffe oder Theorien enthalten, dann ist immer sehr schnell von einer vermeintlichen Überempfindlichkeit dieser Generation die Rede, die sich angeblich nicht mehr mit "Andersdenkenden" auseinandersetzen will und nur noch in Safe Spaces rumhängen möchte. Es ist im Grunde ein komplettes Feuilleton-Genre entstanden, das diese vermeintliche Diskursverweigerung thematisiert.

Nun saß vor wenigen Wochen an der Uni Wien ein Student mit einer Waffe in einer Physik-Vorlesung. Wenige Tage später wurde bei einer Kontrolle an der Uni ein Messer gefunden, das er bei sich trug. Bezüglich islamfeindlicher Gewaltfantasien, die von seinem Account ausgingen, behauptete er laut dem Magazin "profil", sein Twitter-Account sei gehackt worden. Österreichische Medien berichteten über den Fall, deutsche Medien ignorierten ihn konsequent. Warum? Und was wäre los gewesen, wenn etwa bei der Vorlesung von AfD-Gründer Lucke bei einem Studenten eine Waffe gefunden worden wäre? Man kann nur mutmaßen, aber vermutlich wäre mächtig was los gewesen

 
20 Antworten:

Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von Ichx4 am 20.11.2019, 6:21 Uhr

Ich gähne mal.
Soll ich ich auch mal im Netzt stöbern?
Aber ein Lob an Dich. Zu so später Stunde bist Du immer noch auf der "guten" Seite.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von Hashty am 20.11.2019, 6:56 Uhr

Ja, so bin ich eben. Immer unterwegs im Namen des Guten.
Und im Netz stöbern musste ich gar nicht. Kam gestern im Spiegel online.
Wenn man natürlich eher völkische Zeitschriften/Seiten liest, wird einem so ein Kommentar eher nicht begegnen.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von Ichx4 am 20.11.2019, 7:17 Uhr

Und, was erwartest Du jetzt?
Es wird Leute geben, die fühlen sich jetzt bestätigt und es wird Leute geben, die ganz anderer Meinung sind.
Und Dir geht "einer" ab, oder? Viel Spaß dabei.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von AndiB am 20.11.2019, 7:43 Uhr

Danke für den lesenswerten Artikel!
Ich befürchte nur, die Diskussion wird auf diesem, sehr tiefen und substanzlosen Niveau weiterlaufen.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von Hashty am 20.11.2019, 7:51 Uhr

Deine Ausdrucksweise verrät viel mehr über dich, als dir lieb sein kann

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von tonib am 20.11.2019, 8:51 Uhr

Ich finde den Beitrag ziemlich wirr und anekdotisch, mühsam zusammengehalten von "rechts ist schlimm, links ist ganz ok", und bin auch dieses ewige Rechts-Links-Aufrechnen ziemlich leid, das je nach Blase und politischen Vorlieben ausfällt.

Jeder einzelne muss sich mit seinen Handlungen an den Gesetzen messen lassen, das gilt nicht nur für Rechte oder Linke, sondern auch für Clans, Islamisten, Umweltaktivisten und jeden von uns. Bedrohung ist eine Straftat.

Juli Zehs Aussage hat sie nicht verstanden.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von Ichx4 am 20.11.2019, 9:26 Uhr

Da gibt es sicher schlimmeres. Aber darauf wartest Du doch. Mehr willst Du doch mit solchen Einstellungen nicht erreichen.

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Re: Alleine der Titel "Das Märchen vom ..."

Antwort von cube am 20.11.2019, 9:30 Uhr

In diesem Kommentar wird doch Kritik oder Fragen an Links als "damit verharmlost du die rechten Tendenzen" gleichgestellt.
Und das ist nicht ok.
Heißt nämlich im Klartext: wer nicht alles, was gerade als "gut und richtig" deklariert wurde, ohne Einschränkung gut findet und sich auch noch tatsächlich darüber beschwert, mit kritischen Fragen oder Kritik an einzelnen Punkten gleich in die Negativ-Ecke gestellt zu werden, verharmlost die rechte Gefahr.
Sorry, aber wenn ich ganz bestimmte Dinge ohne Nachfragen gut zu finden habe um nicht als Unterstützer/Verharmloser der Gegenseite zu zählen, ist das so ziemlich das Gegenteil von Demokratie.

Hat man aber auch bei wirklich jeder Diskussion hier gemerkt: eine einzige kritische Bemerkung zu Greta/FFF und schon ging der Shitstorm los. Selbst wenn man sich vorher in vielen Sätzen erst mal erklärt hat, das man die Sache grundsätzlich gut findet - keine Chance, auch mal Kritik zu üben oder nachzufragen.

Und dann entsteht eben der Eindruck, das "links" auch nicht wirklich besser agiert ist als "rechts".

Und ich finde es tatsächlich nicht harmlos, das man keine kritischen Fragen mehr stellen darf, ohne gleich mit Unterstellungen bombardiert zu werden. Ich finde es nicht harmlos, wenn FFF-ler meinen, sie dürften einen SUV-Fahrer einkesseln und verhöhnen und seine Persönlichkeitsrechte verletzen - dient ja alles dem guten Zweck bzw. der Fahrer ist ja selber schuld.
Ich finde es nicht ok, wenn Aktivisten Felder in breiter Schneise zertrampeln und dann gönnerhaft sagen, der Bauer solle sich mal nicht so haben, es gehe schließlich um Wichtigeres als ihn.
Ich finde es nicht ok, wenn Aktivisten sich bei Aktionen selbst in Gefahr bringen und damit die Polizei und Rettungskräfte nötigen, sich ihrerseits in Gefahr zu bringen - nur um dann aufzujaulen, man wäre an der Aktion wieder mal durch den Staat gehindert worden.

Ja, die tragen keine Waffen. Schon klar. Die äußern sich nicht in dem Sinne, das xy sich nicht wundern solle, wenn er sich ne Kugel einfängt.

Aber: der Zweck heiligt nicht die Mittel und ist kein Freifahrtschein dafür, sich rauszunehmen was man will und jede Kritik oder kritische Frage einfach ebenfalls niederzubrüllen. Und schon mal gar nicht, jeden, der mal Kritik an Links übt, gleich als Verhamloser der rechten Tendenzen anzuprangern.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von Hase67 am 20.11.2019, 9:38 Uhr

Ich habe die Kolumne auch gelesen - eigentlich mag ich Stokowski. Sie neigt aber (wie fast alle Kolumnisten) auch manchmal zur Pauschalisierung.

Mich nervt das Relativieren von rechter Hetze auch, genauso wie dieses ewige Gerede von Politikern der FDP, CDU/CSU und AfD von der "sozialistischen Gefahr", die von der Partei "Die Linke" ausgehe. Genauso wie die teilweise haarsträubenden Bewertungen von Kevin Kühnerts Interview damals, als er sich für die Vergesellschaftung einiger großer Firmen eingesetzt hat. Und ich kann es wahrhaftig nicht mehr lesen, wenn in schönster Whataboutism-Manier auf die G20-Krawalle verwiesen wird, wenn wieder irgendwo ein rechter Hetzmob ausländisch aussehende Leute attackiert hat. Es ist weder das gleiche, noch passiert es in der gleichen Häufigkeit. Wer das nicht glaubt, soll sich bitte die BKA-Statistiken ansehen.

Aber: Ich finde es weder okay, wenn ein Bernd Lucke bei seiner Antrittsvorlesung niedergebrüllt wird (auch wenn ich die Entscheidung, ihn nach seiner Beurlaubung wieder unterrichten zu lassen, unglücklich finde, gerade weil er selbst zur Relativierung seiner Rolle als AfD-Gründer neigt), noch finde ich, dass man alles gut finden muss, was FfF fordert - mal ganz abgesehen von XR, die in ihren Reihen schon auch seltsame Gestalten mit kruden Ansichten wie "der Mensch ist nicht höhergestellt als ein Tier und nur eines von vielen Säugetieren" haben - da ist das Aluhutträgertum manchmal auch nicht weit. Und Frau Zeh hat insofern Recht, als das ständige Beschwören des "Versagens politischer Institutionen" und deren ausführenden Organen gefährlich für die Demokratie ist. Es macht sich in diesen Kreisen, egal ob rechts oder links, nämlich so eine Art Wildwest-Mentalität breit und der Irrglaube, man könnte nur den Leuten glauben, die die gleiche Meinung vertreten wie man selbst.

Ich habe ja nun in meiner Elternini-Zeit oft leidenschaftlich mit Leuten diskutiert, die in der Autonomen-Szene unterwegs waren. Ich habe da auch sehr viel Blödsinn gehört, auch idiotische Vorurteile. Ich fand es trotzdem gut, darüber zu diskutieren, auch wenn wir uns sicher an vielen Stellen nicht gegenseitig überzeugt haben. Das hatte wenigstens den Vorteil, dass man sich gegenseitig als Menschen wahrgenommen hat, die zwar an manchen Stellen verschiedene Denkansätze haben, aber die trotzdem "normale Menschen" sind, die ihre Kinder lieben, bemüht sind, ihnen mittags gesundes Essen zu kochen und die auf ihre Weise versuchen, die Welt zu verstehen und ihren Beitrag zu leisten.

Ich glaube, es ist eher das, was aktuell fehlt. Das man vor dem Rechner sitzend nicht mehr sieht, dass die "Gegenseite" keine diffuse Masse ist, die leider die "falsche" Meinung vertritt.

Ganz unabhängig von diesem langen Exkurs hat Stokowski aber in einem Punkt definitiv Recht: Was den rechten Untergrund und dessen Vernetzung betrifft, hat die Politik viel zu lange weggeschaut, auch wegen Sympathisanten in den eigenen Reihen des Verfassungsschutzes. Der NSU-Skandal ist eine Katastrophe und ein Armutszeugnis. Und man hat beim Verfassungsschutz versucht, mit Maas den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Ich bin sehr froh, dass dieses Kapitel ein Ende gefunden hat. Und dass sich jetzt etwas zu verändern scheint. Auch wenn manche Leute Herrn Maas immer noch mit Zähnen und Klauen verteidigen.

Ich bin mir auch sehr sicher, dass über die Identitäre Bewegung, über neonazistische und faschistische Netzwerke und letztendlich auch über Demokratiefeinde wie Stephen Bannon mehr dubiose internationale Kontakte geknüpft werden, als wir das ahnen. Die Datenleaks in Zusammenhang mit den Wahlen in den USA und beim Brexit-Referendum sprechen Bände, da wird manipuliert, geschmiert und gelogen, was das Zeug hält. Und darin sind mit ziemlicher Sicherheit auch ein ganz paar Herrschaften bei der AfD verstrickt, von der FPÖ sowieso. Daran glaube ich fest. Und diese Drecknester müssen ausgehoben und die Beteiligten zur Rechenschaft gezogen werden.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von KathrynJ am 20.11.2019, 9:50 Uhr

Danke Hase, jetzt muss ich nicht mehr einen langen Beitrag verfassen

Mich stört auch die Denkweise, das rot = feministisch = gut sein soll. Da gibt es auch da Tendenzen, die man nicht schönreden kann und darf. Im Hambacher Forst wurden Polizisten (und auch Kritiker!!) mehr oder weniger gewalttätig angegangen. Ich wurde auch schon verbal mehr oder weniger verprügelt, weil ich sachliche Kritik an FFF geübt habe, und SUVs nicht per se für umweltschädliche Monster halte.

Deinem letzten Absatz kann ich nur anfügen: Da sich rechte Gruppierungen anonym im Internet formieren und organisieren (und immer mehr Gruppierungen wie Knollenblätterpilze aus dem (virtuellen) Boden schießen), wäre ich für eine generelle Klarnamenpflicht.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von Lauch1 am 20.11.2019, 10:25 Uhr

Nur ignoriert Frau Stokowski halt auch so einiges. Neben dem von Hase und anderen Genannten: Alleine im November: Anzünden diverser Baustellen und damit mutwilliges Inkaufnahmen, dass Menschen zu Schaden kommen (durch den Brand/durch Umstürzende Baukräne) und Niederschlagen einer Mitarbeiterin einer Immobilienfirma. Da kann von Sachbeschädigung allein gar keine Rede mehr sein, sondern es ist gut, dass die diversen staatlichen Schutzbehörden AUCH die linksextreme Szene überwachen. So wie die rechtsextreme, islamistische, und wer auch immer die Staatssicherheit gefährdet.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/leipzig-immobilienfirma-angestellte-niedergeschlagen-hinweise-auf-linke-szene-a-1294817.html

„Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung verurteilte die Tat. Eine Grenze sei überschritten. "Die von der linksextremen Szene verbreitete Mär, man sei nur gegen Sachen und staatliche Institutionen gewalttätig, nicht aber gegen Personen, ist entlarvt als das, was es immer war: eine Lüge", sagte der SPD-Politiker. Der Rechtsstaat müsse sich auch gegen linke Gewalt durchsetzen.“

https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/feuer-kran-leipzig-baustelle-100.html

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eigentlich mag ich Stokowski

Antwort von Benedikte am 20.11.2019, 11:40 Uhr

bei mir ist es so, dass ich eine zeit lang die wechselnden Kolumnen des Spiegels da gelesen habe und bei ihr eigentlich immer schon eine Zusammenfassung schreiben konnte sobald ich den Titel gesehen habe

Es gibt Journalisten, da weiss man nicht, welche politische Position sie haben und selbst Frau Gaschke überrascht mich
derzeit öfter. Seit ihrem OB-Dasein auf Parteiticket weiß man allerdings genau, wo ihr Herz schlägt.

Jedenfalls, Stokowski verstehe ich weniger als sachliche Journalistin, sondern mehr als Aktivistin, die in 90 % der Fälle andere Meinungen vertritt als ich. Von daher- wenn ich eh weiss, was kommt , lese ich es auch nicht mehr.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von Benedikte am 20.11.2019, 11:41 Uhr

ich glaube, keiner unterstellt Dir, dass Du lange Texte selber schreibst.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von SassiStern am 20.11.2019, 11:46 Uhr

Klingt für mich eher so als ob da jemand mit dem "linken Mob" sympathisiert?

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Maaßen, nicht Maas - oder?

Antwort von Rucolaendivie am 20.11.2019, 15:11 Uhr

Hans-Georg Maaßen (CDU) ist der ehemalige Verfassungsschutz-Chef, Heiko Maas (SPD) der jetzige Außen- und frühere Justizminister.

Ansonsten: guter Beitrag.

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Re: Maaßen, nicht Maas - oder?

Antwort von Hase67 am 20.11.2019, 15:26 Uhr

Ja, natürlich. Danke!

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von claudi700 am 20.11.2019, 16:32 Uhr

auf jeden fall. sieht man ja an ihren postings.

dieser artikel ist widerlich. die anti-faschisten sind die neuen faschisten, schrecken vor nichts zurück und verkaufen ihre widerlichen gewalttaten und kruden ideen als menschlich und richtig.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von Hashty am 20.11.2019, 19:39 Uhr

Sorry, da nimmst du dich ein wenig zu wichtig.
Meine Intention ist eine komplett andere und hat mit dir und Konsorten mal so gar nichts zu tun.

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Re: Das Märchen vom linken Mob (Kolumne, nein, nicht von mir geschrieben)

Antwort von Shanalou am 21.11.2019, 8:01 Uhr

Ich glaube, du hast keine Ahnung, was Faschismus überhaupt ist.

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Davon geh ich eigentlich auch aus Benedikte. Ewiglange Posts sind eher dein Ressort...

Antwort von Hashty am 21.11.2019, 13:53 Uhr

Aber es wurde mir mal vorgeworfen, dass ich es nicht ausdrücklich dazu geschrieben hatte.
Hatte ich zwar, aber die, die es mir vorgeworfen hatte, wollte halt rumpöbeln.
Damit diese(n) Dame(n) nichts mehr zum pöbeln haben, zumindest nicht in dieser Richtung -es bleibt immer was zum Pöbeln für eine bestimmte Gesellschaftsschicht übrig - dieser Zusatz schon im Betreff

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