Streik

Also Augen auf bei der Berufswahl finde ich etwas hart. Ja sollen sich doch alle nen anderen Job suchen. Dann wird wieder gemeckert, dass es so wenig Kitaplätze gibt und der berufliche Wiedereinstieg für frische Muttis so erschwert wird.
Es gibt nunmal Berufe, die benötigt werden, die man auch gerne macht, wo aber was anderes nicht stimmt.

Ich bin Erzieherin und absolut zufrieden mit dem Lohn. Woran das liegt weiß ich nicht. Vllt weil ich bescheiden bin und zu schätzen weiß, was ich hab. Vllt aber auch, weil man in anderen Bundesländern weniger verdient und tatsächlich schauen muss, dass es genug ist.

Allerdings gehts nicht nur ums Gehalt, sondern darum, dass sich so viel immer wieder ändert und der Druck steigt. Man muss so viel nebenher machen, dass die Gesundheit auf der Strecke bleibt. Es sieht ja teilweise auch schlimm aus mit dem Erzieherausfall.
Mich persönlich stört es wirklich, nach der Arbeit weiter "arbeiten" zu müssen. Man kann nicht wirklich Feierabend machen. So viel Schreibkram (und es wird immer mehr vorgegeben), so viel Dokumentation, Planung, Vorbereitung, Reflektion usw. Der Kopf rattert selbst abends im Bett weiter. Und dann diese Undankbarkeit (damit meine ich nicht das Geld). Da lässt man die eigene Familie auf der Strecke (und die eigene Gesundheit), um alles optimal zu erledigen und dann wird es nur mit nem Kopfnicken hingenommen und das nächste mal gibts noch mehr zu erledigen.

Und dann die Tatsache, dass man teilweise mit 20 Kindern allein ist (in meinem Fall 2-3jährige) und die Verantwortung riesig ist. Und der Lärmpegel, denn die Gruppen werden ja zusammengelegt.
Genauso aber auch die Anforderungen, denn nur weil man allein ist, soll der Rest ja nicht auf der Strecke bleiben. Natürlich sollte man dann mit 20 Kindern ohne die Aufsichtspflicht zu verletzen Angebote machen. Und raus gehen (nicht in den Garten, sondern richtig raus). Und lass dann doch mal irgendwas passieren - was ist dann mit den restlichen Kindern?

Das jetzt nur mal so grob erklärt...