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Geschrieben von Fredda am 06.10.2012, 16:24 Uhr

Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Internat?
Nachhilfe?
Treten?

Er sackt im Moment in den Hauptfächern ab, u.a. weil die Schule aus Lehrermangel das Orchester, den Kunst- und den Religionsunterricht für seine Klasse gestrichen hat, die so seine Regenerationsoasen waren (leider gibt es dafür keine Freizeit, sondern Klassenlehrerstunden mit Filmen, Rechtschreibtraining etc) und sagt, er würde so gerne mehr machen, hat aber keine Zeit dafür.

 
33 Antworten:

Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von Kalleleo am 06.10.2012, 16:34 Uhr

Käme ein Schulwechsel in Frage?
Wäre er denn bereit diese Schule zu verlassen?
Die Kosten für ein Internat sind beträchtlich.
Glaubst du das die derzeitige Entwicklung anhalten wird?
Wie schätzt er es ein?

Bestünde die Möglichkeit das die Schule einen Musiklehrer von einer Musikschule engagiert um das Orchester am Leben zu halten?
Vielleicht kann der Förderverein unterstützend einwirken?

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von fille am 06.10.2012, 17:02 Uhr

einen rat kann ich nicht geben, habe das aber auch schon mit einem meiner kinder durch bzw. immer noch mitten drin. hochbegabt, aber immer wieder in der schule "auf kippe" und auch oft mit blauem brief vor dem zeugnis. letztlich ist das kind immer durchgekommen und ich hoffe auf den wechsel zum kurssystem in der oberstufe - so sehen das auch die lehrer.
in einem hauptfach habe ich nachhilfe organisiert, vor allem aber dem kind die eigene verantwortung für die schule klargemacht.
internat kam für uns nicht in frage. wir haben also eher deine letzteren beiden möglichkeiten gewählt. in diesem schuljahr beginnt es ganz gut...
trotzdem ist es schwer mit anzusehen, wie das kind seine möglichkeiten absolut nicht nutzt.

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von Fredda am 06.10.2012, 17:03 Uhr

Ich laboriere grad an Sprachferien nächste Ostern oder nächsten Sommer... Mit Sport dazu, dann könnte das geraten...

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von fille am 06.10.2012, 17:07 Uhr

ich habe auch immer wieder zusätzliche anreize und angebote für dieses kind organisiert. mittlerweile mache ich das nicht mehr, denn diese kompensieren nicht den schulalltag. nach diesem schuljahr beginnt aber die oberstufe und ich hoffe, mit den selbstgewählten kursen läuft es dann besser.

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von Kalleleo am 06.10.2012, 17:11 Uhr

Sprachferien sind gut.
Mein Sohn hatte sich damals leider völlig verweigert.
Ich weis ja nicht wie alt Dein sohn ist,aber ich habe damals die Möglichkeit beim Schopf gepackt und meinen Sohn in der Ferien in einem kleinen Laden für gebrauchte Computerspiele arbeiten lassen.
Die Inhaber waren zwei Studenten,beide gaben das typische Bild eines Nerds wieder.
Sie haben ihn echt mit eingebunden,Er sollte Beurteilungen über Spiele schreiben,Verbesserungen anregen.
Nach den Ferien war zumindest der Hauch von Ehrgeiz zu spüren.

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von Fredda am 06.10.2012, 17:30 Uhr

Er ist 12. Und im Moment zumindest von der Idee Ferien, Sport & halt Englisch ganz angetan... In der Beratungsstelle wurde mir übrigens gesagt, dass Hochbegabte meist erst in der Oberstufe ihr Potential entfalten könnten. (Bei mir hat das damals auch gestimmt, ich habe die Grundschule gehasst, die Unterstufe erduldet, die Mittelstufe hingenommen und die Oberstufe genossen.)

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von sun1024 am 06.10.2012, 17:38 Uhr

Schick ihn hier vorbei, meiner ist auch 12...

Du kannst natürlich jetzt mehr Nachmittagsprogramm auftun (gibt ja genügend Angebote mit Musik und Kunst außerhalb der Schule) - das wird allerdings nichts an dem nervigen Unterricht ändern... Mein Sohn genießt die Abwechslung nach der Schule trotzdem, ob es nun Sport, Schach oder Pfadfindern ist...

Leider ist Schule, so wie sie bei uns läuft, echt nicht für hochbegabte Schüler gemacht... :(

LG sun

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von cosma am 06.10.2012, 17:42 Uhr

Wie ist er getestet ?
Unser grosser hatte nach stark positivem HAWIK II immer eine Schulpsychologin fuer Fragen und Extrawünsche an der Seite.
Er Hätte springen können, auch für einzelne Fächer und ein Gymmi hat eine HB Klasse.
Er hatte sich allerdings gegen das alles entschieden und ist auch so ganz herkömmlich sehr zufrieden und schreibt halt bei Langeweile auch keine besonderen Noten ...

Hattet ihr sowas nach Testung nicht ?

LG

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von Fredda am 06.10.2012, 17:57 Uhr

Er musste schon in der GS getestet werden und Begleitung irgendwelcher Art gibt es hier leider nicht. Noten sind solala (derzeit 7. Klasse Gym), er macht Judo, spielt Schlagzeug und hat halt Konfirmationsunterricht, mehr geht an Nachmittagsprogramm bei 3 Kindern auch nicht... Sein Lesealter lag schon mit 8 bei 17 Jahren und Lesefutter gibt es auch genug, auch Experimente, Sozialkontakte etc. - nur die Schule hakt halt.

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von Kalleleo am 06.10.2012, 17:57 Uhr

So war es auch bei meinem Sohn.
Ab der Oberstufe verstärkte sich sein Interesse.
Er gewann Strukturen,bis dato glaubte ich schon fast nicht mehr daran das er jemals aus seinem Chaos herausfindet.

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von Jari am 06.10.2012, 18:03 Uhr

Hallo,

habe eine fast 12jährige Tochter zu bieten. Bei uns in M-V ist zur siebten gerade der Wechsel ans Gymnasium, so dass das gerade noch halbwegs spannend ist. Wir werden sehen, wie es sich weiter entwickelt. Nach der Horrorgrundschulzeit kann alles nur besser werden. Die Kassen 5 und 6 gingen, dank sehr guten und engagierten Lehrern, die immer nebenbei gefordert haben. Ergebnis der Elterngespräche war dennoch immer so, dass sie auf maximal 60% läuft. Wir werden sehen, wie es weitergeht. Zur Zeit gibt es an der Schule AG Robotik, wo sie mit den 9.-Klässlern programmiert die AG Debattieren, wo sie mit dem Lehrer viel Spaß hat. Das sind so die Highlights der Woche, der Rest läuft so nebenbei, mit viel Hausaufgabenkrampf. Wie sagte ihre Grundschullehrerin, du weißt aber sie kannes, als ich nach den 4 und 5 schon ziemlich verzweifelt war. Verweigerung pur, furchtbar.Letztes Jahr war chinesisch sehr spannend, da die Lehrerin neben chinesisch nur englich sprach.
Sprachferien finde ich eine gute Idee, kennst du leolingo, die haben auch Kombi Sport und Sprache, auch auf Rügen, veilleicht wäre das ja auch was für euch. Betreuer sind aber nur Muttersprachler, was ich gut finde.

Schulpsychologen bringen bei uns irgendwie nicht so viel. Bis du da ein Termin hast, ist das Schuljahr auch schon fast vorbei.

Zwar nicht viel hilfreiches, aber ein du bist nicht allein, fehlt mir manchmal schon.

LG Janet

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cosma, in welchem gelobten (Bundes-)Land lebst du?

Antwort von sun1024 am 06.10.2012, 19:11 Uhr

Also hier in NRW interessiert ein Testergebnis niemanden...
Beim Schulpsycho waren wir auch schon mal während der Grundschulzeit, aber den haben wir von uns aus aufgesucht, weil Sohni nur am Gammeln war in der Schule. Und der ändert auch nichts an dem, was in der Schule passiert.

In der Grundschule wurde er allerdings wenigstens in Mathe eine Klasse höher unterrichtet (was aber nur dem Goodwill der Lehrerin zu verdanken war und kein übliches Modell war) - nur haben wir nach der Grundschule leider kein Gymnasium gefunden, das bereit gewesen wäre, dieses Modell weiter zu führen... also hat er die 5. Klasse Mathe quasi 2x gemacht...

*seufz* ich denk lieber nicht weiter drüber nach, ärgert mich zu viel...

LG sun

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von Annas Truppe am 06.10.2012, 19:25 Uhr

Hallo Fredda,

was sagt denn dein Sohn selbst konkret zum Absacken und was die Lehrer ? Hat dein Sohn seit diese Kurse gestrichen wurden seine Mitarbeit total eingestellt ?
Sprachferien sind sicher prima, aber "rettet" ihn das in den nächsten Monaten ? Es ist sicher wichtig gegenzusteuern bevor sich eine evt. Verweigerungshaltung verfestigt.

Bei meinem genau so alten Sohn war es in Klasse 6 leider schon fast so weit.
Zum Glück hat der Direktor der Schule ein außerordentliches pädagogisches Händchen und sich des Sohnes angenommen. Nun haben die beiden alle paar Wochen ein Privatissimum und Sohn wird gecoacht.
Ein Glücksfall, ich weiß und hoffe, dass es wirkt. Nach den ersten Wochen sieht es so aus.
Evt. auch eine Idee für euch ? Eltern sind dafür aber natürlich (;-) total ungeeignet; vielleicht gibt es einen Opa, Onkel oder Freund der Familie.


Gruß und Zufriedenheit und Erfolg für den Sohn
Anna

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Re: cosma, in welchem gelobten (Bundes-)Land lebst du?

Antwort von cosma am 06.10.2012, 19:30 Uhr

Huhu,

Ich leb in bw und unsere Stadt hat sogar eine HB-Beauftragte ... Mit dem Charme von Tante Prüsselius aus Pipi Langstrumpf *gg

Aber w.g. war das auf der Grunschule big Thema, seit dem Gymmi schwimmt er mit, bringt auch mal schlechtere Noten heim, ist aber insgesamt zufrieden.

Fredda mach Dir keinen Stress, der geht schon seinen Weg, in dem Alter ist Schule halt das letzte was die interessiert, HB oder nicht spielt da glaub ich keine Rolle.

Meiner macht viiiiel Sport und kann auch gut chillen, er ist eigentlich ganz verträglich wenn man die schulischen Leistungen weitestgehend ignoriert ...

LG !

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von schneggal am 06.10.2012, 20:54 Uhr

Es ist doch immer wieder interessant, wie häufig Eltern von HB Kids mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen haben...
Da denkt Otto-Normal-Verbraucher oftmals zu unrecht mit Neid über die vermeintlichen Superkinder und im Endeffekt haben sie es in diesem Schulsystem doch so schwer...

Zur Zeit weiß ich ehrlich gesagt auch nicht weiter und hoffe schwer, dass die Liebe zum Latein anhält und sie nun über Englisch hinweg rettet bzw der Groschen des Lernens irgendwann doch noch fällt.

Einen Rat für dich habe ich leider nicht....bin selber zu ratlos...

LG schneggal

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Interessant..

Antwort von stella_die_erste am 06.10.2012, 21:46 Uhr

welche Antworten kommen, wenn Fredda so eine Frage stellt.

Andere werden förmlich "zerlegt", wenn sie das böse Wort nur am Rande erwähnen oder es gar wagen, diesbezüglich über Probleme mit ihrem Nachwuchs zu berichten bzw. um Rat zu fragen.

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Re: ja, aber

Antwort von Annas Truppe am 06.10.2012, 22:14 Uhr

Hallo stella,

irgendwie vielleicht interessant, aber dann doch nicht überraschend und deshalb auch wieder nicht so interessant ;-)

Manche Zickerei um das Thema habe ich hier bereits mitbekommen, allerdings eher am Rande bzw. nachdem bereits viele extreme negative Posts kamen. Da "muss" ich dann nicht mehr schreiben.
Im Prinzip bin ich aber immer bereit zu dem Thema Erfahrungen beizusteuern, lese aber auch nicht so regelmäßig mit. Heute hat es einmal gepasst.

Letztlich glaube ich aber nicht daran, dass es in diesem Forum _den_ entscheidenden Tip geben kann. Dafür sind das Thema und die Kinder zu vielschichtig.

Gruß Anna

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Treten

Antwort von lotte_1753 am 06.10.2012, 22:36 Uhr

im Zweifel. Verstehe ehrlich gesagt den Zusammenhang nicht. Weder Orchester, noch Kunst und schon gar nicht Religion haben viel mit Intelligenz zu tun.

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von lotte_1753 am 06.10.2012, 22:46 Uhr

Was bedeutet der Satz: sein Lesealter lag mit 8 bei 17 Jahren? Mit 15, 16 habe ich die Klassiker gelesen. Las Dein Kind mit 8 Dostojewski, die Buddenbrooks und Karl Marx? (Naja, er müsste das ja dann eigentlich schon mit 7 gelesen haben.) Wenn nein, was bedeutet dieser Satz?

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Re: Treten

Antwort von Annas Truppe am 06.10.2012, 23:36 Uhr

Hallo lotte,

ein vorsichtiger Einwand : Natürlich gibt es diesen unmittelbaren Zusammenhang nicht, aber das hochbegabte Kind "funktioniert" häufig anders. Das können wir Erwachsene nicht nachvollziehen, denn hochbegabte _Kinder_ sind wir ja nicht.

Die landläufige Theorie geht in die Richtung, dass das hochbegabte Kind Herausforderung und "Futter" in gerne auch einem ganz nebensächlichen Fach braucht, um ausgelastet zu sein, um dann dank innerer Ausgeglichenheit auch in den (schulischen) Hauptfächern die dank der Veranlagung eigentlich sehr einfach zu erreichenden Bestleistungen zu erbringen.
Sicher sind viele hochbegabte Kinder anders, "einfacher", aber viele sind halt genau so.

Andererseits heisst "hochbegabt" auch nicht unbedingt, dass die Anlage für Bestleistungen in allen klassischen Fächern gegeben ist. Nicht wenige Kinder haben eine partielle Hochbegabung, z.B. in Mathematik und die gerne kombiniert mit einer Lese-/Rechtschreibschwäche. _Das_ ist dann eine echte Herausforderung.

Prinzipiell bin aber bei dir : Ob hochbegabt oder eher durchschnittlich veranlagt - jeder soll aus sich das beste machen und wenn ein Kind sich faul zeigt und genau deshalb schlechte Leistungen abliefert, kann "treten" auch mal angesagt sein.

Gruß Anna

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@stella

Antwort von Jari am 07.10.2012, 6:47 Uhr

Also ich für meinen Teil hätte genauso geantwortet, wenn jemand anders die Frage gestellt hätte. Es ist eben manchmal nicht einfach mit einem HB-Kind. Und mir persönlich fehlt da machmal ein, du bist nicht allein mit deinem Problem. Im persönlichen Umfeld ist das manchmal eher schwierig. Nicht bei den richtigen Freunden, aber der Rest verliert sich schnell in Neid und Missgunst.

LG Janet

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von Petsy am 07.10.2012, 10:40 Uhr

Wir haben hier auch ähnliche Probleme.

Wenn es nach meinem Kind ginge, bestünde der Stundenplan nur aus Englisch, Spanisch und Chemie. Alles andere ist langweilig...

Beschwerden richtet sie an Kinderarzt, Mittelstufenleiter und Psychologin.
Und von allen kommt die Antwort: In der Oberstufe werde es besser.
Sie könnte jetzt zu Englisch, Latein und Spanisch noch Dänisch lernen. Will sie aber nicht.

Ich versuche mittlerweile so gelassen wie möglich zu bleiben.
In der Hoffnung, dass die nächsten 1,5 Jahre schnell vergehen.

Alle Aktivitäten nebenbei (so meine Erfahrung), scheinen an der Langeweile in der Schule nichts zu ändern.

Ich habe noch nie verstanden, warum dieses Thema so ein Pulverfass ist, denn für Eltern und Kinder ist es sicher nicht leicht, wie man hier auch immer wieder lesen kann.

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Re: Treten

Antwort von lotte_1753 am 07.10.2012, 19:01 Uhr

Früher sagte man zu partieller Hochbegabung in Mathematik: hey, Heinzchen ist aber gut in Mathe, aber seine Aufsätze sind Mist. Was ich damit sagen will ist, dass mir Kinder überdiagnostiziert erscheinen. Hier im Forum sind die Reaktionen auf Probleme mit einem zappeligen Kind entweder HB oder AD(H)S. Da auch Psychologen bezahlt sein wollen - und es bei IQ-Tests von Kindern eine enorme Standardabweichung gibt - schiessen die HB-Kinder aus dem Boden wie Pilze. Hochbegabung ist definiert als die 2% eines Jahrgangs. Hochbegabtenelternstammtische dürfte es also eigentlich nur in grösseren Städten geben, selbst wenn man von der völlig unrealistischen Annahme ausgeht, dass 50% "erkannt" werden (die meisten sind ja einfach nur sehr gute Schüler!). Ebenso "HB-Klassen". Können sich die Kinder ja leicht ausrechnen.

Dann sind wir also bei dem Problem, dass in den Schulen die Binnendifferenzierung nicht (mehr?) funktioniert und schlaue und geförderte Kinder sich langweilen. (Und das wundert mich nicht, wenn ich hier sehe, dass die Kinder in Mathe stupides Päckchenrechnen machen.) Das muss ich aber (a) nicht mit einem selbstverliebten Label versehen und, wichtiger, (b) muss ich dem Kind keine "Diagnose" stellen. Letzteres ist doch eine selffulfilling prophecy. Insofern reagiere ich bei solchen Fragen wie im AP etwas pikiert. Ich wüsste aber zirklich gerne was es mit der Lesekompetenez der 8jährigen auf 17-jährigem Niveau auf sich hat. Das hört sich für mich nach ziemlichem Humbug an.

p.s. Ich spreche jetzt nicht von den Höchstbegabten, da dürfte es statistisch in diesem Forum aber nur einen oder max. zwei geben. Eins ist schon das Kind von Stella.

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Re: Treten

Antwort von Jari am 07.10.2012, 19:21 Uhr

Hi,

wenn es immer so einfach wäre. Ja bei uns waren es die Lehrer, die unbedingt diese Diagnose benötigten. Ich habe immer gesagt, es nützt mir nichts, wenn ich weiß was mein Kind für ein IQ hat. Ich habe es deswegen nicht mehr oder weniger lieb als vorher. Auch aus meiner Sicht wird viel zu schnell von Hochbegabung geredet. Das wird nämlich für die wirklich Hochbegabten dann auch zum Problem, weil ihre wirklichen Probleme nicht mehr so ernst genommen werden.
Die Binnendifferenzierung funktioniert in den meisten Schulen eben überhaupt nicht. Nicht unbedingt, weil die Lehrer es nicht wollen oder können, wobei es auch dort sehr besondere Exemplare gibt, sondern weil das Schulsystem zu starr ist.

Diesen sprachlichen Stand bekommt man im Rahmen des Test mitgeteilt, war jedenfalls bei uns so. Es heißt einfach, dass es das Sprachverständnis und den Wortschatz eines xxjährigen hat, und somit solche Texte verstehen kann. Lesen muss es solche Sachen deswegen nicht zwingend. Mein Kind liest zur Zeit neben vielen anderen Büchern völlig freiwillig die Klassiker, sei es Romeo und Julia, Effi Briest oder den Schimmelreiter. Sie hat Spaß daran, also lass ich sie lesen. Wir reden im Nachgang darüber, und ich stelle fest, ja sie hat den Inhalt und auch die feinen Zwischentöne vesrtanden.
Statistisch ist es sicher so, dass Hochbegabung relativ selten auftritt und das ist, denke ich auch so. Und ich kann für M-V sagen, dass es relativ schwierig ist, Eltern zu finden, die ebenfalls solche Kinder haben. Insofern stimmt die Statistik hier jedenfalls. Wenn du aber von einem Jahrgang 2 % nimmst, sind das immer noch recht viele Kinder, die sich zwar auf Deutschland verteilen, aber es ist eben auch nicht unwahrscheinlich, dass sich einige Eltern in diesem Forum zufällig treffen.

LG Janet

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Re: Treten @lotte

Antwort von Annas Truppe am 07.10.2012, 19:40 Uhr

Hallo lotte,

insgesamt bin ich da ja wirklich bei dir, wie es so neudeutsch heißt ;-)

Dass Kinder "überdiagnostiziert" sind, unterschreibe ich sofort. In den wenigsten Fällen sehe ich die Überprüfungen aber von den Eltern gewollt sondern vielmehr von der Schule angeraten bis hin zu "verlangt". So jedenfalls meine Erfahrung seit immerhin 9 Jahren Schule mit nun 5 Kindern. Eine Lehrerin hat in einer ersten Klasse schon nach 4 Wochen den Eltern von 7 Kindern (= 1/4 aller Schüler) verkündet ihr Kind habe sicher AD(H)S und müsse dringend getestet und vor allen Dingen therapiert werden.

Auch sonstiges vermeintlich ungewöhnliches Verhalten führt gerne zur dringenden Testempfehlung (so kam auch mein Kind zur Testung, weil er der Lehrerin in Klasse 1 teilnahmslos gegenüber saß; ich fühlte mich sehr genötigt. Seitdem lasse ich kein Kind mehr testen und dieses Testergebnis hat hier auch niemanden schlauer gemacht, was man denn nun machen könnte).

Binnendifferenzierung klappt m.E. heute nicht und hat früher auch nicht geklappt. Da darf ich mich mal kurz anführen : Ab Klasse 8 hatte ich in Mathe Meldeverbot, weil ich ja sowieso alles wusste. Damals fand ich die sichere 1 cool, inzwischen sehe ich das differenzierter.

Verzeihung fürs Abschweifen... Es bleibt jedenfalls dabei, dass hochbegabte Kinder offenbar anders "funktionieren". Es gibt auch überhaupt keinen Grund, darauf besonders kritisch, neidisch oder wie auch immer abwehrend zu reagieren (tust du nicht, aber manche andere). Denn diese evt. eine Gehirnwindung mehr bringt im täglichen (Schul-) Leben kaum etwas, macht gelegentlich die Dinge nur komplizierter. Einen um 5 Ecken herum gedachten Mathe-Lösungsweg muss man erst einmal gewillt sein nachzuvollziehen...

Die Aussage zur Lesekompetenz fand ich btw auch irritierend und warte auf die Antwort.

Gruß Anna

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von LuLeMami2012 am 07.10.2012, 21:17 Uhr

Hallo an Fredda und alle anderen. Ich habe mich durch alle eure (26) Beiträge gelesen und möchte auch etwas dazu sagen. Zuerst eine Frage, die mir bei fast allen Beiträgen während des Lesens immer wieder in den Sinn kam: wieso redet ihr von diesem Schulsystem, als ob unsere Kinder dazu verdammt wären, dort hinzugehen. Es gibt doch Alternativen. Und danach fragte Fredda auch anfangs: Internat? Nein, aber z.B. Montessori! Mein Sohn, leider auch hochbegabt, ist dort gleich eingeschult worden und geht jetzt in die dritte Klasse. Letztes Jahr wurde er erneut getestet, einmal schon im Kiga.
Mir tun hochbegabte Kinder oft leid, ist ihr Grundgefühl im Tagesverlauf doch oft Langeweile. (Ich weiß, Langeweile ist kein Gefühl, trotzdem.) In der Schule war schon so`n stupides Zeug dran, das sie lieber aus dem Fenster gesehen haben oder in ihre Traumwelt geflüchtet sind, als sich das anzutun. Denn sie sacken ja mit ihren Leistungen ab, weil sie sich nicht auf dieses, für sie zu niedrige Niveau begeben wollen, nicht, weil sie nicht lernen wollen oder können. Sie wollen etwas anspruchsvolleres lernen!!!Sie langweilt dieser 0/8/15-Scheiß, der für alle durchschnittlichintelligenten Kinder gerade noch erträglich ist.
Und kaum aus der Schule zuhause, müssen sie wieder irgendwas machen, was sie weder wollen noch fordert. Abgesehen von Hausaufgaben und lernen. Sie spielen dann mit anderen Kindern, die nicht auf ihrem Niveau sind-nicht feindselig gemeint- wo also auch kein befriedigender Austausch stattfindet, oder gehen in irgendein Training, also Sport oder was mit Sprachen. Auch dort wird nicht auf sie speziell und ihre schnelle Auffassungsgabe eingegangen, ausser es ist Privatunterricht, vielleicht.
Ich stelle mir das oft vor, als würden wir als Erwachsene den ganzen Tag mit Klein-oder Vorschulkindern verbringen und es gäbe keinen Erwachsenen, mit dem wir uns austauschen könnten!Niemand der uns verstehen kann, der so ist, wie wir. Unsere hochbegabten Kinder sind auch so isoliert, eben, weil es so wenige gibt. Mit was für einem Frust sie oft abends ins Bett gehen!!!Fragt sie mal.
Kann es denn die Lösung sein, zu hoffen, dass es "in den nächsten Jahren an den weiterführenden Schulen, besser wird, weil sie dann kapiert haben, dass sie lernen müssen"? So ungefähr hat jemand geschrieben. Sie müssen das nicht kapieren, sie wissen es! Aber sie wollen nicht, weil es sie permanent unterfordert!!!Wollt ihr jeden Tag mit 3-Jährigen Fingerspiele machen und danach im Sandkasten spielen?!!!
Die Lösung ist, meiner Meinung nach, den Kindern ein Lernen zu ermöglichen, wo sie nach ihrem eigenen Tempo und Interessen lernen können, z.B. in altersgemischten Klassen, wie die meines Sohnes, 1.bis 4.zusammen.
Kinder kommen von Natur aus neugierig und wissbegierig auf die Welt, leider zerstört das unser Bildungssystem, oft schon im Kiga. Ansonsten kann man darauf vertrauen, dass Kinder lernen, sich Wissen aneignen, weil sie es WOLLEN!!!

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@lotte wegen der "2 %"

Antwort von sun1024 am 07.10.2012, 22:11 Uhr

Komisch, dass es für auffälliges Lernen in der anderen Richtung sogar eigene Schulen gibt ;) ... nicht nur eigene Stammtische.

2 % von einem Jahrgang, das heißt in jeder Schule sitzt in jedem Jahrgang minestens ein hochbegabtes Kind (wenn ich mal von zweizügig ausgehe) - find ich gar nicht soooo selten. Häufig genug, sich darüber auszutauschen.

Fredda hätte natürlich genauso gut schreiben können "Mein vielseitig interessiertes Kind, das gut in der Schule ist" oder "mein Kind, das komplex denkt und dem vieles nur so zufliegt" oder "mein Kind, das schnell und gut lernt und versteht" oder so. Ändert aber nix am Problem. Eigentlich macht es das sogar genauer, dass sie ihn als "hochbegabt" bezeichnet - denn das bedeutet, der Junge denkt um EINIGES komplexer als der "Normalo". Das ist ja nicht als Angeben gemeint, sondern erstmal nur als Zustandsbeschreibung, mit allen Vor- und Nachteilen. Stell dir einfach vor, als "Normalo" würdest du unter lauter Geistigbehinderten leben (das ist der gleiche Abstand an IQ-Punkten wie Hochbegabter - Normalo) - da hast du sicher auch ab und zu Probleme, mit deiner Umwelt klar zu kommen.

Ich stimme dir zu, dass nicht alles mit einem IQ-Wert zu erklären ist und darum getanzt werden muss, aber ich finde es auch nicht schlimm, es manchmal einfach beim Namen zu nennen. Wenn man ein Kind hat, was begabt im Fußball oder am Klavier ist, darf man das sagen, aber wehe, das Kind kann gut denken... dann muss man immer demütig herumdrucksen?

In diesem Fall fand ich es nicht störend, dass der Junge als "hochbegabt" bezeichnet wurde, das hat schnell erklärt, wo das Problem liegen könnte... oder?

LG sun

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Re: Was mache ich mit meinem hochbegabten Kind...

Antwort von Jari am 08.10.2012, 6:19 Uhr

Hallo,

die Möglichkeit der Montessorischule gibt es aber nicht überall. Bei uns auch oft nur bis zum Ende der Grundschule, somit besteht dann das Problem ab der 5. Klasse wieder genauso und der Frust sitzt noch tiefer. Sun hat es glaub ich geschrieben, Ergebnis war dass der Stoff der 5. Klasse in Mathe im Prinzip 2x gemacht wurde. Super, da hätte meine Tochter sich komplett verweigert. Da hätten wir alle, Lehrer, Eltern und Kind viel Spaß gehabt. Nicht das ich das gut finde, ich predige auch ständig, dass bestimmte Dinge einfach mal gemacht werden müssen, auch wenn sie eben keinen Spaß machen. Aber schwierig wäre es geworden.

Internat ist auch nicht für jedes Kind die Lösung. Ich kenne 2 Kinder, denen das gut getan hat. Meine Tochter würde momentan jedenfalls eingehen. In 2 Jahren mag das anders aussehen.Aber eigentlich möchte ich sie auch lieber hier in unserem Familienverband haben und den Alltag erleben.

Meine Tochter hangelt sich dann immer von Wettbewerb zu Wettbewerb (Matheolympiade, Englischolympiade etc) durchs Schuljahr, das sind dann ihre Highlights, wo sie dann ihren Kopf auch mal ein bißchen anstrengen muss.


LG Janet

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Vielleicht mal überlegen, ob der möglicherweise gar nicht so hochbegabt ist???

Antwort von Sailor am 08.10.2012, 9:01 Uhr

Wenn ein Schüler in den Leistungen absackt, dann liegt das meist daran, dass er mit dem Stoff überfordert ist. Wenn das zum Dauerzustand wird, sollte der Wechsel auf eine weniger anspruchsvolle Schulform angestrebt werden.

Klar, ist ne Binsenweisheit, aber manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

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@Sailor

Antwort von leaelk am 08.10.2012, 9:22 Uhr

Schon mal was von Underachievern gehört????
Das sind die Kinder, die in der Schule abschalten, weil es so langweilig ist.

Und es ist nichts Neues, das gerade die hochbegabten Kinder oft Schulversager sind, weil ihnen das Schulsystem überhaupt nicht gerecht wird.
Und viele Schulen lassen sich leider überhaupt nicht auf Förderung ein und sind nicht bereit irgendetwas zu ändern. Traurig aber wahr.

LG leaelk

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Re: Vielleicht mal überlegen, ob der möglicherweise gar nicht so hochbegabt ist???

Antwort von AndreaL am 08.10.2012, 9:28 Uhr

Hmm...

Ich habe das jetzt öfter gelesen. Und denke auch eher an eine (faule) Ausrede vom Pubertisten, warum er schulisch nachlässt...

In der Altersstufe lassen alle nach *seufz*... oder zumindest die meisten. Wo ist der Zusammenhang mit Orchester und Kunst und Religion?? Meiner würde liebend gerne den ganzen Tag am liebsten Filme in Englisch drehen. Da würde er absolute Högschd-*g*-Leistungen abliefern.

Immerhin kann er Englisch/Bili in der Schule lernen, Filmen leider nicht.

Trotzdem muss er weiterhin mitarbeiten *nütztjanix* und die Stofffülle wird auch nicht weniger...

Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass ein IQ-Wert - einmal erhoben - kein statischer Wert für den Rest des Lebens ist. Meint hier, wann wurde der IQ-Wert ermittelt?

Ich kenne übrigens ein hochbegabtes Kind in diesem Alter, was selber merkt, wenn die IQ-Werte nochmal anwachsen. Kein Geschenk für die Mutter...

Genauso wie ich ein im Kiga-Alter hochbegabt getestetes Kind kenne, was jetzt 15 ist und sämtliche Jahre auf dem Gym bislang mit Notendurchschnitten um und über 3 absolviert hat. Effekt der HB also nahezu Null.

Damit will ich sagen, dass ich das Konstrukt der Hochbegabung nicht anzweifele... In diesem Fall aber den Zusammenhang nicht finde *sorry*. Pubertät macht auch vor einer Hochbegabung nicht Halt :-)).

VG

Andrea

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Re: @lotte wegen der "2 %"

Antwort von lotte_1753 am 08.10.2012, 16:25 Uhr

So nicht ganz richtig, denn selbst bei einer unrealistisch hohen "Aufklaerungsquote" von 50% - und nur Eltern solcher Kinder treffen sich bei Stammtischen usw, ist es ein Kind in einer 4-zuegigen Klassenstufe.

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Re: Vielleicht mal überlegen, ob der möglicherweise gar nicht so hochbegabt ist???

Antwort von mama von Joshua am 11.10.2012, 17:25 Uhr

Gute Leistungen haben nur bedingt etwas mit hoher Intelligenz zu tun.
Fleiss, Disziplin etc. gehören da auch schon dazu. Aus diesem Grund kann z.B. ein nicht HB-Kind, das aber gerne und fleissig lernt bessere Zensuren haben, als ein HB-Kind, das nur sporadisch in die Bücher schaut.

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