Ich grätsche mal hier oben rein

Eigentlich interessiert mich das Thema nicht, aber nun geht es um "sich anpassen" und man verbietet nicht, sich die Beine zu rasieren, wenn sie sich schlecht fühlen etc.

Okay.
Mag sein, es ist ziemlich harmlos, sich als Kind die Beine zu rasieren.
Aber was dahintersteht ist:
Paß dich an, dann geht´s dir gut.

Vielleicht bin ich gerade bes. sensibilisiert für das Thema, weil ich ein Buch über die Nazizeit höre, in dem die Juden mehr und mehr ausgegrenzt werden.
Sensibilisiert dafür bin ich eh, wir sind hier immer etwas anders, da hätten auch rasierte Kinderbeine nichts genützt.

Aber bei einem Thema wie diesem fällt mir auch immer eine dänische Kolumnistin, Satirikern, Vortragshalterin, Comedian vielleicht sogar ein, früher Model übrigens (!!) LOTTE HEISE, die in einer Kolumne, die ich leider verloren habe, schon vor vielen, vielen Jahren, als ich noch ganz neu hier war, schrieb, daß alle ja so verzweifelt versuchen, Individualisten zu sein und anders als der spießige Nachbar:
ein anderes Auto, .ein anderes Wohnzimmer, ein anderes Kleid.
Aber wenn es dann zu den Unterschieden kommt, die man nicht ändern kann - Hautfarbe, Sprache, Akzent, Aussehen, Behinderung, Ausländer- = Fremdsein (?), Anderssein, dann ist die Toleranz, ja auch das Streben nach Individualismus, nach Anderssein, nach Unterschieden plötzlich weg - dann wird ausgegrenzt, Abstand gehalten, mit dem Finger gezeigt, getuschelt.

Und da stellt sich eben die Frage:
Fängt das bei der Haarfarbe an? Bei den behaarten Beinen und Achselhöhlen? Bei Tattoos? Bei Piercings? Beim Gewicht? Bei noch was anderem?
Wo ist denn da die Grenze - und mit welcher Begründung?

Mich erschüttert doch ein wenig, daß man lieber nachgibt und die kinder darin bestärkt oder es zuläßt, sich so anzupassen, statt auf die Meinung anderer zu blasen,die eigene zu vertreten und für sein Anderssein auch einzutreten.
Beine rasieren - Haare färben -- Tattoos - Piercing -- Markenklamotten --- Endlosspirale.

Gruß Ursel, DK