Schwanger und Schuldgefühle?

Hui.
So oder so ähnlich kann ich auch berichten.
Ich arbeite jetzt 10 Jahre in meinem Unternehmen. Habe die ersten Jahre geschuftet bis zum umfallen. Hab Umstrukturierungen durchgeführt, Prozesse umorganisiert usw.
Hatte keine Freizeit, nur Überstunden, jahrelang kein einzigen kranktag, trotz Erkältung.
Ich hätte eigentlich eine Fortbildung machen sollen.
War zeitlich aber nie möglich, wurde nie unterstützt, dauernd eine andere Ausrede.

Dann kam überraschend Kind 1, mit 35.
Trotz Diagnose unfruchtbar.
Die erste Rückkehr war noch ohne Probleme.
Ich konnte Teilzeit in EZ arbeiten, machte einen guten Job und wurde wieder schwanger. Wieder eine Überraschung.
Seit etwas über 1 Jahr arbeite ich wieder TZ in EZ, aber musste mir alles zurück erkämpfen.
Die Stunden wollten sie mir drastisch kürzen. Wir fanden nach langem hin und her eine akzeptable Lösung.
Meine Aufgaben sind jetzt völlig andere, ich habe halt irgendwas bekommen, damit sie mich beschäftigen können. Sie können mich ja nicht kündigen, da in EZ.
Es kamen dann einige Situationen vor, die mich nachdenklich gemacht hatten.
Also fing ich die Fortbildung endlich an, die mir vor 9 Jahren versprochen wurde.
Tja, keinerlei Unterstützung, obwohl es auf deren Wunsch war.
Gut, mich bringt es ja so oder so weiter, von daher habe ich es in Kauf genommen, selbst zu finanzieren (5.000€)
Nun wurde es immer schlimmer, im ganzen Team, das Verhältnis. Man lässt mich außen vor.
Ich bin eigentlich stellv. Teamleitung, aber werde nicht ernst genommen, Vorschläge laufen ins Leere, etc.
Bei Gehaltserhöhungen wurde ich übergangen, trotz 1 Jahr TZ wieder und seit 4 Jahren unverändertes Gehalt. Trotz neuer Aufgaben und auch hier Ideen.

Gut, dann muss ich eben schauen, dass ich das mache, was für mich gut ist.

Ich habe mich woanders beworben. Und alle Bewerbungen zumindest mit Vorstellungsgesprächen gestartet.
Ein Unternehmen ist interessiert.
Es könnte gut ausgehen.

Die krux an der Sache ist jetzt aber, bin wieder schwanger.
Ganz frisch.
Ich werde sehen, wie es sich entwickelt. Ob ich dennoch wechsle oder nicht.
Aber so oder so, ich suche mir was anderes.
Wenn das jetzt nicht klappt, dann nach der Geburt.
Und dann suche ich einen AG der mich nicht aufs Abstellgleis stellt, nur weil ich "Mutter" bin.
Das geht eigentlich niemand was an.
Es ist meine private Sache wann und ob ich Kinder bekomme. Das muss ich mit keinem AG absprechen.
Sowas geht nicht.
Und wenns dem AG nicht passt, dann tschüss.
Ich bekomme einen Job.
Klar, mit 3 Kindern ist es nicht leicht, aber ich sage, sie werden doch größer und selbständig.
Irgendwann ist man nicht mehr auf Hort & co und Ferienzeit angewiesen.
Das ist doch ein überschaubarer Zeitraum.
Wenn das der AG nicht unterstützt, soll er halt nur Männer einstellen.
In so einem Unternehmen muss ich nicht arbeiten, sollte keine Frau müssen!

Ich war immer sehr loyal, habe aus Rücksicht auf das Unternehmen viel verpasst und mir den Buckel krumm geschuftet.
Das ist nun leider vorbei. Selbst schuld .....
Ich lebe mein leben nur ein einziges mal und werde sowas wie die letzten 3 Jahre nicht mehr mitmachen.

Triff für dich deine richtige Entscheidung.

Wir haben zum Glück derzeit ein Überangebot an Jobs. Wer mit Lösungen und guten Vorschlägen kommt, wird doch mit Kusshand genommen.