Rat wegen Verhalten Freund (Trauer)

Mein Kind habe ich im vorletzten April in der 11. SSW nach mehreren Tagen Blutungen trotz zeitgerechter Entwicklung samt Herzschlag verloren und dabei selbst in der Hand gehabt. Danach musste ich dann zwei Mal ausgeschabt werden, weil ich im Nachgang der ersten Ausschabung (wegen Wehensturm) dann fast verblutet wäre und es eine Not-OP samt Anruf in der Blutbank gab.
14 Wochen zuvor hatte ich die erste Fehlgeburt.
Kurzum: Schön ist anders.

Ich habe damals auch mal geweint. Aber in der ganzen Zeit (Blutungsbeginn bis -Ende war fast ein Monat) habe ich zusammengenommen nicht so viel geweint, wie bei meinem Hund direkt am ersten Tag nach dessen Tod (von den Wochen danach mal ganz abgesehen).
Und das obwohl ich dieses Baby in mir hatte, danach in meinen Händen und es dann begrub.
Nein, ich bin nicht herzlos, es war sehr schwer und in der Folgeschwangerschaft war ich umso nervöser. Aber es war nicht so real, obwohl es in mir (!) war, wie mein Hund und dessen Tod es damals waren. Von daher kann ich auch deinen Freund da verstehen.

Ich glaube, mein Mann hat bei der Fehlgeburt auch nur kurz einige wenige Tränchen verdrückt als ich dem Kind dann einen Namen gab. Beim Hund war auch er Rotz und Wasser.



Jeder trauert anders. Bestrafe ihn nicht dafür (wie es hier teilweise suggeriert wird, „Ernstes Gespräch“), er kann nichts dafür, wie er empfindet und trauert. Nur, weil man nicht weint, heißt das nicht, das man nicht fühlt.

Alles Gute euch.