Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Bonniebee am 17.12.2011, 12:01 Uhr

Nicht gegen sie aussagen, weil...

Hallo,

das ist wirklich eine verfahrene Situation. Ich kann Deine Enttäuschung über den Lebenswandel Deiner Tochter sehr gut verstehen, das ginge wohl jeder Mutter so. Trotzdem: Ich würde zwar an Deiner Stelle versuchen, weiterhin eine gute und liebevolle Oma zu sein. Ich würde mich aber auf gar keinen Fall in die Ehe oder die aktuelle Liebschaft Deiner Tochter einmischen. Auch wenn Dir das wahnsinnig schwer fällt: Es ist nicht mehr Deine Aufgabe, Deine Tochter zu erziehen oder zu beurteilen. Zwar hast Du sicher mit vielen Dingen Recht, die Du über sie denkst. Trotzdem hast Du Dich offenbar schon zuviel eingemischt, weil sie nichts mehr mit Dir zu tun haben will. Man muss große Kinder irgendwann ziehen lassen, auch wenn sie in den eigenen Augen alles "falsch" zu machen scheinen.

Ich würde auch nie gegen meine Tochter vor Gericht aussagen, selbst wenn sie es verdient hätte oder es gut für die Enkelkinder wäre. Denn so reißt Du jede Brücke zu ihr bis an Dein Lebensende ab - und solche endgültigen Dinge innerhalb der Familie sind immer furchtbar, und vor allem: extrem belastend. Mach' das nicht, eh? Momentan besteht noch die Möglichkeit, dass Ihr eines Tages wieder zueinander findet. Zum Beispiel wenn sie merkt: Du hilfst zwar den Enkeln, mischst Dich aber nicht mehr in andere Dinge ein. Wenn Deine Tür für Deine Tochter offen bleibt, kann sie eines Tages innerlich zurückkommen und auch wieder Kontakt mit Dir wollen. So etwas ist immer in Bewegung und im Leben immer möglich, auch wenn es viele Jahre dauern sollte. Nach einer Stellungnahme aber vor Gericht würde es wohl keine Chance mehr für Euch geben.

Bedenke auch: Selbst wenn der Richter ein gemeinsames Sorgerecht aussprechen sollte, wäre dies kein so großer Schaden, wie Du vielleicht befürchtest. Denn Deine Tochter wird - wenn sie wirklich kein Interesse an den Kindern haben sollte - ihr Sorgerecht mit der Zeit eh kaum noch wahrnehmen. Und falls sie sich ändert, hat sie so die Möglichkeit, doch wieder mehr Teilhabe an der Erziehung zu haben.

Auch, wenn Dir das jetzt in Deiner verständlichen Entrüstung ganz unvorstellbar vorkommt: Ich finde, Eltern sollten nicht Partei ergreifen, wenn eine Ehe zerbricht. Vor allem nicht für den Schwiegersohn und gegen die Tochter. Meine Schwiegermutter und auch meine eigenen Eltern würden sich eher die Zunge abbeißen, als sich überhaupt mit einem Wort in unsere Ehe einzumischen. Ich finde das richtig und werde es selbst später auch so handhaben (hoffentlich). Wenn man um Rat gefragt wird, darf man etwas sagen. Wenn nicht, sollte man sich heraushalten - aber für die Enkel da sein.

Alles Liebe für Dich, und halte Dir und Deiner Tochter die Zukunft offen, hu?

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.