ich vermute, die situation ist in etwa die (gewesen):

saschi wurde von seiner ex abgesägt. nach einer unbekannten zeit lernt er als enddreißiger seine frau, nennen wir sie denise, kennen. denise ist ca. 18 jahre alt, hat eine unglückliche kindheit hinter sich der sie gerade entronnen ist und vermutlich nur instabile familiäre beziehungen. möglicherweise hat sie gewalt erlebt.

denise findet es toll, von einem so reifen mann begehrt zu werden. er liebt an ihr nicht nur, aber auch ihr äußeres. ihr geringes selbstbewusstsein gibt ihm macht über sie. saschi ist es wichtig, dass sie ihre ausbildung beendet.

nach zwei monaten des kennens ziehen die beiden zusammen, nach weiteren vier monaten ist denise schwanger, da die pille versagt hat (warum auch immer). denise ist liebeshungrig und nicht gewohnt, aufzubegehren. sie will saschi nicht verlieren. dadurch lässt sie sich zu einer abtreibung zwingen, was sie aber nie verarbeitet hat, was ein streitpunkt zwischen ihr und ihrem mann ist und was sie ihm immer noch nachträgt.

saschi erzählt denise, statt sie zu unterstützen, wie toll seine ex war/ist und dass er diese nie zu einer abtreibung gezwungen hätte. wie fühlt sich denise? erniedrigt, wertlos, ungeliebt. sie sucht nach beweisen seiner liebe ebenso wie nach beweisen dafür, dass er sie nicht (genug) liebt und überschreitet dabei grenzen wie z.b. das lesen von saschis tagebüchern.

in der zwischenzeit sind vier kinder auf die welt gekommen. saschi wollte keins von ihnen. er hat seine frau nicht mehr zu abtreibungen genötigt, die kinder innerlich aber auch nicht angenommen. saschi möchte sex, aber um die verhütung will er sich nicht kümmern. bevor er kondome benützt oder sich sterilisieren oder unterbinden lässt zeugt er lieber weitere kinder.

denise hat angst, von saschi verlassen zu werden. sie weiß, was saschi an seiner ex toll findet, und sie weiß, dass sie selbst nicht so ist. tief in ihr ist etwas, das hofft, saschi mit kindern an sich binden zu können. die schwangerschaften sind alle ungeplant. gespräche über familienplanung finden in dieser familie nicht statt. saschi möchte darüber bestimmen, wie seine frau verhütet.

die ehe läuft nicht zum besten. denise ist überfordert und fühlt sich unfähig, saschi ist überfordert und frustriert, die kinder sind überfordert angesichts zweier eltern, die sich derart uneins sind. liebe spielt keine rolle (mehr), misstrauen bestimmt die beziehung.

saschi setzt durch dass sich seine frau eine spirale setzen lässt, damit sie nicht noch ein fünftes kind bekommen und sie ihn nicht hintergehen kann bei der verhütung (pille nicht nehmen, löcher in kondome bohren...)

saschi hoffte lange, dass die ehelichen probleme zu bewältigen sind. über diese probleme schreibt er nichts. nun ist er völlig frustriert und möchte eigentlich weg, aber dann irgendwie doch nicht. solange nicth noch ein fünftes kind dazukommt, bleibt er also vermutlich bei denise, die eine eher unmündige und bevormundete rolle in dieser beziehung einnimmt.

saschi,
was ist es, das dich hält?