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Geschrieben von Astrid am 29.05.2016, 10:10 Uhr

Doch, kannst etwas tun...

Deine Schwester ist psychisch krank, sie hat eine Depression und ist deshalb vollständig antriebslos. Es gibt aber durchaus eine "Erste Hilfe", die schnell wirkt: Ein Antidepressivum. Meine eigene Schwester (die eine schwere Schmerzerkrankung hat und deshalb eine Depression entwickelte) musste das auch eine Zeitlang nehmen. Sie sagt, man ist total überrascht, dass man auf einmal wieder Antrieb und Energie hat, man kann Dinge plötzlich wieder anpacken und hat auch Lust dazu.

Antidepressiva sind natürlich keine Langzeitlösung, aber ein erster Anschubs. Sonst kommen Betroffene aus ihrer schweren Resignation und Lethargie einfach nicht heraus. Da kannst Du reden soviel Du willst - Deine Schwester weiß das alles längst, auch wenn sie sich uneinsichtig gibt, weil sie keine Kraft hat, ihre Probleme anzugehen.

Ich würde mit ihr sprechen und dann einen Termin bei einem Pychiater (oder dem Hausarzt) für sie vereinbaren, natürlich mit ihrem Wissen. An dem Tag solltest Du Dir freinehmen und mitgehen, allein wird das sonst wieder nix. Ich weiß von meiner eigenen Schwester, dass solche Termine den Betroffenen sehr viel leichter fallen, wenn man mitgeht. Der Hausarzt oder Psychiater (Facharzt für Neurologie und Psychiatrie) kann vorübergehend ein Antidepressivum aufschreiben.

Danach würde ich mit ihr ein bisschen Klamotten kaufen gehen. Sie sollte ein, zwei Ausstattungen für draußen haben, und vielleicht etwas Bequemeres für drinnen, ggf. auch neue Schuhe. Auch hier ist Anschubs und Begleitung wichtig, nur so klappt es.

Ich würde auch gar nicht groß fragen, ob Ihr das mit dem Arzt und dem Shoppen mal machen sollt. Sondern übernimm die Führungsrolle, sag' lieber: Weißt Du was, ich mach' jetzt mal einen Arzttermin aus, wir gehen dann da zusammen hin. Und danach gehen wir zusammen shoppen! Vor dem Arzttermin holst Du sie ab, damit sie pünktlich angezogen und startklar ist.

Das ist wirklich die einzige Hilfe, die funktioniert: Konkret, sachbezogen, tatkräftig. Ich musste mir dafür auch schon mal für einen Tag eine Kinderbetreuung suchen und mir freinehmen, weil meine Schwester in einer anderen Stadt wohnt. Ich habe z. B. auch schon Ämtergänge mit ihr gemeinsam gemacht - das ist wirklich eine Riesenhilfe.

LG

 
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