nehmt am besten 1 Tasse Kaffe/Tee

Hallo,

das mit dem Zeugnis kam nur zu Stande, weil sie a sehr intelligent ist und viel im vorbeigehen mit nimmt. Das sage ich nicht, weil ich angeben möchte, sondern nur um es zu relativieren und b mussten wir sie immer und in dem Fall schreibe ich wirklich immer, zwingen mussten zu lernen. Wenn wir zu ihr sagten, sie solle doch bitte auf ihre Arbeiten in der Schule lernen, gab es immer wieder Zoff, weil sie meinte, dass sei ihr Problem. Ist es nicht, weil je größer die Löcher sind, um so schwieriger wird es.
Wir sind nicht enttäuscht von Amelies Zeugnis, sondern davon, dass sie nichts für ihr Hobby tat, dass sie selbst sich ausgesucht hat. Sie kam irgendwann mit dem Wunsch Trompete zu lernen. Da der Posaunenchor gerade keine Jungbläser ausbildete, haben wir nichts mehr unternommen. Dann kam sie mit dem Wunsch, Flöte lernen zu wollen. Das haben wir ihr dann erlaubt. Schon beim Flöte lernen hatten wir Schwierigkeiten mit dem Üben. Irgendwann kam dann der Posaunenchor wieder ins Spiel, weil sie wieder Jungbläser ausbilden wollten. Sie wollte dann Trompete lernen. Ich habe ihr von Anfang an gesagt, dass das nur mit üben geht und wenn sie das nicht will, soll sie gar nicht erst anfangen. Sie versprach uns zu üben. Als sie dann die Posaune sah, wollte sie lieber Posaune lernen. Ich hatte ihr gesagt, dass es mir egal ist, dass ich aber darauf bestehe, dass sie übt. Klar übt sie, hat sie gesagt, dass würde doch Spaß machen. Der Spaß hielt ca. 3-4 Wochen an. Ab dann mussten wir sie immer wieder zum Üben nötigen und immer wieder gab es deswegen Zoff. An Ostern waren wir schon mal soweit wie jetzt, nur da bat ihr Posaunenlehrer drum, dass sie noch einmal kommt, weil er mit ihr sprechen möchte. Okay, sie ging noch mal. Anfangs ging es dann wieder und wir haben Amelie angekündigt, dass das nächste mal Schluss ist. Wir beknieten sie zwischendurch, dass sie aufhört, weil ich einfach keinen Bock mehr hatte, ständige dieses Theater mitzumachen. Jetzt haben wir eben die Konsequenzen gezogen. Das ist unsere Enttäuschung, dass sie uns immer erzählt hat, wie viel Spaß ihr das alles macht und sie unbedingt weiter spielen will, aber sie wollte einfach nichts dafür tun. Nicht wir hatten den Wunsch, dass sie ein Instrument spielt, sondern sie wollte spielen. Meine Große hat Querflöte gelernt. Sie hat 1 Stunde am Tag geübt ohne wenn und aber. Sie wollte wirklich spielen lernen. Amelie will immer nur, aber nichts dafür tun. Meine Große hat außer ihrer Querflöte noch HipHop getanzt. Ich weiß durchaus, dass Kinder unterschiedlich sind, aber ich denke einfach, wenn ein Kind etwas möchte, muss es sich auch über die Konsequenzen klar sein, zumal Amelie ja davor schön Flöte gelernt hat und wußte, auf wa sie sich einläßt.
Was das Tanzen an geht, das macht sie schon seit 3 Jahren nicht mehr und der Chor ist von der Schule aus, d.h. sie geht einmal die Woche 1 Schulstunde länger in die Schule. Wenn ihr das zu viel ist, soll sie das auch lassen. Das sind alles eigene Wünsche von Amelie. Was sie noch macht, außer der Posaune, das ist Judo. Judo ist freitagsabends von Uhr 18:45 bis 20:00. Ich denke nicht, dass das zu viel ist für ein Kind. Unter dem Strich singt sie jetzt im Chor = 1 Schulstunde und sie geht 1 1/4 Stunden ins Judo. Posaune fällt ja jetzt weg und das war 1/2 Stunde Einzelunterricht bzw. 3/4 Stunde Gruppenunterricht. Das war im Wechsel. Das man für sein Instrument zu Hause üben muss, war von vornherein klar. Das Problem bei Amelie ist, dass sie das Üben nicht als Hobby gesehen hat, sondern sie hat es gleichgestellt mit den Hausaufgaben und die mochte sie von der ersten Klasse schon nicht. Wenn es nach Amelie ginge, würde sie mittags ihre Hausis machen und dann vor ihr Handy oder Tablet sitzen. Mit Freunden etwas ausmachen ist uncool, sie schreibt lieber mit dem Handy. Vor dem Handy kann sie Stunden verbringen und da haben wir keine Lust drauf. Das sieht sie als entspannung und da würde sie auch Stunden hinhängen. Wenn dann die Zeit verfliegt sagt sie hinterher, sie habe nicht mal Zeit für sich gehabt.

Liebe Grüße

Sabine