Rund ums Kleinkind - Forum

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Geschrieben von EarlyBird am 07.05.2017, 12:39 Uhr

ich weiß nicht mehr weiter

Hi hier unterschreibe ich.
Was vllt helfen könnte: gib ihm während der Wartezeit ein Stückchen Teig womit er Kneten, Ziehen und Reißen darf.
Mein älteres Kind ist 7 und selbst er steht immer an wenn es Pizza gibt und wartet auf sein Stückchen Teig zum Spielen :)

Ansonsten würde ich dir auch raten eine Erziehungsberatungsstelle aufzusuchen. Das sind i.d.R. Sehr nette Leute die kein Interesse daran haben euer Leben auf den Kopf zu stellen, sich einzumischen oder den Ton anzugeben. Es sind Leute die mit dir 1:1 Situationen besprechen und darum bemüht sind dir Tips und Tricks mit auf dem Weg zu geben (wie Niki es getan hat) um euer Leben zu erleichtern.

Nur kurz: Kinder sehnen sich mach Grenzen, gesunden Grenzen. Erfahren Sie diese nicht, fällt es ihnen schwer sich zu orientieren und es vermittelt Unsicherheit. Es ist beeindruckend das du immer mit Engelszungen auf ihn einwirkst. Aber das suggeriert nunmal keine klare Grenzen. Und wenn dein Kind haut, spuckt, tritt oder beißt dann sind Engelszungen und Verständnis nicht das was dein Kind braucht. Es braucht dann eine Reaktion die ihm zeigt "Stopp". Und Niki hat das ja wunderbar erklärt.
1. Kind daran hindern z.b am Handgelenk abhalten
2. Sich auf Augenhöhe runter hocken
3. In die Augen schauen
4. "So nicht" und solange besonnen bei ihm bleiben bis er aufhört nach dir zu schlagen - sich beruhigt hat.

Aber bei euch wird das wohl nicht so einfach, weil er bestimmte Grenzen in seiner Erlebenswelt nicht erkennt. Solch ein Verhalten wie es dein Kleiner zeigt, resultieren oft aus der verzweifelten Suche heraus herauszufinden wie weit es gehen kann. Das Kind testet also aus und erfährt es gesellschaftlich-soziale Grenzen nicht, dann kann es sich nicht orientieren und sich auch nicht sicher fühlen.
Was aber wichtig ist: mit Machtkampf und Gewalt wird das Kind zwar Grenzen erfahren - aber vielmehr auf körperlicher und psychischer Ebene und damit wird das Kind zwar augenscheinlich die erste Zeit "funktionieren" aber innerlich brechen und vernarben. Es wird den Protest ungesund aufgeben und sich nicht mehr mit Konfliktsituationen gesund auseinandersetzen können.

Daher ist Wertschätzung als Basis beim Grenzen aufzeigen und Vorleben unheimlich wichtig. Und man kann auch auf wertschätzender Ebene konsequent sein und Angriffe unterbinden. Ernsthaftigkeit hat nichts mit Geringschätzung zu tun.
Bsp: Läuft dein Kind schnurstracks auf eine befahrene Hauptstraße zu, dann wirst du es auch daran hindern und festhalten. Und mit Nachdruck und Ernsthaftigkeit vermitteln dass das sehr gefährlich ist. Bestimmte Dinge muss ein Kind wissen, es muss wissen "Das geht nicht!" und ist indiskutabel und eine unumstößliche Regel, ein Gesetz.
Die Situation wäre hinsichtlich der Präsenz eine völlig andere wenn das Kind auf dem Spielplatz weg von dir zu dem weiter entfernten Sandkasten fast außer Sichtweite läuft. Da kann man in Ruhe nachgehen und besonnen und ruhig erklären das es wichtig ist Bescheid zu geben weil man sich sonst Sorgen macht und das Kind sucht, sich verlieren kann.

Kinder müssen wissen, daß es Grenzen gibt und wo sich diese Grenzen befinden. Diese gesunden Grenzen vermitteln den Kindern einen Lebensraum in welchem sie sich frei und sicher bewegen können. Erfahren Sie diese Eckpfeiler nicht, so wird ausgetestet und danach gesucht.

Und andere Menschen - sei es andere Kinder oder die Mama - ist eine Grenzüberschreitung welche sofort und umgehend unterbunden gehört. Zumindest dann wenn es darum geht Grenzen auszutesten.
Zurückhauen oder Zurückbeißen als geplantes Mittel einer Erziehungsmethode ist grundverkehrt. Es ist m.E. etwas völlig anderes wenn man mal aus dem Effekt heraus zurückklapst oder zurückschreckt/schubst (ist mir auch schon passiert)- weil es eine natürliche Reaktion bei Runen Angriff darstellt - aber alles darüber hinaus als geplante Erziehungsmethode ist kontraproduktiv und man lebt dem Kind nur vor, das sich Mama auch nicht an diese Grenzen hält => so unumstößlich können Sie ja gar nicht sein und es weckt zudem Interesse "wie reagiert Mama wenn ich jetzt dies oder jenes mache"
Also lieber die Sicherheit geben und bei Punkt 1-4 bleiben

Und bzgl Trost: selbstverständlich kann Trost angebracht sein. Der Trotz und der Frust können für das Kind so übermächtig sein, das es dich selbst nicht zu helfen weiß. Ignorieren bewirkt da meist nur das genaue Gegenteil und macht verstärkt dieses Gefühl nur.

Genau das kannst du auch hier im Expertenforum nachlesen:

http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Sohn-haut-aus-trotz-den-Kopf-auf-die-Fliesen_54822.htm

Liebe Grüße

 
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