Du könntest ihm helfen, jetzt ein bissl selbständiger zu werden...

Hallo,

das ist alles völlig normal, er hat eben seine Gewohnheiten, die er nicht missen möchte. Du könntest ihm aber helfen, jetzt etwas selbständiger zu werden.

Er muss jetzt zum Beispiel nicht mehr auf Deinem Arm einschlafen. Er wird natürlich diese liebgewonnene, angenehme Gewohnheit nicht freiwillig aufgeben. Er ist aber in einem Alter, wo er einen Konflikt zwischen seinen und Deinen Wünschen völlig schadlos aushalten kann. Ein dreijähriges Kind darf erleben, dass nicht alle seine Wünsche immer durchsetzbar sind. Das ist sogar eine wichtige Erfahrung, denn so lernt er: Mama hat Grenzen und eigene Bedürfnisse, die sie auch wahren darf. So versteht er mit der Zeit: Auch ich habe Grenzen, die ich gegenüber Anderen wahren darf.

Ich finde, es ist jetzt einfach Zeit, dass Du ihm etwas mehr zutraust, auch wenn er anfangs heftig protestiert. Das ist sein gutes Recht und man kann es verstehen. Eine gute Mutter zu sein heißt aber nicht, jeden Konflikt mit dem Kind zu meiden und ihm immer nachzugeben. Du kannst z. B. anfangs den Arm noch neben ihn legen, damit er ihn spürt, später kann er ohne Arm in seinem Bett einschlafen.

Was das Zähneputzen angeht: Es ist zu früh, ihn das ganz allein machen zu lassen. Ich habe meinen Kindern in diesem Alter auch noch die Zähne geputzt (sie durften selbst etwas herumprobieren, danach habe ich immer noch nachgeputzt). Kleine Kinder können noch nicht so systematisch putzen, wie Zahnärzte es empfehlen: erst die Kauflächen, dann die Außenseiten, dann die Innenseiten. Wenn man es den Kids zu früh ganz allein überlässt, gibt's nur ein bissl Herumgeschrubbe, und die ersten Löcher kommen meist früh.

Seine Abendmilch ist eine Gewohnheit, die keinen stört und keinem schadet, die würde ich einfach beibehalten, warum nicht? Das in der Milch enthaltene Kasein wirkt stärkend auf den Zahnschmelz, es ist daher auch nach dem Zähneputzen eine Flasche erlaubt!

Das Alleinspielen kannst Du fördern, indem Du zuerst mit ihm eine Beschäftigung beginnst, und ihn dann nach einigen Minuten allein weitermachen lässt. Du kannst dann z. B. sagen: Bau die Burg schonmal weiter, ich muss schnell etwas machen, ich komme gleich wieder. Dann entfernst Du Dich kurz, später immer etwas länger. So trainiert er schrittweise, auch mal allein zu spielen.

LG