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Geschrieben von Hexhex am 16.01.2017, 11:13 Uhr

Mal aufgedröselt...

Hallo,

es gibt ja hier drei Geschichten, die gar nicht unbedingt mit einander zu tun haben. Es hilft vielleicht, sie mal zu trennen und aufzudröseln. Einfach, damit die Sache etwas übersichtlicher wird:

Die erste Geschichte ist, dass Deine Kleine sich von den Großeltern sehr gern etwas beibringen lässt. Die zweite Geschichte ist, dass Du deshalb alle möglichen Versagensängste hast. Und die dritte Geschichte ist, dass Du allgemein das Gefühl hast, zu wenig gemeinsame Quality-Time mit Deiner Maus zu haben. Mal ein paar Gedanken zu den drei Punkten:

- Dass Kinder gern von Oma und Opa etwas gezeigt bekommen, ist ganz natürlich. Die Großeltern haben ja viel mehr Zeit, Geduld und Gelassenheit. Sie müssen im Alltag nicht all die Erziehungsaufgaben leisten, wie die Eltern. Sie dürfen ständig ihre Sonnen- und ihre Schokoladenseite präsentieren. Das ist das Privileg aller Großeltern! Kinder lieben es außerdem, auch von anderen Bezugspersonen - nicht nur von der Mama - Anerkennung zu bekommen. Auch deshalb macht es ihnen total viel Spaß, sich von den Großeltern etwas beibringen zu lassen und ihnen dann auch vorzuführen, wie schnell sie es lernen!

Ich selbst habe z. B. von meinem Großvater Dinge wie das Tauchen im Schwimmband, oder auch kleine Turn-Kunststücke (Kopfstand) gelernt, aber auch 100 andere Dinge - von ihm und meiner Großmutter. Ich war oft bei ihnen, und sie hatten viel Zeit. Ich fand's sooo Klasse! Deshalb habe ich aber meine Mutter nicht weniger geliebt.

- Zum zweiten Punkt, Deinen Ängsten: Du reagierst auf dies alles, indem Du Dich als "Versagerin" fühlst. Das aber hat wenig mit den Großeltern zu tun. Sondern eher damit, dass Du vielleicht generell ein noch ziemlich selbst-unsicherer Mensch bist. Du fühlst Dich schnell in Frage gestellt, hast Angst, nicht zu genügen. Das ist aber nicht das Problem Deiner Tochter. Andere Menschen würden vielleicht hier ganz anders reagieren, zum Beispiel mit Stolz aufs Kind, oder mit Freude, weil die Großeltern sich so bemühen und Dich entlasten.

Schlaue Psychologen sagen dazu: Unser Leid kommt oft gar nicht von dem eigentlichen Ereignis. Sondern von der Art, wie wir dieses Ereignis deuten. Du deutest es negativ - aber das ist nur eine der vielen Möglichkeiten. Deine Tochter wünscht sich eher eine gelassene, selbstbewusste und souveräne Mama. Eine die weiß, dass sie natürlich trotz allem die wichtigste Bezugsperson im Leben ihres Kindes ist.

- Der dritte Punkt: Du hast generell das Gefühl, zu wenig Zeit mit Deiner Maus gemeinsam zu verbringen. Dagegen kannst Du etwas tun. Denn Du entscheidest, wie oft und wie lange Deine Tochter bei den Großeltern ist. Achte ein bisschen darauf, dass Du selbst viele gemeinsame Erlebnisse mit ihr hast. Aber nicht, weil Du ihr dann etwas Tolles beibringen kannst - sondern einfach, damit ihr gemeinsame Zeit und Spaß habt! Das musst nix Großartiges sein, es reicht schon, zusammen eine Pizza zu belegen, einen Kuchen anzurühren und zu backen, gemeinsam einen Großeinkauf zu machen, bei dem Deine Tochter Dir ausgiebig helfen darf, zusammen ins Puppentheater zu gehen - all so etwas.

LG

 
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