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Geschrieben von schnuffibaer am 26.07.2009, 1:29 Uhr

Ich glaube, hier besteht mal dringend ein Erklärungsbedarf

Suka, ich danke Dir für Deinen Text, der wirklich viel Aufschluss über die Schwierigkeiten bei der Kiga-Platz-Suche für "schwierige" Kinder gibt.

Ich habe aber ein bisschen das Gefühl, dass Du Dich (oder Deinen Sohn) unterschwellig angegriffen fühlst. Das solltest Du aber nicht.

Du schreibst, Dein Sohn ist nicht gewalttätig geworden - das ist ein ganz großer Unterschied zu dem Problem in unserem Kiga. Dass Dein Sohn im Stuhlkreis stört oder sich nicht an Regeln hält - mal ehrlich, das ist im Höchstfall lästig, aber nicht gefährlich. Falls ein Kind eine Narbe zurückbehält, weil ein Mädchen, das nahezu JEDEN Tag aus unersichtlichen Gründen auf die Kinder oder sogar die Erzieherin einschlägt, mal wieder ausgerastet ist - das wird das Opfer ein Leben lang jedes Mal belasten, wenn es in den Spiegel blickt. Die Narbe verschwindet nicht einfach. Sie ist dann auf jedem Kindergartenfoto zu sehen, auf seinen Hochzeitsbildern, bei jedem Date oder Vorstellungsgespräch, das er irgendwann einmal haben wird. Auch heute kann man Narben nämlich (aller modernen Medizin zum Trotz) nicht völlig verschwinden lassen, sondern höchstens korrigieren. Und DAS ist ein RIESENPROBLEM.

Niemand hat dieses Kind als wildes Tier bezeichnet, wie Du es andeutest. Aber es verhält sich gefährlich, sogar sehr gefährlich, wenn solche Verletzungen entstehen.

Mit etwas Glück wird die Verletzung meines Sohnes folgenlos ausheilen. Darauf hoffe ich sehr. Ein mulmiges Gefühl bleibt aber. Und Handlungsbedarf auch. Es geht hier nämlich nicht um Unfälle, die zufällig und ungeplant erfolgen, und die man ergo gar nicht verhindern kann, sondern um ein Verhaltensmuster, das sich TÄGLICH wiederholt. Es ist nicht die Frage, ob das Mädchen wieder ausrastet und auch nicht wann. Es ist nur die Frage, wieviel passiert. Dass die bisherigen Verletzungen harmlos waren, ist Glück oder Zufall. Auf beides kann man sich nicht verlassen.

Und wenn es eine Wahl geben muss zwischen

a: Kinder werden dem Risiko ernsthafter Gesundheitsschäden ausgesetzt

und

b: Mutter des verhaltensauffälligen Kindes kann aufgrund der kurzen Kigazeiten im HPK nicht mehr Vollzeit arbeiten

dann muss man sich für Lösung b entscheiden. Immer. Der Schutz von Kindern MUSS an erster Stelle stehen, da KANN es keine Diskussion geben. Die Mutter eines verhaltensgestörten Kindes muss sich nicht für die Probleme ihres Kindes entschuldigen. Aber sie kann auch keine Entschuldigung verlangen, wenn man die Bedürfnisse ihres Kindes nicht über die körperliche Unversehrtheit anderer stellt.

Ich wünsche Euch beiden jedenfalls, dass Ihr jetzt einen besseren neuen Kiga-Start habt und drücke Euch dafür ganz fest die Daumen.


Liebe Grüße!

 
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