Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von misty am 19.05.2008, 9:08 Uhr

Schule

Hallo,

ich bin eigentlich stille Mitleserin hier aber nun habe ich doch mal eine Frage.

Meine Tochter kommt in diesem Jahr zur Schule, dass eine Regelschule nicht in Frage kommt war klar. Sie hat das Williams-Beuren-Syndrom und ist etwas Entwicklungsverzögert und kann sich kaum konzentrieren.
Wir haben über das Sonderpädagogische Einschulverfahren eingeschult. Es gab verschiedene Gespräche, Psychologische Gutachten, Test usw. Die in Frage kommende Schule ist eine für "geistige Entwicklung". Die Einrichtung hatte ich mir angeschaut und es gefiel mir sehr. Nun war ich mit meiner Tochter einen Vormittag dort in einer Klasse und haben mitgemacht. Was ich dort gesehen habe hat mich wirklich berührt!
Sie konnte eigentlich schon gut mitmachen und es hat ihr auch Spass gemacht. Sie ist dort, mit den Kindern mit Down-Syndrom wohl eine der fittesten.
Ich kam mir beinahe blöd vor, mir über meine Tochter so große Sorgen zu machen. Dort sind so viele Kinder, die es wesentlich schlimmer getroffen hat.
Was will ich eigentlich? Sie kann laufen, sprechen, allein essen, lachen, weinen...ihr fehlt nur ein Klitzekleiner Baustein in der DNA und das macht sie anders.
Ich habe dort Kinder gesehen, die das alles nicht können und unglaublich bemühte Lehrer, Erzieher, Einzelfallhilfen, Zivis, Therapeuten usw.
Gehört meine Tochter dort hin?
Klar gab es auch vergleichbare Kinder (v.a. Down-Kinder), aber trotzdem stellt sich mir diese Frage.
Sie hat es im Augenblick sehr schwer damit klar zu kommen auf eine Schule für "behinderte" zu gehen, denn sie war im Kindergarten (I-Kiga) wirklich gut integriert, sodass sie sich bisher nie "anders" gefühlt hat. Die Lehrer sagten mir zwar es sei ein Prozess den nahezu alle Schüler durchleben. Sie lernen jetzt, das sie anders sind. Es macht mich unglaublich traurig, wenn ich darüber nachdenke, es ist nicht so, dass ich mich nicht mit den Gegebenheiten abgefunden habe, aber es bedrückt mich trotzdem.

So nun ist es ziemlich lang und auch ziemlich wirr geworden, aber vielleicht findet sich ja hier jemand, dem es ähnlich geht oder ging.

 
5 Antworten:

Re: Schule

Antwort von KaMeKai am 19.05.2008, 10:02 Uhr

an der Schule meiner Kinder werden I-Kinder in die Regelklassen integriert, auch Down-Kinder.
Sie haben idR einen Integrationshelfer und es sind pro Klasse 2 I-Kinder.

Diese Kinder sind sehr gut integriert und machen bei allem mit, sie fahren auch auf die Klassenfahrten und machen bei allen Projekten mit.
Sie merken sehr wohl, dass sie anders sind und sich von den gesunden Kindern unterscheiden.
Aber sie werden eben so mitgezogen und können nah am Wohnort zur Schule gehen. Das hat auch viele Vorteile.

LG
kathrin

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Re: Schule

Antwort von misty am 19.05.2008, 10:13 Uhr

Hallo,

bei uns in der Stadt gibt es leider nur eine Integrative Schule, die jedes Jahr 4 I-Kinder aufnimmt, da haben wir keine Chance auf einen Platz, dort werden leider eher Kinder mit noch leichteren Schwächen aufgenommen. Die Schule befindet sich ausserdem, wie die Schule, für die ich mich entschieden habe, in einem anderen Stadtteil. Trotzdem wäre das natürlich für uns ideal.
Die zweite Alternative wären die Förderschulen, dort sind die Klassenstärken aber wie auf den Regelschulen, bei 25-28 Kindern und es gibt nicht mehrere Lehrer. Dort werden auch keine Therapien angeboten. Dazu kommen Erfahrungen andere Eltern, die auch zur Entscheidung gegen diese Shcule geführt haben.

Gruß

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Re: Schule

Antwort von schnecke-lucy am 19.05.2008, 13:23 Uhr

Hallo !

Unsere Tochter ist geistig behindert und kommt auch dieses Jahr zur Schule.
Sie besucht einen I-Kindergarten. Ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht wegen der Schulwahl. Gibt es bei Euch keine Montessori-Schule oder vielleicht Privatschulen an denen reformpädagogisch unterrichtet wird.
Wir haben uns für die "Behinderten Schule" entschieden. Allein schon wegen der kleinen Klassen und dem Fachpersonal.



Liebe Grüße Marion

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Re: Schule

Antwort von graenna am 19.05.2008, 19:38 Uhr

Hallo,

unsere Tochter wird ab diesen Sommer auch auf eine *Förderschule für geistige Entwicklung* gehen ... und ich stelle mir auch diese Frage wie wird es sein, wie kommt mein Kind damit klar, wie komme ICH damit klar ...

Wir haben uns die Schule angesehen, sind durch einige Klassen gegangen und bei uns war es wie bei dir ... wir haben Kinder gesehen die noch viel schlechter dran waren als wie unsere ...

Unsere kann essen trinken laufen lachen weinen sich verständlich machen mit Gestiken und Mimiken, das einzigste was sie nicht kann ist sprechen, was auf ihren Gendefekt zurück zuführen ist, aber ansonsten bis auf die kleine entwicklungsverzögerung und dem Nihctsprechen, ist sie ein ganz normales Kind ( in unseren Augen ) , was genauso viel Mist und Blödsinn im Kopf hat wie *Normale* Kids ;-)


Nach der Einschulung werde ich dann mal berichten ... dazu werde ich auch unsere HP wieder aktualisieren und auch dort berichten :-)

http://tia-marie.de.tl/Startseite.htm

Gruß Barbara

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Re: Schule

Antwort von sisiro am 20.05.2008, 7:38 Uhr

Hallo und guten Morgen,

ich weiß ja nicht, aus welchem Bundesland Du kommst.

Bei uns in Shcleswig-Holstein ist es so, dass generell jedes Kind die Grundschule vor Ort besuchen soll. Die Kinder werden durch die Sonderschulpädagogen getestet und dann wird ein Förderplan für das Kind erstellt, an dem alle Lehrer mitarbeiten sollen. Leider sind die Förderstunden immer wieder gekürzt worden. So standen vor 3 Jahren einem Kind 3 bis 4 Stunden zu. Jetzt sind es nur noch 1,5 STunden. Aber Deine Tochter wird ja im Klassenverband unterichtet. Sie bekommt nur andere Zettel, die auf ihr persönliches Lernziel abgestimmt ist. Sie hat nicht den Anspruch in der 1. Klasse den Zahlenraum bis 20 zu kennen und das ABC. Sie hat dann andere Ziele. Aber auch dort wird sie den anderen Kinder natürlich auffallen, weil sie andere Zettel zum Bearbeiten bekommt. Diesen Weg zu gehen, lohnt sich aber nicht immer. Die Lehrer an den Grundshculen sind nämlich nicht geschult für solch besondere Kinder, dafür gibt es ja extra den Beruf des Sonderschulpädagogen. Einige Lehrer wollen damit auch nichts zu tun haben und lassen die Kinder links liegen. Es gibt nur sehr sehr wenige Lehrer, die bemüht sind, auf solche Kinder einzugehen und sich mit der Thematik zu beschäftigen. Gerade nach der PISA Studie sind viele Lehrer so unter Druck geraten, dass sie sich anders orientieren.

Was ich damit sagen will, ist folgendes:

Du hast die Entscheidungsbefugnis. Allerdings solltest Du genau abwägen. Auffallen wird es Deiner Tochter jetzt ab Schulbeginn sowieso, dass sie nicht so viel schafft wie andere Kinder. Soll sie in einer Klasse immer das schwächste Glied sein oder in einer anderen KLasse mit zu den besten gehören? Was ist Dir lieber? Womit kann Deine Tochter besser umgehen.

Ich hoffe, Dir etwas geholfen zu haben. Hast Du noch Fragen, dann bin ich gerne bereit. Alles Gute für Euch.

Sisiro

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