Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von krummenau am 22.05.2013, 8:25 Uhr

jaja, die Wahrnehmungsstörungen

Das finde ich ja interessant, daß ich hier nicht die Einzige bin, die so tickt. Ich schrieb ja auch, daß ich eigentlich die anderen für wahrnehmungsgestört halte und nicht mich. Allerdings sind die anderen in der deutlichen Mehrheit.
Mich wundert es gar nicht, wenn junge Leute schon bald einen Hörschaden haben. Wenn ich bedenke, wie extram laut hier bei uns, nur als ein Beispiel genannt, der sogenannte Kinderkarneval (findet in einer großen, geschlossenen Halle statt) ist, da sind auch schon Babies mit dabei. Bei Spielzeugen achten die überbesorgten Eltern darauf, daß die Lärmemissionen TÜV-geprüft sind und dann setzen sie ihre Kinder solchen Veranstaltungen aus.
Wer in jungen Jahren oft sowas extrem Lautes hört, hört bald nicht mehr so gut, dann muß alles immer lauter werden, damit man überhaupt noch was hört. Ich hingegen höre (normal) gut und fühle mich daher oft sehr belästigt. Die anderen wundern sich dann, was mir denn zu laut sei. Völlig abgestumpft eben.
Als Erwachsene kann ich mich ja solchen Dingen wie Disco, Konzert, Demo, Großbildleinwandevents etc. entziehen. Wobei ich wirklich gerne mal ins Kino gehen und dort einen guten Film sehen würde, aber ich mache es nicht, es ist mir wirklich zu laut. Und mit Ohrstöpseln ist das auch nicht gerade Genuß pur.
Statt Wahrnehmungsstörung würde ich eher "andere Wahrnehmung" oder "geschärfte Wahrnehmung" dazu sagen. Die Mehrheit bestimmt aber, was "normale Wahrnehmung" ist, daran richtet sich das gesellschaftliche Leben aus, und wenn man eine andere Wahrnehmung hat, muß man auf bestimmte Dinge verzichten (siehe oben).
Ein Kind muß aber z.B. jeden Tag in die Schule (und zuvor vielleicht schon jeden Tag in den Kiga, wenn es z.B. der Beruf der Eltern erfordert). Ich habe es in der Kigagruppe beim Bringen oder Holen keine 5 Minuten ausgehalten und fand es ganz verstäändlich, daß mein Sohn möglichst im Nebenraum verschwand oder sich in Extremsituationen die Ohren zuhielt. Allerdings habe ich das bei keinem anderen Kind (Gruppe von bis zu 25 Kindern) beobachtet.
Die Erzieherinnenn taten das bei ihm als mangelnde Schulreife und gestörtes Sozialverhalten ab.
Klassenräume in den Schulen haben oft auch eine ungünstige Akustik, da hallt es ganz stark und jeder "verrückte" Stuhl verschafft sich übermäßig Gehör. Es gibt ja ganz tolle bauliche Maßnahmen, um das zu bessern, aber solange es nur vereinzelte Kinder stört, wird daran wohl leider nichts geändert (kostet ja auch viel). Ich glaube, daß solche Kinder, die eben eine geschäürfte Wahrnehmung haben, große Problem ein solchen typischen Schulsituationen bekommen können und bei einer besseren Lernumgebung viel eher zeigen könnten, was in ihnen steckt.
Da mein Sohn eine ganze Menge Absonderlichkeiten aufweist, hatte ich zeitweilig sogar den Verdacht, er könne Asperger Autist sein, was letztlich vom SPZ nicht bestätigt wurde. Um das endgültig checken zu lassen, wäre nun ein umfassender Diagnosemarathon nötig, den ich uns aber nicht zumute. Zur Zeit haben wir keinen Leidensdruck.
Ich merke, wie er sich in zunehmendem Alter an manche Dinge von alleine gewöhnt, anderen geht er (so wie ich) gezielt aus dem Weg.
Manches bleibt bei ihm halt so verschroben, wie es ist, ohne allzu groß zu stören. Dadurch wird er manchmal zur Zielscheibe von Ärgerattacken von "normal tickenden", mehheitskonformen Kindern. Wir arbeiten daran, daß er lernt, da auf Durchzug zu schalten oder zu kontern, das jedenfalls nicht zu sehr an sich ranzulassen.
Ich glaube, jeder muß beim eigenen Kind entscheiden, inwieweit da eine echte Wahrnehmungs- oder was auch immer für Störung vorliegt, die bis ins Letzte abgeklärt und sogar therapiert werden kann bzw. muß. Oder ob das Kind zwar anders als die "Norm" ist, in sich aber okay, und man ihm statt was für einer Therapie auch immer v.a. beizubringen versucht, wie es am Besten durchs Leben kommt, in dem die meisten nun mal anders gepolt sind. Wir arbeiten gerade intensiv an Letzterem.
LG von Silke

 
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