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Geschrieben von jannimama am 28.05.2009, 10:21 Uhr

sohn wird geärgert

hallo,

mein soh nist in der 2. klasse. ein eher ruhiger mensch. hilfbereit, fröhlich, aber introvertiert und zurückhaltend. ein junge der nicht der nicht wie andere ist. nun haben ihn zwei mädchen auf den kiecker. sie sagen dinge wie "du blöder kerl", "du arsch" etc. zu ihn. er sagt er sie solen aufhören, er versucht handgreiflich zu werden (kann sich aber gar nicht schlagen, da er das nicht kennt). die mädels treten, sie holen noch mehr mädels und er steht alleine da. nun fängt er an kurse zu schwänzen, damit er ihnen nicht ausgeliefert ist.

wie würdet ihr reagieren? bisher konnte er sich immer durchsetzen und es gab keine schwierigkeiten.

lg
jannimama

 
5 Antworten:

Re: mit der Lehrerin darüber sprechen

Antwort von mini99 am 28.05.2009, 10:24 Uhr

Hallo!
Du mußt es auf jeden Fall der Lehrerin erzählen. Sie muß das klären und ev. mit einem Projekt vertiefen. Wie verhaltet man sich, wie geht man miteinander um etc.
Wünsche deinen Sohn, dass bald alles wieder passt in der Schule.
LG
Traude

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Re: sohn wird geärgert

Antwort von AllesOK am 28.05.2009, 12:20 Uhr

Wenn Du weiter unten liest, auch wir haben das Problem (1. Klasse). Ich habe ein paar schöne Anregungen erhalten, die wir nun versuchen, zusammen mit der Lehrerin (die übrigens sehr offen und gut damit umgeht) umzusetzen.

Ich kann auch nur sagen, auf alle Fälle die Lehrerin ansprechen und das Thema öffentlich machen.

LG

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Re: sohn wird geärgert (Achtung, lange Antwort...)

Antwort von Hexhex am 28.05.2009, 14:00 Uhr

Hallo,

ich finde auch, dass hier ein Gespräch mit der Lehrerin angesagt ist. Sie kann einfach mal mehr auf die zwei Mädchen achten und ihnen ein paar deutliche Worte sagen. In der Grundschule reicht das meist noch aus, um zwei solche "Gören" zur Räson zu bringen.

Mir fiel aber noch etwas auf: Vielleicht könntest Du ein wenig darauf achten, dass Dein Sohn keine Aggressionshemmung entwickelt. Du schreibst: "Er kann sich aber gar nicht schlagen, da er das nicht kennt." Aggression und Wut, auch körperliche, ist dem Menschen angeboren und gehört zu seinem möglichen Verhaltensrepertoire dazu - das hat nichts mit Erziehung zu tun. Auch ein Kind, das zu Hause nie Gewalt erlebt, kann sich daher in der Regel zur Not auch körperlich wehren. Auch hat Dein Sohn natürlich längst bei anderen Kindern auf dem Schulhof körperliche Auseinandersetzungen erlebt, es kann also gar nicht sein, dass er "das" nicht kennt.

Was Du meinst, ist vielleicht eher: Bei uns zu Hause gibt es keine Gewalt, deshalb braucht unser Sohn die gar nicht zu kennen... Da schwingt auch fast ein wenig Stolz darauf mit, dass er sich nicht körperlich wehren kann. Oft ist es ja so, dass gerade wir Mütter bei unseren Söhnen keine Wut und erst recht keine körperliche Gewalt dulden. So etwas stößt uns Frauen sehr ab, kommt uns unsozial vor und darf auf keinen Fall sein. Es kann aber passieren, dass so erzogene Jungs (besonders wenn sie eh sensibel und introvertiert sind) dann nicht mal mehr in Notwehr-Situationen in der Lage sind, sich adäquat zu wehren und zum Beispiel ruhig auch mal zu schubsen.

Der bekannte Familientherapeut und Autor Jesper Juul, von dem ich ein großer Fan bin, betont: Kinder müssen auch mal böse sein dürfen, schreien dürfen, einen Wutanfall haben dürfen - das ist menschlich, normal und sogar sehr wichtig.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich weiß natürlich überhaupt nicht, ob das auf Euch zutrifft. Aber ich selbst habe auch einen Sohn und neige dazu, schlechte Gefühle und körperliche Aggressionen bei ihm abzulehnen. Mein Mann hilft mir aber ab und zu, aus dieser typischen Frauenhaltung auch mal herauszukommen. Wie die meisten Männer findet er es nämlich normal und wichtig, dass Jungs sich auch mal körperlich "käbbeln".

Vielleicht könntest Du Deinem Sohn also zu mehr "Wehrhaftigkeit" (nicht nur körperlich!) verhelfen, indem Du generell darauf achtest, dass auch Wut, Schreien, Türenknallen für ihn ab und zu erlaubt und möglich sind. Wenn er meist eher auf eine stille Art wütend ist, sprich seine Gefühle an: "Ich sehe, Du bist wütend. Du schaust, als ob Du sauer wärest. Ist es vielleicht, weil...?" Kinder, die ihre Frustration, Enttäuschung und Wut nicht wahrnehmen und ausdrücken können, werden besonders leicht zu Opfern und neigen überdies dazu, ihre (unvermeidlichen) aggressiven Impulse gegen sich selbst zu richten (Nägelkauen, Haare zupfen, Haut knibbeln, Ticstörungen etc.).

Ich persönlich würde zusätzlich zum "Wut-ist-bei-uns-erlaubt-Programm" Deinem Sohn auch mal ganz klar sagen, dass die Mädels durchaus mal einen deftigen Schubser vertragen könnten... Aber das kommt Dir vielleicht zu barbarisch vor...?

Grüßle

Hexe

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@Hexhex

Antwort von MamaBri am 28.05.2009, 18:25 Uhr

Hallo!

Ich danke Dir für Deinen wunderbaren Beitrag!!

Das Thema "Aggressionshemmung" beschäftigt mich insofern, als daß mein Mann so erzogen wurde (d.h. Aggressionen waren nicht erwünscht, sondern galten als "unfein"/ nicht angebracht. Stattdessen wurde eine Reihe von Hilfskonstruktionen herangezogen, Aggressionen zu begegnen.)

Jedenfalls hat er in unserer Ehe diese Hemmung zusehnds abgebaut, kann mittlerweile auch mal schreien oder Türen knallen! Eine Befreiung für ihn, wie auch seine Schwestern anerkennen, die natürlich das gleiche Problem haben.

Aus diesem Grund, und auch weil ich ganz und gar nicht so bin
, erziehen wir unsere drei Kinder frei nach dem Motto: Gefühle werden gezeigt, auch wenn sie negativ sein mögen, benannt und es wird darüber gesprochen. Jesper Juul war und ist immer eine große Inspiration, wenn man so denkt!

Liebe Grüße

Britta

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Der beitrag von hexhex ist super!

Antwort von Trini am 29.05.2009, 8:07 Uhr

vielleicht hilft Deinem Sohn ja ein Selbstbehauptungskurs oder ein Kampfsport???

Ich mag es übrigens auch überhaupt nicht, wenn sich meine Söhne (8, 12) kabbeln, aber sie beruhigen mich dann immer: "Mami, wir spielen doch nur."

Trini

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