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Geschrieben von Daria87 am 03.03.2024, 8:12 Uhr

Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Guten Morgen, in einem Monat kommt mein zweites Baby und mich würde interessieren, was ihr rückblickend in Bezug auf eure Erstgeborene in Punkto Vorbereitung (emotional, aber auch physisch) e.M.n. gut gemacht habt und was vielleicht anders machen würdet.

Mein Kind ist drei, ich kann hier also schon recht viel besprechen und irgendwo auch Erwartungsmanagement betreiben, auch wenn er natürlich noch nicht im entferntesten weiß, wie die Realität aussehen wird.

Ich erzähle ihm, dass ich zur Geburt ein paar Tage im KH sein werde, wo er mich besuchen darf, dass das Baby am Anfang viel stillen, schlafen und weinen wird und erst viel später mit ihm spielen kann. Ich sage ihm, dass es okay ist, wenn er neben Freude auch ganz viel Frust, Trauer und Wut empfinden wird und vielleicht auch alles gleichzeitig. Er hat ein Geschenk ausgesucht, das er mit ins Krankenhaus bringen möchte und der Bruder hat dann auch eine Kleinigkeit für ihn. Wir haben außerdem Zimmer getauscht und er hat nun ein wesentlich größeres mit einem Bereich für seinen Bruder. Findet er toll.

Ansonsten thematisieren wir das gar nicht ständig, er spricht trotzdem viel davon und freut sich sehr. Habt ihr noch Tipps für mich oder sollte ich den Rest einfach auf uns zukommen lassen?

 
11 Antworten:

Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von misssilence am 03.03.2024, 9:24 Uhr

Wir haben viel mit Büchern gearbeitet, und unsere große Tochter mir dem Baby im Bauch spielen lassen - zB Arzt oder mit Fingerfarben bemalen. Sie hat ihm auch oft was gekocht.

Wir haben evtl Gefühle nicht vorab thematisiert und das würde ich wieder so handhaben. Unsere Tochter war zwar so 2,5 Jahre und damit jünger, aber ich wollte ihr nicht schon vorweg nehmen, wie sie sich fühlen wird. Ich glaube, damit wären wir übers Ziel hinaus geschossen.

Daneben haben wir immer wieder erwähnt, dass dann Oma kommen wird, um bei ihr zu bleiben.

Insgesamt war unsere Vorbereitung, glaube ich, gut. Die Geschwisterkrise war heftig, aber sie liebte ihre kleine Schwester von Beginn an und ihre Wut und Trauer hat sich immer gegen uns Eltern gerichtet. Aber dieses Band, das beide schon verbindet, ich glaube, da war gerade das Spielen mit dem Ungeborenen sehr hilfreich.

Die Vorbereitung darf aber nicht überschätzt werden. Der Umgang mit der Geschwisterkrise danach ist mE viel wichtiger.

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Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von Eagle am 03.03.2024, 10:01 Uhr

Ich schließe mich misssilence an. Wir haben 2,5 Jahre Abstand zwischen den Kindern und haben das ähnlich gehandhabt. Viele Bücher gelesen, oft mit dem Baby reden lassen, Bauch angreifen. Vor allem haben wir thematisiert, dass die Oma aufpassen wird, wenn es losgeht. Es somit auch sein kann, dass wir in der Früh weg sind und nur Oma da ist. Auch haben wir viel darüber geredet, dass Papa zu Hause ist und ich im Krankenhaus für mehrere Tage. (Damals ging unsere Große gar nicht/sehr ungern mit Papa ins Bett- sie haben es wunderbar gemeistert und ich denke immer noch mit Freude an die 3 Tage im KH, die wie Urlaub waren).

Wie misssilence schon schrieb, ist ein Vorbereiten wichtig, der Umgang mit den Gefühlen/Verhaltensweisen des großen Kindes nach der Geburt für eine doch eine recht lange Zeit allerdings noch wichtiger. So wie ich dich sonst immer lese, seid ihr da sicher gut vorbereitet!

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Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von JoMiNa am 03.03.2024, 10:53 Uhr

Bei uns war der Abstand auch 3 Jahre. Ich finde, ihr habt schon viel gemacht. Das mit den Gefühlen vorwegnehmen finde ich persönlich auch zu viel, und auch zu abstrakt für das Kind. Schaden wirds aber nicht.

Wir haben viel weniger gemacht: die Schwangerschaft verkündet, ab und zu das Baby erwähnt, gerade wenn der Bauch größer war und es gestrampelt hat oder so. Wir hatten nur ein Buch zu dem Thema, Kind fand es nicht besonders interessant. Das einzige was mir wichtig war, möglichst konkret die Situation mit „Mama geht ins Krankenhaus“ durchzusprechen, damit das Kind davon nicht verunsichert wird.

Das mit dem Baby im Bauch spielen finde ich eine süße Idee. Ich glaube aber ehrlichgesagt nicht daran, dass man so eine echte Verbindung aufbauen kann. Die Kinder leben doch im Hier und Jetzt und ob sie sich in 3 Monaten beim Anblick des schreienden Babys noch daran erinnern…?

Ich hätte nur 2 Tipps für die Zeit nach der Geburt:
- Mein Großer hatte plötzlich Trennungsängste bei mir entwickelt, die wochenlang angehalten haben. Irgendwann habe ich durch nachfragen herausgefunden, dass er befürchtet hat, dass ich ihn nicht mehr lieb habe, wenn er weggeht. Habe ihm natürlich versichert, dass es nicht so ist und es wurde schlagartig besser.

- Passt auf, dass ihr nicht zu oft in die Falle „er ist schon groß, das müsste er können“ tappt. Die Großen wollen auch gern klein sein manchmal

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Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von MamaTeaRex am 03.03.2024, 13:36 Uhr

Hi, kann dem geschrieben voll zustimmen.
Wir hatten folgende Bücher für die Große:
Baby ist da (danielle graf)
Conny und das neue Baby
Unser Baby aus der wieso weshalb warum reihe
Und ich hab n paar vergessen. ^^
Ich selbst hab mir das gewünschteste Wunschkind das Geschwisterbuch geholt, das war ganz toll.
Wir haben auch ein Buch "ein koffer voller Mama-Momente" geholt. Für die Zeit wo ich im Krankenhaus bin.

Unsere lernt sehr sehr viel durch Bücher.
Sie sagt einfach "ich mag Mama/Papa Zeit " das macht es echt einfach.

Liebe Grüße und einen tolle Anfangszeit

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Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von kia-ora am 03.03.2024, 13:58 Uhr

Geschwisterkinder zu bekommen ist das Notmalste der Welt. Mit der Einstellung bin ich da ran und würde es immer wieder tun.

Drüber reden ist okay, aber viel Wind habe ich da nicht gemacht. Man pusht die Sache sonst sehr künstlich hoch.

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Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von misssilence am 03.03.2024, 15:18 Uhr

"Die Kinder leben doch im Hier und Jetzt und ob sie sich in 3 Monaten beim Anblick des schreienden Babys noch daran erinnern…?"

JA das hat sie. Und uns selbst erstaunt. Sie hat mit der Kleinen nach der Geburt genauso gespielt wie im Bauch - sie hatte keinerlei Problem damit, dass aus dem doch recht abstrakten Baby im Bauch ein echter physischer Mensch geworden ist. Es ging nahtlos über.

Die Kleine ist nun 9 Monate und erst vor einigen Tagen kam unsere nun 3-jährige an und sagte: "Mama! Ich habe eine Idee, was ich mit X spielen kann! Ich kann ihr Pizza (Anm: aus ihrer Spielküche) bringen. Das haben wir auch schon gespielt, als X noch nicht geschlüpft und noch in deinem Bauch war!" Wortwörtlich. Denn genau das hat sie gerne mit dem Baby im Bauch gespielt. Ich war etwas sprachlos, denn diese Spiele wurden mittlerweile durch andere mit der Schwester abgelöst.

Übrigens kam der Spielimpuls seinerzeit von unserer Tochter, nicht von uns.

"Passt auf, dass ihr nicht zu oft in die Falle „er ist schon groß, das müsste er können“ tappt. Die Großen wollen auch gern klein sein manchmal" >> das gehört ja zum generellen Umgang mit der Geschwisterkrise und sollte tunlichst vermieden werden. Unsere Tochter reagiert da super empfindlich drauf. Wer dazu neigt, solche Sprüche zu lassen, sollte sich am besten vorab belesen (aber ich meine die TE war fachlich in der Psychologie unterwegs, sofern ich sie nicht verwechsel).

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Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von Pebbie am 03.03.2024, 16:20 Uhr

Das sehe ich auch so.
Warum von Problemen erzählen die vielleicht gar nicht passieren werden ?
Man könnte z.B. auch dem großen Kind Fotos und Videos zeigen als es neugeboren war. Das ist bestimmt besser zu verstehen.

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Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von Daria87 am 03.03.2024, 17:35 Uhr

Vielen Dank für eure Erfahrungen und insbesondere die Buchtipps, da kann ich auf jeden Fall noch was besorgen!

Bzgl. über Probleme / Gefühle reden, die noch gar nicht da sind, vielleicht noch interessant für die ein oder andere (ich mache das bei meinem Kind wirklich gerne und häufiger): das ist wie eine Art „emotionale Impfung“, die Antikörper hinterlässt und auf Fall X vorbereitet. Im Vorfeld über schwierige Situationen und Gefühle zu sprechen, schafft Verbindung und gibt dem Kind Kontrolle. Quasi wie eine Vorab-Emotionsregulation, die die eigentliche Situation weniger explosiv macht. Auch für schwierige Übergänge etc. für uns ein Gamechanger.

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Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von MamaTeaRex am 03.03.2024, 17:52 Uhr

Das seh ich ähnlich:)
Ich hatte unserer Tochter gesagt, dass ihr Bruder am Anfang viel weinen wird.
Er weint erstaunlich wenig, aber ich mein vllr empfindet sie das schon als viel.
Sie geht sehr souverän damit um und sagt dann gleich: vllt brauch er busi oder er ist ein bisschen müde.
Oder
Mama du musst zum x gehen, der braucht dich

Ich fand den Vergleich im Buch toll, dass Geschwister werden wie liebeskummer ist.
Auf einmal muss man die wichtigsten Menschen mit jemanden teilen.

Wir Eltern bereiten uns ja aufs erste Kind auch vor. Warum also nicht das erste Kind aufs erste Geschwister vorbereiten:)

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Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von SuitcaseOfMemories am 03.03.2024, 19:30 Uhr

Neben den bereits genannten Dingen fällt mir noch ein, dass es sehr hilfreich war, dass der Papa schon vorab einiges übernommen hat. Unser Kind war erst 2, als das Baby kam und lange habe ich die Einschlafbegleitung übernommen. Der Papa hat das dann aber schon 2 Monate vor der Geburt übernommen, damit das nicht mit dem Ankommen des Geschwisterchens in Verbindung gebracht wird und es nicht so wirkt, als würde das Baby die Mama "wegnehmen".
Überlegt also vorab mal, welche Routinen sich ändern werden und ob ihr das vorab üben könnt.

Beim ersten Kennenlernen war es mir persönlich noch wichtig, dass das Baby in dem Moment nicht auf meinem Arm war, damit ich die Arme frei hatte für das große Kind und auch da nicht sofort Eifersucht entsteht.

Und ich habe mir votab Spiele etc. überlegt, die sich auch im Bett gut spielen lassen, damit ich in den ersten Tagen Bettruhe halten und trotzdem mit dem Geschwisterkind spielen kann.

Bei uns hat das alles super geklappt und es lief ohne dramatische Geschwisterkrisenmomente.

Alles Gute!

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Re: Vorbereitung auf Geschwisterkind - eure Erfahrungen

Antwort von JoMiNa am 04.03.2024, 11:14 Uhr

Das finde schön zu hören, dass es bei euch so gut geklappt hat! Dann ist es vielleicht einen Versuch wert. Natürlich nur, falls das große Kind da gerne mitmacht.

Zu deinem letzten Absatz: Ich meinte gar nicht, dass man den Spruch „Du bist ja schon groß“ ausspricht. Sondern man sich von dem Gedanken unbewusst leiten lässt, und zum Beispiel schnell genervt ist, weil das große Kind zB. immer noch nicht seine Schuhe angezogen hat. Zumindest mir ging es so, dass ich anfangs weniger Geduld mit meinem Großen hatte, wenn ich das kleine, unselbstständige (und womöglich noch schreiende) Baby vor Augen hatte. Es hat eine Weile gedauert, bis mir das klar geworden ist und ich bewusst dagegen gesteuert habe.

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