Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Astrid am 27.11.2016, 11:23 Uhr

Anstrengend, aber normal!

Hallo,

ungewöhnlich ist ja eigentlich nicht so sehr das jetzige Verhalten Deiner Tochter - sondern eher, dass sie bisher so lieb und pflegeleicht war. Sie holt das berühmte "Trotzalter" halt etwas später nach. Diese Loslösungsphase ist ganz normal, alle Kinder müssen sie durchlaufen. Und das tut uns Eltern natürlich kräftig weh: Wir Mütter hoffen einfach insgeheim, unsere Mäuse würden für immer so lieb und anhänglich bleiben. Aber das geht nicht.

Naja, nicht nur die Kinder müssen sich also schrittweise immer wieder etwas von uns ablösen - auch wir müssen sie immer wieder etwas weiter loslassen. Und damit wir das schaffen, fordern die Mäuse diese Ablösung halt sehr nachdrücklich - durch Trotz, Bockigkeit, Ablehnung, forderndes Verhalten. Das ist von der Natur so gewollt, weil wir freiwillig eben nur ungern loslassen würden. Wenn's nach uns ginge, würde alles so bleiben, wie es ist, gell!

Klar ist der Trotz irre anstrengend, ich habe zwei Kinder und kann auch ein Lied davon singen. Aber trotzdem ist diese Phase wichtig für das Kind. Es muss Nein sagen, sich verweigern, uns auch mal "doof" finden und ablehnen dürfen - nur so spürt es sich als eigene Person. Ob die Verweigerung der Kids in bestimmten Situationen sinnvoll ist oder nicht - das können die Kleinen selbst natürlich noch nicht einschätzen. Deswegen dürfen wir uns bei wichtigen oder gefährlichen Dingen natürlich auch durchsetzen - und dann notfalls auch mal Konflikte aushalten.

Ich empfehle Dir zur Entlastung das Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul. Man versteht danach viel besser, warum das Kind sich gerade so verhalten muss. Warum Strafen und Konsequenzen deshalb auch nicht helfen können. Und was man wirklich tun kann, um den Trotz des Kindes unnötig zu machen - völlig genial, wirklich!
Wichtigster Punkt dabei: Das Kind viel selbst machen lassen, und es sehr viel zu Hause mithelfen lassen. Bei einfach allem: beim Kochen, Putzen, Wäsche falten, bei seiner eigenen Körperpflege (möglichst alles selbst machen lassen und allenfalls nachbessern), beim Einkaufen, beim Tanken. Je mehr ein Kind mithelfen darf, desto zufriedener ist es.

Kinder wollen nicht nur spielen - sie wollen gebraucht und wichtig für die Familie sein, sie wollen groß und selbständig sein. Je mehr sie das dürfen, desto weniger trotzen sie. Jesper Juul sagt: "Trotzalter ist, wenn die Kinder selbständig werden, und die Eltern trotzen..."

LG

 
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