zurück| Geschrieben von Rusty am 16.10.2023, 10:13 Uhr |
6jähriger kann sich nicht selbst beschäftigen
Hallo,
immer, wenn wir Besuch bekommen oder wir irgendwo zu Besuch sind (es gibt leider keine weiteren Kinder mit denen er spielen könnte) kann unser 6 jähriger Sohn sich nicht selber beschäftigen. Wir bringen ihm Spielsachen mit oder Malsachen usw. Wenn er sich damit beschäftigt, dann nur für
kurze Zeit. Er braucht immer Unterhaltung oder will, dass ein Erwachsener! mit ihm spielt, d.h. ich muss mich zwangsläufig mit ihm beschäftigen, oder eine Person von den Besuchern.
Das ist äußert anstrengend und ich habe schon gar keine Lust mehr, irgendwo hin zu gehen oder Leute zu uns nach Hause einzuladen.
Immer ist dann Theater, denn ihm wird schnell langweilig. Fernsehen oder Tablett will er nicht! Er dreht dann völlig auf, wird sehr laut und wild!
Letztlich wollte er Disko spielen und die Gäste saßen im Dunkeln! Er ist dann sehr schroff zurecht gewiesen worden von meinem Mann, dass er auf sein Zimmer gehen soll. Das funktioniert nicht, weil er wird dann wütend, haut uns sogar oder macht erst recht weiter.
Daraufhin hat mein Mann ihn gepackt und in sein Zimmer getragen, was alles nur noch schlimmer machte! Er schrie und wütete in seinem Zimmer.
Es ist furchtbar peinlich wenn er sich so benimmt und ich weiß den Grund nicht. Anerkennung? Will er im Mittelpunkt stehen? Verwöhnt? Wahrscheinlich hat er nicht gelernt, sich selber zu beschäftigen. Er ist Einzelkind und auch automatisch immer im Mittelpunkt.
Was können wir tun oder wie verhalten wir uns richtig?
Beitrag beantworten
Naja, mit einem Sechsjährigen...
Antwort von MM am 16.10.2023, 11:06 Uhr
... kann man ja schon vernünftig reden - der kommt ja wahrscheilich in die Schule, oder geht sogar schon, seit kurzem...?
Habt ihr denn mit ihm gesprochen?? Ihn gefragt, warum er sich so benimmt?? Ihm erklärt, warum sein Verhalten inakzeptabel ist??
Das wäre schon wichtig, eigentlich das Wichtigste, denke ich!
Man kann ja an die Aktion anknüpfen, als Papi ihn in sein Zimmer geschleppt hat.
"Du fandest das vielleicht zu hart, aber wenn du dich so benimmst und auf Ermahnungen nicht hörst, konnte ich nichts anderes machen als dich rauszutragen, als wärst du noch klein und würdest es nicht anders verstehen.. Aber wir können ja jetzt drüber sprechen, in Ruhe, damit es nächstes Mal anders läuft. Was stört dich, und was stört uns? Wir finden bestimmt eine Lösung..." Irgendwie so...
Klar, er ist Einzelkind und somit ist es wohl schwieriger, weil er nicht automatisch jemanden zum Spielen hat, wenn ihr irgendwo seid (unsere Jungs sind 2 Jahre auseinander und fanden eigentlich bei solchen Gelegenheiten immer etwas, um sich zu beschäftigen - auch wenn sie natürlich dabei auch mal stritten ;-)).
Wenn eurer weit und breit das einzige Kind ist und somit keinen potentielen Spielpartner hat, kann er sich schnell langweilen. Das rechtfertigt aber in dem Alter nicht so ein Verhalten, er ist ja nicht 3, sondern 6 Jahre alt!
In dem Alter sollten sie schon gelernt haben (in der Familie aber auch im Kindergarten etc.) dass man auch mal "stillsitzt" für eine gewisse Zeit., bzw. etwas für sich macht und die anderen nicht stört. Dass man nicht der Nabel der Welt ist, denn es gibt noch andere Menschen um einen herum...
Langeweile ist an sich nichts Schlimmes - im Gegenteil, sie motiviert dazu,sich etwas auszudenken. :-)
Nicht gut ist, wenn Eltern immer meinen, ihre Kinder "bespaßen" zu müssen (ich kann schon dieses neudeutsche Wort nicht leiden, früher sagte man "Spaß haben". "Spaß machen", aber nicht jemanden "bespaßen"), denn die Kinder lernen dann, dass andere ihnen etwas "bieten" müssen und sie selbst nur passive Empfänger sind, statt dass sie selbst aktiv etwas finden, woran sie Spaß haben.
Andererseits ist das natürlich viel leichter, wenn auch andere Kinder da sind. Darauf solltet ihr bei Einladungen etc. wohl achten.
Wie die Kinder sich dann beschäftigen, so dass sie die Erwachenenen nicht stören, liegt an ihnen - im Rahmen der normalen Regeln natürlich (also nicht die Wohnzimmerwand anmalen oder Töpfe zum Fenster rausschmeissen ;-)))).
na Ihr seid lustig
Antwort von Caot am 16.10.2023, 11:36 Uhr
Meine Kinder haben sich selten alleine beschäftigt. Nie soll man ja nicht sagen. 
Von daher empfinde ich das Verhalten deines Kindes total normal, eure Reaktion aber nicht.
Das die beschriebene Situation so eskalierte kann ich gut nachvollziehen, aus Sicht des Kindes! 
Ausschließlich Erwachsenenbesuch zum quatschen ging nur wenn die Kinder nicht da waren oder über Mittags schliefen oder eben am späteren Abend. Ansonsten drehte sich das um die Kinder. Quatschen ging halt nur auf dem Spielplatz oder auf dem Weg dahin. Oder bei Mensch ärgere dich nicht - immer dazwischen. Oder wenn Einer in der Küche steht und das Kind dort mit einbindet, können die, die im Wohnzimmer sitzen eben quatschen.
Ist so, hat nichts mit eurem Kind zu tun, sondern halt mit Alltag mit Kindern.
Richtig würdet es Ihr machen, wenn Ihr akzeptiert, das alles seine Zeit hat. Ihr bekommt Besuch, dann gebt das Kind zu einem Spielfreund. Oder Ihr akzeptiert die, eure Beschäftigung mit dem Kind.
Re: na Ihr seid lustig
Antwort von Schnecki2014 am 16.10.2023, 12:45 Uhr
Also das sehe ich anders. Ich habe selbst 6jährige Söhne und erwarte von ihnen sehr wohl, dass sie sich selbst beschäftigen können und Gespräche von Erwachsenen nicht die ganze Zeit stören. Wir reden ja nicht von Kleinkindern. Dass Kinder (vor allem die eigenen) einen sehr großen Raum einnehmen ist klar, aber es kann aus meiner Sicht nicht sein, dass sich alles ums Kind dreht und die Erwachsenen nur zwischendurch reden dürfen, wenn das Kind gerade anderweitig beschäftigt ist. Das ist kein Alltag mit Kindern, sondern zeugt von einer nicht vorhandenen Erziehung. Kinder müssen lernen, dass sie nicht immer im Mittelpunkt stehen können. Wie soll das sonst in der Schule funktionieren?
An die AP: Zunächst solltet ihr in einem ruhigen Moment mit eurem Sohn reden und ankündigen, dass sich die Dinge nun ändern werden. Und in einem nächsten Schritt langsam Alleinbeschäftigung einführen. Ganz bewusst, wenn ihr alleine zu Hause seid, sagt ihr ihm ganz deutlich, dass er jetzt zB 15 min alleine spielen muss. Und die Zeit dann langsam ausdehnen. Wenn das nächste Mal Besuch kommt oder ihr wohin geht, sollte vorher besprochen werden, wie ihr euch das vorstellt und was die Konsequenzen sind, wenn er sich nicht dran hält. Aber hier wohl auch eher klein anfangen.
Viel Erfolg. 
Re: 6jähriger kann sich nicht selbst beschäftigen
Antwort von Baerchie90 am 16.10.2023, 13:21 Uhr
Also ganz ehrlich, da sehe ich tatsächlich eher das Problem bei euch und eurer Planung als beim Kind. 
Wenn wir was ohne Kinder machen wollen, wählen wir die Rahmenbedingungen so, dass das auch möglich ist. Bei uns laden wir beispielsweise eigene Spielfreunde für die Kinder ein oder lassen es einen Freund besuchen.
Zu anderen kinderlosen (oder auch wenn "uninteressante Kinder" dort sind) würde ich mein Kind gar nicht erst mitschleppen, wenn es sich nicht mit "meinen Freunden" befassen darf. Denn natürlich ist es total langweilig und auch blöd, wenn man von einer Gruppe ausgegrenzt wird und auf Kommando was eigenes machen soll.
Daher mein Tipp: entweder ihr bindet das Kind mit ein oder ihr plant das ganze anders. 
Wir haben mehrere Kinder, daher beschäftigen die sich meistens miteinander, aber natürlich auch nicht immer. Wenn wir Besuch haben, sagen wir inzwischen auch hin und wieder, dass der "für uns" ist und dass die Kinder dann in ihren Zimmern, im Wohnzimmer oder im Garten bleiben sollen, während wir Erwachsenen dann unseren Kram machen. Immer öfter klappt das auch, aber gerade Kind 2 (8 Jahre) muss dann doch immer nochmal gucken, setzt sich auch mal zu uns oder braucht dann Ideen, was sie machen könnte (dem Besuch ein schönes Bild malen nach deren Wünschen, kommt hier immer noch erstaunlich gut an und garantiert meistens 30 Minuten Abwesenheit ^^).
Bevor ich da aber ein riesen Drama vom Zaun breche mit zurechtpfeifen und schreiend aus dem Zimmer tragen, würde ich das Treffen abblasen (oder mich zurück ziehen mit Kind, falls seine Anwesenheit untragbar wäre) und das ganze eben beim nächsten Mal anders planen.
Re: na Ihr seid lustig
Antwort von Caot am 16.10.2023, 13:43 Uhr
Du, das klappte hervorragend mit meinen Kindern in der Schule. Trotz meiner wohl nicht vorhandenen Erziehung. 
Re: 6jähriger kann sich nicht selbst beschäftigen
Antwort von Pamo am 16.10.2023, 13:46 Uhr
Nehmt ihn doch nicht mit auf Besuch außerhalb, wenn der Termin gar nichts für ein sechsjähriges Kind ist. Ich werde auch ungemütlich, wenn ich irgendwo mittrotten muss, wo ich mich tödlich langweile, weil mich die Gespräche nicht interessieren, ich niemanden mit einer Gemeinsamkeit vorfinde und ich sowieso nur ein warmer Körper bin. Ich habe dann immer ein mitgebrachtes Buch ausgepackt, solange ich noch Hoffnung hatte, dass jemand dazu kommen könnte, mit dem ich etwas anfangen kann. Inzwischen mach ich das nicht mehr: Wenn die Verwandtschaft zum Dauerrauchen in den Garten, auf die Terrasse geht, dann verabschiede ich mich und geh nach Hause.
Engagiert einen Babysitter, der was Tolles mit ihm unternimmt oder schickt ihn zu einem Freund zu Besuch und genießt euren Besuch außer Haus.
Wenn ihr Besuch bei euch zuhause habt, dann sieht es anders aus. Wenn er wirklich ungezogen die ganze Veranstaltung dominiert, dann würde ich ihn diesbezüglich anweisen oder auch sitten lassen. Er kann ja einen Freund einladen und die beiden spielen dann im Kinderzimmer.
Re: na Ihr seid lustig
Antwort von Pamo am 16.10.2023, 13:50 Uhr
Sind diese sechsjährigen Söhne bei dir im Plural und können sich miteinander beschäftigen?
Oder hast du einen einzigen Sechsjährigen ohne Geschwister? Das ist nämlich eine ganz andere Situation.
Re: na Ihr seid lustig
Antwort von Schnecki2014 am 16.10.2023, 14:15 Uhr
Ich habe tatsächlich 2 6jährige und noch eine große Schwester und ich glaube sofort, dass es mit einem Einzelkind eine andere Problematik ist. Aber das Grundprinzip ist das gleiche, nämlich dass ich von meinem 6jährigen Kind erwarten kann, dass es sich zB 30 min am Stück ruhig beschäftigt und wenn es Ansprache braucht, nicht in einer Weise agiert, die alle stört (also etwa Disco machen und Licht abdrehen). Das gilt aus meiner Sicht vor allem, wenn die Einladung im Zuhause des Kindes stattfindet und es jede Menge Möglichkeit hat, sich zu beschäftigen. Und egal ob 1 oder 4 Kinder, ich kann nicht die ganze Zeit um sie herumtanzen. Klar macht es das Leben einfacher, wenn ich das Kind bei einer Erwachseneneinladung bei einem Spielkameraden parken kann, aber wenn das halt nicht geht, ist es einem 6jährigen zuzumuten, nicht die ganze Zeit zu stören. Dass ich mich zwischendurch mit dem Kind beschäftigen muss, ist klar, aber ich habe mich dagegen ausgesprochen, dass es selbstverständlich ist, dass sich immer alles ums Kind dreht.
Re: na Ihr seid lustig
Antwort von Pamo am 16.10.2023, 14:32 Uhr
30 Minuten sind sicher jedem Kind ab 6 Jahre zuzumuten.
Aber ein ganzer Nachmittag oder gar ein Abend - da muss man sich etwas einfallen lassen.
ging es um 30 Minuten
Antwort von Caot am 16.10.2023, 15:19 Uhr
Woher nimmst Du die Information?
Reden wir hier über einen Nachmittag/Abend oder um einen 30-Minuten-Besuch und einem Kind was just bei der Öffnung der Tür für den Besuch von Muddern Bespaßung wollte?
Klar kann ein Kind sich auch mal! 30 Minuten alleine beschäftigen. Nehmen wir 8 Stunden für den Schlaf weg, verbleiben da aber immer noch grob 16 Stunden. Davon 30 Minuten sind immer noch genug Stunden die das Kind benötigt. Und natürlich gäbe es bei mir keine Disko, aber halt andere positive Aufmerksamkeit. Spielplatz, in der Küche helfen, Spiele spielen, mit ins Gespräch einbeziehen …….Plätzchen backen …… dabei kann man auch als Erwachsener zusammen sabbeln …..Freunde die ich einlade oder eben das Kind zum Freund geben ……
Ja das stimmt, da muss man sich schon was überlegen...
Antwort von MM am 16.10.2023, 15:27 Uhr
... - wenn es sagen wir eine Stunde oder mehr wäre.
Wenn das Ganze zu Hause stattfindet, kann das Kind ja einfach in seinem Zimmer oder im Garten etc. "sein Ding machen", also das was es auch ohne Besuch täte. Spielen, malen, lesen (falls es das schn kann) Musikinstrument üben oder was auch immer...
Wenn es ein Besuch woanders ist und das Kind mit "muss" (?), dann muss man halt wirklich entsprechende Sachen mitnehmen (das tut die AP ja wohl), aber trotzdem kann es sich da wohl nicht so lange beschäftigen, wenn es alleine ist.
Also entweder dafür sorgen, dass Spielkameraden dort sind, oder es zu Hause lassen mit einer Betreuungsperson.
Ganz notfalls kann man es nach Absprache mit den Einladenden in einem anderen Raum einen Kinderfilm schauen lassen, Saft und paar Kekse dazu, das kann ja auch mal schön sein - dann sind schon mal 1-2 Stunden um. Aber das nur als Notlösung, und nicht immer in solchen Situationen! ;-))))
Bisschen planen und organisieren muss man halt mit Kind.
Und v.a. auch mit ihm KOMMUNIZIEREN. Fragen und absprechen, was wer will und wie man es am besten macht. Mit nem Sechsjährigen geht das doch schon gut.
Das stimmt, man kann auch quatschen, wenn man dabei...
Antwort von MM am 16.10.2023, 15:31 Uhr
... Plätzchen backt, Gemüse schneidet etc. - also mit Kind und Besuch zusammen, wenn es von der Situation her passt.
Aber das Kind darf halt nicht ständig im Mittelpunkt stehen wollen, sondern man muss dann halt ein Gleichgewicht finden, sich ihm zu widmen, aber auch sich mit den Menschen zu unterhalten, mit denen man sich grad trifft (ob zu Hause oder bei denen).
meine Kinder
Antwort von Caot am 16.10.2023, 16:41 Uhr
haben sich selten alleine in ihr Zimmer setzen lassen. Da war eine Spielperson gefragt. Selbst mit Schulbeginn saßen die für die HA am Küchentisch und nicht alleine in ihrem Zimmer.
Noch heute lernt meine Jüngste bei uns sitzend im Wohnzimmer. Oder bei mir im Büro. Da gibt es dann eine Mischung von Jede:r macht seins, ein bisschen quatschen, telefonieren …. und ein paar Streicheleinheiten. Auch mit 17 Jahren.
Ist der Hunger gesättigt verschwinden die von ganz alleine oder anders gesagt, ein „jetzt musst Du mal 30 Minuten dich selber beschäftigen, gelingt da viel leichter.
Erwachsenenquatschen gab es in dem Alter meiner Kinder sehr selten. Und wenn, dann hab ich für Spielbesuch gesorgt.
Re: 6jähriger kann sich nicht selbst beschäftigen
Antwort von Sille74 am 16.10.2023, 21:33 Uhr
Ich finde es zu viel verlangt, von einem 6-Jährigen zu erwarten, dass er sich einen ganzen Nachmittag/Abend lang alleine beschäftigt und halte es für illusorisch, dass die Erwachsenen völlig ungestört, als ob kein Kind da wäre, quatschen können, wenn halt nunmal ein 6-Jähriger da ist.
Klar, dass ein Kind dauernd dazwischen quakt, so Blödsinn wie das mit der Disco macht, gäbe es bei mir auch nicht. Aber ab und zu muss m.E. auch das Kind in irgendeiner Form mit einbezogen werden. Dann klappt es meiner Erfahrung nach auch besser, wenn das Kind mal Sendepause haben soll.
Re: 6jähriger kann sich nicht selbst beschäftigen
Antwort von wolfsfrau am 17.10.2023, 9:00 Uhr
Wie ist es denn ohne Besuch?
Wie beschäftigt er sich da? Spielt er alleine, guckt er mal einen Film, ist er alleine in seinem Zimmer?
Wenn er sich sonst nie alleine beschäftigen "muss", weil immer einer von euch dabei ist oder er dann, wenn ihr als Familie alleine seid, alleine im Mittelpunkt, ist es natürlich schwierig für ihn, umzusetzen.
Ansonsten kenne ich es von Familien mit Einzelkindern u. ohne Kinder im Freundeskreis, dass die Kinder sich dann Spielbesuch einladen können.
Re: ging es um 30 Minuten
Antwort von Schnecki2014 am 17.10.2023, 9:30 Uhr
Die Info hab ich von nirgends genommen. Aber man muss halt aufteilen. Also 30 Minuten beschäftigt sich das Kind selbst, dann bekommt es zB denselben Zeitraum Aufmerksamkeit von einem Erwachsenen, dann wieder 30 Minuten alleine. Vielleicht sehe ich das hier wirklich falsch, aber bist du echt bereit, dich jede wache Minute mit deinem Kind zu beschäftigen? So klingt es nämlich. Und das wäre für mich einfach zu viel. Meine Kinder helfen auch in der Küche, ich spiele mit ihnen und wir machen Ausflüge. Aber an einem klassischen Sonntag verlange ich von den Kindern sicher mindestens 3 Stunden, dass sie was alleine machen.
Schnecki, Zustimmung...
Antwort von MM am 17.10.2023, 9:49 Uhr
... so ungefähr war es bei uns auch, als unsere klein waren.
Ja, Spielbesuch einladen...
Antwort von MM am 17.10.2023, 9:52 Uhr
... ist auf jeden Fall gut, wenn keine Geschwister da sind, mit denen das Kind spielen kann.
Unsere haben in dem Alter stundenlang mit Lego gebaut und gespielt oder mit der Eisenbahn etc.
Aber man muss natürlich trotzdem damit rechnen, dass man das Kind zwischendurch auch mal einbezieht, wie jemand oben schreibt...
Re: 6jähriger kann sich nicht selbst beschäftigen
Antwort von kea2 am 17.10.2023, 11:44 Uhr
Ich bin auch ein Einzelkind.
Wenn Besuch da war, gab es Aufmerksamkeit in der Form, dass ich gemalte Bilder zeigen durfte oder mal ein kurzes Spiel.
Ansonsten habe ich mich entweder in der Nähe beschäftigt oder in meinem Zimmer.
Fernsehen gab es nicht. Der stand im Wohnzimmer. Irgendwelche frühen PCs oder Konsolen hatten wir nicht.
Andere Leute hatten Fernseher im Gästezimmer. Dort durfte ich gucken, wenn wir irgendwo zu Besuch waren.
Nur war es damals noch üblich, dass Kinder nicht den ganzen Tag bekaspert wurden, egal, ob Einzelkind oder nicht.
Ich musste mich viel alleine beschäftigen und kannte das.
Ich schätze, Euer Sohn ist es schlicht nicht gewöhnt, dass die Welt sich nicht um ihn dreht und deswegen bockt er bis das so läuft, wie er es kennt.
Wenn Ihr wollt, dass er lernt, nicht im Mittelpunkt zu stehen, muss man das auch im Alltag üben und nicht nur, wenn Besuch da ist.
Ich würde Zeiten einführen, wo er sich alleine beschäftigen muss.
Das wird ihm nicht gefallen, aber er wird sich daran gewöhnen.
Kea, das hast du recht...
Antwort von MM am 17.10.2023, 12:35 Uhr
... - für mich klingt es auch, als hätte er das nie wirklich geübt... 
Und ich kenne das auch von früher so wie du es beschreibst. Bei unseren war es ähnlich.
3 Stunden alleine beschäftigen?
Antwort von Caot am 17.10.2023, 12:55 Uhr
In dem Alter? Nein, das ging bei meinen nicht und auch nicht wenn Spielbesuch da war. Entweder reden wir aneinander vorbei, haben verschiedene Vorstellung der beschriebenen Situation vor Augen oder aber ich war zu blöd hier stundenlanges selbstspielen meinen Kindern näher zu bringen.
Ich hab mich nicht jede wache Minute mit meinen Kindern beschäftigt, aber alleine so brav im Zimmer sitzend spielte da nie Eine:r. Stundenlang beschäftigte sich hier keiner mit Lego. Und schon gar nicht alleine.
Blicke ich mich in meinem Umfeld so um und erinnere ich mich an Besuche zurück, waren die Kinder, wenn wir Erwachsene zusammen saßen, immer irgendwie der Mittelpunkt und wurden auch einbezogen. Oft saßen die Kinder eh mit im Wohnzimmer oder es war ein Erwachsener immer bereit sich den Kindern zu widmen. Ein Kind einzeln kenne ich gar nicht bei Besuchen.
Selbst bei Oma und Opa ging es recht schnell zum quatschen auf den Spielplatz.
Spielbesuche standen zu Kigazeiten hoch im Kurs. Bei vielen Müttern. Das muss ja einen Grund haben. Ich scheine also nicht alleine versagt zu haben was die Spielintensität betrifft.
Re: 6jähriger kann sich nicht selbst beschäftigen
Antwort von Baerchie90 am 17.10.2023, 15:11 Uhr
Das ist aber auch eine "Typ-Frage".
Wir haben "alleine spielen" nie forciert oder gar aktiv geübt.
Unser Sohn konnte sich etwa bis er 8 Jahre alt war wunderbar alleine beschäftigen, vorrangig mit Duplo oder Lego. Es verging kaum ein Tag ohne stundenlanges spielen im Kinderzimmer. Das fing schon als Kleinkind an. Nun ist er 10 Jahre alt und macht auch lieber was mit anderen als alleine (Kartenspiele, Bakugan/Beyblade Kämpfe, Gesellschaftsspiele... das ist mir Spielpartner einfach lustiger), mit Tablet, Switch oder Handy kann er sich aber zur Not auch über längere Zeit beschäftigen.
Seine Schwester ist da ganz anders, die BRAUCHT Menschen um sich rum. Am liebsten rund um die Uhr. Wenn sie keine Freundin da hat und ihr Bruder auch keine Lust hat was mit ihr zu machen, dauert es in der Regel keine zwei Minuten bis sie bei mir ist, oder dem Papa, oder das Baby betüdelt ,oder sie ruft Oma A an, oder Oma B...
Re: 3 Stunden alleine beschäftigen?
Antwort von Schnecki2014 am 18.10.2023, 9:37 Uhr
Vermutlich meinen wir dasselbe. 
Ich rede jetzt nicht davon, dass meine Kinder 3 Stunden am Stück leise in ihren Zimmern spielen. Das machen sie nicht. Ich meinte damit, dass sie sich beschäftigen, ohne dass ich mitmachen muss oder sie sonst meinen Input brauchen. Das wird "Vater, Mutter, Kind" oder "Schule" gespielt oder sie bauen sich eine Höhle. Oft auch im Wohnzimmer, aber eben ohne mich. Und ich meinte nicht 3 Stunden am Stück, sondern insgesamt über den Tag verteilt.
Aber ich erwarte, wenn wir - eh selten - erwachsenen Besuch (ohne Kinder) haben oder wir Freunde von uns (ohne Kinder) besuchen, dass meine Kinder sich den Großteil der Zeit alleine beschäftigen. Wir reden hier im Schnitt von 3-4 Stunden. Und das klappt ganz gut. Natürlich brauchen sie zwischendurch was, vor allem Essen, und dann bekommen sie auch Aufmerksamkeit, aber nur kurz und dezent.
Playdates gibt es bei uns auch und das ist Kinder-Zeit, ganz klar.
Schnecki, so kenne ich es auch...
Antwort von MM am 18.10.2023, 9:47 Uhr
... sie spielen was, ohne Input von Erwachsenen, zwischendurch kommen sie mal, möchten und bekommen was zum Trinken oder Essen, zeigen vielleicht mal was Gemaltes oder erzählen kurz was sie machen... und gehen dann wieder spielen. Und so halt mit Unterbrechungen.
Aber das hat nichts mit dem Ausgangspost zu tun ;)
Antwort von Caot am 18.10.2023, 10:39 Uhr
Wir nähern uns an. Aber deine beschriebene Situation ist immer Plural. Im AP ging es um jedoch ein Kind. Alleine - Singular - so irgendwie, was sich da nun zu beschäftigen hat, wenn die Erwachsenen im Wohnzimmer hocken und quatschen. Meine hätten sich da nie brav spielend ins Kinderzimmer setzen lassen, zumal das im Wohnzimmer ja auch Neugierde erweckt. Was ist das, was machen die ….. aus Sicht des Kindes im AP kann ich das total verstehen. Wenn da das Kind ignoriert wird, will es halt Disco spielen. Das eskaliert dann in sich.
Das liegt aber nicht am Unvermögen des Kindes, sondern am Unvermögen der Erwachsenen.
Meine Teenager beteiligen sich mittlerweile an den Gesprächsbesuchen.
Re: Aber das hat nichts mit dem Ausgangspost zu tun ;)
Antwort von Schnecki2014 am 18.10.2023, 11:38 Uhr
Natürlich ist es was anderes mit einem Kind, aber da das Kind der AP es nicht anders kennt, sollte ganz alleine spielen ja nichts neues sein. Außer das Kind hat es nie gelernt. Und dass ein 6jähriger mal aufdreht und dann alles eskaliert, kenne ich natürlich auch. Aber so wie es die AP schreibt, ist es bei ihnen die Regel und nicht die Ausnahme, dass sich ihr Kind immer in den Mittelpunkt drängt. Und da bin ich nach wie vor der Meinung, dass das ein Erziehungsproblem ist. Vor allem wenn man es anders haben will. Wenn man sagt, mein Kind ist meine Sonne und wem das nicht passt, braucht keine Zeit mit uns verbringen, dann ist ja alles bestens.
das ist wirklich eine Typfrage
Antwort von Maxikid am 24.10.2023, 10:00 Uhr
ich habe 2 Kinder. Die Große konnte sich nie alleine beschäftigen, war bei Besuch aber immer sehr brav, die Lütte konnte sich immer schon alleine beschäftigen.
Auch im Bekanntenkreis, gab es kleine Kinder, die konnten sich stunden alleine mit Lego etc. beschäftigen, andere Kinder so gar nicht. Auf auf den Spielplätzen, gab es Kinder, die immer an Mutti klebten, andere wurden stunden nicht gesichtet.
Die Großeltern und Tanten, hätten sich niemals mit zum Spielplatz begeben. Die Kinder durften mittendrin sein, aber niemals im Mittelpunkt sich selber stellen. LG
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