Rund um die Erziehung

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Geschrieben von JW0602 am 26.09.2023, 13:05 Uhr

Gruppenwechsel wirklich sinnvoll

Hallo,

ich habe Zwillingsmädchen (fast 5 Jahre alt), die bereits seit ihrem 2 Lebensjahr in die Krippe gehen. Damals in eine Gruppe.
Im Sommer letzten Jahres haben sie dann in die Ü3 Gruppen gewechselt. Sie wurden in unterschiedliche Gruppen "gesteckt", was anfangs sehr problematisch war. Sie haben beide morgens sehr geweint, wenn ich mich verabschiedet habe.
Die "kleinere" ist mit ihren Krippenfreunden in eine Gruppe gekommen und hat sich dann dort auch schnell eingelebt.
Ihre Schwester ist in eine Gruppe mit vielen älteren Jungs gekommen und es fiel ihr sehr schwer dort Anschluss zu finden. Sie lag manchen Tag beim Abholen seit dem Mittag auf der Bank im Gruppenraum und hatte auf mich gewartet.... das zu sehen, war sehr schwer für mich :-(
Auch morgens musste sich noch bis zum Sommer immer mal wieder von den Erziehern in die Gruppe begleitet werden.
Die Erzieher sind sehr bemüht um sie gewesen und haben mir berichtet, dass sie tagsüber immer wieder mit den Kindern der Gruppe (freudig) spielt. Sie sei nicht auf bestimmte Kindern fixiert, sondern würde je nach Spielangebot entscheiden, mit wem sie spielt.
Aber mein Kind beim Abholen über mehrere Wochen so allein und "traurig" zu sehen, hat mich emotional sehr berührt.
Dann sind nach den Sommerferien zwei neue Spielfreunde in die Ü3 Gruppen gewechselt, aber auch wieder zu der "kleineren" Zwillingsschwester.
Sie hat immer wieder erwähnt, dass sie lieber in der Gruppe ihrer Schwester wäre. Sie hat sich nachmittags auch nur mit den Kindern aus der anderen Gruppe verabredet. Und das über ein Jahr lang. Die Kinder aus ihrer Gruppe waren für sie nicht interessant.

Wir haben dann vor 4 Wochen erfahren, dass bei ihrer Zwillingsschwester ein Platz zum 01.10. in der Gruppe frei geworden ist und haben um einen Gruppenwechsel bei der Leitung gebeten.

Diese hat dem auch nach einer Woche Bedenkzeit dem Wechsel zum 01.10. zugestimmt. Sie meinten, meine Tochter würde es in der aktuellen Gruppe schaffen, aber um bei unserer Familie Ruhe rein zu bringen, stimmen sie dem jetzt zu.
Die Gruppe der Schwester wird jetzt mit einem Kind "überlegt."

Jetzt nach weiteren 3 Wochen geht meine Tochter jedoch super gern in ihre Gruppe, spielt mit allen Kindern, verabredet sich mit den Kindern nachmittags und scheint glücklich zu sein.
Sie weiß seit dem Wochenende vom Gruppenwechsel.
Sie "freut" sich auf die neue Gruppe... bzw. freut sich auf das Spielzeug der neuen Gruppe, wie sie jetzt immer betont.

Heute morgen hat sie dann erwähnt, dass sie Kind x und XY aus ihrer aktuellen Gruppe dann schon vermissen würde.
Sie haben ein "halb-offenes" Konzept, dass die Kinder sich immer wieder am Tag besuchen können.

Ich bin jetzt total verzweifelt. War der Wechsel ein Fehler ... JA !!
Sie ist auch glücklich in ihrer aktuellen Gruppe und dort hat sie mal Abstand von der Zwillingsschwester.
Der Kindergarten hat jetzt aber schon den Wechsel organisiert, mit dem Träger alles besprochen und den Platz in ihrer alten Gruppen ab November weitervergeben.

Was ist das Richtige? Den Weg so weiter durchziehen und schauen wie es wird.

Mit der Leitung zu sprechen, mich als "Vollidioten" dazustellen und für meine Tochter um den Erhalt der Gruppe zu kämpfen???

Es geht um meine Tochter, da mache ich einfach alles !!

Habt ihr einen Rat für mich?

 
16 Antworten:

Re: Gruppenwechsel wirklich sinnvoll

Antwort von kea2 am 26.09.2023, 19:01 Uhr

Ich würde den Wechsel jetzt durchziehen.

Hin und her finde ich weder für das Kind vorteilhaft, noch für den Kindergarten.
Die dürften dann verständlicherweise ziemlich genervt von Dir sein, weil sie sich unnötig Arbeit gemacht haben, obwohl sie von Anfang an geglaubt haben, dass Deine Tochter es auch in der alten Gruppe schafft.

Deine Tochter kann sich mit dem Kind, das sie aus ihrer Gruppe vermissen würde, genauso verabreden, wie sie sich vorher mit den Kindern aus der Gruppe der Schwester verabredet hat.

Wahrscheinlich gehen Deine beiden doch 2024 in die Schule. Dann ist die Situation in der Gruppe ja ein überschaubarer Zeitraum.
Wenn Du möchtest, dass Deine Kinder mehr Abstand haben, können sie ja mit der dann besten Freundin in verschiedene Klassen gehen. (Da konnte man hier Wünsche angeben.)

Unser Sohn hatte in der Grundschule nicht nur klassen-, sondern sogar jahrgangsübergreifend Freunde. Die hätte er nie unter einen Hut, bzw. in seine Klasse bekommen.

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Re: Gruppenwechsel wirklich sinnvoll

Antwort von Arilio am 26.09.2023, 22:14 Uhr

Ich würde den Wechsel jetzt auch durchziehen

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Re: Gruppenwechsel wirklich sinnvoll

Antwort von Nikac am 27.09.2023, 8:20 Uhr

Wenn du die Möglichkeit bekommen hast , dann würde ich auch den Wechsel machen.
Das hin und her ist ja auch blöd für Alle.
Da wie du sagst es eine halboffene Gruppe ist sieht sie ja trotzdem die anderen Kinder.

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Auch Kind fragen

Antwort von Jorinde17 am 27.09.2023, 9:33 Uhr

Hallo,

dass man Zwillinge immer meint, trennen zu müssen, wird ja inzwischen von Kinderpsychologen durchaus kritisch gesehen. Vielen Zwillingen tut es überhaupt nicht gut, auf Biegen und Brechen getrennt zu werden.

Ich denke, die Trennung damals war von der Kiga-Leitung keine so gute Entscheidung. Das Thema Zwillinge kommt in der Ausbildung von Erzieherinnen gar nicht vor. Wenn sie also sagen, man müsse Zwillingen trennen, damit sie eigenständiger werden, ist das die Meinung von Laien, die sie einfach vom Hörensagen übernommen haben. Sie gilt überdies als veraltet, sondern man muss in jedem Einzelfall schauen, ob die Trennung für die Zwillinge wirklich das Beste ist. Das kann sein, zum Beispiel wenn ein Zwilling stark klammert, der andere sich aber ablösen will, oder wenn sie sehr viel streiten. Das muss aber nicht so sein.

E ist ja nun aber so, wie es ist. Jetzt geht es ja um die neue Situation und die Frage, ob die Zwillis wieder in dieselbe Gruppe sollten. Ich denke, es gibt hier einen Rückweg, wenn du das willst. Dass man also gar nichts macht, sondern alles lässt, wie es ist. Dass der Wechsel schon angeleiert ist, macht dabei nichts.

Du musst nicht anderen zuliebe das Ganze durchziehen, denn die Erzieherinnen haben ja gar nichts davon. Und sie haben auch keinen Nachteil, wenn alles bleibt, wie es jetzt ist. Ja, sie haben etwas Verwaltungskram gehabt, na und? Das fand alles in ihrer Arbeitszeit statt, dafür werden sie bezahlt. In jedem Job macht man auch mal etwas Arbeit umsonst, das ist nicht schlimm. Weder die Erzieherinnen noch der Träger werden sich wochenlang verzweifelt in den Schlaf weinen, weil du den Wechsel doch nicht willst.

ABER: Du hast deiner Tochter jetzt von dem Wechsel zu ihrer Schwester erzählt. Deshalb würde ich nicht einfach alles abblasen oder durchziehen. Sondern ich würde sie fragen, was SIE möchte. Sprich mit ihr darüber, dass es natürlich schön ist, wenn sie mit ihrer Schwester in dieselbe Gruppe geht. Dass sie aber jetzt auch neue Freundinnen in der anderen Gruppe hat. Und ob es nicht okay wäre, morgens in ihrer Gruppe zu bleiben und ihre Schwester nachmittags zu Hause zu haben.

So wird sie nicht einfach von der Entscheidung überfahren, wie es ja schonmal der Fall gewesen ist. Selbst wenn sie unentschlossen ist und es nicht schafft, die Entscheidung zu treffen, ist es gut, sie zu fragen. Dann ist sie nämlich vielleicht auch erleichtert, wenn du ihr die Entscheidung abnimmst und einfach sagst: „Was hältst du davon, wenn wir erstmal alles so lassen wie es ist und du bei deinen Freundinnen in der Gruppe bleibst?“

LG

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Ich stimme Jorinde zu...

Antwort von MM am 27.09.2023, 12:07 Uhr

... und würde auch mit dem Kind darüber sprechen, es fragen.

Und zu dem Zwillingsthema - dieses Trennen um jeden Preis sehe ich auch problematisch, in anderen Ländern wird das übrigens gar nicht so praktiziert, bzw. nur wenn es konkrete Gründe gibt, nicht pauschal.

Zwillinge die ich kenne, aus dem Umfeld unserer Söhne, waren i.d. R. die ganze Kindergarte- und Grundschulzeit zusammen in einer Gruppe/Klasse, manchmal auch noch länger... Die Wege trennten sich oft erst in der Pubertät, im Laufe des Erwachsenwerdens und der zukünftigen beruflichen Orientierung. Manche bleiben aber auch da zusammen und wollen das auch so!

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gruseliges Kigakonzept

Antwort von Caot am 27.09.2023, 16:01 Uhr

Ich kenne das so nicht. Weder aus der Kita noch aus dem Kiga meiner Kinder. Selbst ich wurde vor 50 Jahren mit meinem Zwilling in die Gruppe gegeben. Zwillinge zu trennen, auf Teufel komm raus, ist total veraltet, genauso wie feste Gruppen.

Hier gab es auch Gruppen, aber offen. Gruppen waren nur nötig um die Kinder einzuteilen bezüglich Sport und Vorschulaktivitäten. Selbst innerhalb der Gruppe gab es alles von „ich kann jetzt laufen“ bis zum 6-jährigen Vorschulkind. Da lernt jeder von jedem.

Dein Kind würde ich jetzt wechseln lassen. Es ist angeleiert.

Ich würde aber grundsätzlich so einen Kiga nicht wählen. Das Konzept finde ich gruselig.

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Re: gruseliges Kigakonzept

Antwort von Zwergenalarm am 01.10.2023, 19:37 Uhr

Geht mir gleich. Mir wurde damals auch empfohlen, die Mädels schon früh zu trennen. Hab ich nicht gemacht, und ich hatte auch nie ein schlechtes Gefühl dabei.

Als es dann schulbedingt zu einer notwendigen Trennung kam, hat das Kind, das gehen musste, übelst gelitten und kämpft teilweise bis heute mit extremer Unsicherheit, die sie sich daraus aufgebaut hat.

Trennen würde ich wirklich nur, wenn ich das Gefühl hätte, dass sie sich gegenseitig extrem auf die Nerven gingen.

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Off topic - Frage @caot

Antwort von Zwergenalarm am 01.10.2023, 19:40 Uhr

Wie ist dein Verhältnis heute im Erwachsenenalter zu deinem Zwilling und seid ihr ein- oder zweieiig? Macht das überhaupt einen Unterschied?

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Feste Gruppen finde ich nicht veraltet, das Trennen von Zwillingen schon...

Antwort von MM am 02.10.2023, 10:38 Uhr

... - denn diese haben ja meist /oft eine besondere Beziehung und Bindung zueinander und es ist bedenklich, diese auseinanderreissen zu wollen, aus irgendwelchen "ideologischen" Beweggründen.
(Das würde ich - nach Abstimmung mit den Eltern - nur machen, wenn es konkrete Probleme gäbe, die nachweislich damit zu tun hätten, dass sie zusammen in einer Klasse sind.)

Feste Gruppen in einem Kindergarten hingegen finde ich normal und nichts "Gruseliges". In der Schule hat man doch auch feste Klassen, nur bestimmte Fächer werden gemeinsam bzw. klassenübergreifend unterrichtet.

Und so ähnlich kenne ich es im Kindergarten hier auch.
Bei uns gab es damals 2 jüngere Gruppen (3-4 Jahre) und zwei ältere Gruppen (ab 5 Jahren) - die machten da auch Vorschulprogramm, das Konzept ist etwas anders.

Beim Spielen im Garten waren die Kinder meist alle zusammen, auch bei bestimmten Aktivitäten wie Ausflügen gingen die beiden "kleinen" Gruppen zusammen, oder halt die Vorschulgruppen.

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Re: Gruppenwechsel wirklich sinnvoll

Antwort von Mokona am 02.10.2023, 16:00 Uhr

Lass sie zusammen in einer Gruppe und später auch in eine gemeinsame Klasse gehen.

Ich bin selber Zwilling und wir wurden getrennt. Wir haben v.a. in der Schulzeit sehr darunter gelitten. Das mit dem eigenständige Persönlichkeit entwickeln, ist der größte Quatsch.

Lass sie sich gegenseitig stärken!

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Ich wüsste gern mal, wie dieses Vorgehen (Zwillinge trennen) offiziell begründet wird...

Antwort von MM am 03.10.2023, 10:56 Uhr

... wie ist/war das bei euch?
Wurde behauptet, der eine Zwilling sei dominant und der andere könne sich nicht behaupten... oder sowas???

(Es scheint auch irgendwie ein deutsches Phänomen zu sein, ich kenne das von anderswo nicht... ?
Eher heisst es in Fachpublikationen, dass in "manchen besonderen Fällen" eine Trennung erwogen werden KANN... der Normalzustand ist aber, dass sie zusammen sind. )

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Re: Ich wüsste gern mal, wie dieses Vorgehen (Zwillinge trennen) offiziell begründet wird...

Antwort von Mokona am 04.10.2023, 16:33 Uhr

Nein, es war die Empfehlung des kia, wegen selbstständige Persönlichkeit bla bla. Wir waren nicht mal auf derselben Schule. Ich musste in die Schule des Nachbarviertels gehen.

Keine Dominanz, keine Anfeidungen etc.

In der Klasse meiner Schwester waren dann auch noch 2 weitere eineiige Zwillingspaare, die nicht getrennt wurden.

Einfach die Kinder fragen, was sie sich wünschen. Und nicht auf irgendwelche Fachexperten hören...

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Danke für die Antwort... das sehe ich auch so!

Antwort von MM am 05.10.2023, 9:59 Uhr

Die Kinder fragen, bzw. sehen wie es ihnen geht.

Ich habe in meinem Umfeld Zwillingspaare, keines wurde getrennt, das ist hier nicht üblich, zumindest nicht pauschal, sondern ggf. in Einzelfällen, aus besonderen Gründen...

Die einen sind auch jetzt, mit 17 noch zusammen in der Schule, werden wahrscheinlich einen ähnlichen Lebensweg gehen, beruflich gesehen. Sind aber trotzdem natürlich verschiedene Persönlichkeiten - die eine eher extrovertiert und kontaktfreudig, die andere introvertiert, nachdenklicher... Dabei sehen sie sich ähnlich wie ein Ei dem anderen und mancher Nichtinformierte würde denken, die seien auch sonst "gleich". Ist aber nicht so.

Eine eigene Persönlichkeit entwickelt man auch "trotz" gemeinsamer Schullaufbahn!

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Re: Danke für die Antwort... das sehe ich auch so!

Antwort von Mokona am 05.10.2023, 17:01 Uhr

Ja genau, das Problem ist nicht die Persönlichkeitsentwicklung. Sondern die Annahme von Außenstehender: "die schauen gleich aus, deswegen sind sie gleich". Daher muss man die trennen, damit sie sich frei entwickeln können.

Aber eineiige Zwillige sind wie normale Geschwister auch und können von ihrem Wesen sehr unterschiedlich sein.

Das Wichtigste ist, sie nicht zu vergleichen. Aber das ist ja genauso, wie bei anderen Geschwister auch. Sonst schürt man evtl Konkurrenz unter den Kindern, die es nicht braucht.

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@zwergenalarm

Antwort von Caot am 11.10.2023, 11:36 Uhr

Ich habe einen Zwillingsbruder. Unser Verhältnis ist gut. Erst neulich waren wir übers WE zusammen auf einem Konzert. Wir kleben aber nicht aneinander. Uns trennen auch 500 km. Aber er begleitet mich und meine Familie.

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offene Kigagruppen war phantastisch…..

Antwort von Caot am 11.10.2023, 11:40 Uhr

….. meine 2-jährige konnte super turnen. So ging sie einfach in der nächst höheren Altersklasse mit in die Turnhalle. Dank dem offenen Konzept, jeder kennt jeden, war das kein Problem.

Mein kognitiv pfiffiger Sohn profitierte von dem Spielangebot der Vorschulkinder als er frisch in den Kiga als 3- jähriger kam. Das auch dank der offenen Gruppen.

Feste Gruppen und die dann noch geschlossen = gruselig.

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