Der erste Brei - die Beikost

Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von lanti am 04.01.2017, 13:58 Uhr

Füttere ich zu viel?

Hallo,

früh geborene Zwillinge sind meist bei der Geburt leichter als Einlinge und haben häufig Aufholbedarf. Besser sie nehmen gut zu als man muss um jedes Gramm kämpfen. Und wenn die Kinder mobiler werden, verschwindet auch evtl. Babyspeck i.d.R. schnell. Da würde ich mir keine Gedanken machen, insbesondere solange der Kinderarzt auch zufrieden ist.

Kinder haben ein natürliches Sättigungsgefühlt und holen sich daher soviel sie brauchen, wissen aber auch selbst am besten, wann sie satt sind. Bezüglich der Mengen würde ich mich daher ganz vom Kind leiten lassen. Was Du steuern kannst und solltest ist, dass sie sich an einem gesunden, ausgewogenen und nährstoffreichen Angebot ohne Salz, Zucker, Rahm usw. satt essen.

Ich schreibe einfach mal was zu den einzelnen Mahlzeiten:

- Pre Milchflasche am Morgen und Abend sowie in der Nacht
Milch ist im ganzen ersten Jahr Babys wichtigste Nahrung. Säuglingsanfangsnahrung kannst Du daher jederzeit ganz nach Bedarf geben. Das würde ich so beibehalten.

- Mittagsmenü
Gemüse Kartoffel Fleisch Brei ist eine milchfreie Beikostmahlzeit. Wenn man selbst kocht, sollte der Brei immer doppelt soviel Gemüse wie Kartoffeln (Reis und Nudel nur ab und zu, da weniger nährstoffreich) enthalten und 1 EL Öl pro 200 g zur ausreichenden Versorgung mit Energie/Kalorien und wertvollen Fettsäuren. Pro 190 g Menügläschen (ohne Salz und Rahm o.ä.) empfiehlt sich 1 Teel. Öl nach dem Erwärmen unterzurühren (wenn das Gläschen lt. Zutatenliste bereits Öl enthält, reicht ein halber Teel als Zugabe). Weiterhin sollte der Gemüse Kartoffel Brei täglich eine Eisenquelle enthalten - entweder 30 g Fleisch oder 1 EL Hirse (pur - nicht mit Mais oder Reis gestreckt - siehe Zutatenliste) oder Hafer oder 1 Teel. weißes Mandelmus als veg. Eisenlieferanten. Vom Gemüse Kartoffel Brei dürfen und sollen die Kleinen soviel essen wie sie mögen. Die pauschalierten Mengen in den Gläschen können nicht jedem individuellen Appetit gerecht werden - 80 g sind hier genauso normal und ok wie 250 g - also bei Bedarf einfach mehr geben (bei selbst gekochtem Brei gar kein Problem die Portionen flexibel anzupassen). Zur Verbesserung der Eisenaufnahme ist es sinnvoll etwas Obst als Nachtisch anzubieten. 30-50 g sind hier völlig ausreichend (bei mehr Appetit mehr Gemüsebrei vorher anbieten) und es sollte frisches rohes Obst sein wie Apfel, Birne, Banane usw. - egal ob gerieben, mit etwas Flüssigkeit püriert, zerdrückt als Fingerfood zum selbst essen.

- Getreideobstbrei
Die zweite milchfreie Beikostmahlzeit ist eine Obstmahlzeit und sollte daher ebenfalls aus frischem rohem Obst bestehen. Gekochtes Obstmus und Obstgläschen liefern wenig Nährstoffe (natürliche Vitamine und sek. Pflanzenstoffe, die Obst gesund machen, gehen auch bei 100% Frucht durchs Erhitzen verloren), im Verhältnis viel Fruchtzucker und gewöhnen an stark süßen Geschmack. Mit frischem Obst hat diese eigentlich überflüssige Leckerei dann wenig gemeinsam. Besser geeignet ist Apfel, Birne, Banane, Aprikose, Beeren, Nektarine, Melone usw gerieben oder klein geschnitten und mit etwas Flüssigkeit püriert - dann bis zur gewünschten Konsistenz eisenreichen Getreidebrei zB Hafer (Reis und Grieß sind wenig nährstoffreich) unterrühren und 1 Teel. Öl für ausreichend Energie und wertvolle Fette unterrühren - fertig auch zum mitnehmen für unterwegs. Auch hier kann man soviel Brei zubereiten wie das Kind zum satt essen benötigt. Ein Obstnachtisch ist dann überflüssig.

- Brei am Abend
Gut geeignet wäre hier eine milchhaltige Beikostmahlzeit wie der Milchgetreidebrei. Dazu kann man einfach die gewohnte Pre Milch wie fürs Fläschchen zubereiten, in eine Schale geben und bis zur gewünschten Konsistenz Getreidebrei zB Dinkel unterrühren. Die Zugabe von Obst ist nicht nötig, da Pre Milch voll vitaminisiert ist. Möchte man Obst zugeben, sollte es roh gerieben sein und auf etwa 30 g begrenzt. Ab 6 Mon. kann man, wenn man möchte auch einen Vollmilchbrei anbieten: 200 ml Vollmilch aufkochen, Getreidebrei unterrühren oder Getreideflocken wie zB Dinkelflocken oder Haferschmelzflocken mit aufkochen, quellen lassen, 2 EL frisches rohes Obst als Vitamin C Quelle unterrühren - fertig.


Die Umstellung auf nährstoffreiches Getreide und rohes Obst kann schonmal etwas dauern bzw Gewöhnung erfordern. Das ist - gerade bei guten Essern - zugunsten einer gesunden Beikost aber ja kein Problem ;)

Ansonsten Mengen ganz nach Bedarf des jeweiligen Kindes in der jeweiligen Phase. Als Getränk ist Wasser pur optimal - es ist kalorienarm, zahnschonend, überall verfügbar, macht beim trinken lernen keine Flecken und zieht im Sommer keine Insekten an. Tee ist je nach Sorte eher ein sanftes Heilmittel als ein Getränk (zB Fenchel), das man sparsam und bei Bedarf einsetzen sollte, bei Kindern nicht unkritisch und gewöhnt generell unnötigerweise an Getränke mit Geschmack und kann durch seine Säure ebenso wie Saft die Zähnchen angreifen. Würde ich persönlich einfach weg lassen :)

LG

 
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