Baby und Job

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Geschrieben von yola am 05.12.2010, 9:36 Uhr

"Die Zeit" von dieser Woche

Hallo an alle,

anschliessend an die hier unten geführten Diskussionen, ein passender Artikel in der "Zeit" von dieser Woche.

"Weiberwirtschaft" auf Seite 9.

Der Comic zum Artikel gefällt mir allerdings am besten *grins*

LG

Yola

P.S. Das im Artikel erwähnte Buch "Working Mum" kann ich durchaus empfehlen. Hat grossen Wiedererkennungswert.

 
19 Antworten:

Re: "Die Zeit" von dieser Woche

Antwort von Gucci75 am 05.12.2010, 10:02 Uhr

Stimmt. "Working Mum" ist durchaus zu empfehlen.

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Re: "Die Zeit" von dieser Woche

Antwort von Benedikte am 05.12.2010, 10:22 Uhr

ich habe den Beitrag nun gelesen.

Und stimme auch völlig zu- was manchmal in der erhitzten Diskussion nicht zum tragen kommt, ist, dass Frauen "weniger wollen". Ich selber bin ja Beamtin auf der gehobenen Amöbenebene- sprich, durchaus mit einer gewissen Zuständigkeit und Anspruch, aber weit davon entfernt, "richtige" Entscheidungen zu treffen oder "richtige" Personalverantwortung zu haben.

Und wenn ich sehe, wie meine männlichen Kollegen auf dieser Ebene sich mühen- sehr viele, gerade die in einer HAusfrauenehe befindlichen- teilweise bis zur Selbstaufgabe- dann muss ich zugeben : nein. Diese Bereitschaft habe ich nicht, und schlimmer- den Willen habe ich nicht.

Mein Job ist mir wichtig, sehr wichtig, ich definiere einen guten teil meines Selbstbewußtseins daraus. aber trotzdem will ich meine Familie habeen- nicht nur schlafend, sondern auch aktive Mutter sein. Ich will mit mich Freundinnen treffen, einfach weil ich sie mag- nicht nur Netzwerkpflege treiben.

Ich muss nicht mit 200 Überstunden protzen um micht gut zu fühlen- mir reichen bedeutend weniger, gerade soviele, dass ich Gleittage habe - außer. es ist mal wirklich DRama- aber das ist eher Ausnahme. Führte in meinem letzten beurteilungsbeitrag einer kinderlosen Chefin zur Aussage " Sie arbeitet "entspannt" ( höchste Verachtung) mit vor dem Hintergrund, was ihr bei ihrem familiären Hintergrund möglich ist.

Aber bei allem Ehrgeiz- wenn ich die Leiter heraufklettern würde, es würde immer anstrengender. mehr abendtermine- je weiter man nach oben kommt umso schwerer kann man schwäzen. Jetzt kann ich bei Terminen klarmachen, dass alles Hintergrund und unter 3 ist- sprich nicht zitierfähig ( ich arbeite viel mit Journalisten)- jew eiter man oben ist, umso schwerer ist das.

Ich will einfach den Abend frei haben- Ende. Mögen andere 24 h am Tag investieren- ich nicht. Von daher- auch vollste Zustimmung.

Benedikte

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Re: "Die Zeit" von dieser Woche

Antwort von rabukki am 05.12.2010, 11:05 Uhr

...wobei ich es immer komisch finde, wenn knapp über 50% der erfolgreichen Abitur-/Diplomprüfungen durch Frauen so hervorgehoben werden. Was soll das aussagen? Das Geschlechterverhältnis ist hierzulande doch recht ausgewogen...
Wenn überhaupt, dann ist doch bemerkenswert, dass es 4% weniger Diplom- als Abiturprüfungen sind.

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Die Frage die ich mir stelle,

Antwort von yola am 05.12.2010, 11:30 Uhr

auch anknüpfend an die Diskussion weiter unten.

Kennt irgendjemand von Euch einen MANN der es schafft, eine "richtige" Karriere (eben mit den allseits bekannten Anforderungen an Arbeitszeit, Networking, will heissen "soziale" Abendtermine) usw. mit tatsächlicher aktiver Familienverantwortung zu vereinbaren????
Will heissen, einen Mann der morgens vor seiner anspruchsvollen Arbeit Kinder für Kita, Schule fertigmacht und hinbringt, Lehrergespräche, Kinderarzttermine wahrnimmt, KIindersportvereinbesuch organisiert usw. usf. neben der Karriere wuppt?????

Ich bin jetzt im Geiste meinen gesamten erweiterten Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis durchgegangen und habe keinen einzigen MANN gefunden, der das wuppt.

Ich habe ein paar (unter 40jährige Männer) gefunden, die sich aktiv in die Familienverantwortung einklinken und sie mit ihrer Frau teilen. Davon macht aber keiner eine "richtige" Karriere, die haben "cushy" Jobs und sehr verständnisvolle Arbeitgeber und gesichterte Jobverhältnisse.

Bei den Vätern die "richtig" Karriere machen hält ihnen die Frau den Rücken frei.

Und bei den Müttern die ich kenne, die "richtig" Karriere machen (JA, die kenne ich, diese Frauen haben auch diesen Biss und Ehrgeiz) halten ihnen ihre MÄNNER den Rücken frei. Bei ihnen wurden die traditionellen Geschlechterrollen nur umgedreht, aber keine wirklich gute Lösung gefunden wo beide, also Mann und Frau, Karriere und Familie und ein "eigenes Leben" miteinander verbinden konnten.

Gut, es gibt natürlich immer noch die Möglichkeit, wenn die nötigen Finanzen da sind (was bei entsprechender Jobverantwortung und Doppelverdienern drin sein müsste), eine Vollzeit-Haushälterin/Kinderfrau einzustellen.

Diese Version kenne ich auch in meinem Bekanntenkreis. Das ist eine grosse Hilfe und sorgt eindeutig für gute Stimmung in der Familie. Aber auch in diesem Fall ist es der Mann der Karriere macht. Die Frau hat erst wieder einigermassen durchgestartet als die Kinder schon alle im Teenie-Alter waren.

Oder die Kinder in eine Internatsschule zu geben. Dann können sich beide engagiert beruflich reinhängen. Aber diese Lösung ist natürlich sehr von der Einstellung abhängig. Für mich persönlich (und für meine Kinder, so wie sie vom Temperament her gestrickt sind) wäre das keine Lösung.

Also meine Frage an Euch: Kennt Ihr einen Vater dem es gelingt, eine richtig gute Karriere mit aktiver Familienverantwortung und erfülltem Privatleben zu vereinbaren??? Also diesen Anspruch den wir Mütter doch oft an uns stellen, zu erfüllen?

LG

Yola

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Re: "Die Zeit" von dieser Woche

Antwort von Loraley am 05.12.2010, 11:42 Uhr

benedikte, das stimmt.
Ich möchte nicht mit Kollegen tauschen, die eine eigene Praxis haben, die neben der Arbeit am Patienten auch die Personal und Finanzgeschäfte am Hals haben, geschweige denn den Ärger mit den Krankenkassen.

Ich bin froh und glücklich, daß ich mir ohne schlechtes Gewissen einen freien Nachmittag leisten kann, mich aller Personalärger nur peripher tangiert. Ich habe einen prima Chef, der meine Arbeit sehr schätzt und dies auch anerkennt (finanziell).
Da kann ich in meinem speziellen Fall mit dem Status "Angestellte" sehr gut leben.

Mein Chef ist so ein Typ, der auch gebuckelt hat als seine Kinder klein waren, sie nur am WE gesehen hat und das jetzt bereut.
Ich muss das nicht haben. Mein Chef verdient bei gleicher Ausbildung mehr, wie die meisten meiner männlichen ehemaligen Kommolitonen-
na und?
Ich könnte, wenn ich denn wöllte!
Aber es ist alles gut so.

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Re: nee weder Mann noch Frau- geht naemlich nicht

Antwort von Benedikte am 05.12.2010, 13:55 Uhr

yola,
ich kann mich jetzt nicht erinnern, welcher Tatort es war- ist schon eine Zeit her. Es ging um eine Hebamme, die HAusgeburten vortaeuschte um kinderlosen FRauen Babies zu geben.

Und eine dieser Frauen hatte eine Schwester, von aussen Bilderbuch- Mann, Job, Kinder, Haus und GArten, Mutter attraktiv und es ging darum, ob die pseudo Hausgeburtsmutter auf diese Frau neidisch gewesen sei weil sie "alles" scaffe. Und eines Tages- sie hing im Einfamilienhasgarten Waesche auf wahrend sie die kloppenden Kinder zusammenschnauzte und der Kommissar kam und sie hatte einen wunderbaren Ausbruch : Man solle ihr nicht kommen mit Vereinbarkeit von Famili8e und Beruf- da gaebe es nichts zu vereinbaren. Das eine sei Arbeit und das andere sei Arbeit und niemand moege behaupten dass man irgendwie das eine durch das andere mindern oder erleichtern koenne.

Gefiel mit gut- stimmt naemlich.

Ganz ehrlich- einen Tod muss man sterben. Wie soll es sonst auch laufen? Ich habe so schon Schwierigkeiten, meine dinge zu erldigen- trotz eben nur normalem Engagement, Putzfrau, homeoffice, nettem Chef und nettem Personalreferat. Alleine meine 40 Stunden Woche schlaucht mich- ohne extras.

Und deshalb habe ich auch viel Respekt vor Leuten, die das tun- Leistungstraegern eben, auch wenn sich das oft so abwertend anhoert. Ich leiste meinen Teil- aber bringe die Welt nicht weiter. Der Tag hat nunmal nur 24 Stunden.

Benedikte

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Re: Yola

Antwort von babyproject am 06.12.2010, 9:59 Uhr

ich kenne auch keinen und Männern, die sich für die Familie engagieren wollen sprich Krankheitstage mal nehmen etc. wird es leichter gemacht als weiblichen Arbeitnehmerinnen, die Erfahrung hab ich leider gemacht, die treten wohl auch anders auf, sagen ist so und Punkt, wir entschuldigen uns denk ich zu viel...

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*aufreg*

Antwort von u_hoernchen am 06.12.2010, 10:25 Uhr

mein Mann würde auch erst mal gar nicht auf die IDEE kommen, dass er bei Krankheit der Kinder zu Hause bleiben könnte. Da fängt es nämlich schon an. Wenn ich ihm klar mache, dass es bei mir aus welchem Grund auch immer gar nicht geht, dass ich zu Hause bleibe, dann würde er erst mal anfangen, die Verwandtschaft abzutelefonieren (bis 150 km Entfernung!), ob da jemand kommen könnte. Und meistens kommt er damit - leider - durch.
Er ist der festen Überzeugung, dass es in seinem Job überhaupt gar nicht möglich ist, mal einen / einen halben Tag von daheim aus zu arbeiten (obwohl er meistenteils telefoniert!). Und dass der Klient / Kunde es für ein ganz schlechtes Zeichen halten würde, wenn er ihm sagen würde "heute Abend / nachmittag habe ich leider keine Zeit, weil ich mich um meine Kinder kümmern muss". Er glaubt, dass er dann einen Auftrag verliert. ICH glaube, dass ein Kunde dafür Verständnis haben könnte. Und wenn wir nicht langsam damit anfangen, unsere Männer und unsere Kunden dazu zu erziehen, dass Qualität in der Arbeit NICHTS damit zu tun hat, wann und von wo aus wir arbeiten (solange die Art der Arbeit das zulässt, natürlich), wird sich nichts ändern.

MEIN Chef und MEINE Kunden haben das gelernt. Sie sind mit der Qualität meiner Arbeit zufrieden und auch damit, dass sie mich manchmal eben nur auf dem Handy oder einen Tag später erwischen. Solange ich gut arbeite und pünktlich abgebe: wo ist das Problem? ich frag mich nur: warum sollen dazu die Kunden meines Mannes nicht in der Lage sein???

ok, ich merke gerade, ich rege mich grad schon wieder auf, und ich hab die Hoffnung aufgegeben, meinen Mann noch ändern zu können. Ich stecke meine Energie jetzt lieber da rein, meine Söhne und meine Chefs in meinem Sinne zu erziehen :-)))

Ulrike

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Re: *aufreg*

Antwort von Nathalik am 06.12.2010, 11:29 Uhr

Aus Zeitgründen heut mal kurz:

IHR HABT ALLE DIE FALSCHEN MÄNNER.


Meiner sorgt sich mehr um ´s Kind als ich; wenns sein muss. Und mein Kind hat insofern keinen Schaden.

Ihr habt mir im übrigen grade alle ungewollt die "Glasdecke" erklärt :-)

Gibt es einen Preis für "Bescheidenheit"? So manche hätte ihn verdient :-)
(Bescheidenheit ist eine Zier; mehr hat man aber ohne ihr).

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Nathalik

Antwort von shortie am 06.12.2010, 11:53 Uhr

du hast recht. jajajajaaaaaaa!

ich hatte auch so einen daheim.

getrennt.

frage nun dafür: wo kriege ich einen her, der anders ist und das auch noch für meinen nachwuchs? wer nimmt denn für eines anderen kerls fleisch und blut kostbare freitage?



lg

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Frauenkarriere oder zwei Karrieren

Antwort von Foreignmother am 06.12.2010, 11:56 Uhr

Hallo,

ich denke, man muss bei der Frage nach Frauen und Karriere zunaechst einmal zwischen zwei ganz verschiedenen Konzepten unterscheiden: dem, in dem die Frau die Karriere macht und dem, in dem beide Karriere machen.

Im ersten Fall ist, wie schon gesagt, "lediglich" die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau anders als die hergebrachte, allerdings gibt es nach wie vor eine Person, die sich (fast) ausschliesslich auf die Karriere konzentriert.

Interessanter, und schwieriger, finde ich den zweiten Fall, in dem beide beruflich Erfolg haben wollen und ausserdem noch eine Familie/Kind(er) haben. Das geht m.E. nur mit einem grossen organisatorischen Aufwand, einem guten Netzwerk und realistischerweise auch nur, wenn beide Positionen genug Geld abwerfen, um alle minderen Arbeiten (Putzen, Waschen, Buegeln, Einkaufen) auszulagern.

Denn, let's face it, wuerdet ihr wirklich wollen, dass Eure Maenner sich vornehmlich darauf verlassen, dass Ihr sie schon durchfuettern wuerdet?

Gruss
FM

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Re: Frauenkarriere oder zwei Karrieren

Antwort von carla72 am 06.12.2010, 12:38 Uhr

Bei uns sind es zwei Karrieren - und eine Kinderfrau, die sich auch um den Haushalt kümmert (dafür ein Mann, der nicht sehr partnerschaftlich bei der Aufgabenteilung eingestellt ist). Ich fürchte aber, ein Hausmann-Typ hätte mich damals auch nicht so angesprochen, leider. Wenn ich mit meinem heutigen Wissen noch einmal wählen dürfte, würde ich Partnscherschaftlichkeit aber besser berücksichtigen, und dazu kann ich den jungen Frauen nur dringend raten.

Meine Schwester, beruflich sehr erfolgreich, hat so einen Hausmann-Typ. Er hat aber doch still und heimlich Karriere gemacht (wann eigentlich?) und ist jetzt einer der gefragtesten Experten auf seinem Gebiet, während meine Schwester überlegt, ihre Karriere zu beenden und Lehrerin zu werden. Das finde ich wirklich sehr partnerschaftlich.

Sonst sind die erfolgreichen Frauen, die ich kenne, entweder alleinstehend und kinderlos oder mit einem ebenfalls erfolgreichen Partner zusammen. Eine ist alleinerziehend, aber ich kenne keinen Fall, wo der Mann zuhause ist oder auch nur nennenswert zurückgesteckt hat.

Keine Statistik, nur ein Bericht von der Front.

LG, carla72

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HIER - meiner!

Antwort von Al1ce am 06.12.2010, 13:57 Uhr

hallo,

nicht dass es bei uns nicht auch manchmal knirscht und ächzt, aber mein Mann macht alles mit, was Yola aufgeführt hat, hat auch Teilzeit gearbeitet, als die Kids noch ganz klein waren, und trotzdem eine Professur bekommen, gegen eine Reihe Bewerber, die eben einen freien Rücken hatten.. Es gibt zwar noch frauentypische Aufgaben, wo ich mehr mache (wie zB die Kinderbetreuung organisieren, Geschenke besorgen, Weihnachtskarten schreiben, das ganze soziale Schmieröl zynisch gesagt), aber das meiste kann man vernachlässigen, und ich muss zugeben, dass ich tendenziell eher nicht die Kinderfahrräder repariere.

Ich weiss genau, wie gut ich es habe und sage ihm das öfter, auch wenn es EIGENTLICH selbstverständlich sein sollte. Aber seine Kollegen halten ihn teilweise schon für einen Spinner...Ich habe schon auch um manches mit ihm ringen müssen, damit er es dann tatsächlich aktiv gemacht hat.. Jedenfalls wusste ich schon vor den Kindern, dass die Grundeinstellung stimmt! Sonst hätte ich mich möglicherweise entweder nicht auf Kinder eingelassen oder hätte mich weiter umgesehn..

Warum das bei uns überhaupt klappt, hat allerdings auch mit den doch recht flexiblen Arbeitszeiten in der Wissenschaft zu tun.. in der Wirtschaft sind die Verhältnisse wohl doch einiges starrer (dafür gibts aber bessere Gehälter, von denen man dann Kinderfrauen bezahlen kann, das wäre für uns schwierig).

alles gute

al1ce

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Re: Die Frage die ich mir stelle,

Antwort von krissie am 06.12.2010, 15:15 Uhr

Mein Mann macht all diese von Dir erwähnten Dinge (Kinder wegbringen, Lehrergespräche, Arzttermine, Sportvereinbesuche organisieren etc.). Er macht allerdings auch nicht richtig "Karriere". Klar, Karriere ist hier auch Definitionssache, hat der oben erwähnte Professor zum Beispiel Karriere gemacht? Ja, wenn man die Position in seinem Bereich (Wissenschaft) betrachtet, da ist er ganz oben; nein, wenn man bei Karriere an ein weit, weit überdurchschnittliches Gehalt und Führungsverantwortung über mehr als einige wenige Mitarbeiter denkt.
Mein Mann ist selbständig, hat ein überdurchschnittliches, aber bei weitem nicht weit überdurchschnittliches Einkommen und wenig Mitarbeiterverantwortung. Insofern keine Karriere. Hätte er ohne Kinder vermutlich aber auch nicht gemacht.
Er vertritt vor Kunden offensiv, dass er eben zu den und den Zeiten nicht kann wegen Kindern und fährt meistens ziemlich gut damit, das größte Unverständnis bisher brachte ihm ein dreifacher Familienvater (mit traditionellem Rollenmodell) entgegen. Mein Mann hat wesentlich weniger Bedenken, Kinderbetreuungszeiten, kranke Kinder etc. vor seinen Kunden zu erwähnen als ich. Tja,...
Ich kenne übrigens, um die Frage zu beantworten, keinen Mann, der all diese Dinge in der Familie wuppt und gleichzeitig richtig Karriere macht; auch keine Frau. Entweder übernimmt sonst der Partner das meiste des angesprochenen oder es gibt zu der Kinderbetreuung in Institutionen noch eine feste Kinderfrau in der Familie.
LG Kristina

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Re: Die Frage die ich mir stelle,

Antwort von krissie am 06.12.2010, 16:23 Uhr

Ach so, am zeitlich intensivsten haut bei meinem Mann natürlich rein, dass er die Kinder an 2-3 Tagen die Woche um 15.30 h abholt, das ist sicher relevanter für seine Arbeitzeiten als ein Arztbesuch oder Lehrergespräch alle paar Wochen oder so wäre sicher noch nichteinmal eine "normale" Vollzeittägikeit im angestelltenverhältnis irgendwo möglich. Für mich auch nicht, weil ich eben an den anderen Tagen die Kinder abhole (bzw. teilweise noch früher). Ein solches, zeitlich sicher noch nicht einmal besonders ausuferndes Kümmern um die eigenen Kinder, ist m.e. Karriereinkompatibel.

LG Kristina

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Also alles nur eine Frage der persönlichen Entscheidung?

Antwort von yola am 06.12.2010, 16:34 Uhr

Hallo nochmal,

ich habe gestern diese Frage ganz bewusst in den Raum gestellt, weil ich nämlich auch der Meinung bin, dass frau Kind und Karriere knicken kann in einem Grossteil der westeuropäischen Ländern (Skandinavien ist anders, Frankreich auch, aber nochmal auf andere Art als Skandinavien).

Ich habe es selbst 6 Jahre lang mit grossem Einsatz versucht und werde jetzt ein Unidiplom und 20 Jahre Berufserfahrung und Selbständigkeit in die nächste Mülltonne kicken und mich beim Staat für die mittlere Laufbahn (Abitur) bewerben, weil ich endlich wieder ein menschenwürdiges Leben will und nicht mit 50 die Radieschen von unten ankucken will.

Eine sehr bittere Pille.

Denn Kinder und Karriere geht schon (kostet nur etwa 20 Stunden Einsatz täglich, aber wer braucht schon mehr als 4 Stunden Schlaf *ironieoff*), nur bleibt dann für Leben (soziale Kontakte, Partnerschaft, Freunde, Hobbies, Sport, Musse und selbst lebensnotwendige Dinge wie z.B. genügend Schlaf) nichts mehr übrig.

Mich ärgern diese schönen politischen Sonntagsreden immer sehr, denn es ist genau so wie eine der Vorschreiberinnen geschrieben hat: die normalen Betreuungsangebote reichen einfach nicht aus, um die Unwägbarkeiten eines Lebens mit Kindern aufzufangen oder auch nur der heute im Berufsleben verlangten Flexibilität gerecht zu werden. Wer das behauptet hat entweder keine Ahnung oder redet sich die Welt schön.

Da braucht man zusätzlich entweder ein sehr solides und umfangreiches soziales Netzwerk (was sich auch nicht immer aus dem Boden stampfen lässt) oder eben zusätzlich eine Kinderfrau (und dazu muss natürlich auch erstmal das notwendige Kleingeld da sein).

Aber woran ich immer noch nicht so recht glauben mag, ist diese unterschwellig geäusserte Ueberzeugung (im "Zeit"-Artikel aber auch in einigen der Beiträgen hier) dass er nur eine rein persönliche/private Entscheidung der Frauen ist, dass sie keine Karriere machen wollen. Dass Frauen also sozusagen einen intrinsischen Mangel an Ehrgeiz/Biss mitbringen.

Wenn das so wäre, wie erklärt es sich dann, dass die beruflichen Laufbahnen von jungen Männern und Frauen weitgehend gleich verlaufen bis das erste Kind kommt? Dann müssten ja auch schon vorher (also vor dem ersten Kind) die Frauen hinterherhinken.

Und wenn es nur am richtigen Partner liegt? (Was ja dann auch wieder ein den Bereich des Privaten verschoben wird).
Ich meine, ich kann nur alle Frauen beglückwünschen die das Glück haben, so einen Partner gefunden zu haben. Und dann müssen die Partner natürlich auch noch entsprechend verständnisvolle Arbeitgeber, oder entsprechende berufliche Flexibilität haben... Aber na ja, wie gross sind denn die Fischgründe für Männer die in dieser Hinsicht kooperativer sind? Und bei den heutigen Scheidungs-/Trennungsraten... Was macht frau wenn der Partner ausfällt?

Und wieso klappt es in Skandinavien? Was ist dort anders?

Mag es vielleicht daran liegen, dass dort selbst ein Minister es wagt, sich um 16:00 von seinen europäischen Amtskollegen mit den Worten zu verabschieden: "Tut mir leid, wir müssen die Sitzung jetzt beenden, ich muss meine Tochter aus der Kita abholen."

Mag es daran liegen dass dort ein Mann, der am Freitag um 17:00 noch im Büro sitzt gefragt wird: "Sag mal, hast Du denn keine Familie?"

Ich denke es ist nur ZUM TEIL wirklich eine persönliche/private Entscheidung.

Wenn im Job z.B. nicht mehr dem Anwesenheitskult (wer 60 St/Woche anwesend ist muss auch gut sein) und den Old-Boys-Networks gehuldigt würde und effizientes Arbeiten als oberstes Kriterium gelten würde wäre schon viel geschehen.

Aber das würde eine Veränderung der gesellschaftlichen Vorgaben voraussetzen. Tja, und wo kommen die her?

Auf jeden Fall nicht aus Sonntagsreden...

Einen schönen Nikolaustag (mit hoffentlich wohl gefülltem Schuh für Euch) wünscht Euch

Yola

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Re: Yola Bravo

Antwort von babyproject am 06.12.2010, 16:51 Uhr

besser kann man es nicht formulieren willst Du mit diesem Posting nicht an die Presse/Leserbrief?

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Re: Also alles nur eine Frage der persönlichen Entscheidung?

Antwort von krissie am 06.12.2010, 17:19 Uhr

Hallo,
wenn du in einem Bereich arbeitetst, in dem du sehr flexibel sein musst bzw. viele Termine außerhalb der Öffnungszeiten von normalen Betreuungseinrichtungen hast, wenn du dann wiederum keinen Partner hast, der mit einspringt bzw. die Kosten für eine Kinderfrau mitfinanzierst, dann kann das nicht gehen.
Eine Wahl hat frau unter diesen Umständen nur, wenn sie genug Kleingeld verdient, um die entsprechende Betreuungsleistung einkaufen zu können und das haben ganz sicher die wenigsten Alleinverdienerinnen, wenn sie nicht schon auf einer gut bezahlten Posititon vor den Kindern waren.
Und dann müssen ja auch noch die Kinder mitspielen, was auch nicht immer der FAll sein dürfte. Nicht jedes Kind packt klaglos jeden Tag 8 Stunden Kita und danach unter Umständen noch weitere Betreuung durch die Kinderfrau. Ich glaube, unsere wären damit dauerhaft alles andere als glücklich und das bringt ja dann auch nichts...
Aber einen soliden Teilzeitjob mit geregelten Arbeitszeiten während der üblichen Öffnungszeiten eines Kindergartens/einer SChule zu finden, das ist auch verdammt schwierig :-(. Ich arbeite seit Jahren eigentlich immer ein paar Stunden mehr, als ich eigentlich möchte (und würde liebend gerne auf das damit mehr erwirtschafte Geld verzichten) und immer im befristeten bzw. freiberuflichen Bereich, weil ich diesen Teilzeitjob nicht finde bzw. bekomme. Ich wünsche Dir mehr Glück!
LG Kristina

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@krissie

Antwort von Foreignmother am 09.12.2010, 16:39 Uhr

"wenn du in einem Bereich arbeitetst, in dem du sehr flexibel sein musst bzw. viele Termine außerhalb der Öffnungszeiten von normalen Betreuungseinrichtungen hast, wenn du dann wiederum keinen Partner hast, der mit einspringt bzw. die Kosten für eine Kinderfrau mitfinanzierst, dann kann das nicht gehen."

Warum kann das nicht gehen? Wie Yola etwas weiter oben geschrieben hat, gibt es ganze Regionen, in denen dies geht. Ich glaube, wir muessen anfangen, die "geht nicht" Haltung aufzugeben und zu fragen, warum eigentlich nicht.

Z.B. die immer geforderte Flexibilitaet: Als ich, noch kinderlos, in einer Anwaltskanzlei gearbeitet habe, ging es auch nicht, dass jeder Mandant sofort eine Antwort bekam, weil ich vielleicht gerade im Gespraech mit einem anderen Mandanten war. Solange sich das (a) in Grenzen hielt (b) keine Krisensituation war und (c) insgesamt die Prioritaeten stimmten, wurde mir das von dem hintanstehenden Mandanten nicht nur nicht angekreidet, sondern sogar positiv vermerkt, denn eine so beschaeftigte Anwaeltin muss einfach gut sein, denn sonst haette sie nicht so viel zu tun. Insofern ist es nicht die Flexibilitaet, sondern die Frage, ob die Prioritaeten von der Gesellschaft geteilt werden (also ob Dein Kind, Mann, Haus etc. als genauso akzeptable angesehen werden wie der andere Mandant)

Gruss
FM

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