Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von spiky73 am 29.09.2010, 10:43 Uhr

Stimmung auf der Arbeit...

hallo carmelot,

auch ich kann dir nur den rat geben, dich nach einer anderen stelle umzusehen. wenn die attacken zu schlimm werden, gehe zum arzt deines vertrauens und lass' dich ein paar tage krank schreiben. lass' den arzt dokumentieren, dass deinem empfinden nach mobbing im spiel ist, wenn du dazu noch zeit und luft hast, führe ein mobbing-tagebuch, wo du all die kleinen nettigkeiten des alltags notierst. das wurde mir damals angeraten.

ich habe mobbing mitgemacht. vor allem, wenn man einmal opfer war, gerät man meist immer wieder in diese rolle rein...
angefangen hat es damals, als ich nach langer arbeitslosigkeit endlich wieder eine stelle bekam. ich hatte damals nach der ausbildung nur einen kurzzeitig befristeten vertrag bekommen - und dann eben den bewerbungs- und absagemarathon mitgemacht. und dann bekam ich die neue stelle und landete gleich unter der "obhut" von so einem drachen.
ich hab das natürlich erst im nachhinein mitbekommen, aber die kollegin, für deren mutterschaftsvertretung ich eingestellt wurde, hatte nach einigen (erfolglosen) klagen vorm arbeitsgericht die schwangerschaft quasi als rettenden ausweg aus dieser stelle gesehen (sie hatte immerhin die aussicht, später in eine andere dienststelle wechseln zu können). und viele andere kollegen waren ebenfalls mit dieser chefin vor gericht gegangen.
der krankenstand war auch relativ hoch, eben weil diese dame nach allen seiten austeilte.
und ich - naiv und nur zu glücklich endlich eine chance zu haben, mich beruflich zu beweisen - war natürlich das gefundene opfer. ausserdem war da noch eine kollegin, die kurzfristig auf meiner stelle war und dann intern (ohne die voraussetzungen zu erfüllen) auf eine qualifiziertere stelle gewechselt ist, und die natürlich der direktorin als vertraute und rechte hand ständig zugespielt hat. vielleicht auch aus angst, die neue position nicht behalten zu können (denn dann wäre durch mich die rückkehr in die alte stelle ja verwehrt gewesen...).

es ging 6 monate so, ich hab erst mal still gelitten, weil ich davon ausging, dass es so sein müsse und ich die schuld für alles auf mich nehmen müsse, bis das eine kollegin mitbekam und dann mit einem anderen kollegen (der gleichzeitig der personalrat war) darüber geredet hat. der dann wiederum auf mich zukam und mich mal zur brust nahm.
es ging dann so weit, dass ich gespräche mit übergeordneten personen beim kultusministerium und stadtverband hatte (es war öffentlicher dienst und die leitung lag bei einem zweckverband aus kumi und stadtverband, die zuständigkeit wechselte periodisch und hat grad während meiner tätigkeit gewechselt), die machten der direktorin dann wohl einen finger und sagten "du du!", das wars dann aber auch schon. ich wurde gewerkschaftlich beraten (bei der damals noch ÖTV, die wussten wg. dieser dame bestens bescheid, grummel), aber der tenor war letztendlich: lassen sie den arbeitgeber am ende der probezeit (6 mon.) kündigen, unternehmen sie nichts, wenn sie nicht sicher sind, einen arbeitsrechtsprozess durchzustehen, da kommt wieder alles hoch und der ausgang ist eh fraglich. es war dann zeitlich eh alles viel zu knapp und kam dann wirklich so, dass ich nach 6 monaten probezeit gehen durfte...
es war halt einfacher, die direktorin zu decken und die kleine angestellte gehen zu lassen. die entscheidung anders herum wäre menschlich (nicht MIR, sondern allen angestellten gegenüber) natürlich korrekter gewesen, hätte aber im kleinen, betulichen saarland ziemliche wellen geschlagen. sowas will man hier ja nicht...

dies ist eine erfahrung, die mir heute noch das berufsleben schwer macht, ich gehe arbeiten, fühle mich aber nie wirklich wohl und frei, weil ich immer das gefühl habe, beobachtet und bewertet zu werden. was auf meiner jetzigen stelle übrigens auch so ist. wir haben eine vorgesetzte, die mit wonne nach unten austeilt, und ich bin schon seit geraumer zeit das opfer ihrer attacken. nachdem ich eine zeit lang gut genug war, als in der dienststelle sonst niemand mehr mit ihr geredet hat...

die museumsdirektorin von der obigen stelle ist dann übrigens nicht allzulange nach meinem ausscheiden nach berlin gewechselt: größeres museum, mehr angestellte zum drangsalieren, mehr prestige, etc.
dort ging es maximal 2 jahre gut. am ende hatte sie das museumspersonal GESCHLOSSEN gegen sich stehen. man hat es wohl noch ein halbes jahr mit einem mediator versucht, letztendlich hat man sich dort aber von der direktorin getrennt, wegen nicht vorhandener personalführungsqualitäten...

es hat mir zwar ein bisschen persönliche genugtuung verschafft, aber im grunde genommen hätte es mir gedanklich viel besser gefallen, wenn diese dame aufs rad geflochten und gevierteilt worden wäre. ich habe sie nie wieder gesehen und werde das auch hoffentlich nie, nie, nie wieder tun.
und bei meiner einen (derzeitigen) kollegin geht es mir ebenfalls so. ich zähle die jahre bis zu ihrer rente. im mai sind es "nur" noch vier...

 
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