Mein Mann

Bist Du Dir denn sicher, daß er das so gesagt hat? Also daß Du "seine Frau" bist? Vielleicht hat die Frau ja nur deduziert, daß Du seine Frau sein müßtest, weil Du die Mutter seines Kindes bist?

Ich kann mit der Bezeichnung "mein Mann" oder "meine Frau" sehr entspannt umgehen und gebe offen zu: Ich habe auch schon mal praktischerweise die Vorsilbe "Ex" vergessen. Bei der Schulanmeldung, zum Beispiel, weil es sonst einen Unterschriftenmarathon gegeben hätte

Umgekehrt bin ich Elternvertreterin in der Klasse von KindKlein und habe sehr geflucht, als ich die Kontaktliste der Eltern zusammengestellt habe. Da gibt es Eltern, die den gleichen Nachnamen haben, aber nicht an der gleichen Adresse wohnen. Dann gibt es Eltern, die unterschiedliche Nachnamen haben, aber an der gleichen Adresse wohnen. Es gibt Eltern mit unterschiedlichen Nachnamen und unterschiedlichen Adressen. Und Eltern mit gleichen Nachnamen und gleicher Adresse. Bei denen mit gleichen Nachnamen kann ich immerhin deduzieren, daß sie verheiratet sind oder es zumindest mal waren - aber beim Rest weiß man gar nichts. Sie können verheiratet sein, gewesen sein, immer noch sein, nie gewesen sein.... Natürlich geht es mich im Endeffekt nichts an - ich frage auch nicht nach. Aber es ist und bleibt verwirrend. Und ich vermute mal, daß nicht mal alle verheiratet sind (oder waren), die von "mein Mann" oder "meine Frau" sprechen.

Bei einer ziemlich guten Bekannten habe ich erst nach 2 Jahren erfahren, daß sie mit ihrem Lebensgefährten gar nicht verheiratet ist. Sie heißen unterschiedlich - aber das sagt ja gar nichts, heutzutage.

Deswegen könnte ich mich darüber nicht aufregen. Vermutlich hätte ich es nicht mal bemerkt.