Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von shortie am 23.11.2011, 21:03 Uhr

meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Hallöchen,

ich muss euch mal um Einschätzung bitten, besonders diejenigen, die Erfahrungen mit dem "Arbeitsamt" haben.

Ich bin ja selbständig und damit momentan sehr unglücklich. Zugunsten meiner Eltern, die ich pflege, und mit denen ich zZt. sehr im Clinch liege, bin ich fast nie mehr beruflich tätig.
Aber das ginge auch anders!

Ich würde inzwischen lieber fest arbeiten: Aus Gründen!

Aber: Wie sind überhaupt meine Chancen, wenn ich mich auf dem Amt melde, weil mein Geld langsam zur Neige geht, und ich folgendes bieten kann:

AE, Kinder bis zehn Jahre, nur bis max. 13.30h tgl, keine Wochenenden, keine regelmäßigen Abende, und ca. 1- 2x/wtl. im Durchschnitt kann ich unvorhersagbar nicht arbeiten, weil meine Eltern, deren eingetragene Pflegeperson ich bin, akute oder chronische Beschwerden haben und zum Arzt müssen. Zwingend mit mir.


Ist nicht optimal, oder?!
Ich arbeite ja so auch und versuche aus der Nacht oder aus den Wochenenden das beste rauszuholen, aber ich jongliere es immer mit den Kindern. Das geht bei Anwesenheitspflicht im Büro etc. nicht. Bei homeoffice bsp. schon.

Als Selbständige habe ich keinen Anspruch auf ALG1, weil ich die entsprechenden mögliche Versicherung nicht bedienen konnte.

ALG 2?!?

Stehe ich dem Arbeitsmarkt so überhaupt zur Verfügung?

Ich will schon, aber es wird dermaßen ausgenutzt, dass ich meine Zeit "frei einteilen kann" als Selbständige, dass ich keine Lust mehr habe. Jawollja!

 
16 Antworten:

Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von Fru am 23.11.2011, 21:11 Uhr

Wenn Du ALG II bekommst, dann werden die Herrschaften Dir sehr gern aufzeigen, was es für Möglichkeiten der Fremdbetreuung für Deine Kinder gibt...bei ALG II gibt es kein: ich kann nur bis 13:30 Uhr arbeiten.....und nicht an den Wochenenden usw...

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Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von Joni76 am 23.11.2011, 21:12 Uhr

Dazu müsste man wissen, was Du überhaupt arbeitest? Oder gelernt hast? Oder hab ich das überlesen?
Grundsätzlich wäre es wohl gut wenn Du flexibler ist. Bis 13.30 ist natürlich eher bescheiden...
Das mit den Eltern stell ich mir auch schwierig vor. Du bist ja als Arbeitskraft fest eingeplant und kannst nicht spontan einfach verschwinden.

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Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von shortie am 23.11.2011, 21:28 Uhr

Das ist es ja:
Als Selbständige muss es finanziell reichen, ich kann kein Amt um Hilfe fragen.
Und es ist mit ein Grund, warum ich selbständig bin: Weil ich mit damals drei Kinder, davon ein Neugeborenes, nicht vermittelbar gewesen wäre. Aber ich hatte optimale Betreuungsangebote. Die habe ich wahrgenommen und mich selbständig gemacht.
Ich habe zeitweilig für fünf Personen das Einkommen mit meinen Kindern alleine erwirtschaftet.

Es gibt hier keine Kinderbetreuung, die mein eines Kind bis nächstens Sommer, Einschulung, länger als so lang (kurz!) betreut.

Da beißt die Maus keinen Faden ab. Bin ja sehr froh, dass ich das Kind nicht schon um 11.45h holen muss!!!
Und die Schulkinder haben um 11.25h Schluss, brauchen aber auf dem Heimweg, wenn sie trödeln, noch bis ca. 12h, bis sie zu Hause sind.

Das sind die Gegebenheiten hier.

Aber ich verstehe, - und danke wirklich für jede fundierte Aussage!!- ich bringe keine guten Voraussetzungen mit als Arbeitnehmer.

Bin Geisteswissenschaftler, könnte verschiedenes machen. PR wäre optimal, weil ich da home-office Potenzial sehe.

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Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von Fru am 23.11.2011, 21:31 Uhr

Das Problem ist einfach, das die sich schon was einfallen lassen um Dich unterzubringen, die finden Vorschläge, da denkt man sich als Mutter: und dafür hab ich mein Kind bekommen....bei uns ist es ja so, das unsere Tochter ja eh schon fast täglich wechselt und dann noch jemand Fremdes dazu....passt mir nicht, ist denen aber völlig egal!

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Re:

Antwort von shortie am 23.11.2011, 21:34 Uhr

Langsam wäre ich froh, sie würden ins Heim gehen.
Mir wird es too much.
Aber sie wollen partout nicht.
Die paar Mal täglich hin, so wie jetzt seit längerem, und was für sie tun kann ich bestimmt auf frühmorgens und abends schieben, das fällt keinem Chef auf. Aber nicht ihre Arztbesuche. Ein gelähmtes Elternteil, Pflegestufe II, und ein möglicherweise dementes. Will sich nicht testen lassen. Will ich auch nicht wissen, ehrlich gesagt. Mir reicht, wenn das eine das andere auf die Toilette bringt und die Häppchen in den Mund schiebt. Dann brauche ich das nicht.

Bin Geisteswissenschaftler, habe keine berufsspezifische Ausbildung.
Beim letzten Test auf dem Arbeitsamt (das hieß damals noch so) kam raus, dass ich als Verkäuferin tätig sein könnte. Sämtliche anderen Qualifikationen passten nicht in die Maske ...
PR wäre optimal.

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Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von shortie am 23.11.2011, 21:35 Uhr

Und was hätten sie für meine Eltern?
Ich habe mehrere Kinder, das ist auch häufig mein Problem. Eins kriegste unter, bei mehreren wird es schwierig.

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Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von Fru am 23.11.2011, 22:15 Uhr

Keine Ahnung, aber was ich auch eigentlich damit sagen wollte, denen wird schon was einfallen...

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Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von Thaga am 23.11.2011, 22:18 Uhr

hast du ne möglichkeit online redakteurin oder ähnliches zu machen und dann nach anwesenheit im büro noch zuhause zu arbeiten?

ich hab meinen job durch eine selbst aufgegebene stellenanzeige gefunden

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Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von Ceca2 am 23.11.2011, 23:03 Uhr

Verkäuferin kannst du vergessen mit Kindern. Da musst du wirklich flexibel sein.

Ich habe nach 14 Jahren Stressjob in der Computerbranche einen Job im öffentlichen Dienst angefangen. Das Gehalt musste ich zwar sehr runterschrauben und hatte auch grosse Bauchschmerzen deswegen, aber habe FESTE Arbeitszeiten und einen sehr, sehr menschlichen Vorgesetzten. Und die Gehälter sind allgemein runtergegangen - war mein Eindruck bei meiner 1-jährigen Jobsuche.

Viel Erfolg und alles Gute und viel Kraft!
Ceca2

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Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von Terkey235 am 23.11.2011, 23:53 Uhr

Wie du bin ich ebenfalls Geisteswissenschaftlerin und selbständig.
PR hab ich ja nun erschöpfend durch und kann dir versichern, dass da mit Home Office bei Festanstellung gar nichts geht. Du kommst aus Nds., oder? Die PR-Landschaft kenne ich dort ganz gut und die Agenturen, bei denen du was verdienst, lachen herzlich, wenn du um 18 Uhr nach Hause möchtest. Kunden erwarten 100%ige Zuwendung und Kundenanfragen müssen bei Agenturen o.ä. innerhalb weniger Minuten beantwortet werden. Du musst oft ein tägliches, in Minuten geteiltes Protokoll schreiben, was du für welchen Kunden getan hast. Hinzu kommen Pressetermine, Krisenmangement, jeden Monat Statusberichte mit Überstundengarantie. Eine Mittagspause jenseits des Schreibtisches hatte ich nie. Dafür jeden Monat 40 Überstunden, die weder notiert, abgefeiert noch vergütet wurden.
Bei Kollegen anderer Arbeitgeber übrigens das gleiche Spiel. Teilzeit ist zudem schwer möglich - aber nicht unmöglich. Bei den TZ-Müttern lief es allerdings oft darauf hinaus, dass sie zwar für die Hälfte bezahlt wurden, aber dann trotzdem mehr gearbeitet haben. Zudem sind die Journalisten meist erst am späten Vormittag erreichbar und da müsstest du schon weg.
PR als Selbständige mit "freier" Zeiteinteilung ist natürlich ein ganz anderer Schnack als in Festanstellung.
Eine Pflegekraft für deine Angehörigen gibt es nicht?

LG terkey

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Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von Strudelteigteilchen am 24.11.2011, 7:49 Uhr

Hattest Du nicht Deine Kinder aus der Betreuung genommen, weil die nicht gut war? Oder verwechsle ich da was?

Falls Du das warst: Unter H4-Bezug geht sowas natürlich nicht so einfach. Wenn es eine Betreuung gibt, ist diese zu benutzen. Wenn es keine gibt, dann wirst Du meiner Erfahrung nach auch zu nichts gezwungen - Du mußt im Zweifel nur nachweisen, daß wirklich nichts geht. Aber Du kannst Dich halt nicht wegen angeblicher oder vorhandener Nicht-Qualität verlustieren.

Ansonsten hängt wohl einiges vom SB ab. Einer Freundin von mir mit 4 Kindern wurde gerade vom JC gesagt, daß sie eh nicht vermittelbar ist und sie deswegen - salopp ausgedrückt - machen kann was sie will. Dabei will sie arbeiten und bat deswegen um eine Weiterbildung oder irgendwas, was sie zurück in den Job bringt (nach knapp 10 Jahren Auszeit). Die gleiche SB hielt es aber für mein Kind für zumutbar, in der 3. Klasse eine halbe Stunde mit Umsteigen an einem Brennpunktbahnhof zur Schule zu fahren, um die Ganztagsbetreuung nach einem Umzug weiter in Anspruch nehmen zu können. Mir wurde erzählt, daß eine andere SB eine vergleichbare Argumentation gelten ließ.

Es hindert Dich ja keiner daran, aus der jetzigen Selbstständigkeit heraus Bewerbungen zu schreiben. Das ist im Zweifel auch aussichtsreicher als eine Bewerbung aus H4 heraus. Und Du kannst die Bedingungen stellen. Wenn Du H4 beziehst werden Dir die Bedingungen halt vom JC diktiert.

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P.S.

Antwort von Strudelteigteilchen am 24.11.2011, 8:14 Uhr

Wie wäre es denn mit einer Mischung? Eine Freundin von mir arbeitet zwei Tage die Woche fest in einem Medienbüro und ansonsten selbstständig. Der feste Job zahlt die Miete mit Nebenkosten, für den Rest muß sie halt schauen, daß sie Aufträge bekommt. Allerdings kommt sie an den 2 Tagen auch erst um halb 5 von der Arbeit und die Kinder sind auch schon größer (6. Klasse und 10. Klasse, beide Gym). Trotzdem schaut sie halt, daß sie ihre festen Tage auf die Tage legt, an denen die Kinder Nachmittagsunterricht haben - dann kommt sie etwa eine Stunde nach den Kindern nach Hause.

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Re:

Antwort von shortie am 24.11.2011, 8:58 Uhr

Ja, ich habe mit viel Mühe die Kinder in eine Betreuung gequetscht.
Die schon wieder Probleme macht.
Aber es ist ein freiwilliges Angebot der Schule, und die Eltern müssen selbst für den Transport hin- und zurück sorgen, weil es nicht an unserem Schulstandort angeboten wird.
Wg. >freiwillig< "müssen" die auch gar nichts, sondern "arbeitenden Eltern dürfen dankbar sein für das tolle Angebot!", und man muss täglich sein Kind dort abholen (oder eine schweineteure Fahrkarte kaufen) und dann noch mit dem Kind Hausaufgaben machen.
Reine Verwahrung also.

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Fazit

Antwort von shortie am 24.11.2011, 9:31 Uhr

Je nach SB im JC werde ich "gezwungen", die Pflegschaft meiner Eltern aufzugeben. Dann müssten sie in ein Heim. Was sie eher nicht selbst bezahlen können.
Und meine Kinder müssen evtl. in die ""freiwillige" Verwahrung in der Schule.

Ansonsten bekomme ich evtl. die evtl. Leistungen des ALG2 verweigert.

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Was brauchst Du?

Antwort von carla72 am 24.11.2011, 15:42 Uhr

Mensch, Shortie, das kann es doch nicht sein. Du machst Dich total kaputt für andere. Die haben aber auch nur etwas von dir, wenn es Dir gut geht.

Ich würde andersherum rangehen:

Mit einem ordentlichen Job könntest Du Dir auch eine ordentliche Kinderbetreuung leisten und evtl. noch eine Unterstützung bei der Pflege. Die Pflege frisst Dich auf, es ehrt Dich, aber Du wirst in Ehren untergehen.

In den Unternehmensberatungen/Banken/Kanzleien hier in FFM sehe ich durchaus Damen aus dem Marketing, PR oder Business Development, die 9-6 arbeiten und ordentliches Geld nach Hause tragen (ich kenne auch Alleinerziehende).

Geht es nicht so herum?

LG, carla72

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Re: meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt?

Antwort von rabukki am 26.11.2011, 15:07 Uhr

Hi,
was erwartest du vom Jobcenter - Geld oder Beratung? Wenn ich dich richtig verstehe, würdest du dir einen Job selber suchen und willst wissen, ob du in der Zeit bis dahin (aufstockend) Anspruch auf ALG II hast?

So ist die Gesetzeslage: "Eine Arbeit gilt nur dann als nicht zumutbar, wenn der Arbeitsuchende zu der bestimmten Arbeit körperlich, geistig oder seelisch nicht in der Lage ist, wenn die Ausübung ihm die künftige Ausübung seiner bisherigen Tätigkeit wesentlich erschweren würde oder die Ausübung mit der Erziehung von Kindern unter drei Jahren oder der Pflege eines Angehörigen nicht vereinbar wäre." Deine Eltern sind durchaus ein Faktor, der berücksichtigt werden muss.

ALG II zu beantragen kann hart sein, zumal die SachbearbeiterInnen oftmals keine Sozialarbeiter sondern Verwaltungsleute sind, unter Zeitdruck stehen und einen gerne mal abcanceln. Es ist wichtig zu vermitteln, dass dafür kein Grund besteht, du willst ja arbeiten. Ich habe gute erfahrungen damit gemacht, mich über Ungerechtigkeiten und dämliche Kommentare zu beschweren, denn dadurch gelangt man schnell eine Hierarchieebene höher und bekommt die Gelegenheit, mit den Teamleitungen zu sprechen. Das sind dann oft Sozialarbeiter - mit Ausbildungen, die mit deiner vergleichbar sind! - und die wissen eher, wovon du als PR-Frau sprichst. Es ist ja nicht im Sinne der Politik, ALG II Empfänger so abzutun, wie das auf Ämtern leider oft gehandhabt wird. Der Ausbau der Beschäftigung gerade von Frauen und Alleinerziehenden ist immerhin eine wichtige EU-Richtlinie - bis 2020 sollen 75% der Frauen in Beschäftigung sein. Dafür müssen Teilzeitmodelle her und das gelingt nicht, indem man Alleinerziehende unter Druck setzt oder fortschickt. Das nur als Motivations- und Argumentationstipp für den Fall, dass Du Leistungen beantragst :)

Ansonsten: "Meine" Redakteurin hier ist alleinerziehend mit drei Kindern und wuppt das auch. Sie geht oft um 16 Uhr und schreibt noch von zu Hause auch. Kleine Redaktion, aber leitende Position. Solche Jobs gibt es wohl doch :)

Außerdem: Bie uns hier gibt es ein ESF-gefördertes Gründerzentrum bei der Diakonie, in dem auch Selbständige beraten werden, die ihre Tätigkeit schon länger ausüben. Vielleicht gibts das bei euch auch. Es geht dann eben auch um psychosoziale Fragen wie z.B. "will ich meine Eltern überhaupt weiter pflegen?". Manche Selbständige strukturieren sich so einfach neu, finden andere Wege oder reduzieren ihre Tätigkeit und nehmen noch eine Teilzeitarbeit an.

Viele Grüße

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