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Geschrieben von tonib am 17.12.2014, 9:36 Uhr

Verwirrte Reflexe

Ich beobachte immer wieder, hier und auch in den anderen Foren, dass alte Denkmuster und Schubladen beibehalten werden, die so gar nicht mehr passen.

Also:
gegen die Aufnahme von Ayslbewerbern=gegen Einwanderung=gegen Ausländer=gegen Islam= gegen Islamisierung - Nazi, Schande für Deutschland, schlimm

für die Aufnahme von Asylbewerbern=für Einwanderung = "für Ausländer"= für Anpassung /Rücksichtnahme/Adaption der lokalen Gebräuche, Gleichberechtigung aller Religionen etc. - gut, links, human, Regierung, super

So dargestellt, ein grober Keil, aber klar. Davon gibt es Millionen Abstufungen, aber dann hört meist schon keiner mehr zu.

Eine etwas differenziertere Darstellung, aber natürlich lange nicht differenziert genug:

gegen die (unbegrenzte) Aufnahme von Ayslbewerbern=gegen (unkontrollierte) Einwanderung=gegen (schwer kriminelle) Ausländer=gegen (aggressiven) Islam= gegen "Islamisierung" - immer noch ziemlich Nazi, Schande für Deutschland, schlimm (nur für die Zwecke dieser Darstellung: "A")

für die Aufnahme (uneingeschränkt) von Asylbewerbern=für Einwanderung (von jedem, der es bis nach D schafft) =für Ausländer (einschließlich der Sozialkassen) =für Anpassung /Rücksichtnahme/Adaption der lokalen Gebräuche, Gleichberechtigung aller Religionen etc. - immer noch gut, links, human, alternativlos, super (nur für die Zwecke dieser Darstellung "B")

Soweit die reflexhafte und herkömmliche Einteilung, hier im Forum ja auch massenhaft vertreten.

Ich frage mich dann immer, was die Gruppe B aus der "Werteveränderung durch Hinzukommen zahlreiche Mitglieder einer fremden, nicht integrationsbereiten Kultur" (vulgo: Islamisierung - zur Definition bräuchte man einen weiteren Strang, einfach mal hinnehmen) macht: ob eigentlich die Verbindung zwischen Einwanderung bestimmter Gruppen (auf welche Weise auch immer) und Gefahr für Werte, die nach allgemeiner Auffassung ebenfalls als "gut, links, human, alternativlos, super" angesehen werden wie: Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen, Rechtstaatlichkeit in allen seinen humanen Facetten ohne Todesstrafe mit Wiedereingliederung von Straftätern, angstfreien und unabhängigen Richtern und Staatsanwälten, etc., rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen, Trennung von Staat und Religion (naja, aber immerhin) bzw. Religion als persönliche Heilslehre, nicht als Gesellschaftssystem, Religionsfreiheit, Minderheitenschutz und keine Diskrimierung, freie Wahl des Ehegatten, Anerkennung von staatlichen Instanzen, keine NoGo Areas und usw. usf. - sieht und wie sie damit umgeht.
(Alice Schwarzer war übrigens eine der ersten, die die Grünen auf diesen Wertewiderspruch hingewiesen hat, aber das nur am Rande).


Mir fallen dazu nur zwei Antworten ein:

1. Es gibt keine "Werteveränderung" und wird sie in absehbarer Zeit auch nicht geben. Eine Erhöhung des Anteils an bestimmter Bevölkerung hat darauf überhaupt keine Auswirkungen. Wenn wir freundlich und offen sind und die richtige Willkommenskultur zeigen, werden sich die Leute schon irgendwie integrieren, alles kein Problem.

2. Wer sagt denn, dass unsere westlichen Werte besser sind. Die Globalisierung wird so oder so dazu führen, dass sich alles verändert. Das sollten wir begrüßen.

Schwierig.

"Wohlstand" stand übrigens gar nicht auf der Liste, wem es nicht aufgefallen ist.

LG, toni

 
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