Nein, das stimmt so nicht...

Hi,

habe ich andere Erfahrungen gemacht. Mit Unentbehrlichkeitsmythos hat das nichts zu tun, sondern damit, dass die Firmen gerne vergessen, dass ja auch noch die Übersetzung zu machen ist. Die Sache ist fertig und dann - huch! - kommt der Anruf, wir brauchen noch ..., gerne vorvorgestern. Die Stammkunden kapieren, das gut` Dinge seine Weile braucht und ich nicht mehr als Nachtschichten machen kann. Neukunden schnackeln es manchmal, manchmal auch nicht und kosten soll es in dem Fall dann auch nichts. Muss dann wieder freundlich durchgesprochen werden, auch im Urlaub

Oder erst diese Woche wieder passiert: Eine Vermittlungsfirma sucht einen Trainer in einer bestimmten Sprache, ich sei ihnen empfohlen worden. Ich platze aber gerade aus allen Nähten und verweise auf ein Gespräch, das ist noch zu führen habe, um meine Termine sinnvoll koordinieren zu können. Der Aufschub um ein paar Stunden (!) wird gewährt. Ich rufe zurück und erfahre, dass bereits ein anderer Kollege schneller zum Zug gekommen ist. War für mich okay, denn das wäre alles nur sehr umständlich geworden, aber Tatsache ist, dass gerade Neukunden eine Entscheidungsschnelligkeit und Zuverlässigkeit fordern, die sie selbst nicht bringen wollen.

Ich kann auch Gift darauf nehmen, dass ich, wenn ich zweimal im Jahr zur Ikea fahre, ich auf dem Weg dorthin garantiert einen Hopplahopp-Dolmetscherauftrag ("Huch, ist der uns doch glatt letzte Woche abgesprungen und jetzt haben wir`s gemerkt!"), eine Ruckzuck-Übersetzung größeren Ausmaßes, die dann mit der Deadline aber eben nicht mehr zu schaffen ist, weil ih mich ja nicht heimbeamen kann und ich noch irgendeine andere ultradringende Anfrage habe.

Die Auslastung, die ich habe und von der auch Kollegen immer wieder profitieren, hätte ich aber nicht, wenn ich nicht prompt und zuverlässig reagieren und ordentliche Arbeit abliefern würde.

LG

Fiammetta