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Geschrieben von famisa am 01.12.2006, 11:32 Uhr

Kinderfremdbetreuung Segen oder Horror?

Ich halte es auch für problematisch, zu sagen, dass Fremdbetreuung unter 3 Jahren einem Kind schadet.

Denn ich finde diese pauschale Grenze - dass das Kind mit 3-4 Jahren entwicklungspsychologisch reif ist, sich von den Eltern zu trennen - als gefährlich.

Entwicklungen sind fließend. Natürlich ist ein Kind von 3 Jahren argumentativ meist zugänglicher als ein Kind von 1,5 Jahren.
Ein Kind von 1,5 Jahren braucht auch mehr Zeit, um sich an eine neue Betreuungssituation zu gewöhnen, und muss behutsam in diese neue eingeführt werden.
Aber zu behaupten, dass Kinder nicht ohne ihre Mütter sein können bevor sie 3 Jahre sind, ist meiner Meinung nach so nicht richtig.
Es wird argumentiert, dass Kinder bei Fremdbetreuung sich auf diese Betreuung nicht verlassen können - da diese ev. Urlaubstage hat, wo es nciht da ist.
Ja, ich bin als Mutter auch nciht immer da, 24h am Tag, rund um die Uhr. Eventuell nehme ich mir sogar das Recht und bin für ein Wochenende weg. Ich kenne auch Familien, da fahren die Eltern gemeinsam ohne die Kinder (3Jahre und 1,5 Jahre) für eine Woche Urlaub, den Rest des Urlaubs verbringen sie gemeinsam.
Es geht darum, wie sehr ich zu Anfang das Urvertrauen stärke, wenn mein Kind noch neugeboren und absolut unselbständig ist. Wenn hier eine stabile Bindung entsteht (und ich gestehe mir z.b. 6 Monate exklusiv für mein Baby zu, danach bin ich schon etwas "umtriebiger"), so kann mit entsprechender Begleitung eine Krippenbetreuung mit 1 Jahr auch möglich sein.

Ich denke, dass ein Jahr Auszeit vertretbar ist in der Berufswelt - schließlich nehmen sich auch namhafte Manager einen "Sabbatical", es gibt auch den Begriff der Bildungskarenz, der der Karriere nicht schadet.
Aber wenn ich denke, dass ich bis vor kurzem daheim hätte bleiben müssen, weil das das einzig richtige ist für die Entwicklung meines Kindes, dann kann ich nur den Kopf schütteln.
Ich will hier gar nicht sagen, dass mein Kind emotional stabil ist oder nicht, oder irgendwelche Lobtiraden schwingen.

Fakt ist, auch wir verlieren uns manchmal - da ist der Kindergarten und plötzlich neue Angewohnheiten oder da bin ich mit einem sehr zeitintensiven Projekt. Aber selbst wenn ich daheim bin und 3 Kinder habe kann ich mir nicht vorstellen, dass ich manchmal die Verbindung zu einem verliere - nur kurz, weil unser Interessen auseinandergingen. Egal ob daheim als Mutter oder als arbeitende Mutter muss ich in diesem Augenblick wieder die Beziehung intensivieren um auszugleichen - wie ein Lot, das man wieder ins Gleichgewicht kippt.
Und das das passieren kann, liest man in keinem Buch, das hat mir interessanterweise eine Familienpsychologin bestätigt.

LG Mi

 
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