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Geschrieben von Hase67 am 26.08.2021, 9:29 Uhr

Habt Ihr Angst vor Anschlägen?

Ich habe selten so konkrete Ängste, was vielleicht auch daran liegt, dass ich noch nie in so einer Ausnahmesituation war. Ich kenne eher das diffuse Bedrohungsgefühl, in Großstädten unterwegs zu sein, in denen Soldaten oder Spezialeinheiten mit Maschinenpistolen an öffentlichen Plätzen herumlaufen, an allen Eingängen Taschenkontrollen stattfinden und man ständig darauf hingewiesen wird, kein Gepäck herumstehen zu lassen. Das finde ich unangenehm, kann es aber ganz gut emotional ausblenden. Aber, wie gesagt: Ich war auch noch in keiner traumatischen Situation, das Schlimmste war man eine Verfolgungsszene im Frankfurter Bahnhofsviertel, wo ich mittendrin stand, als ein flüchtiger Täter durch die Menge rannte und die Polizei in die Luft geschossen hat, um ihn zu warnen.

Meine Gedanken drehen sich auch nicht um Corona (ich habe aber auch keine kleinen Kinder mehr, die ich hier betreuen müsste, kann vom Homeoffice aus sowieso gut arbeiten und würde höchstens wieder meine Chöre sehr vermissen, wenn es da wieder Einschränkungen gäbe), und ich habe auch keine Angst davor, dass Ortskräfte hierher geholt werden, das ist auch sowieso mit 2015 und danach nicht zu vergleichen, weil da gezielt Helfer und ihre Familien ausgeflogen werden und ein "Kontrollverlust" nicht möglich ist.

Meine größten Ängste drehen sich um die derzeitige gesellschaftliche Spaltung, die ich in erster Linie der CDU/CSU (mit ihrer Aussitz- und "Ach ja, schaun mer mal"-Politik anlaste), in zweiter Linie auch der SPD, die sich in manchen Belangen in der GroKo zu wenig durchgesetzt hat meiner Meinung nach (und ich würde mir zum Beispiel auch deutlich mehr Einflussnahme der beiden Parteivorsitzenden wünschen und weniger Scholz, sollte er Bundeskanzler werden, weil ich seiner Rolle in den Wirecard- und CumEx-Skandalen misstraue und da vieles unaufgeklärt geblieben ist). Und ich mache mir Sorgen um den Klimawandel, so große Sorgen, dass ich mir zum ersten Mal seit vielen Jahren eigentlich keine Enkel mehr wünsche. Denn die Zukunft wird, so wie es gerade aussieht, schon für mich selbst und meine Kinder unangenehm genug, da muss ich nicht noch eine Generation mit ins Verderben ziehen.

Und ich habe ganz konkret Angst vor bürgerkriegsähnlichen Zuständen von rechts und von links, wenn es nicht wirklich eine politische Kehrtwende gibt. Weil ich die Dynamiken von Demonstrationen von innen heraus kenne und weiß, dass da immer auch Leute mitlaufen und mitplanen, die man nicht "im Griff" hat und die aus dem Grundsatz des basisdemokratischen, aber gewaltlosen Protests ausbrechen und gefährlichen Blödsinn machen.

Deshalb wünsche ich mir eine Politik, die wieder Vertrauen in staatliche Strukturen zurückgibt. Ein Vertrauen, das jetzt die vielen Jahre CDU/CSU und GroKo unterhöhlt haben. Corona, die Hochwasserkatastrophe und jetzt Afghanistan haben das nur verschärft. Ich kann Politikfrust im Moment total gut verstehen, fände es aber gerade jetzt wichtig, besseres Personal in Berlin zu haben, das auch wirklich sichtbare Erfolge für die breite Masse durchsetzt und nicht diese unsägliche einerseits Klientel- und andererseits Vertuschungspolitik weiter betreibt.

 
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