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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 09.08.2004, 10:08 Uhr

@Elisabeth mit Fumi & Temi und marit

Hallo,

ich war gerade ein paar Tage nicht online, daher meine Antwort erst jetzt.

Erstmal Danke an tinai und die anderen, die für mich "in die Bresche" gesprungen sind. Ja, ich halte sehr viel von Verantwortung. Ich finde es rasend wichtig, daß JEDER Mensch zunächst mal versucht, Verantwortung für sich selbst und die ihm nahestehenden Personen zu übernehmen. Der Staat kann und darf erst einspringen, wenn da nichts mehr geht. Und das ist es auch, was mich an meinem Mann rasend macht. Arbeitslos werden kann jeder, das ist kein Drama. Aber er hat irgendwann die Verantwortung für sich und sein Leben abgegeben. Er ist zu einem Kind mutiert, das davon träumt, Golfpro zu werden, und darüber die wirklichen Chancen vorbeiziehen läßt. Ich brauche aber kein Kind an meiner Seite, sondern einen Partner, der mindestens Verantwortung für sich selbst übernimmt, wenn er mir schon nicht beim Tragen der Verantwortung für die ("richtigen") Kinder helfen kann.

Und was die Kürzungen von staatlichen Zuwendungen betrifft: Wer profitiert denn von der Eigenheimzulage? Wer bekommt eine Pendlerpauschale? Das sind doch nicht die Armen! Wer wirklich ARM ist, kann sich auch mit Eigenheimzulage kein Haus leisten und hat gar kein Auto, das er von der Steuer absetzen kann (vom Häuschen im Grünen, von dem man jeden Tag zur Arbeit pendelt, ganz zu schweigen). Diese ganzen Subentionen waren und sind Subventionen für die breite Mittelschicht, in ihrer ursprünglichen Intention Wahlgeschenke für die breiten Massen (und in Deutschland waren die breiten Massen schon lange nicht mehr arm). Ich zähle mich im übrigen auch zur Mittelschicht, ich bin weder arm noch reich. Ich verdiene nicht schlecht, aber viel geht auch für die Kinderbetreuung wieder drauf. Ich habe Anspruch auf Eigenheimzulage und würde auch Pendlerpauschale bekommen, wenn es mich ins Gründe ziehen würde. Das nur um zu zeigen, daß ich durchaus von den Subventionen profitiere, die ich abschaffen möchte.

Im Flieger habe ich am Donnerstag den aktuellen Stern gelesen (sonst eher nicht meine Standardlektüre). Der Artikel über Hartz IV war AUSGEZEICHNET. Da wurde genau ausgeführt, daß die ganzen Ängste völlig unbegründet sind. Beispiel: Die Diskussion, die wir hier auch gerade hatten zum Thema Sparbuch der Kinder. Die Kinder haben auch Freibeträge, und bei älteren Kindern sind je nach Situation bis zu 13.000,- Euro für die Ausbildung "Schonvermögen". Sorry, wer so viel für die Kinder ansparen kann, kann sich nicht wirklich beschweren, oder? Auch das Thema Altersvorsorge wird nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Rentensparverträge werden nicht angetastet, das gleiche gilt für Riester-Verträge. Lediglich Kapitallebensversicherungen werden angerechnet - und das kann ich nachvollziehen.

Bezeichnend ist, daß die bisherigen Sozialhilfeempfänger, die arbeitsfähig sind, von Harzt IV ja zunächst mal profitieren. Wo sind die? Warum jubeln die nicht? Vielleicht weil sie es sich eigentlich in dem weichen Netz gemütlich eingerichtet haben? Weil sie Angst haben, daß jetzt Druck ausgeübt wird? Ja, aber warum nicht? Warum sollten wir als Staat nicht Druck ausüben dürfen auf die, denen wir jeden Monat den Lebensunterhalt überweisen? Ja, es wird ein wenig ungemütlicher in Deutschland. Aber Gemütlichkeit ist teuer, und wir müssen uns fragen dürfen, wieviel wir uns noch leisten können - wir alle.

Jetzt hat es mich wieder ein wenig mitgerissen, sorry. Aber so denke ich nun mal. Ich bin so erzogen worden, daß ich mich jederzeit der Verantwortung stelle, die ich mir selber aufgetragen habe. Und ich habe überhaupt kein Verständnis für Leute, die sich ihrer Verantwortung entziehen.

Schönen Gruß,
Elisabeth.

 
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