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Geschrieben von Bonniebee am 06.02.2009, 20:30 Uhr

Keine Angst...

Hallo,

nein, Deine Kleine wird garantiert nicht zurück in den Kindergarten müssen und auch kein Außenseiter werden, sondern den Schulstart gut hinkriegen. Sehr viele Kinder haben ja das Problem, dass sie sich vorschnell entmutigen lassen, sobald etwas nicht auf Anhieb klappt. Manchmal geben sie schon auf, bevor sie es überhaupt versucht haben. Ich kenne das von meiner Tochter auch. Mein Sohn dagegen ist überhaupt nicht so. Es scheint also eine Art Veranlagung zu sein, und ich kenne im Bekanntenkreis noch mehr solche Kinder mit überhöhten Ansprüchen an sich selbst, das ist etwas sehr Häufiges und nix Besonderes.

Es ist für manche Kinder nicht leicht zu verstehen, dass manche Dinge wirklich Übung brauchen. Und dass man manchmal neun Misserfolgserlebnisse hat, bevor es beim zehnten Mal klappt. Auch, wenn sie etwas "vorführen" sollen, so wie Deine Kleine bei der Schuluntersuchung, verlässt solche Kinder manchmal urplötzlich der Mut. Weil sie denken, sie werden es nicht perfekt schaffen. Und eh sie es nicht super hinkriegen, versuchen sie es lieber überhaupt gar nicht erst.

Man kann solche Kinder (die oft besonders begabt und klug sind) natürlich nicht um 180 Grad drehen. Aber man kann sie ermutigen, indem man sie viel lobt, auch für kleine und kleinste Schritte - vor allem in Sachen Selbstvertrauen, nicht unbedingt so sehr bei Leistungen. Das geht nämlich im Alltag oft zu leicht unter, man kann bewusst etwas darauf achten. Lobe Deine Kleine also immer, wenn sie sich etwas ohne zu zögern zutraut. Und natürlich auch, wenn sie es trotz kleiner Rückschläge weiter probiert.

Last but not least finde ich noch etwas sehr wichtig: In unserer extremen Leistungsgesellschaft ist es für Kinder wirklich lebensnotwendig, dass sie spüren: Ich werde geliebt, ganz einfach, weil ich DA bin. Nicht, weil ich irgendetwas kann oder leiste. Wir Eltern loben oft Leistung und Können zu überschwänglich, so dass Kinder glauben, unsere Liebe sei an ihre Leistungen gebunden. Solche Kinder haben dann ständig Angst, die erwartete Leistung nicht bringen zu können - und schon geht nichts mehr.

Ich selbst achte immer etwas darauf, dass ich gute Leistungen (ob es sich ums Radfahren oder Schreiben, Rechnen etc. handelt) nicht zu überschwänglich lobe. Es aber ganz besonders würdige, wenn meine Kleine mal mutig war, jemanden von sich aus angesprochen hat, für ihre Meinung eingestanden ist, sich gut behauptet hat, jemandem geholfen hat etc. - also für eher menschliche Eigenschaften. Und es bringt wirklich etwas: Schon seit einigen Jahren (sie ist jetzt 10) ist sie sehr viel geduldiger mit sich selbst und gibt fast nie mehr vorschnell auf. Sie hat keine Angst mehr vor Fehler und zeigt ihr Können auch gern, wenn es noch nicht perfekt ist (z. B. beim Klavierspielen vor Fremden).

Grüßle,

BB

 
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