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Geschrieben von Loni1975 am 19.09.2014, 22:09 Uhr

Gewalt in der Grundschule

Hallo,
meine Tochter hatte letzten Samstag Einschulung, Montag dann den ersten Schultag....seit Wochen war nur noch von der Schule die Rede, sie hatte sich so gefreut....dann am ersten Tag stieg sie aus dem Bus und meinte, so toll war es nicht...auf Nachfrage von mir, meinte sie, da wäre ein Junge in ihrer Klasse, der immer, wenn sie eine Reihe bilden müssen, hinter ihr steht und ihr in den Rücken boxt....ich habe fast die Krise bekommen...meine Tochter ist recht klein und zierlich, sah sie schon in der Opferrolle, als sich rausstellte, dass ich die Tagesmutter des Jungen kannte. Sie hat mit dem Jungen geredet und seitdem ist Ruhe (sie sprach mittags am übernächsten Tag mit ihm, in der ersten Pause hatte er meine Tochter noch zweimal geboxt) naja, will da jetzt nicht den großen Wind drum machen, die Tagesmutter meinte, wenn es nochmal vorkommt, soll ich ihr Bescheid geben, das würde ich auch machen, hab ihr aber gleichzeitig gesagt, dass ich beim nächsten mal auch die Lehrerin informieren würde, damit sie es vor Ort im Auge behalten kann. Nun haben wir heute die Freundin meiner Tochter besucht...sie ist in der Nachbargemeinde eingeschult worden....Schule ist um einiges größer als unsere Dorfschule. Auf Nachfrage, wie denn die Woche war, meinte meine Freundin, alles wäre gut, wenn nur Unterricht stattfinden würde. Ihre Tochter wurde diese Woche jeden Tag von irgendwelchen Jungs, die sie gar nicht kennt, geschlagen...teilweise waren da Viertklässler, die im Vorbeigehen, den Erstklässlern das Knie in den Magen gerammt haben...meine Freundin hat sich direkt beschwert, die Lehrerin meinte, es wäre der Schule bekannt, dass es zu übergriffen kommt, da aber der Schulhof so unübersichtlich wäre, ist es schwer alles zu überblicken...immerhin ist sie heute mit der Tochter meiner Freundin über den Schulhof gelaufen, sie sollte zeigen, welche Jungs es waren, und diese haben einen Einlauf bekommen....

ich frag mich aber gerade: was ist mit diesen Kindern los????? ich kann mich an solche Art Gewalt an meiner Grundschule vor über 30 Jahren nicht erinnern.....das soll jetzt sicher kein Thread werden nach dem Schema, früher war alles besser...aber was geht in diesen Kindern vor...wieso treten Viertklässler die ganz kleinen??? Wenn die Schule von den Übergriffen weiß, müssten sie dann nicht die Pausenaufsicht verstärken (es betrifft übrigens nicht nur die Tochter meiner Freundin)? ich muss dazu sagen, dass wir nicht mal irgendwie in einem Brennpunkt wohnen, bzw. meine Freundin....unseren Gemeinden geht es finanziell sehr gut, es wird schon einiges an Geld für die Schulen ausgegeben.......bis vor einigen Jahren kannte ich das Wort Mobbing noch nicht einmal, und jetzt wird sowas schon in der Grundschule angewandt?

Sorry, das ist lang geworden...musste es mir aber von der Seele schreiben...wie sieht es denn bei euch in der Grundschule aus?

 
22 Antworten:

Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von mia-julie am 20.09.2014, 0:18 Uhr

Ich muß auch sagen, dass ich ganz schön erschüttert bin über das, was meine Tochter (auch 1. Klasse) so erzählt.
Andere Kinder, die zB etwas dicker sind, werden gemein beschimpft und es werden Beine gestellt usw.
Auch wenn meine Tochter bisher kein Problem hat, weil sie weder optisch noch sonst irgendwie aus dem Rahmen fällt, dazu einer der sporlichsten Kinder ist und sich auch gegen größere Jungs ganz gut behaupten kann - es macht mir Angst und es macht mich traurig.
Mobbing kann das Leben der Kinder nachhaltig zerstören, das weiß ich - auch aus beruflichen Gründen...
Und auch ich bin erstaunt darüber, dass es in der Grundschule bereits losgeht.
Offensichtlich haben sie in unserer Schule aber Einiges auf die Beine gestellt, um dem zu begegnen.
Es gibt Streitschlichterämter, Paten aus den 4. Klassen und die Pausenaufsichten achten auch sehr auf ein faires Miteinander.
Ganz verhindern kann man es nicht.
Ich kann nur meiner Tochter erklären, dass es nicht fair ist, jemanden wegen seines Gewichtes oder aufgrund seiner sozialen Herkunft zu ärgern.
Man muß dazu sagen, dass es auch sehr wenige übergewichtige Kinder an der Schule (sehr sportorientiert) gibt, das ist dann echt etwas "Besonderes", "Sonderbares"...
Mir tut es unendlich leid für das betroffene Kind und meine Tochter beschäftigt das Alles sehr....

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von Kleine Wildkatze am 20.09.2014, 9:54 Uhr

Hi Loni,

meine Theorie zum Thema Mobbing ist die:
Mobbing ist immer nur dort möglich, wo die, die Verantwortung haben/tragen sollten, schön wegschauen ... in diesem Falle: Zu wenig und zu unaufmerksame Pausenaufsichten und Lehrer ...

War bei uns an der GS genauso bei meinem Sohn (ist jetzt in der 6. Klasse),
es war zB nicht erlaubt, Stöcke etc. in die Schule mitzubringen; ein Mitschüler meines Sohnes brachte aber jeden Tag einen mit, den er schön im Pausenhof in einem Gebüsch nahe des Eingangs in die Schule deponiert hat; in der Pause ging er dann teilweise auf die Kinder los ... nie hat es auch nur eine Pausenaufsicht gesehen, die Kinder (nicht nur mein Sohn!) beschwerten sich öfter darüber und wurden oft abgespeist mit "habe ich nicht mitbekommen" ...

Ein anderes Mal wurde ein Klassenkamerad meines Sohnes von einem anderen festgehalten, während ein Dritter ihm mit Anlauf ins Gemächt trat ... das Kind weinte noch, als die Mutter es mittags abholte (musste später mit ihm zum Arzt) ... Beschwerde bei der Klassenlehrerin (die ja zumindest im Klassenzimmer mitgekriegt haben musste, da der Junge unablässig weinte) brachte nur wieder die Pauschalausrede: Ich habe nichts gesehen ... Die Klassenlehrerin war aber auch nicht gewillt, das Ganze aufzuklären ...
Die Mutter musste sich selbst um Klärung bemühen ... natürlich mit geringem Erfolg ...

Solche Gechichten könnte ich zu Hauf aufzählen ...


Zum Fall Deiner Tochter würde ich Dir folgendes raten:

Stärke sie bzw. ihr Selbstvertrauen insoweit, dass sie bei Tätlichkeiten LAUT wird, dh mit entsprechender Lautstärke auf solche Tätlichkeiten reagiert ("Aua, Du hast mir wehgetan; warum machst Du das? Lass mich in Ruhe, ich habe Dir nichts getan; Hör sofort auf damit!!!!") und zwar so laut, dass genug Aussenstehende es mitkriegen ... das muss man mit den Kindern üben, weil viele es eben nicht gewohnt sind, laut zu werden in der Öffentlichkeit (meist beeinflusst durch uns Eltern, die wir ihnen ja ständig sagen, sie sollen nicht zu laut sein ;-) und natürlich wissen die Kinder oft nicht, welche Worte sie benutzen sollen, um sich abzugrenzen ... deshalb habe ich meinem Sohn die og Sätze eingeschärft vor allem in der 1. Kasse ...
Geholfen hat mir und ihm dabei auch ein Training für Kinder, das ua ich als Elternbeirätin in unserer Schule durchgesetzt habe (selbstredend war die Direktorin erstmal wehement dagegen!!!): "Starke Kinder schützen sich" heißt es und Dr. Peter Dendl, der Mann, der das entwickelt und durchgeführt hat, war bei uns vor Ort, um die Kinder zu schulen; da ging es um Methoden, die Kinder anwenden können, wenn sie von Erwachsenen aber auch von Gleichaltrigen belästigt werden ... das A und O ist eben, dass sie LAUT werden und den Aggressoren Grenzen aufzeigen, das sollten wir dann tatsächlich auch Daheim mit ihnen üben, ich war wirklich erstaunt, dass es meinem Sohn, der nicht gerade immer leise ist, am Anfang nicht gerade leicht fiel, laut seine Anliegen zu formulieren ...

Vielleicht hilft Dir das und natürlich Deiner Tochter ....

Alles Gute

Wildkatze

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von Marianna81 am 20.09.2014, 19:22 Uhr

Hier ist es auch nicht besser. Bereits Erstklässler sind zueinander manchmal richtig brutal. Seitens der Schule passiert da nicht viel da wir momentan wenige Betreuer haben und der Schulhof recht gross ist.
lg

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von Alexxandra am 20.09.2014, 19:37 Uhr

Hallo,
meine Tochter geht erst seit 1 Woche. Hier sind Hauptschule und Grundschule zusammen, was mir nicht so gut gefällt, weil es da schon anders zugeht.

Viele haben mir im Vorfeld Angst gemacht, weil es hier hier viele sozial schwache Familien und viele Migranten gibt, so dass wir stadtintern ein wenig als sozialer Brennpunkt gelten und es in der Vergangenheit wohl ziemlich wild zugegangen ist.
Bis jetzt ist es in der Klasse ganz harmonisch, auf dem Pausenhof hat sie schon ein paar Sachen beobachtet, aber auch nichts wirklich Schlimmes. Es gibt aber hier an der Schule auch viele Projekte zum Thema Gewalt.

An meiner Schule vor 35 Jahren gab es fast keine Vorfälle, vielleicht mal eine Rauferei, aber das war es.

Aber wenn ich die Geschichten meiner Schwiegereltern so höre, war es bei denen viel schlimmer. Die haben sich in ständig getreten und gehauen etc. und wenn sich dann ein Kind bei Eltern oder Lehrern beschwerte, wurde es erst recht fertig gemacht. Das war allerdings während des Krieges, wo man wahrscheinlich generell etwas verroht war.

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von Loni1975 am 20.09.2014, 21:47 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten.....wie ich schon schrieb, hoffe ich ja, dass sich das Problem meiner Tochter durch das Gespräch mit der Tagesmutter erledigt hat....im Moment scheint es so...und es war "nur" dieser eine Junge. Ansonsten ist es eine recht kleine dörfliche Schule, und ich hoffe, dass jetzt erst einmal alles gut sein wird...bin aber am überlegen, mal zu gucken, ob es in unserer Gegend nicht evtl. einen Selbstverteidigungskurs für Kinder gibt...nicht, um ihr das Schlagen beizubringen sondern um ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Schlimmer fand ich ja echt die Beschreibung meiner Freundin...und ich hoffe, dass ihre Tochter auch bald in der Schule in Ruhe gelassen wird. Mich stört halt, wenn ich höre, dass die Lehrer von den Übergriffen wissen, aber die PAusenaufsicht nicht verstärken...klar, sie können nicht überall sein, aber immerhin werden ihnen kleine Kinder von 6 Jahren anvertraut...und ich finde es schlimm, wenn ein Kind nach einer Woche schon sagt, es will nicht mehr zur Schule, weil es immer geschlagen und geärgert wird.....

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von MamaMalZwei am 22.09.2014, 10:02 Uhr

Hallo, das was Du beschreibst, ist leider kein Einzelfall. Meine Tochter (heute 21) berichtete schon vor 12 Jahren von derartigen Übergriffen anderer Kinder. Zum Teil war es so schlimm, dass der Krankenwagen vor dem Schultor stand.

Kinder heutzutage sind anders drauf als früher, Lehrer aber leider auch. Ich kann mich aus meiner Schulzeit nicht daran erinnern, dass es ein Lehrer geduldet hätte, wenn andere geschlagen oder getreten werden.

Ein Selbstverteidigungskurs ist schön und gut, aber das Problem liegt eigentlich woanders: Dass weggeguckt wird, wenn es Gewalt gibt. Mobbing/Übergriffe sind Dinge, die der Lehrer aktiv angehen muss, das darf ihm nicht egal sein. LG

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Die Eltern haben auch eine Verantwortung...

Antwort von Miriam0606 am 23.09.2014, 8:09 Uhr

Natürlich müssen in erster Linie die Lehrer reagieren und wenn es Lehrer gibt, die es dulden, wenn Kinder sich untereinander verbal und körperlich verletzen, ist das traurig. Ich vermisse in euren Beiträgen aber die Verantwortung der Eltern. Immer mehr Eltern erwarten, dass die Schulen ihre Kinder erziehen. Für Bildung bleibt immer weniger Zeit. Und die Schulen machen wirklich viel: Streitschlichterprogramme, Soziales Lernen (z.B. Faustlos), arbeiten mit Ampel-Systemen... Vielleicht reagiere ich so empfindlich, weil ich selber Lehrerin bin und jeden Tag darum bemüht bin, den Kindern friedliche Konflitktlösungsstrategien zu vermitteln. Wie sollen Kinder, die von ihren Eltern zu hören kriegen "Hau lieber zurück!" denn von heute auf morgen lernen umzudenken?

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Re: Die Eltern haben auch eine Verantwortung...

Antwort von MamaMalZwei am 23.09.2014, 10:09 Uhr

Hallo Miriam, das bestreite ich gar nicht. Mein Bruder ist auch Lehrer und der erzählt, dass es immer mehr Eltern gibt, die null Ahnung von Erziehung haben. Die fragen IHN, was sie denn mit ihren Kindern machen sollen und wagen es nicht, dem Nachwuchs Grenzen zu setzen.

Du erwähnst das Programm "Faustlos". Dann musst Du aber auch sagen, dass dieses Programm Geld kostet, bei uns war die Rede von mehreren 1000 €. Deshalb wurde es nie eingeführt, der Förderverein hatte es nicht so dicke.
Streitschlichterprogramme sind gut und schön, aber wenn es richtig zur Sache geht, kann man einem 2tklässler nicht guten Gewissens auf den Schulhof schicken, um die Prügelei zwischen 4tklässlern zu "schlichten".

Es gibt hier bei uns im Kreis mehrere "altmodische" Schulen, die sich Unruhestifter sofort herauspicken und Strafarbeiten verhängen bzw. sehr schnell dabei sind, Verweise auszusprechen. Die Kinder, die von dort kommen, können sich in der Regel auch an weiterführenden Schulen gut benehmen. Früher hab ich auch mal gedacht "wie öde", das gibts doch gar nicht, dass die schon bei Kleinigkeiten so streng reagieren. Mittlerweile sind mir diese Schulen lieber als solche die sagen "das regeln die Kinder schon unter sich". LG

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von stella_die_erste am 23.09.2014, 11:08 Uhr

"aber was geht in diesen Kindern vor...wieso treten Viertklässler die ganz kleinen???"

Das könnte ich Dir jetzt recht ausführlich beantworten.
Will HIER aber niemand hören, das weiß ich aus Erfahrung.

Hat mit Wohlstandsverwahrlosung, sich-nicht-kümmern-wollen und Bequemlichkeit sowie ganz viel Egoismus von Elternseite aus zu tun, soviel kann ich Dir verraten ;-)

Warum das früher nicht so war, liegt somit auf der Hand.

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Re: Die Eltern haben auch eine Verantwortung...

Antwort von Maxikid am 23.09.2014, 11:21 Uhr

Hier passiert keine körperliche Gewalt, aber phsychische Quälereien, da sind die Kinder hier 1 a ausgebildet, besonders die Mädchen. Die kleinen 7 jährigen sind so wie 20 jährige.

Gruß maxikid

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von Loni1975 am 23.09.2014, 11:57 Uhr

ich stimme auf jeden Fall zu....natürlich müssen sich auch die Eltern dementsprechend kümmern...natürlich geht eine gewaltlose Erziehung viel viel früher los und wenn Kinder in der Grundschule so sind, dann ist sicher vieles vorher schon arg schief gelaufen........für viele Kinder ist es ja sicher auch eine Möglichkeit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aber das andere Problem ist ja, dass die Eltern in der Schule nicht vor Ort sind, und daher finde ich es schon sehr wichtig, wenn die Lehrer genau gucken, gewisse Kinder besser im Auge behalten und auch recht früh einzuschreiten, damit so ein Verhalten schon in den Anfängen im Keim erstickt wird...

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von Alexxandra am 23.09.2014, 12:02 Uhr

Ich habe gestern gelesen, dass die Jugendkriminalität in den letzten Jahren um über 40 % zurückgegangen ist.

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Das mit dem Wegschauen der Lehrer/innen verstehe ich so gar nicht...

Antwort von MM am 23.09.2014, 13:43 Uhr

... - WARUM ist das so?

Hier bei uns empfinde ich das nicht so, zum Glück... Klar, sie bekommen mal was nicht mit, aber sobald sie etwas in die Richtung mitbekommen, wird das ernstgenommen und gehandelt - je nachdem um was es ging, ernste Gespräche mit der ganzen Klasse oder auch einzelnen Kindern, Einberufen der Eltern zu einem Problemgespräch, evtl. Schulpsychologe etc.

Natürlich ist nicht alles so einfach zu lösen, aber es geht doch darum, dass man sich zumindest bemüht, und dass so auch ein Signal an betroffene Kindern und deren Eltern gesendet wird, dass es einem nicht sch...egal ist.

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das ist noch gar nichts...

Antwort von Holzkohle am 23.09.2014, 13:57 Uhr

das soll jetzt nicht böse klingen, aber einen Boxer in den Rücken würden hier wohl sogar die Lehrer nur belächeln und sich freuen, dass nicht mehr passiert ist.

Bei uns stand ein LEHRER heulend vor dem Raum seiner ersten/zweiten Klasse und weigerte sich von den zusammengerufenen Eltern, diesen zu betreten und weiter zu unterrichten. Da wurde mit Scheren aufeinander losgegangen, Kinder sind aufgestanden um im Hof zu spielen (im Unterricht), Lehrerin wurde zwischen die Beine getreten, Ausdrücke wie "Du F... " oder "F... dich doch du blöde Kuh" oder "Du hast mir gar nichts zu sagen, du bist nicht mein Vater" waren hier zum Teil Tagesordnung. Mehrmals im Jahr wird geklaut, aber hochgradig, ich rede hier von den Geldbeuteln der Horterzieherinnen! Jugendamt kommt täglich, zum Teil wegen Anzeigen wegen Körperverletzung und so weiter... Unsere Direktorin ist eines Tages nach Hause gegangen und einfach nicht mehr wiedergekommen, keiner wusste wo sie ist... Sie ist bis heute nicht wieder da. Wir waren ein Jahr lang "führerlos" an unserer Schule, hatten keinen Direktor - weils einfach keiner machen wollte. Geleitet hat die Schule dann unsere Sekretärin!

Schlägereien enden bei uns selten "nur" mit einem Kratzer, meistens kommt der Rettungswagen.

Ich wohne in einem Neubaugebiet. Das soll keine Erklärung hierfür sein. Im Vergleich zu anderen Neubaugebieten sind wir noch sehr friedlich, die meisten Leute haben Arbeit, gute Bildung, die meisten Eltern kenne ich ja selbst sogar noch als Nachbarn, Freunde, Mitschüler. Ja natürlich, wir haben auch die Kinder, wo die Eltern mit Weinbrandflasche vor dem Kaisers sitzen - mittags... :(

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Re: das ist noch gar nichts... @Holzkohle

Antwort von MamaMalZwei am 23.09.2014, 15:40 Uhr

!
Das mit dem Rettungswagen kommt mir allerdings bekannt vor...
Vor einigen Tagen traf ich Lemmis Ex-GS-Lehrer. Dem erzählte ich, dass es eine Koordinationsstelle gegen Mobbing direkt bei der Polizei gibt. Kommentar: "Ach so, die kommen dann und wedeln mal ein bisschen mit den Handschellen?" Ne, die sperren die kids gleich weg, ist doch klar!
Netter hätte er nicht sagen können "Das geht mir jetzt am Arsch vorbei!" LG

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Re: das ist noch gar nichts...

Antwort von Loni1975 am 23.09.2014, 19:29 Uhr

ohje, das klingt ja schrecklich und das an einer Grundschule???? als ich das las, dachte ich, ihr wohnt bestimmt in irgendeinem extremen Brennpunkt? man, man....da waren die Boxer in den Rücken ja echt sehr harmlos....trotzdem war es mir wichtig, das zu klären und seitdem ist auch Ruhe. Hab heute meine Freundin wiedergesehen und auch sie sagte, dass seit Freitag, als die Lehrerin ja mit der Tochter die Jungs abgelaufen und zur Rede gestellt hat, alles ruhig war........

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Re: das ist noch gar nichts...

Antwort von Holzkohle am 24.09.2014, 14:05 Uhr

wir sind kein "klassischer" Brennpunkt, den man sich mit unglaublich vielen Arbeitslosen, Säufern und noch mehr Ausländern vorstellt. Wir haben einen sehr geringen Ausländeranteil auf der Schule (auffällig sind die deutschen Kinder, nur mal so...), die meisten Eltern sind... also wirklich nette und ordentliche Leute, ja klar haben wir auch ein paar dabei, wo es daheim eben nicht nett und ordentlich abgeht, die Eltern trinken usw. Aber wir sind nicht der klassische Brennpunkt wie Berlin-Neukölln oder München-Neuperlach, das auf gar keinen Fall!

Das Problem besteht wohl eher darin, dass sich bei uns die Lehrer, vor allem in den Hofpausen, aus der Verantwortung ziehen. Es wurde auf mehreren Konferenzen von Elternseite schon bemängelt, dass in den Hofpausen kaum oder nur EIN Lehrer auf ein paar Hundert Schüler eingesetzt wird. Als ich unseren damaligen Klassenlehrer mal darauf ansprach (in der Zeit häuften sich die Meldungen, dass mein Sohn auf dem Schulhof ein ziemliches Gewaltpotential entwickelt hat) meinte der doch glatt, dass er dafür nicht zuständig sei, ob ich mir vorstellen könnte, dass er in seiner Pause auch mal n Kaffee trinken will...Naja.. was soll ich dann dazu noch sagen?

Auch gibt es bei uns keine Beratungsprogramme oder -Schulungen, wie auf anderen Schulen, z.B. zwecks Mobbing. Das wird immer abgewunken, das will man nicht. Stattdessen machen sie fünfmal im Jahr mit den Kids Verkehrssicherheitstraining...

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@ Holzkohle

Antwort von Loni1975 am 24.09.2014, 22:13 Uhr

das meinte ich in meinem Ausgangsposting ja auch.......also, das mit meiner Tochter war am Ende wohl recht harmlos, es gab keine Zwischenfälle mehr.....aber auch die Schule ihrer Freundin ist in keinem Brennpunkt, wie ich schon schrieb, unserer Gemeinde geht es finanziell gut, es wird Geld für Schulen ausgegeben etc. Aber dort ist z.B. der Schulhof sehr verwinkelt, die Lehrer wissen von Übergriffen (übrigens auch von Kindern von ganz normalen, netten Eltern, ich denke, da entwickelt sich evtl. dann auf dem Schulhof eine Eigendynamik), aber es werden nicht genug Lehrer für die Aufsicht eingesetzt. Und den Eltern sind ja quasi die Hände gebunden....sie geben die Kinder in die Obhut der Schule und erwarten natürlich, dass auf die Kinder geachtet wird. Man fühlt sich dann ein Stück weit ohnmächtig....ich kenne halt ein solches Verhalten aus meiner Grundschulzeit nicht...liegt aber auch schon 30 Jahre zurück....aber manchmal glaube ich, dass ein schnelles Unterbinden / Bestrafen bessere Wirkung erzielen würde, als dieses Weichgespülte. Und es ist natürlich schade, wenn eine Schule (in diesem Fall eure) gar kein Interesse and Beratungsprogrammen hat, die sicher wirklich sehr gut wären.....

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Hm, aber ziehen sich nicht (auch) die ELTERN aus der Verantwortung?

Antwort von MM am 25.09.2014, 8:28 Uhr

Es klingt wirklich schrecklich und unglaublich, was du schreibst... Und natürlich sollten Lehrer und überhaupt die Schule ihre Verantwortung wahrnehmen, keine Frage. ABER ich habe auch den Eindruck, dass es zunehmend Eltern gibt, die (keine Ahnung, ob aus Bequemlichkeit, Toll-dastehen-wollen oder weil es Mode ist???) ihre Kinder einfach nicht mehr erziehen. Grundlegende Dinge werden ihnen nicht beizeiten beigebracht (sei es was Essverhalten, Hygiene, Umgangsformen betrifft), alles wird laufenlassen, das käme angeblich von alleine (kommt es aber "seltsamerweise" nicht!), man will sich ja beim Kind nicht unbeliebt machen - aber die Schule soll es dann richten. Und DAS ist es evtl., was dann Lehrern sauer aufstösst - dass sie die Erzieuhungsdefizite ausgleichen sollen, das was die Eltern in den ersten 6 Jahren ihrer Kinder versäumt haben.OK, es ist nur ein Eindruck, eine Idee, die Situation bei euch kenne ich nicht.... Aber kann das nicht auch ein Teil des Problem sein?

Eltern und Schule müssen zusammenarbeiten, oder so solllte es zumindest sein.

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Ich denke auch, Unterbinden und Bestrafen wäre richtiger...

Antwort von MM am 25.09.2014, 8:33 Uhr

... denn das "Weichgespülte" funktioniert ja offensichtlich nicht. Das Ganze muss ernstgenommen werden, von Lehrern UND Eltern!

Wenn der Schulhof zu verwinkelt ist, dann muss man sich halt was einfallen lassen.

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Miriam. da gebe ich dir recht....

Antwort von MM am 25.09.2014, 13:24 Uhr

... schrieb auch weiter unten etwas Ähnliches. Ich höre das hier von Lehrern auch (und die sind meist sehr engagiert und bemühen sich wirklich auch um die soziale Seite von Schule und Lernen, ein gutes Klima in der Klasse usw.), dass z.T: erwartet wird, dass Schule das ausgleicht, was Eltern versäumt oder verbockt haben... :-/
Mein Eindruck ist mitunter ähnlich, wenn ich sehe, wie viele alles so laufen lassen bei der Erziehung, a la "das wird schon", "das kommt schon mit der Zeit"... usw., und einfach zu bequem sind... Es fängt ja schon dabei an, dass sich hier im Forum manche ereifern, dass für den KiGAeintritt (nicht Krippe/Kita unter3) ein bestimmre Mindestmass an Fertigkeiten erwartet wird... Nein, das ist ja ganz schlimm, man hat doch einen "Anspruch" - so ein Denken eben... :-/
Manches muss man seinen KIndern aber nunmal aktiv beibringen, üben und darauf bestehen, gerade was bestimmte Grundstandards und Umgangsformen betrifft. Wenn dies nicht geschieht, haben dann die Lehrer in der Schule den "Salat" - auch nicht gerade toll

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Re: Die Eltern haben auch eine Verantwortung...

Antwort von Pia-Lotta am 02.10.2014, 18:18 Uhr

Da bin ich absolut bei dir...

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