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Geschrieben von Gold-Locke am 22.07.2015, 9:54 Uhr

Sohn hat große Angst vor dem Tod

Hallo,
mein Sohn ist 11 Jahre alt und hat seit einiger Zeit große Angst vor dem Tod. Er kann abends kaum einschlafen und beschäftigt sich mit dem für ihn unerträglichen Gedanken an die Endlichkeit des Lebens. Er hat dann ein richtiges Druckgefühl auf der Brust und beschreibt mir, dass er den Gedanken schrecklich findet, irgendwann einfach nicht mehr da zu sein, nichts mehr zu fühlen etc.
Ich weiß, dass es mir als Kind oft ähnlich ging und auch heute noch habe ich damit manchmal Schwierigkeiten, besonders auch abends vor dem Einschlafen. Ich beneide alle Menschen, die im Glauben Trost finden, da ich aber nicht an ein Weiterleben der Seele o.ä. glauben kann, kann ich das meinen Sohn auch nicht glaubhaft vermitteln.
Hat jemand Tipps für mich, wie ich meinem Sohn trotzdem helfen kann ?

Liebe Grüße, Gold-Locke

 
12 Antworten:

Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von Exilsauerländer am 22.07.2015, 13:17 Uhr

Hallo,

das ist natürlich schwierig, vor allem wenn man es nicht, wie du schon schreibst, mit dem Glauben an ein Weiterleben der Seele nach dem Tod abmildern kann.
Vielleicht kannst Du es ihm dann anhand des Kreislaufs des Lebens erklären. Jeder der stirbt lebt im Grunde in etwas anderem weiter, z.B. in einem Tier oder einer schönen Blume, denn keine Energie geht verloren, sie sucht sich nur eine andere Gestalt....
http://4.bp.blogspot.com/--7-bFJBuT84/UKUKliBhiJI/AAAAAAAAJMM/XUXHB5Rdb3U/s1600/lebenskreislauf733.jpg
(war so das Erste was ich gefunden habe, vielleicht findest Du noch was Besseres)

Viele Grüße

Sabine

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Re: Normal!

Antwort von Hexhex am 22.07.2015, 14:05 Uhr

Hallo,

als Eltern möchte man ja gern immer irgendetwas machen oder tun, um ein Problem beim Kind zu lösen. Das ist immer der erste, sorgenvolle Reflex, mit geht das auch meistens so. Das Kind leidet - also müssen wir das Leid irgendwie wegmachen, je schneller, desto besser. Aber das geht nicht immer, durch manche Phasen muss ein Kind einfach hindurch.

Dein Sohn ist in einem ganz typischen Alter für die Angst vor dem Tod, auch ich hatte genau in diesem Alter so eine Phase. Ich finde das nicht unnormal, und es ist auch keine Störung. Intelligenten und sensiblen Kindern kommt eben irgendwann diese Erkenntnis, dass der Tod auch sie eines Tages konkret betrifft. Ich finde es übrigens toll, dass Dein Sohn Dir davon erzählt, denn ich habe das bei meinen Eltern nicht gekonnt und es lieber mit mir selbst ausgemacht. Ich hab' diese Phase trotzdem bewältigt.

Wir können unsere Kinder nicht vor allen schweren Wahrheiten bewahren oder ihre Angst wegreden. Dass wir sterben müssen, ist für alle Menschen bekanntlich die am schwersten zu verkraftende Tatsache überhaupt. Das geht ja auch uns Erwachsenen so, wie Du an Dir selbst bemerkst. Ich finde es nicht unnormal, ungewöhnlich oder schädlich, sich vor dem Tod zu erschrecken, auch nicht bei einem Elfjährigen. Die Frage ist lediglich, wie man mit dieser Wahrheit umgehen lernt. Ein Kind kann dies noch kaum, deshalb darf es das Problem nach einer Weile auch vertagen.

Ein bisschen helfen kann man dabei vielleicht, sich aber davon nicht zuviel erwarten. Ich habe meinen Kindern gesagt, dass heute die allermeisten Menschen alt werden, mit wenigen Ausnahmen. Und dass man deshalb einfach davon ausgehen darf, dass man erstmal in Ruhe alt werden kann, bevor man sich mit dem Thema näher beschäftigen muss. Für ein Kind reicht diese Erklärung (für einen Erwachsenen wäre das natürlich zu wenig). Den Rest erledigt beim Kind die Zeit - die akute Panik Deines Sohnes vor dem Tod beruhigt sich auch wieder. Das musst Du ihm jetzt einfach auch mal zutrauen.

Als Erwachsener wird er vielleicht neue, reifere und eigene Lösungen für das Problem finden können - außer er macht's wie die meisten, dass er die Todesangst einfach immer wieder verdrängt, durch Kaufen, Fun, Konsum, Arbeit und keine Zeit haben... Aber das ist ein anderes Thema.

LG

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Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von MoneSi am 23.07.2015, 13:15 Uhr

Hallo,
auch ohne Glauben kann man doch ein Vertrauen aufbauen, dass für einen gesorgt ist. Und für die Annahme, dass dann nichts mehr ist, kein Gefühl usw., gibt es doch keinen Beweis. Wie kommst Du und er darauf, dass es dann so sein wird? Also ich würde meinem Kind widersprechen, wenn es meint, es kommt nichts mehr. Ich habe eine ganz andere Vorstellung von Tod, hat irgendwas mit Licht, Wärme, Geborgenheit zu tun. Als Jugendliche habe ich gerne Berichte von Nahtoderfahrungen gelesen, vielleicht kommt es daher. Bei Beerdigungen tut mir auch nicht der Tote leid, nur seine Angehörigen. Familienintern sprechen wir über den Tod, es geht aber mehr um die Frage, wann und warum. Auf die Idee, dass dann nichts mehr ist, ist bei uns noch keiner gekommen. Hört sich jetzt vielleicht etwas rosarot an, ist mir aber lieber als schwarz.

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Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von Fredda am 23.07.2015, 18:12 Uhr

Und was wäre an "nichts" so schlimm? Pullman beschreibt es im Bernsteinteleskop wunderschön...

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Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von krummenau am 23.07.2015, 19:45 Uhr

Für die Annahme, dass nach dem irdischen Tod noch irgendetwas da ist an Gefühlen, Wahrnehmungen oder was auch immer, gibt es genauso wenig Beweise (Nahtoderfahrungen zählen für mich nicht als solche), wieso sollte man also darauf kommen, daß dann noch etwas sein wird, auch ohne Körper? Wie kommst Du denn darauf, daß so etwas von dem, was Du beschreibst, sein wird?
Insofern ist das also doch so eine Art Glauben, es wird für mich gesorgt sein, wie und durch wen auch immer.
Es gibt Menschen (wie Dich), die sich so etwas vorstellen (können) und andere, die die Vorstellung haben, daß dann "nichts" sein wird. Wobei das "nichts" nicht erschreckend sein muß. Wenn es einem gerade so richtig gut geht, man euphorisch und voller Tatendrang ist, erscheint "nichts" als Höchststrafe, weil man dann ja gar nichts mehr fühlen kann. Geht es einem aber gerade ganz mies, hat man schlimme Schmerzen, ist völlig überlastet und allles wird einem zu viel, dann könnte "nichts" genauso ein sehr erstrebenswerter Zustand sein.
Viele Menschen hoffen nach dem Tod darauf, alle Verwandten wiederzusehen - schön und gut, vielleicht sind aber auch welche darunter, die man gar nicht wiedersehen mag? Auch dann könnte "nichts" doch ganz tröstlich sein.
Bevor ich geboren wurde, bin ich aus meiner Weltsicht heraus auch aus dem Nichts gekommen, insofern wäre für mich die logische Konsequenz, daß es wieder im Nichts andet. Andere glauben an Wiedergeburt und viele Lebenszyklen, die sehen das sicher anders.
Mein Sohn hatte diese Todesbefürchtungen, wie von der AP beschrieben schon im Kindergartenalter mal sehr heftig, auch ich konnte ihm mit keinerlei Glauben dienen. Ich habe sehr offen und ehrlich mit ihm geredet, wir haben auch über tote Tiere gesprochen, den Kreislauf des Lebens, das hat ihm wohl geholfen. Es war eine heftige Phase, die recht rasch wieder verging. Als vor drei Jahren sein Opa nach einem schweren Krebsleiden gestorben ist, konnte er auch erkennen, daß Tod Erlösung sein kann, daß der Opa in dem Zustand nicht mehr hätte weiterleben können und wollen.

LG von Silke

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Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von Mariakat am 24.07.2015, 9:55 Uhr

Diese Phase hatte mein Sohn auch (er ist 10) vor einem Monat. Ehrlich gesagt, kann man letztndlich nicht viel dazu sagen, außer, dass man sich jetzt keine Sorgen drum machen braucht und das alles im Leben einen Sinn macht oder so.
Auf jeden Fall sind diese Gedanken momentan weg. Die sind momentan kein Theman und ich bin froh drum.

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Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von Gold-Locke am 24.07.2015, 11:16 Uhr

Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Antworten und unterschiedlichen Meinungen. Mein Sohn ist ganz fest davon überzeugt, dass nach dem Tod "nichts" ist. Da es mir im Grunde ebenso geht, kann ich ihm keine "Geschichten" erzählen von Wärme, Geborgenheit, Wiedersehen von Verwandten etc. - so schön, wünschenswert und beruhigend diese Vorstellungen auch für mich und ihn wären. Ich wünschte ja, er könnte daran glauben (und ich), aber dafür ist er ein viel zu großer Realist und naturwissenschaftlich geprägt.
Das mit dem Kreislauf der Natur werde ich ihm nochmal erklären und ebenfalls die Tatsache, dass er ja vor seiner Geburt auch "nichts" gespürt hat.
Es ist halt ein schwieriges Thema, aber ich hoffe auch einfach mal, dass diese akute Phase bald vorbei ist.

Liebe Grüße, Gold-Locke

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Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von alba75 am 28.07.2015, 8:13 Uhr

Vielleicht hilft es ja wenn du ihm sagst, dass es ganz normal ist, dass er die Vorstellung, irgendwann nicht mehr da zu sein, jetzt als bedrückend empfindet.

Aber sag ihm, dass es vielen alten Menschen am Ende ihres Lebens häufig anders geht und dass viele dann anders darüber denken, auch wenn das Leben lang, erfüllt und glücklich war. Viele sind dann auch im Frieden mit sich und mit dem Gedanken, dass es irgendwann einmal zu Ende geht. Du kannst ihm ja auch sagen, dass du nicht unbedingt an ein Leben nach dem Tod glaubst, dass das aber nur deine persönliche Meinung ist. Viele glauben auch etwas anderes, wie z.B. Wiedergeburt oder dem Weiterleben in einer Art Himmel.

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Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von alba75 am 28.07.2015, 8:13 Uhr

Vielleicht hilft es ja wenn du ihm sagst, dass es ganz normal ist, dass er die Vorstellung, irgendwann nicht mehr da zu sein, jetzt als bedrückend empfindet.

Aber sag ihm, dass es vielen alten Menschen am Ende ihres Lebens häufig anders geht und dass viele dann anders darüber denken, auch wenn das Leben lang, erfüllt und glücklich war. Viele sind dann auch im Frieden mit sich und mit dem Gedanken, dass es irgendwann einmal zu Ende geht. Du kannst ihm ja auch sagen, dass du nicht unbedingt an ein Leben nach dem Tod glaubst, dass das aber nur deine persönliche Meinung ist. Viele glauben auch etwas anderes, wie z.B. Wiedergeburt oder dem Weiterleben in einer Art Himmel.

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Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von alba75 am 28.07.2015, 8:13 Uhr

Vielleicht hilft es ja wenn du ihm sagst, dass es ganz normal ist, dass er die Vorstellung, irgendwann nicht mehr da zu sein, jetzt als bedrückend empfindet.

Aber sag ihm, dass es vielen alten Menschen am Ende ihres Lebens häufig anders geht und dass viele dann anders darüber denken, auch wenn das Leben lang, erfüllt und glücklich war. Viele sind dann auch im Frieden mit sich und mit dem Gedanken, dass es irgendwann einmal zu Ende geht. Du kannst ihm ja auch sagen, dass du nicht unbedingt an ein Leben nach dem Tod glaubst, dass das aber nur deine persönliche Meinung ist. Viele glauben auch etwas anderes, wie z.B. Wiedergeburt oder dem Weiterleben in einer Art Himmel.

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Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von alba75 am 28.07.2015, 8:13 Uhr

Vielleicht hilft es ja wenn du ihm sagst, dass es ganz normal ist, dass er die Vorstellung, irgendwann nicht mehr da zu sein, jetzt als bedrückend empfindet.

Aber sag ihm, dass es vielen alten Menschen am Ende ihres Lebens häufig anders geht und dass viele dann anders darüber denken, auch wenn das Leben lang, erfüllt und glücklich war. Viele sind dann auch im Frieden mit sich und mit dem Gedanken, dass es irgendwann einmal zu Ende geht. Du kannst ihm ja auch sagen, dass du nicht unbedingt an ein Leben nach dem Tod glaubst, dass das aber nur deine persönliche Meinung ist. Viele glauben auch etwas anderes, wie z.B. Wiedergeburt oder dem Weiterleben in einer Art Himmel.

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Re: Sohn hat große Angst vor dem Tod

Antwort von alba75 am 28.07.2015, 8:14 Uhr

edit:
Sorry, der Computer spinnt irgendwie. Das Vierfachposting tut mir leid.

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