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Geschrieben von Suppenhuhn am 04.07.2013, 23:55 Uhr

Ich habe ein Problem mit meinem Zweiten

Ich brauche einen Rat von euch. Ich habe ein Problem mit meinen zwei Großen. Naja, eigentlich nur mit dem Zweiten, aber der Große spielt eine nicht unerhebliche Rolle.

Es sind zwei tolle Jungen, aber sehr unterschiedlich. Meinem Ältesten (16) fliegt wirklich alles zu. Er war jetzt ein Jahr im Ausland und kam vor einem knappen Monat zurück und ist jetzt mit praktisch dem gesamten verpassten Schulstoff wieder Up-to-date, ohne sich dafür übermäßig anstrengen zu müssen. In seiner Stufe war er sofort wieder top integriert, auch seine Hobbies hat er sofort wieder ohne weitere Probleme aufgenommen, trifft sich mit seinen Freunden fast jeden Tag, ist also rundum glücklich.

Und dann habe ich hier meinen Zweiten (13), der schulisch momentan ungefähr 3x so viel macht wie sein großer Bruder und in den Naturwissenschaften trotzdem echte Probleme hat, in einer sehr unglücklichen Klassenkonstellation ist, und da nicht so wirklich Anschluss findet und auch nicht finden möchte, was ich auch wirklich verstehen kann. In seinem Hobby ist er topintegriert, hat da auch wirklich viele Freunde, aber da mein Sohn seit Herbst an einer heftigen Verletzung rumlaviert ist auch das momentan ein schlechtes Thema, weil er nur sehr unregelmäßig Trainingseinheiten mitmachen kann.

Kurz gesagt Kind1 ist auf einem absoluten Höhenflug, während ich bei Kind2 Angst habe, dass es in Depressionen abrutscht. Das Problem ist, dass Kind2 sich selbst total unter Druck setzt und sich Kind1 als Maßstab setzt, was aber absolut kein Maßstab ist. Gestern kam dann wieder ein Test mit 5 nach Hause, für den er viel gelernt hatte und dann fiel der Satz „Mama, ich bin doch so dumm, warum soll ich überhaupt noch zur Schule gehen, ich kann ja doch nichts. C. macht gar nichts und bringt nur Einsen nach Hause, und ich arbeite ohne Ende und schreibe 5er. Außerdem bin ich sozial ja komplett verkrüppelt, ich finde ja noch nicht mal in meiner Klasse irgendwelche Freunde. Alles kann C. besser, warum habt ihr mich überhaupt noch lieb?“ Und das war nicht die erste Aussage in diese Richtung, vor allem die Vergleiche in Richtung großer Bruder haben seit der wieder da ist extrem zugenommen.

Zu seiner Klasse sei noch gesagt, dass es zwei Gruppen gibt, die „Coolen“, die sich schon jetzt in der 7. Klasse jedes Wochenende mit Alkohol die Birne zuknallen, was nicht selten im Krankenhaus endet und einer zweiten Gruppe, die gerne so wäre wie Gruppe1. Sohn zieht es überhaupt nicht zum Alkohol, und ich bin sehr froh, dass er sich da nicht dem Gruppendruck beugt und doch zur Flasche greift. Bis zum Halbjahr gab es noch drei andere Jungs, mit denen er sich gut verstanden hat, aber sein bester Freund ist weggezogen, der zweite musste wegen seiner Leistungen vom Gymnasium und der dritte hat wegen dem übermäßigen Alkoholkonsum der Klasse die Schule gewechselt. Diesen Schritt gehen wir nach diesem Schuljahr auch, ich hoffe, dass sich zumindest dieses Problem dann gibt.

Wir sind bei uns in der Familie auch überhaupt nicht auf Leistung gepolt. Das war in meiner Familie so, und ich tue alles, um meinen Kindern das zu ersparen. Mir sind die Noten eigentlich egal, zumal er in den Sprachen echt top ist.
Wir haben unsere Kinder auch noch nie miteinander verglichen, ich weiß gar nicht warum er so sehr auf seinen Bruder schielt.
Ich merke nur, dass es meinem Kind schlecht geht, und ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr was ich machen soll. Wenn er sich mit seinen Freunden vom Eishockey trifft, hat er wirklich gute Laune und viel Spaß, aber sobald er alleine ist, habe ich das Gefühl er fällt in ein Loch. Ich ermutige und unterstützte ihn so viel ich kann, aber er zieht sich immer mehr zurück und ich habe das Gefühl er rutscht in eine echte Depression rein.

Habt ihr Tipps, Ideen, oder evtl. eine andere Sichtweisen auf die Situation für mich?

Grüße,
Suppenhuhn

 
7 Antworten:

Re: Ich habe ein Problem mit meinem Zweiten

Antwort von Jari am 05.07.2013, 6:13 Uhr

Hallo,

Tipps habe ich leider keine, nur sehr viel Verständnis, da auch bei uns die Konstellation genauso ist. Der Großen (12) fällt alles zu, jedenfalls wofür man seinen Kopf anstrengen muss. Sie muss nicht lernen und eine 2 ist eigentlich immer drin, schafft aber dann doch meist die 1. Die Mittlere(10) muss lernen und tut es auch, aber über die 3 hinaus kommt sie doch sehr selten. Das nagt an ihrem Selbstbewusstsein enorm. Ich führe dann immer auf, was sie alles tolles kann. Sie ist nämlich unser Praktiker, backt selbstständig Kuchen, kann IKEA-Möbel aufbauen (etwas woran die Große verzweifelt) usw.. Aber nützen tut es leider nicht so viel. Sie sieht die Noten und bekommt den Unterschied doch genau vor Augen geführt. Wir vergleichen sie beide nicht, aber die Mittlere tut es eben von sich aus. An der Patentlösung wäre ich auch interessiert, so ist es manchmal schon ziemlich schwer, wenn man wieder die ganzen Selbstzweifel der Mittleren sieht udn manchmal nahezu körperlich spürt.

LG Janet

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Re: Ich habe ein Problem mit meinem Zweiten

Antwort von Birgit67 am 05.07.2013, 7:44 Uhr

ich glaube das ist das los des 2. - meine Jungs haben genau den gleichen Abstand und genau das gleiche Alter und genau die gleichen Probleme.

Außerdem merke ich dass beim 13-jährigen der Testosteronschub inkl. beginn der Pubertät angefangen hat und das ganze in großen Schritten.

Der einzige Unterschied: Kind 1 ist auf dem Gymnasium und Kind 2 auf der Real und sie haben nahezu den gleichen lernstil mit den gleichen Ergebnissen.

Was tun??? keine Ahnung ich bin am überlegen Sohn 2 - der genausowenig Kontakt in seiner KLasse hat in die Paralellklasse wechseln zu lassen mi der er sich wohler fühlt bin mir nur noch nicht aus div. anderen Gründen sicher ob es wirklich besser ist.

Kinder 2 stärken wo es geht - Kind 1 in der Überheblichkeit der Jugend etwas einbremsen und evtl, mal wieder zu meiner Heilpraktikerin gehen mit Kind 2 - hat eigentlich immer geholfen.

Gruß Birgit

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Re: Ich habe ein Problem mit meinem Zweiten

Antwort von Pammi am 05.07.2013, 9:12 Uhr

Ich glaube, den ersten sehr guten Schritt habt ihr mit dem Schulwechsel getan.


Ansonsten denke ich, dass dieses Vergleichen mit dem großen Bruder normal ist - da kannst du ihm nur immer wieder sagen, dass Menschen verschieden sind und jeder seine Stärken und Schwächen auf anderen Gebieten hat. Außerdem würde ich ihm auch den Altersunterschied vor Augen halten und darauf hinweisen, dass seine Welt in 3 Jahren auch schon wieder ganz anders aussehen könnte (ebenso wie beim Bruder).


Ich weiß ja nicht, wie lange seine Sportverletzung noch zum Auskurieren brauchen wird, aber ich denke, dass in einer neuen Schule und wenn er seinen Sport wieder aktiv ausüben kann,sich auch seine Stimmung verbessern wird.


Vor einer wirklichen Depression hätte ich jetzt erstmal keine Angst - das, was du schreibst, klingt eher nach einer "miesen Phase". Du machst es schon richtig, wenn du ihn einfach im Blick hast und im Rahmen deiner Möglichkeiten aufbaust...

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Re: Ich habe ein Problem mit meinem Zweiten

Antwort von Joy1 am 05.07.2013, 9:22 Uhr

Au weh, schwierige Situation!

Solange Kind2 versucht, wie Kind1 zu sein, wird es immer im Hintertreffen sein. Die Kopie ist nie so gut, wie das Original.
Zwar hat jeder seine Vorbilder, aber dennoch muss er lernen, es auf seine Art zu machen.

Dein jüngerer Sohn scheint inzwischen überzeugt, ein Opfer in aussichtsloser Situation zu sein (alles kann der andere besser, egal wie sehr er sich anstrengt). Und scheinbar hat er mit dieser Sichtweise recht, er bestätigt sich das mit jeder schlechten Zensur, mit der Tatsache, dass er keine Freunde in der Schule hat….

Ihn von dieser Sichtweise weg zu bringen und den Blickwinkel hin auf seine Stärken zu lenken, wird nicht einfach. Das machen selbst sehr viele Erwachsene, weil es einfacher ist, passiv und Opfer zu sein, als aktiver „Täter“

Du hilfst ihm sicher, indem er aus dieser unglückseeligen Klasse kommt. Auch, das ihr zuhause nicht vergleicht, hilft. Aber verglichen wird dennoch. Unbewusst, von außen…Während dein Großer sein Glück und seine Zufriedenheit ausstrahlt, wirkt beim jüngeren Sohn natürlich auch seine Gemütsverfassung auf seine Umwelt.

Mit wem verbringst du lieber Zeit? Mit glücklichen oder unglücklichen Menschen?

Hier einen Rat zu geben ist sehr schwer. Ich kann nur sagen, was ich machen würde. Nämlich mir viel Zeit nehmen, Erfolgserlebnisse für den Jüngeren provozieren (mach was mit ihm, was er gut kann - lass Dich oder jemanden anderen von ihm erfolgreich unterstützen - richte die Aufmerksamkeit auf das, was an ihm zu bewundern ist, ihn sympathisch macht).

Er muss lernen, sich selbst Wertschätzung entgegen zu bringen. Wenn er das tut, tun das auch andere. Gibt er die passive Haltung des Opfers auf und erkennt, dass er selbst entscheiden kann, was er tut und was für ihn richtig ist, hat er auch wieder Einfluss auf seinen Erfolg und sein Glück.

Solange er nur den vorgegebenen Weg (seines Bruders) hinterher läuft, kann er nicht glücklich werden. Er muss seine eigene Identität entwickeln.

Du und Deine Mann wollen ja auch keinen zweiten „C“. Ihr wollt ihn, mit seinen Stärken und Schwächen, als ein Original – sag ihm das!

Viel Erfolg!
Gruß
Joy

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Re: Ich habe ein Problem mit meinem Zweiten

Antwort von Jule9B am 05.07.2013, 14:08 Uhr

Ich kenne das aus meiner eigenen Kindheit - ich war wie dein großer Sohn - musste nie viel tun bzw. wenn doch, habe ich sehr gern gelernt. Hat mir nichts ausgemacht, war sowieso eher son Stubenhocker Kind, habe immer super Noten gehabt und ging zum Gymnasium.

Mein ältester Bruder (nur gut ein Jahr jünger als ich) war faul, aber auch wenn er sich anstrengte, hatte er nur so mittelmäßige Noten und auch einige schlechte. Zudem ist er sprachbehindert und hatte daher immer schon Minderwertigkeitskomplexe. Er ging dann auch "nur" zur Realschule und war immer irgendwie böse auf mich und unterstellt mir bis heute, ich hätte ihm schon immer das Leben schwer gemacht ...

In unserer Kindheit habe ich immer gute Noten gehabt und habe schließlich ein sehr gutes Abitur hingelegt, für das ich schlussendlich auch viel lernen musste. Es wurde immer als selbstverständlich betrachtet. Es wurde sich nie mit mir gefreut, ich bekam kein Lob. Bei einer 2- bekam ich eher schon gesagt, ich sollte mich mal zusammenreißen ...
Mein Bruder wurde für eine 3 gelobt, bekam Belohnungen, und bei einer 5 wurde er getröstet... es hätte mir etwas bedeutet, auch mal gelobt zu werden. Ich hab jetzt zwar keinen bleibenden Schaden davongetragten, aber unfair finde ich es immer noch. ;) Natürlich muss man Kinder unterschiedlich behandeln, denn sie SIND ja unterschiedlich... trotzdem sind gute Leisutngen auch dann zu loben, wenn das Kind scheinbar nicht viel dafür zu tun braucht.

Mir ist aufgefallen, dass du deinen Sohn Nr. 1 als Teil des Problems schilderst, was er meiner Meinung nach nicht ist. Das Problem hat dein jüngerer Sohn, weil er sich unter Druck setzt. Und in Selbstmitleid zerfließt, weil er verletzt ist. ER ist derjenige, der sich mal etwas zusammenreißen sollte. Oder möchtest du lieber, dass der ältere mal Schule schwänzt und absichtlich in der Schule nachlässt, damit der jüngere sich besser fühlt? Wohl kaum. ;)

J.

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Re: Ich habe ein Problem mit meinem Zweiten

Antwort von Thymian am 05.07.2013, 20:36 Uhr

Ich habe mit meinem Großen ähnliche Probleme. Wir gehen seit 1 Jahr zu einer Psychologin, und das hat ihm sehr geholfen. Vielleicht würde das Deinem Sohn auch helfen.

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Re: Ich habe ein Problem mit meinem Zweiten

Antwort von Vanessa1704 am 07.07.2013, 20:36 Uhr

Vielleicht ändert sich ja alles, wenn er im neuen Schuljahr die Klasse wechselt.
Ich habe schon oft erlebt, daß Kinder da ganz andere Menschen werden, wenn das soziale Umfeld stimmt oder nicht stimmt.Bleibt immer mit ihm im Dialog und gebt ihn das Gefühl, du bist uns wichtig, unabhängig von seinen Leistungen, würdigt seine Anstrengungen auch mal mit Kleinigkeiten , die ihn Freude machen( Eis essen gehen Kino......)Ändert sich nicht, holt euch Hilfe.

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