Radikal abstillen??--- Saugverwirrung?

Hallo, Meerli.

Als ich Frage Nr. 1 gelesen habe, kam mir als erstes in den Sinn, dass du ihn abends vielleicht zu spät anlegst. D.h. dass er evtl schon vorher Hunger hat, ihn aber nicht bemerkt, weil da ja das "Bettgehwasch"ritual ist. Dadurch hat er es zu eilig und das ganze Anlegen dauert ihm zu lang und er schreit sich in Rage, so dass er trotz Hunger und Brust in Reichweite gar nicht zum Trinken kommt. Ein frustrierender Teufelskreis für den kleinen Kerl. Du könntest versuchen, das Ganze zeitlich etwas vorzuziehen, z.B. halbe Stunde früher als bisher.

DANN habe ich Frage 2 gelesen und bin auf eine ganz andere Situation gestoßen. Die Versuche mit verschiedenen Flaschensaugern. Warum habt ihr damit angefangen? Wolltest du mal ausgehen? Egal. Ich glaube, diese Versuche zumindest mit ein Grund für die jetzigen Probleme. Manche Babys wollen oder können nicht zwischen verschiedenen Saugtechniken wechseln. Sie stillen alle Bedürfnisse an Mamas Busen und die Welt ist in Ordnung. Aber plötzlich sollen sie nicht aus dem Busen, sondern aus so einem komischen völlig anders riechenden Ding trinken. Da verstehen sie die Welt nicht mehr und sind frustriert. Am Abend kommt dann Mama daher und bietet die Brust an. Das verwirrt und frustriert auch.
Ok, das war jetzt keine fachlich korrekte Erklärung einer Saugverwirrung, aber ich denke trotzdem, dass ihr gerade sowas durchmacht.

Saugverwirrung und was du dagegen tun kannst, wenn du weiter stillen willst:

-alle künstlichen Sauger (Flasche, Schnuller, Stillhütchen) weglassen, auch die von erfolglosen Versuchen; keine Versuche mehr damit machen

-viel Geduld beim Anlegen; irgendwann trinken sie schon, wie du ja selbst schon bemerkt hast

-Die ersten paar Tage wird es evtl noch keine Besserung geben, aber nach spätestens 1 Woche sollte sich sein Verhalten wieder soweit "normalisiert" haben, dass du Hoffnung schöpfen kannst

-wenn wieder alles ok ist, dann nicht wieder mit den Flaschensaugern experimentieren. Er will sie nicht und der kleine Luxus des Weggehens ist den Stress beim Stillen absolut nicht wert, wenn mans auch anders haben kann. Und für den einen Abend tuts auch die Fütterung der abgepumpten Milch mit Becher und Löffel oder Pipette.

Und bevor du jetzt denkst: Die kann leicht reden, die muss da ja jetzt nicht durch. Keine Sorge. Ich bin da durch. Es war nicht leicht und ich war öfter kurz vor dem Aufgeben, aber am Ende haben wir nochmal die Kurve gekriegt. Leider ging das Ganze bei uns über 4 Monate, bis mir eine Stillberaterin der La Leche Liga den rettenden Tip gab, die ganzen künstlichen Sauger wegzulassen.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg

lg
Nachtwölfin