Schön geschrieben, Honey

Ich gebe zu, beim ersten Kind, (bei dem es allerdings auch etliche Wochen Mädchen hieß) war ich im ersten Moment auch kurz enttäuscht, nachdem es plötzlich doch ein Junge werden sollte. Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch einige Jahre Kinderwunschbehandlung hinter mir, hatte in der Verwandschaft nur Mädels und mit Vätern nicht die besten Erfahrungen - ja, ich habe sogar ganz kurz weinen müssen daheim, weil ich mich schon komplett auf Mädchen eingestellt hatte. Angefangen bei so albernen Dingen wie: Wie halte ich denn um Gottes Willen einen Jungen sauber? bis hin zu: Jungs verlassen ihre Familien, unter Frauen ist der Zusammenhalt (nach meinem Erfahrungsschatz halt) größer.

Und was soll ich sagen: Nach einer Nacht sah die Welt ganz anders aus, aber ich habe noch ein paar Tage gebraucht, um mich auf einen Jungen richtig zu freuen. Und nachdem wir uns dann nach einer fiesen Geburt angefreundet hatten, war er mein Ein und Alles - mit vielen rosa Bodies und Socken. Wer sich zu spät outet...

Langer Rede, kurzer Sinn: Viele wünschen sich aus ganz verschiedenen Gründen ein Geschlecht, man darf auch kurz enttäuscht sein, und trotzdem werden alle diese Mütter ihre Kinder lieben, wenn sie da sind - und genauso gute oder schlechte Mütter sein, wie sie es sonst wären.