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von Leena  am 14.01.2014, 21:40 Uhr

Nach sechs Jahren kommt ein Brief der Tochter....

"Verständnis hat er....auf jeden Fall, schwer ist es für ihn, weil er eben auch sehr verletzt ist das sie sich damals so von ihm abgewand hat. Denke sie müssen beide über ihre Gefühle sprechen und jeder ein Stück weit Fehler einräumen."

Er ist der Vater und sie, die Tochter, ist das Kind. Auch wenn sie schon 17 ist - in dem Kontext IST sie noch Kind. In gewisser Weise, was ihre emotionale Welt gegenüber ihrem Vater betrifft, ist sie vermutlich immer noch (mehr oder weniger) 11 Jahre alt, und wenn sie ihm gegenüber tritt, sie ist wohl wieder das Kind, das sie damals war. Das sollte Dein Mann sich unbedingt vor Augen halten!

Auch wenn sie fast erwachsen ist, es ist keine "gleichberechtigte" Beziehung, in der jeder "Fehler einräumen" müsste oder könnte, sondern er ist der erwachsene Vater und sie sein Kind. Er kann nicht von ihr erwarten, Fehler einzuräumen oder "Verantwortung" für die "Verletzungen", die ihm ihr Verhalten vor sechs Jahren bereitet hat, zu übernehmen, bitte!

Es geht nicht um SEINE Verletzungen, mit denen muss er ganz alleine klar kommen und darf sie nicht der Tochter präsentieren - finde ich zumindest.

Was mir noch wichtig wäre - er sollte sich nicht in die Rechtfertigungs- und Verteidigungsschiene verziehen. Ich habe es erlebt bei meinem Quasi-Ex-Schwiegervater, dem väterlichen Großvater meiner Teenager-Tochter. Er hat Belege gesammelt und wollte jetzt alte Briefe (in Kopie) präsentieren und seinen Kindern damit "beweisen", dass er sich immer um sie bemüht hätte und nur die Mutter ihn nach der Trennung nicht mehr gelassen hätte. Seine Kinder haben ihre Realität erlebt, dass der Vater einfach nicht da war, und da rührt viel Verletzung her. Dabei interessiert es die Kinder erst einmal meistens gar nicht, warum er nicht da war - ihre Realität ist eben, DASS er nicht da war. Mit den Brief-Kopien und den alten Belegen, hinter denen er sich "verschanzt" hat, hat mein Ex-Quasi-Schwiegervater seine Kinder wieder nachhaltig verschreckt, nachdem sie - nach bald 20 Jahren - wieder Kontakt zu ihrem Vater gesucht hatten... es geht nicht ums Recht-Haben, sondern ums Fühlen.

Und ich erlebe es auch in seinem Verhältnis zu seinem Enkelkind - er fühlt sich vom Enkelkind "unterbeachtet", erklärt, die Teenager-Enkeltochter wäre für ihn "eine sehr selbständige, selbstbewusste junge Frau", und deshalb erwartet er von ihr, dass sie sich z.B. gefälligst bei ihm zu melden habe. Auf die Idee, dass ER mal auf sie zugehen könnte, kommt er nicht, denn schließlich wirkt sie auf ihn ja schon so "erwachsen". Er hat jetzt festgestellt, dass er keine innige Beziehung zu ihr aufbauen konnte, und gibt ihr quasi die Schuld daran, und ist nicht bereit, ihr "Welpenschutz" (so seine Formulierung) zuzugestehen und auch mal nachsichtig zu sein. Ich glaube nicht, dass eine Beziehung zum Kind oder Enkelkind so "funktionieren" kann. ;-(

(Ach so, meine Tochter ist 15 und hat - auf seinen Wunsch - keinerlei Kontakt zu ihrem leiblichen Vaters, ihren Großvater hat sie vor rund 6 Jahren kennen gelernt.)

 
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