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Geschrieben von Amarena84 am 26.12.2013, 20:47 Uhr

Vater und Kind spielen mit Waffe herum

Hallo...

Ich bräuchte mal andere Meinungen zu folgender Situation:

Mein Sohn, 8 Jahre, kam vom Vater zurück. Ich fragte ihn, was sie denn so gemacht haben. Er sagte, er habe den ganzen Vormittag mit seinem Papa gespielt. Das kam mit schon komisch vor, da mein Ex sich normalerweise nicht intensiv mit unserem Sohn beschäftigt, sondern ihn eher seiner Freundin überlässt, seinen Neffen zum Spielen holt oder mit ihm zu seiner Verwandtschaft fährt, etc. Als ich nachhakte, was sie denn gespielt haben, reagierte mein Sohn ausweichend, was mich noch stutziger machte. Ich fragte weiter, bis mein Sohn sagte "Papa hat gesagt, das darf ich dir nicht sagen". Klar, dass ich es dann natürlich wissen "musste", oder?? Er hat es mir dann auch sofort erzählt: "Wir haben mit einem Luftgewehr rumgeschossen". Auch er.

Mein Ex ist Jäger und weiß, dass ich strikt dagegen bin, dass er unser Kind mit zur Jagd nimmt! Ich will ausdrücklich nicht, das mein Sohn beim Töten eines Tiers zusehen muss, dafür ist er meiner Meinung nach einfach noch viel zu jung! Einmal hat er ihn trotzdem mitgenommen, hat aber offenbar kein Reh gefunden und auch nur deshalb keines geschossen, hatte die Waffe aber dabei. Daraufhin war ich ziemlich wütend, deshalb weiß er ganz genau, wie ich dazu stehe.

Nun bin ich wieder stinksauer. Und zwar

1. weil ich es erstmal unmöglich und verantwortungslos finde, einem Achtjährigen eine Waffe in die Hand zu drücken, und sei es auch "nur" ein Luftgewehr.

2. der Umgang mit einer Waffe als "Spiel" bezeichnet und als völlig normale Freizeitbetätigung dargestellt wird.

3. Wegen dem "Das darfst du nicht der Mama sagen".


Was meint Ihr? Übertreibe ich das und steigerte mich in irgendwas rein? Was würdet ihr tun an meiner Stelle?

 
13 Antworten:

Egal, wie du dazu stehst und es persönlich findest...

Antwort von Limayaya am 27.12.2013, 12:11 Uhr

...wirst du es dem Vater nicht verbieten können.

Auch in Sportvereinen lernen bereits jüngere Kinder "verantwortungsbewusst" mit Luftgewehren umzugehen. Und du wirst wohl niemand finden, der einem Jäger (der also ja auch seinen Schein hat, dass er mit dem Teil "verantwortungsbewusst" umgeht) unterstellt, seinen Sohn da nicht richtig zu beaufsichtigen.

Das ist leider die offizielle Version....

Persönlich halte ich es total daneben, Kinder in irgendeiner Form mit sowas rumballern zu lassen.

Irgend ein kluger Mensch hat mal gesagt:

"Weil der Krieg in den Köpfen der Menschen entsteht, müssen wir den Frieden in den Herzen der Menschen großziehen."

Und m. E. gehört es absolut nicht zur Friedenserziehung dazu, einem Kind den Umgang mit einer Waffe beizubringen. Aber wie gesagt: das ist halt MEINE Meinung....

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Re: Egal, wie du dazu stehst und es persönlich findest...

Antwort von Amarena84 am 27.12.2013, 12:35 Uhr

Hallo Limayaya, danke für deine Antwort!

Ich kann es ihm zwar vielleicht nicht verbieten, jedoch tut es unser Gesetzgeber ausdrücklich. Denn indem er einen Achjährigen auf einem Privatgelände ohne entsprechende Qualifikation (ein Jagdschein recht hier nicht aus) und ohne schriftliche Einverständniserklätung vom Sorgeberechtigten (in dem Fall bin ich das alleine) mit einer Luftdruckwaffe schießen lässt, verstößt er in vier Punkten gegen das Waffengesetz.
Das widerrum betrachtet das Bundesjagdgesetz als nicht verantwortungsvoller Umgang mit einer Waffe und es könnte ihm aufgrund dessen seine Jagslizenz entzogen werden.

Wir reden hier also nicht nur davon, dass er am Papa-Wochenende das Programm selbst bestimmt, sondern davon, dass er gegen das Gesetz verstößt.
Und dann auch noch gegen das Waffengesetz, was meiner Ansicht nach doch noch eine andere Nummer ist, als beispielsweise 7 km/h zu schnell durch die Ortschaft zu fahren oder so...

Aber schön, dass du das grundsätzlich auch so siehst, wie ich. =)

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Re: Egal, wie du dazu stehst und es persönlich findest...

Antwort von Sternenschnuppe am 27.12.2013, 13:03 Uhr

Hier auch noch einmal :
Ich denke wegen dem alleinigen Sorgerecht kannst Du es dann doch verbieten.
Aber bedenke dass sich die Gesetze geändert haben und er per Antrag das gemeinsame Sorgerecht sehr schnell bekommt.

Daher bin ich weiter für den Kompromiss.
Eventuell weckst Du sonst schlafende Hunde mit dem Sorgerecht.

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Re: Egal, wie du dazu stehst und es persönlich findest...

Antwort von Amarena84 am 27.12.2013, 15:35 Uhr

Sternschnuppe, rein aus Interesse: Mit welcher Begründung sollte er das anteilige Sorgerecht zugesprochen bekommen? Hab mir diesbezüglich noch keine Gedanken gemacht.

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Re: Egal, wie du dazu stehst und es persönlich findest...

Antwort von Amarena84 am 27.12.2013, 15:39 Uhr

... und er wird ja wohl auch keine schlafenden Hunde wecken, wenn die Gefahr besteht, dass er wegen dieser Waffengesetz-Sache Konsequenzen zu befürchten hat. Und sei es nur der Verlust seiner (vor noch nicht allzu langer Zeit) erworbenen Jagdlizenz... Zumal sich so etwas in einem Sorgerechtstreit vermutlich auch nicht grade gut macht (ohne, dass ich mich näher damit auskennen).

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Re: Egal, wie du dazu stehst und es persönlich findest...

Antwort von Boots2012 am 27.12.2013, 16:35 Uhr

Du betrachtest das gerade von der falschen Seite!
Du musst begründen welche schwerwiegenden, Kindeswohl gefärdenden, Gründe GEGEN das gemeinsame Sorgerecht sprechen.

GLG

P.S. Ich verabscheue Waffen und finde auch, dass diese nichts in privat Haushalten oder gar Kinderhänden zu suchen haben.

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Re: Vater und Kind spielen mit Waffe herum

Antwort von desireekk am 27.12.2013, 17:41 Uhr

Oha,

na, das wäre ein wunderbarer Grund mal beim Jugenamt gleich am Montag früh einen Termin zu einem Gespräch zu Dritt auszumachen.
Und bis dahin den Umgang auszusetzen.

Ob Du Anzeige wg. Missachtung/Zuwiderhandlung des Waffengesetzes erstattest bleibt Dir überlassen.
Und ja, ich würde es zumindest aktenkundig machen, damit (sollte es dem Herrn Papa einfallen) er sich schwertun wird das GSR zu begründen, wenn er schon geltende Gesetze nicht einhalten kann.
Denn sowas stufe ich diurchaus unter Kindswohlgefährdung ein!

VG

Désirée

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Re: Vater und Kind spielen mit Waffe herum

Antwort von glückskinder am 27.12.2013, 20:25 Uhr

Ich habe als Kind auch unter Anleitung mit dem Luftgewehr geschossen. Mein Vater war dabei und ich fand es toll.
Klar versteh ich deinen Ärger, dass er trotzdem mit dem Jungen geschossen hat, obwohl du dies nicht wolltest.
Einzig blöd finde ich, dass er dem Jungen gesagt hat, dass er es dir nicht sagen darf.

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Hab mich mal belesen

Antwort von Sternenschnuppe am 27.12.2013, 23:16 Uhr

Also vor 12 ausdrücklich verboten. Außerhalb von Schießständen eh.
Kindeswohlgefährdung ist das aber nicht.
Daher würde das auch nix am Recht am Sorgerecht ändern.
Und da musst Du diese nachweisen ! um es ihm zu verwehren.
Er hat Umgang, er hat Bindung, ihr kommuniziert. Es ist ein Antrag und er hat es.

Allerdings hat es Konsequenzen was seinen Jagdschein betrifft wenn das rauskommt. Und genau damit würde ich ihm drohen.
Zusätzlich ist es ein Unding dem Kind ein Sprechverbot aufzuerlegen.

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Re: Vater und Kind spielen mit Waffe herum

Antwort von Amarena84 am 28.12.2013, 9:45 Uhr

Vielen lieben Dank euch allen für eure Antworten und eure Mühen!

Also zunächst mal ist das hier alles ja etwas in Richtung Sorgerecht abgeschweift, was eigentlich nur rein hypothetisch mal hier angebracht wurde, aber eigentlich zwischen dem Ex und mir ja gar kein Thema ist. Ich bezweifle, dass er das überhaupt möchte, zumal es für ihn in der Praxis auch nie einen Unterschied gab. Unser Sohn verbringt nicht nur Wochenenden, Ferien, Feiertage dort, ich informiere seinen Vater, wenn er krank ist, wir gehen zusammen zu Schulveranstaltungen, Elternabenden, etc., als er operiert wurde, saßen wir beide da und haben gemeinsam gezittert, ... Wir haben die letzten acht Jahre alles ohne Jugendamt und Gericht geregelt und ich denke, wir sind beide nicht daran interessiert, daran etwas zu ändern. Wir haben ja kein total verstrittenes Verhältnis.

Es ist nur eben dieses eine Thema, bei dem wir komplett differenzierte Meinungen haben und mich stört es, wie er damit umgeht. Nämlich ignorieren, trotzdem machen und verheimlichen.

Jetzt macht sich mein Sohn riesige Sorgen, dass ich was zu Papa sagen könnte, weil der ja dann denkt, Sohnemann habe ihn absichtlich verraten.
Aber dass er dem Kind erzählt "sag's nicht der Mama" und ich dann die Klappe halte und er einfach wieder dem Kind Waffen in die Hand drückt, ... So geht's ja nun auch nicht?! Das ist mein Dilemma...

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Re: Vater und Kind spielen mit Waffe herum

Antwort von Sternenschnuppe am 28.12.2013, 12:17 Uhr

Vielleicht würde der Mann mehr Verantwortungsgefühl entwickeln wenn er auch Rechte am Kind hätte ?

Mal so als Idee.

Nach all Deinen Aufzählungen lebt ihr das GSR eh schon immer.

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Re: Vater und Kind spielen mit Waffe herum

Antwort von Limayaya am 28.12.2013, 13:09 Uhr

sodale, hab jetzt noch mal alle Beiträge gelesen....

also: Nach wie vor denke ich, selbst wenn du es ihm rein rechtlich verbieten könntest, wird es wohl in der Praxis nicht funktionieren.
Mein Ex ist damals mit den Kindern ohne Kindersitz durch die Gegend gefahren und hat sie irgendwann in der Wohnung eingesperrt, ihnen gedroht sie dürften nicht mehr zu mir zurück. Meine Große hat damals mit 10 (!) Jahren gegen den eigenen Vater gekämpft, um aus der Wohnung rauszukommen (hat ihm u. a. in die Weichteile getreten ect.). Und was sagte damals das JA zu den Vorfällen? "naja, der Vater hat halt überreagiert. Das darf man jetzt nicht überbewerten. Oder fänden sie es gut, wenn man ihnen wegen solchen Einzelfällen die Kinder entziehen würde?" Zitat Ende....Ende des Verständnisses für diese JA-MA, die aber leider keine Ausnahme in der heutigen Zeit dar stellt.
Ich behaupte mal, dass es genügend JA-MA gibt, die diese Luftgewehrgeschichte ebenfalls als solche Lapalie abtun....zumal es dann dein Ex schlicht und ergreifend abstreiten kann....da dein Sohn ja der einzige Zeuge ist, wird der wohl in diesem Fall dann eher zum Vater halten (Kinder sind so!) und dann eben auch die Klappe halten.
Aus dem gleichen Grund wird wohl eine Anzeige bzgl. der Jagdlizenz ins Leere laufen. Das wird höchst wahrscheinlich einfach abgehakt unter zickige Exfrau, die dem Vater eine reinwürgen will.

Allerdings lese ich aus deinen weiteren Postings, dass das ja gar nicht das ist, was du willst. Es geht dir ja eher darum, wie du deinen Ex auf diese Geschichte ansprichst, ohne deinen Sohn bloßzustellen, bzw. sein Vertrauen zu missbrauchen. Ich denke, das ist der weitaus wichtigere Part: wenn dein Sohn nachher vom Vater zur Rede gestellt wird, wird er dir wohl das nächste Mal kein Vertrauen mehr schenken.....

Ich würde an deiner Stelle noch mal beim Sohn nachfragen, wo die ganze Aktion statt fand. Wenn das z. B. irgendwo in Wohnort-Nähe statt fand, könntest du ja z. B. deinem Ex gegenüber etwas von einer dritten Person sagen, die ihn und den Sohn gesehen haben oder so?
Ist zwar auch nicht wirklich korrekt, um etwas zu klären, mit einer Lüge zu beginnen, aber immer noch besser, als den Sohn bloß zu stellen....

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Re: Vater und Kind spielen mit Waffe herum

Antwort von shinead am 02.01.2014, 17:15 Uhr

Mache Deinen Ex darauf aufmerksam, dass "das darfst Du aber nicht der Mama sagen!" nicht funktioniert und es ihn seinen Jagdschein kostet, wenn mit dem Kind noch einmal mit dem Luftgewehr "übt".

Jugendamt oder Moral würde ich beiseite lassen und ganz einfach praktisch handeln.

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