Unterschiedliche Bedürfnisse...

Hallo,

nö, Du bist nicht ZU anhänglich nur weil Du mehr Zweisamkeit mit ihm möchtest. Das Problem ist, dass er innerlich recht unabhängig ist. Er hat 100 verschiedene Aktivitäten und viele Kontakte - er hat einfach nicht so viel Bedürfnis nach Zweisamkeit. Er hat nicht nur einen, sondern viele Lebensmittelpunkte (Dich, den Hof der Eltern, die Familie, die Vereins-Kumpel). Du dagegen hast vielleicht keinen so großen Bekanntenkreis und bist daher mehr auf ihn angewiesen. Das ist ein Ungleichgewicht. Man kann aber nicht sagen, einer von Euch sei falsch oder so - es sind einfach unterschiedliche Bedürfnisse.

Du wirst Deinen Mann nicht ändern können, er hat ja schon signalisiert, dass er nicht aus den Vereinen raus möchte, nicht einmal aus einem einzigen. Du kannst ihn vielleicht irgendwie dazu zwingen. Aber wenn er dann Dir zuliebe zu Hause ist, wird er Dich spüren lassen, dass er unzufrieden ist und Du Schuld bist, dass er nicht beim Verein sein kann.

Wenn Du mit so einem Mann leben willst, musst Du wohl selbst innerlich unabhängiger werden. Dein Bedürfnis nach Gesprächen und Austausch können auch gute Freundinnen erfüllen. Vielleicht musst Du Dir neue Hobbys und Interessen oder - oft noch besser - ein paar ehrenamtliche Tätigkeiten suchen. Dort bekommt man sehr viel positives Feedback, wird gebraucht, anerkannt, gemocht - das tut gut! Man wartet dann nicht ständig darauf, dass er eigene Mann heimkommt, er Zeit für Gespräche hat oder ob er einem genug Aufmerksamkeit gibt oder nicht.

Ich glaube, Ihr Zwei werdet nur dauerhaft miteinander glücklich, wenn Ihr mehr ins Gleichgewicht kommt - wenn also auch Du Dein Glück nicht von Deinem Mann allein abhängig machst, denn damit wird er nicht dienen können - so wie er sein Glück und seine Zufriedenheit auch nicht von Dir allein bezieht. Eigentlich ist es sogar oft so, dass die Ehen, in denen jeder viele Kontakte hat und emotional nicht so sehr nur auf den Partner fixiert ist, besser funktionieren.

LG